Kein gutes Schmetterlings Jahr
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Re: Kein gutes Schmetterlings Jahr
Hallo Simbienchen, bei den Schmetterlingen ist es ja leider so, dass selbst die standorttreuen Arten mindestens eine Fußballplatz große Fläche zum Überleben brauchen. Wer nicht das Glück hat, dass diese seltenen Arten auch in der Umgebung vorkommen kann lange warten. Auch wenn der Garten mit Futtergräser bis oben hin zugestopft ist. Ein Schachbrett, kann leider keine weiten Strecken zurück legen und ein 0815 Naturgarten in einer ungünstigen Region ist für eine Population viel zu klein.
Da sind Wildbienen Gott sei Dank pflegeleichter.
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- Simbienchen
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Re: Kein gutes Schmetterlings Jahr
Hallo Klaus,
erklär doch bitte mal, warum selbst die standorttreuen Arten mindestens eine Fußballplatz große Fläche zum Überleben brauchen.
Damit jeder, der unsere Worte liest, auch versteht, dass wir alle viel mehr stehen lassen müssen im Garten. Darum ist es wichtig, dass wir mehr Inseln und Wiesenabschnitte in unseren Gärten anlegen und kurzgeschnittene Rasenflächen und häufiges Mähen vermeiden. Die Menge macht's! Es gibt im Draußen kaum bis nichts mehr für die Schmetterlinge!
Bei uns wurde gerade eben wieder durch die Randstreifenpflege der Gemeinde alles abgemäht. Die Landwirte haben die Feldwege gemäht, damit sie jetzt das Korn einfahren können. Dabei wurden auch zig Brennesselbestände abgemäht. An den Straßenrändern sieht man immer weniger Glockenblumen, Wegwarten, Schafsfarben, Echtes Leinkraut und Wiesenstorchschnabel, die hier eigentlich zur Regelvegetation gehören. Die kommen gar nicht zur Samenreife, geschweige denn zum Blühen, damit die Insekten sie wenigstens noch als Tankstelle nutzen könnten.
Es gibt aber auch noch einen anderen kleinen Aspekt, den man nicht außer Betracht lassen sollte. Ich spreche ihn nicht gerne an, weil den viele nicht gerne hören möchten, aber der Predatorendruck durch Vögel ist in einem Garten, wo viele Vögel sind, nicht zu verachten.
Ich sehe das bei mir auch, gerade am Beispiel der Königskerzenmönchsraupen, die angeblich nicht gerne von Vögeln gefressen werden. Die verschwinden hier immer sehr schnell, ebenso Buchsbaumzünsler, Blattläuse....die Vögel suchen alles ab.
erklär doch bitte mal, warum selbst die standorttreuen Arten mindestens eine Fußballplatz große Fläche zum Überleben brauchen.
Damit jeder, der unsere Worte liest, auch versteht, dass wir alle viel mehr stehen lassen müssen im Garten. Darum ist es wichtig, dass wir mehr Inseln und Wiesenabschnitte in unseren Gärten anlegen und kurzgeschnittene Rasenflächen und häufiges Mähen vermeiden. Die Menge macht's! Es gibt im Draußen kaum bis nichts mehr für die Schmetterlinge!
Bei uns wurde gerade eben wieder durch die Randstreifenpflege der Gemeinde alles abgemäht. Die Landwirte haben die Feldwege gemäht, damit sie jetzt das Korn einfahren können. Dabei wurden auch zig Brennesselbestände abgemäht. An den Straßenrändern sieht man immer weniger Glockenblumen, Wegwarten, Schafsfarben, Echtes Leinkraut und Wiesenstorchschnabel, die hier eigentlich zur Regelvegetation gehören. Die kommen gar nicht zur Samenreife, geschweige denn zum Blühen, damit die Insekten sie wenigstens noch als Tankstelle nutzen könnten.
Es gibt aber auch noch einen anderen kleinen Aspekt, den man nicht außer Betracht lassen sollte. Ich spreche ihn nicht gerne an, weil den viele nicht gerne hören möchten, aber der Predatorendruck durch Vögel ist in einem Garten, wo viele Vögel sind, nicht zu verachten.
Ich sehe das bei mir auch, gerade am Beispiel der Königskerzenmönchsraupen, die angeblich nicht gerne von Vögeln gefressen werden. Die verschwinden hier immer sehr schnell, ebenso Buchsbaumzünsler, Blattläuse....die Vögel suchen alles ab.
"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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Re: Kein gutes Schmetterlings Jahr
Gerade 2 Schachbrett, Ochsenauge, Taubenschwänzchen und Kohlweißling durch flattern sehen. Die ewige Blumenweise war gut besucht.
Nicht die Blumen und Bäume,
nur der Garten ist unser Eigentum.
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Re: Kein gutes Schmetterlings Jahr
Hallo Simbienchen, bin kein Entomologe und auch kein Experte, so genau kann ich dir das leider nicht erklären. Glaube, es war das Widderchen, was auf dieser kleinen Fläche (Fußballplatz) eine stabile Population aufrechterhalten kann. Und wie du schon richtig beschrieben hast, brauchen wir ein Verbundnetz gegen das Artensterben und da sind die biologischen Stationen, Gemeinden und viel politischer Wille gefragt.
Geld ist genug da, aber bedauerlicherweise interessiert das Artensterben in vielen Kommunen niemanden. Die Leute machen es sich auch leicht und schieben alles auf den Klimawandel und ja natürlich gibt es auch kältebedürftige Tierarten, die davon betroffen sind. Aber der Großteil hat einfach keinen Lebensraum oder wird durch Gifteintrag geschädigt.
Es ist alles traurig, aber wir Gartenbesitzer sind leider ein kleiner, wenn nicht unbedeutender Baustein in diesem riesigen Mosaik.
Geld ist genug da, aber bedauerlicherweise interessiert das Artensterben in vielen Kommunen niemanden. Die Leute machen es sich auch leicht und schieben alles auf den Klimawandel und ja natürlich gibt es auch kältebedürftige Tierarten, die davon betroffen sind. Aber der Großteil hat einfach keinen Lebensraum oder wird durch Gifteintrag geschädigt.
Es ist alles traurig, aber wir Gartenbesitzer sind leider ein kleiner, wenn nicht unbedeutender Baustein in diesem riesigen Mosaik.
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Re: Kein gutes Schmetterlings Jahr
....und wenn es uns Gärtner nicht gäbe, sähe alles noch viel schlimmer aus ! Davon bin ich sehr überzeugt...
Was sagen wir da, wenn uns all das wieder derart unter die Haut geht?:
"WEITERMACHEN !"
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Re: Kein gutes Schmetterlings Jahr
Wir waren nach Ostern an nem Bach spazieren. Es war einfach erschreckend wie wenig Blüten es da gab. Während in den Gärten schon alles mögliche geblüht hat.Simbienchen hat geschrieben: ↑Do 29. Jun 2023, 18:30 ....und wenn es uns Gärtner nicht gäbe, sähe alles noch viel schlimmer aus ! Davon bin ich sehr überzeugt...
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Re: Kein gutes Schmetterlings Jahr
Aber zumindest bei mir in der Gegend einer der artenärmsten Regionen Deutschlands gibt es auch etwas sehr Positives zu berichten und dieses Pilotprojekt macht Hoffnung für die Zukunft!
https://www.bfn.de/pressemitteilungen/l ... zuelpicher
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Re: Kein gutes Schmetterlings Jahr
Die Dame, von der das Foto stammt, kenne ich sogar... Tarja Richter ist eine junge und sehr engagierte Biologin.
600 Hektar klingt gut, auch, daß die Biologischen Stationen verantwortlich sind. Denn die wissen, was sie tun, im Gegensatz zur irgendwelchen Gartenbaubetrieben, Politikern, konventionellen Landwirten etc.
Nur: Was geschieht am Ende der sechsjährigen Projektlaufzeit?? Hoffen wir mal, es wird dann nicht wieder alles umgebrochen, um Acker für den Rübenanbau zu bekommen. Die Gegend um Euskirchen kenne ich ein wenig - es sieht gruselig aus mit Monokulturen ohne Ende.
600 Hektar klingt gut, auch, daß die Biologischen Stationen verantwortlich sind. Denn die wissen, was sie tun, im Gegensatz zur irgendwelchen Gartenbaubetrieben, Politikern, konventionellen Landwirten etc.
Nur: Was geschieht am Ende der sechsjährigen Projektlaufzeit?? Hoffen wir mal, es wird dann nicht wieder alles umgebrochen, um Acker für den Rübenanbau zu bekommen. Die Gegend um Euskirchen kenne ich ein wenig - es sieht gruselig aus mit Monokulturen ohne Ende.
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Re: Kein gutes Schmetterlings Jahr
Leider kann ich auch nichts Positives berichten. Hier und da mal ein Zitronenfalter, Weißling, Aurorafalter, ein unbestimmter Bläuling oder Nachtfalter.
Obwohl im Dorf wohnend ist die Umgebung artenarm. Viele gespritzte Weihnachtsbaumkulturen und Rasen-Koniferen-Gärten oder gleich Schotter.
Käfer nach einem Aufwärtstrend auch wieder weniger, Bienen scheinen gleichbleibend.
Obwohl im Dorf wohnend ist die Umgebung artenarm. Viele gespritzte Weihnachtsbaumkulturen und Rasen-Koniferen-Gärten oder gleich Schotter.
Käfer nach einem Aufwärtstrend auch wieder weniger, Bienen scheinen gleichbleibend.