Hortus roboris animi et pax

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Simbienchen
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Simbienchen »

Ich gönne mir gerade ein kleines Päuschen auf der Terrasse. Es ist schon wieder soooo warm, dass ich meine Arbeiten im Hortus unterbrechen musste.

Im Hortus roboris sieht es derzeit ziemlich " strubbelig" aus, darum heute unter anderem ein " Baustellen"- Foto... überall angefangene Projekte , die mich die nächsten Monate noch beschäftigen werden. Den Pflegestau des letzten Jahres habe ich auch immer noch nicht gewuppt und manchmal habe ich ehrlich gesagt auch keine Lust. Dafür beobachte ich lieber die vielen kleinen Wunder... :D
Raupen und Puppen sind beim Buddeln jetzt überall zu finden. Es ist wirklich ein Schmetterlingsjahr, hier flattert es überall im Garten...ein Traum! Es sind auch ganz viele Nachtfalter abends zu sehen...

Vor kurzem konnte ich zwei Weg- Wespen zusammen bei der Jagd auf eine Spinne beobachten. Ich wusste gar nicht, dass die im " Rudel" jagen. Mega spannend! Anschließend schleppte eine der Wespen die betäubte Spinne, die doppelt so groß war wie sie selbst, weg in ihr Versteck/ Brutraum. Leider konnte ich die Wegwespenart noch nicht herausfinden, wenn jemand von euch eine Idee hat...?
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Einem recht großem Exemplar einer Rollassel habe ich bei ihrem Spaziergang durch mein Kiesbeet zugeguckt. Die haben so etwas uriges an sich, ich finde die toll...
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In meinem Eidechsensandarium laufen gerade Eidechsenbabies herum. Die lassen sich wenigstens noch fotografieren, haben noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ich hoffe die Nachbarskatzen entdecken sie nicht...🙏 Sie sind jetzt drei Zentimeter groß und schon so perfekt...
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Da ich mich letztens dazu entschlossen hatte die Blaue Kugeldistel rauszuschmeißen, musste ich einige andere Pflanzen, die von ihr unterdrückt wurden, aus dem Beet " zwischenparken". Ich möchte das Beet nochmal umgestalten und neu bepflanzen. Eine alte Zinkwanne, die ich vor längerer Zeit mal geschenkt bekam, war mir nun erstmal dafür dienlich. Auch noch zwei kleine Stachelbeer-Ableger und irgendeine Johannisbeere, die sich von selbst eingefunden hat, kamen dazu. Und...ein neuer Totholzhaufen in der Pufferzone kam dazu.
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Das Beet in unserer Einfahrt, wo noch die sterbenden Buchskugeln vom Vorbesitzer drinstehen, werde ich jetzt auch "entkernen" und neu gestalten. Das Beet wurde von Herbstanemonen dominiert. Sie haben weitgehend alles andere unterdrückt. Mein schönes Seifenkrautpolster ist komplett unter ihnen eingegangen. Meine Mutter hatte sie mir geschenkt, fühlt sich irgendwie komisch an, so nach und nach auch Pflanzen die einen emotionalen Wert haben, rauszuschmeißen. Aber ... loslassen tut so gut. Es wird etwas neues entstehen und darauf freue ich mich. Meine Mutter wird das verstehen...
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tree12
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von tree12 »

Ja, leg ruhig mal die Beine hoch bei einer Tasse Kaffee und beobachte das Leben. Deine jungen Eidechsen sind mega... ich beneide Dich ein wenig!

Dafür haben wir heute im Beet unterm Balkon den zweiten Grasfrosch entdeckt. Gestern fanden wir einen im verwilderten Gemüsebeet und sahen dann leider, daß er ein Hinterbein nachzieht. Mehr, als ihm Versteckmöglichkeiten mit Beutetieren zu bieten, haben wir ja nicht. Es wäre so schön, wenn er genesen könnte. :frosch

Deine Insektenfotos und Geschichten dazu sind auch sehr spannend, danke dafür! :biene :wurm
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Simbienchen
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Simbienchen »

Wahnsinn, wir haben schon Oktober und das Gartenjahr neigt sich schon wieder dem Ende zu....
Die Arbeiten werden aber nicht weniger, es gibt noch sooo viel zu tun. Die letzten Wochen waren eher mit der Verarbeitung der Ernte gefüllt, nebenher abschnittsweise Wiese mähen und andere Pflegearbeiten.
Ich freue mich, dass ich dieses Jahr mit viel Wintergemüse in die kalten Monate gehen kann, es werden viele gesunde Kohlgerichte auf dem Speiseplan stehen... :D

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Vor ein paar Tagen hatten wir ein Perlhuhn zu Besuch im Garten. Wir vermuten, dass es irgendwo in der Nachbarschaft ausgebüchst ist und sich nur kurz bei uns ausgeruht hat. Auf jeden Fall haben wir nicht schlecht gestaunt, so ein Perlhuhn sieht man nicht so häufig, die sind eher in Afrika beheimatet.

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Derzeit bin ich mit Mulchen und Kompostierung beschäftigt.

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Die abgeernteten, frei gewordenen Flächen der Ertragszone wollen gemulcht werden. Zum Glück habe ich dieses Jahr viel Grassilage fermentieren können und habe heute schon einiges davon verteilt. Mein alter Thermokomposter, der schon zig mal mit uns umgezogen ist, gibt nun langsam den Geist auf. Ich möchte aber eigentlich nicht mehr darauf verzichten, mit und durch Heißrotte noch eine Variante der Kompostherstellung nutzen zu können. Ein neuer muss her.

Vor ein paar Tagen habe ich mir zusätzlich einen runden Metallkomposter gekauft und schon komplett befüllt, bin gespannt ob ich die richtige Mischung hinbekommen habe und wie schnell (oder langsam) sich das Material darin zersetzt.

Da sich schon kalte Nächte angemeldet haben, habe ich angefangen, das gesammelte Regenwasser aus den IBC's an die Obstbäume und Sträucher zu vergießen. Die haben es bitter nötig nach den wenigen Regenfällen dieses Jahr.
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Amarille
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Amarille »

Es ist doch immer erstaunlich was uns im Oktober als Ernte geschenkt wird und wieviel davon. Im Frühjahr dachte man, angesichts der vielen Schnecken, das nichts wachsen kann. Der Sommer stellt mit zuviel oder zu wenig Regen ebenfalls die Ernte vor Herausforderungen und dann ist Oktober und wir bekommen soviel geschenkt.
Ich bin aus der Zeit gefallen... :ka
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Simbienchen
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Simbienchen »

Ich hatte mir dieses Jahr vorgenommen, mich noch tiefer mit der Kompostierung/ Kreislaufwirtschaft/ Fermentation und Humusherstellung ( aerob, anaerob) zu beschäftigen. Ich versuche mir für jedes neue Gartenjahr ein Thema besonders vorzunehmen, dem ich meine Aufmerksamkeit widme und mich intensiv beschäftige.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ich ohne intensive Kreislaufwirtschaft in der Ertragszone nicht weiterkomme, weil ich einen schweren Lehmboden mit teilweise hohem Tonanteil habe, der bei Trockenheit so sehr austrocknet, dass er fest wie Beton wird. (Auch im Hinblick auf den Klimawandel und weniger, aber evtl intensiveren Regenfällen hier in unserer Gegend ist ein speicherfähiger Boden immens wichtig.)

Ihm fehlt weiterhin der Humusanteil, der ihn auflockert und Wasser speichert. Und von alleine dauert es viel zu lange, bis sich von selbst so viel Humus im und auf dem Boden entwickelt, wie ich ihn zum Anbau von gesundem Gemüse benötige. Gemüse wie Möhren, Pastinaken, Sellerie, Wurzel-Petersilie haben sich immer in meinem Boden schwer getan, in den Hochbeeten mit lockerer Erde und hohem Humusanteil andererseits, sind sie prächtig geworden.

Darum habe ich unter anderem auch das Fermentieren von anfallenden Pflanzenmaterial für mich entdeckt, von dem ich ja schon häufiger zwischendurch berichtet habe. Es ist so unglaublich toll, welche Möglichkeiten uns Gärtner gegeben sind, aus eigenen organischen Materialien unterschiedliche Verrottungsstufen herzustellen, um sie wieder sinnvoll im eigenen Garten einzusetzen. Ich habe dieses Jahr gesehen, wie positiv sich allein das schon auf die Pflanzengesundheit und das Wachstum ausgewirkt hat. Habe die Unterschiede zu normalen und fermentiertem Mulch wahrgenommen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile für meinen Garten erkannt.

Ich finde dieses Thema so wunderbar spannend und bin so fasziniert von den ganzen Zusammenhängen zwischen Humusentstehung, Mikroorganismen ( Lebensraum für unsere lebensnotwendigen minikleinen Organismen), Pilzen, Pflanzennährstoffbereitstellung, Pflanzengesundheit, Wasserspeicherung ( 10-faches seines eigenen Gewichts!) , Kohlenstoffspeicherung ( Klimaschutz, Fußabdruck ) und vielem mehr, was alles mit dem Thema "Humus" zusammenhängt, dass ich mir zwei weitere unterschiedliche Komposter gekauft habe, um das wunderbare " Gold des Gärtners" herstellen und damit meine Humusproduktion außerhalb der Beete beschleunigen zu können. Darin können sich auch unsere wertvollen Kompostwürmer ohne Gegenspieler ( Maulwurf etc...) wunderbar vermehren. Sozusagen auch Regen- und Kompostwurmlebensraum.

Im Moment macht mir die Kreislaufwirtschaft richtig Spaß :hurra
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Simbienchen
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Simbienchen »

Derzeit bin ich jede freie Minute in meiner Ertragszone und mit Kompostwirtschaft beschäftigt. Der Herbst bringt zum Glück viel Material...

Vor einigen Tagen konnten wir durch eine Gartenauflösung einige Hochbeete ergattern. Sie sind zwar aus Wellblechen, aber sehr gut erhalten, somit passte es jetzt sehr gut in meine Pläne. Zumal wir Hortusianer ja Weltmeister im Recycling sind ;)
Eigentlich hätte ich gerne Hochbeete aus Holz, aber das Portemonnaie gibt all die Gartenwünsche nicht immer her und ich möchte unbedingt ein paar Hochbeete für Möhren, Sellerie, Zwiebeln und Co, die einfach ebenerdig bei mir nicht gedeihen. Das Humusmilieu für Möhren erreiche ich nur durch Hochbeetwirtschaft und das kann ich nun endlich durch die neu erstandenen Hochbeete verwirklichen. Soooo toll!
Heute haben wir die Beete zusammengebaut und nun kann ich sie langsam befüllen.

Und so gegen Mitte Oktober habe ich mir auch endlich die herbeigesehnten neuen Komposter gekauft. Ich glaube, das hatte ich das letzte Mal schon erwähnt. :? Wieder ein glücklicher Zufall, in der Nähe schließt gerade ein Baumarkt und hat die Komposter bis zu 70% ermäßigt. So habe ich drei verschiedene Komposter gekauft, angefangen von einem offenen Metallkomposter, einem normalen Schnellkomposter und einem doppelwandigen Schnellkomposter, um auszuprobieren. Meine Komposthaufen brauchen einfach zu lange und sind zu trocken, ich muss mein Kompostmanagement jetzt umstrukturieren und umbauen. Der Kompost aus den Schnellkompostern soll auch wiederum als Starter für andere Kompoststellen sein. Es muss alles mehr in Gang kommen, damit ich meine Beete und das Bodenleben "füttern" kann.

Zwischenzeitlich kam das Paket von Evy mit den 50 Dichter-Narzissen an, die ich allesamt in die Baumscheibe eines Apfelbaumes gesetzt habe. Mal sehen, was die Wühlmäuse davon halten... ;)

Mein neuer Leise- Walzenhäcksler macht mir echt Spaß. Ich habe den kompletten Miscanthus und anderes Heckenschnittgut gehäckselt und zwischengelagert, so dass ich es demnächst als Wegemulch zwischen den neuen Hochbeeten einsetzen kann.

Jetzt hoffe ich morgen auf Sonne, damit ich noch mit der Befüllung der zwei Hochbeete anfangen kann...
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Re: Hortus roboris animi et pax

Beitrag von Simbienchen »

Heute war echt ein anstrengender Gartentag ! Ich habe die zwei neuen Hochbeete eingeschichtet. Im Wechsel Braunes und Grünes, Grobes und Feines und dazwischen immer wieder etwas alten Kompost zum Impfen...ich habe unzählige Schubkarren gefüllt und wieder geleert und bin jetzt echt fertig.

Beide Hochbeete sind jetzt zu 3/4 locker gefüllt ( inklusive Engerlinge, Asseln, Tausendfüßler, Kompostwürmer und Co...). Ich hatte zum Glück ganz viel Material der letzten Jahre, was ich jetzt sehr gut benutzen konnte ohne etwas dazukaufen zu müssen. Meine Kohlbeete und das Fall- Laub boten jetzt noch eine Menge frisches Grün. Ein gaaanz alter Komposthaufen lieferte schon megatollen verpilzten Humus, der roch sooo wunderbar nach Wald und hatte eine tolle feinkrümmelige Struktur. Jetzt soll es morgen regnen, das ist sehr gut, denn nun brauchen die Mikroorganismen Feuchtigkeit um nochmal eine Heißrotte zu starten. Mal sehen, wie sehr das arbeitet und in sich zusammensackt. Ich denke, ich kann dann nochmal weiteres aufschichten und vielleicht habe ich dann Glück und kann die Beete im Frühjahr schon benutzen. So zumindest mein Plan... :D
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