Der Hortus am Main

Garten und andere Grünflächen auf dem Weg zum Hortus / Hortanen Habitat
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Familie Schmidt
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Registriert: Mo 19. Feb 2024, 22:14
Hortus-Name: Hortus am Main
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Der Hortus am Main

Beitrag von Familie Schmidt »

Dies war der ursprüngliche Eintrag zu unserem Hortus:

:frosch Der Hortus am Main:

Seit mehreren Jahren baue ich unseren Garten (Nutzgarten und Fettwiese mit teilweise alten Obstbäumen) in einen Naturgarten um. Durch einen glücklichen Zufall bin ich dieses Jahr im Frühjahr auf das Drei-Zonen-Modell gestoßen und konnte so meinem Tun und Lassen einen Namen und eine Struktur geben. Seitdem hat sich noch mehr verändert als sich in den letzten Jahren eh verändert hatte.

Hinter dem Haus schließt an eine Hoffläche die Ertragszone an, hier gibt es Naschobst und Gemüse. Es folgt eine Windbremse aus vorwiegend heimischen Gehölzen, hinter der die Wiese als Hot-Spot-Zone anschließt. Diese soll weiter abgemagert werden, dauert aber seine Zeit. Staffelmahd wird schon im zweiten Jahr durchgeführt. Die Pufferzone besteht aus zwei Wildgehölz-Hecken (gepflanzt in 2019 und 2022) und ausgedehnten Benjes-Hecken. Ergänzt wird alles mit einer Vielzahl von Naturmodulen, die zum Teil in der Pufferzone aber auch in der Hot-Spot Zone liegen, bzw. an sich eine Hot-Spot-Zone darstellen.

So haben wir neben mehreren Totholz-Haufen, einen Lesestein-Haufen, einen Reisig-Haufen, zwei große Sandarien mit Wurzeln/Eidechsenburgen, einem großen Steingarten und unser Highlight ein Naturteich mit Schwimmmöglichkeit. Die letzten drei Sachen sind erst diesen Sommer entstanden und auch schon bepflanzt. Natürlich gibt es eine Vielzahl an Nisthilfen für Insekten und als bekennender Vogelfreund auch allerlei Angebote für Vögel.

Die Kinder haben natürlich auch ihren Bereich zum Spielen, welcher aber schon so angelegt ist, dass er in Zukunft in weitere Naturmodule/besondere Pflanzbereiche umgewandelt werden kann.


:biene Drei Jahre später ist der Garten lange eingewachsen und ändert jedes Jahr sein Gesicht. Neues kommt dazu, Altes geht oder findet an anderer Stelle Verwendung.
Der Standort des Teiches hat sich als nicht so perfekt herausgestellt, was zu teilweise übermäßigen Algenwuchs führt. Abgekeschert dient dieser aber wieder als natürlicher Dünger und Schutz vor Austrocknung am Fuße von nicht ganz so Trockenheit-toleranten heimischen Rankpflanzen wie "Jelängerjelieber" (Lonicera caprifolium) oder dem Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum), die dadurch aber kräftig gedeihen und sich unser stehendes Totholz (Kirschbaum) erobern.

Trotzdem ist und bleibt der Teich ein Magnet für allerlei Tiere. Neben einer Horde Frösche die gut als Wecker fungieren, war das Highlight eine Ringelnatter, die sich wiederum an den Fröschen bedient hat. Gewohnt, oder vielleicht tut sie das immer noch, hat sie unter der Steinmauer eines meiner ersten Sandarien, direkt neben dem Teich.

Das heiße Wetter der letzten Jahre, vor allem im nördlichen Unterfranken wo wir wohnen, hat manche Staude der Erstbepflanzung oder auch der Sträucher an ihre Grenzen bzw zum austrocknen und absterben gebracht. Entstandene Lücken werden immer wieder mit heimischen Stauden und Sträuchern nachbepflanzt. Um ein langes Trachtband zu gewährleisten, versuche ich Frühblüher wie Kornelkirsche mit Spätblühern wie der gleichnamigen Trauben-Kirsche zu mischen.

"Probleme" mit Schnecken, auch im Nutzgarten, haben wir nicht, da bei uns eine Horde Hühner frei rumlaufen darf. Das freut auch mal den Sperber und mich manchmal weniger, nämlich immer dann, wenn die Hühnis frisch gepflanztes zerlegen. Folglich muss man, so wie man das früher auch schon gemacht hat, den Nutzgarten einzäunen, damit man auch was zu Essen abbekommt. Das funktioniert super und führt bei gelegentlichen Führungen durch den Garten so staunenden Gesichtern.

Staunende Gesichter machen auch eine Vielzahl an Kindern die wir im Rahmen von Ausflügen willkommen heißen dürfen. Da unser Garten unweit einer Grundschule liegt und der letzte unserer Sprösser selbst noch dort hin geht, kommen einzelne Klassen zu uns und erkunden mit uns den Garten. Wenn man sich dabei dann wirklich Zeit nimmt, kommt man mit Insekten-zählen gar nicht mehr hinterher. Wilbbienen aller Arten (z.B. die Glockenblumen-Scherenbiene), die Gemeine Goldwespe oder die lustige Igelfliege sind nur einige der Beobachtungen die wir machen durften.
Am interessantesten sind aber immer die Kinder; ihre Reaktionen, Erfahrungen und teilweise hohen Kenntnisse von Fauna und Flora, die sie zum besten geben. Umweltbildung liegt uns am Herzen, deswegen werden wir auch nicht müde, dieses Thema weiter zu forcieren.

Der Garten wächst weiter, diesen Winter (2025) kommt noch ein neues Modul hinzu. Stein, Wurzel und ein kleines Feuchtgebiet, gepaart mit heimischen Pflanzen werden einen Platz füllen, der aktuell mit einem für Insekten unnützem Strauch bepflanzt ist. Noch bin ich am Material sammeln, aber bald geht es los.

Bis dahin anbei ein paar Fotos aus dem Hortus am Main!




Hortus-Name: Hortus am Main
Bedeutung des Hortus-Namens: ...liegt wenige Meter vom Main entfernt
Dein Name: Familie Schmidt
Postleitzahl: 97816
Hortus-Ort: Lohr am Main
Hortus-Land: Deutschland
Größe in m2: 3300m²
Dateianhänge
Garten im Juni 2025
Garten im Juni 2025
Garten im April 2025
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Auch eine Pyramide... eine Benjes-Pyramide :-)
Auch eine Pyramide... eine Benjes-Pyramide :-)
Blick zum und über den Teich
Blick zum und über den Teich
Magerbeet mit stehendem Totholz
Magerbeet mit stehendem Totholz
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