
Der Baum soll dahinvegetieren, uns aber gleichzeitig in voller Breite mit seinen Ökosystemleistungen dienlich sein, Schatten werfen, Feinstaub binden, für nächtliche Kühlung sorgen, eine nette Optik haben, Tieren und Insekten einen Lebensraum bieten. Nebenbei darf man auf der Baumscheibe selbstverständlich noch Fahrräder, Sperrmüll oder Werbeschilder aufstellen, Hunde dürfen am Stamm ihr Bein heben und die Rinde schädigen, Müll wird dort weggeworfen....
Und dann werden die Bäume obendrein in Dürresommern nicht einmal ordentlich gewässert durch die Kommune. Oder durch mitfühlende Anwohner. Wenn der Baum dann endlich abgestorben ist - was man ihm nicht verdenken kann - bleibt die Baumscheibe oft jahrelang leer, denn so ein Baum taucht in den Unterlagen der Stadtverwaltungen eigentlich nur als "Kostenfaktor" auf. Man beauftragt ja jetzt immer öfter externe Betriebe für die Pflanzung und das Wässern in den ersten paar Jahren anstatt das mit eigenen Mitarbeitern zu bewältigen.
Gaaanz langsam wird allen Betroffenen auch klar, daß wir im Zuge der Klimakrise besonders den urbanen Raum dringend entsiegeln und mit mehr Bäumen ausstatten müssen....
