ich lese seit etwa einem Jahr bei euch im Forum still mit, habe mich vielfach inspirieren lassen und konnte schon viel von euch lernen. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, mich anzumelden und meinen Garten vorzustellen. Ich bin noch auf dem Weg zu einem Hortus, bemühe mich aber sehr, unseren Garten naturnah und vielfältig zu gestalten. Ich werde euch meinen Garten gerne noch ausführlich im entsprechenden Unterforum vorstellen - das wird aber wahrscheinlich noch ein paar Wochen dauern bis ich dafür die Zeit und Ruhe habe.
Mich beschäftigt aber nun seit ein paar Wochen eine konkrete Frage, die 1. nicht mehr viel länger warten kann und ich mir 2. durch Recherchieren bislang nicht befriedigend beantworten konnte. Deshalb bin ich heute Abend hier! :-)
Wir haben unseren Garten 2018 übernommen, hatten sehr wenig Ahnung von Gartenarbeit und noch keine große Vorstellung wo die Gartenreise mal hingehen sollte. Daher haben wir es gemacht wie die Nachbarn, haben zu Rasenpflege gegoogelt und den Rasen damit erst einmal klassisch weiter gepflegt - düngen, mähen, Unkraut entfernen.


Irgendwann haben wir dann angefangen, kleine Inseln mit blühendem Weißklee, Gänseblümchen und vereinzelt Hahnenfuß für die Bienen stehen zu lassen und haben das versetzte Mähen Jahr zu Jahr ausgeweitet. Auch Düngen und wöchentliches Mähen haben wir vor ein paar Jahren eingestellt. Da der Garten aber auch Kinder-Spielfläche ist, muss der Rasen gut begehbar sein (kurz genug und nicht immer überall in voller Blüte - Bienenstiche am nackten Fuß tuen wirklich weh! ;-) )
Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal auch zwei Inseln über mehrere Mähepisoden hinweg stehen lassen. Bei der einen Insel wächst hauptsächlich Rotes Straußgras, bei der zweiten, größeren Insel sind verschiedene Gräser hochgewachsen und dazu ein paar Blühpflanzen (Schafgarbe, Wiesen-Margerite, Spitzwegerich, Braunelle, Johanniskraut fallen mir spontan ein). Wir haben (erfreulicherweise auch schon seit ein paar Jahren) verschiedene Heuschreckenarten im Garten und in den letzten Tagen beobachtete ich mehrfach ein Großes Ochsenauge bei der Eiablage im Gras. Darüber hinaus sitzt bestimmt noch so einiges andere unentdeckt zwischen den langen Halmen.
So - lange Rede, kurzer Sinn: ich weiß nicht, ob, wann und wie weit ich die Inseln nun zum Sommerende/Herbstanfang (oder erst im Frühjahr) runter mähen soll.
Eine klassische Blumenwiese sollte man ja mähen und kurz in den Winter schicken, richtig? Gleichzeitig heißt es, Säume (also Teilflächen) sollen stehen bleiben. Ich weiß natürlich, dass ich da jetzt auch noch keine mustergültige Wiese habe.
Die kleinere Insel mit dem Straußgras neigt sich auch schon dem Boden zu - Wind, Regen und die ein oder andere Ball-Landung haben das sicherlich unterstützt. Hier tendiere ich dazu, sie zu mähen, da es kaum Vielfalt in dem Stück gibt und damit unter dem liegenden Gras nicht alles vermoddert, wenn es wieder mehr regnet. Das ist auch ein bisschen meine Sorge bei der größeren Insel. Gleichzeitig möchte ich aber gerne möglichst vielen Insekten Unterschlupf bieten und Eier/Larven erhalten. Meine Staudenbeete räume ich nicht auf, da sind also Verstecke für den Winter durchaus gegeben. Aber in den Inseln sitzt mittlerweile bestimmt auch einiges...
Wenn ich es aber stehen lasse, geht mir die Fläche dann nicht kaputt? Beziehungsweise müsste ich sie dann nicht im zeitigen Frühjahr kürzen, damit der neue Austrieb eine Chance hat? Dann sind aber auch die Tierchen noch nicht geschlüpft...
Gleichzeitig weiß ich nicht mal, ob diese Stelle nächstes Jahr auch wieder eine Blühinsel sein soll. Letztes Jahr hatte ich auf einem Teilstück Bohnen und Erbsen angepflanzt (davon steht das Rankgerüst noch), eigentlich wäre das wohl auch wieder eine Idee.
Ihr merkt mein inneres Dilemma und die pro/contra Liste in meinem Kopf...
Vielen Dank, dass ihr meinen Roman durchgelesen habt! Ich freue mich auf den Austausch mit euch und eure wertvollen Tipps!
Liebe Grüße
Miri
Die Fotos sind von gestern.
Kleine Insel
Kleine Insel
Große Insel
Große Insel