Ja, die Neophytenfrage scheint für uns hier im Forum momentan die größt "Challenge" zu sein, wo es die meisten Konflikte gibt!
Aus verschiedenen Gründen:
Die Einen finden gefüllte, ungewöhnlich gefärbte Blümchen und Büschlein aus aller Welt nach wie vor einfach "schön" -> DAS finde ich kein Argument!
Schönheit liegt immerhin im Auge des Betrachters und der Betrachterin, und das Aufbringen Energie, hier ggf. umzudenken und die Synapsen neu zu sortieren, darf man innerhalb des HORTUSnetzwerks schon verlangen. Es geht immerhin irgendwie ums "Ganze". Um das Begreifen von systemischen Zusammenhängen. Oder, da die Wissenschaft nur einen verschwindend geringen Teil davon überhaupt abbildet, um das FÜRMÖGLICHHALTEN von Komplexität.
Die Anderen denken durchaus sorgenvoll an den Klimawandel, kommen aber zu anderen Schlüssen als
@Simbienchen im Ausgangspost, z. B. sehr viele Kommunen, Waldeigentümer usw.!!!
Das ist VIELLEICHT oft gut gemeint, VERMUTLICH meist falsch, aber - wer RECHT hat, sehen wir dann in 100 Jahren, falls wir dann noch was sehen... Das ist echt schwierig!
Ich persönlich bin wie Simone überzeugt, dass hier das NETZ der Natur massiv unterschätzt wird!! Man tauscht in einem komplexen System nicht mal rasch was aus für einen bestimmten Zweck, ohne 1000 andere Dinge versehentlich mit zu beeinflussen, wie ich neulich schon mal behauptet habe
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Tatsächlich steht "Hortus" für MICH irgendwie für eine Lebenshaltung, und das ist völlig unabhängig davon, ob ich jetzt ein Schild am Garten habe, ob 100 oder 67,8 % heimische Pflanzen dort wachsen. Einfach die logische Konsequenz aus der Tatsache, dass es kein unbegrenztes Wachstum auf einem begrenzten Planeten geben kann UND dass der Mensch nicht nur nicht allein lebt, sondern es auch nicht KÖNNTE und deshalb gefälligst lernen muss, sich als Teil des Ökosystems und nicht dessen Gegenspieler (oder einseitigen Nutznießer) zu gerieren. Und wenn ich SYSTEM denke und nicht PFLANZE und TIER und MENSCH und KLIMA (und Boden und Grundgestein und Windverhältnisse und mikroklimatische Besonderheit und Belichtung und Umgebungsbewuchs und Breitengrad usw.), hieße, auf Neophyten als "Lösung" zu setzen sich für schlauer zu halten als die Evolution bis dato.
Ich finde, wir MÜSSEN dem komplexen Netzwerk vertrauen.
Absichtlich auf Neophyten zu bauen heißt, der Natur nicht zuzutrauen, sich zu wandeln. Heißt mal wieder menschlich arrogant, es besser zu wissen. Und DAS halte ich für massiv gefährlich, weil es eben alle Verbindungen, die wir nicht mal KENNEN, missachtet und möglicherweise zerstört.