[Hab 08-2025] Beetpatenschaft an einem Sandkasten?

Garten und andere Grünflächen auf dem Weg zum Hortus / Hortanen Habitat
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Ann1981
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[Hab 08-2025] Beetpatenschaft an einem Sandkasten?

Beitrag von Ann1981 »

Seit 14 Jahren schaue ich auf die Bepflanzung und das Pflegegeschehen. Die Stadtverwaltung meines Wohnortes bietet die Möglichkeit an Beetpatenschaften zu übernehmen, womit ich schon letztes Jahr für das Areal liebäugelte. Aber es hat so seine eigenen Tücken:
Bodendecker: Efeu und ein wenig Immergrün
Anforderungen an eine Fläche, die von Kindern frequentiert wird. Für den Außenbereich von Kindergärten gibt es unterschiedliche Strategien in den Bundesländern: Von "niemals unbekömmliche oder gitftige Pflanzen" bis zu "Wir sensibilisieren die Kinder im Umgang mit ihrer Umwelt.". Von dem öffentlichen Platz würde ich sie ausschließen wollen - einfach zum Schutz der Kinder. Manchmal sind Kinder dort allein, während ihre Eltern im Café hinter der Hecke sitzen.

Blick aus nordwestlicher Richtung.
Die Schenkel sind jeweils ca. 10m lang und drei Meter breit.
Die Sonne erreicht die "Linde 2" im Sommer am späten Vormittag. "Linde 1" und die umliegende Bebauung beschatten den nördlichen Schenkel ab Mitte des Nachmittags.
Bild


Blick von Süd-Süd-Ost.
Bild

Das südliche Ende mit "Linde 2".
Bild

Bestand im nördlichen Schenkel:
"Wildkirsche" aus einer öffentlichen Gedenkpflanzung im letzten Mai = unantastbar.
Knallerbsensträucher, zwei wild aufgegangene, noch recht junge Wildrosen.

im südlichen Schenkel:
Bauernjasmin, Mahonie
wild aufgegangene Trauben- und Vogelkirschen
zur Abwechslung Vinca minor am südlichen Ende.

Wenn der Efeu nicht wäre, könnte man ein schönes Staudenbeet daraus machen.
Gibt es Kräuter oder Stauden, die auch im Efeu wachsen?
"Linde 1" hat eine Stammhöhe von ca. 6m. Ein Gehölz als Schallschutz wäre schön. Im angrenzenden Park wachsen als heimische Gehölze Traubenkirschen, Weißdorn, Hasel, Liguster, Holunder, Kornelkirsche, beide Schneeballsorten in ansehnlicher Frequenz.
Das Beet tangiert die Verkehrssicherheit nicht, ist eigentlich nicht von Streusalz und nur hälftig von Hunden betroffen.
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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Evi
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Re: Beetpatenschaft an einem Sandkasten?

Beitrag von Evi »

Am acc- da ist nicht lange Sonne.
Im Efeu wächst bei mir nichts, nur die Brombeeren können sich wehren.
Ich schätze trockener Halbschatten. Nicht einfach.
Heimische Gräser. Frühlingsblüher, Oregano an den sonnigen Stellen. Bartiris fürs Frühjahr vielleicht? Letzteres wächst ganz gut hier in der häuserschlucht mit wenig Sonne in einer baumscheibe.
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können / Nietzsche
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Evi
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Re: Beetpatenschaft an einem Sandkasten?

Beitrag von Evi »

Weil ich vor kurzem wegen einer Halbschatten trockenen Stelle hier im Garten nachgeschaut habe- eventuell eibich- ich werde meinen deshalb umpflanzen? Könnte vielleicht dort auch passen?
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tree12
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Re: Beetpatenschaft an einem Sandkasten?

Beitrag von tree12 »

Soll der Efeu da bleiben? Oder könntest Du ihn zurückdrängen oder sogar ganz entfernen? Ist natürlich richtig viel Arbeit, aber Du könntest Dir Mitstreiter suchen. Wäre toll, wenn nach der Aktion der grüne Müll von der Stadt entsorgt würde, es fallen bestimmt gefühlt tonnenweise Efeu, Vinca minor und Knallerbsenstrauchwerk an.

Würdest Du neue Pflanzen selbst finanzieren müssen? (Waldstorchschnabel, Lungenkraut, Waldgräser, Waldwitwenblume, Waldehrenpreis, Walderdbeeren, Waldhabichtskraut etc.) Zwischenrein Totholz und Steine, das könnte alles ganz toll werden.

Wenn Du das Projekt wirklich durchziehst - was ich sehr hoffe - denk dran, zum Schluß ein erklärendes Schild aufzustellen, damit alle Passanten die Wandelung der Fläche verstehen und wertschätzen... :dafuer :thumb
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Evi
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Re: Beetpatenschaft an einem Sandkasten?

Beitrag von Evi »

Efeu ist eigentlich eine wichtige heimische Pflanze?
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tree12
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Re: Beetpatenschaft an einem Sandkasten?

Beitrag von tree12 »

Ja, aber als Bodendecker ist Efeu ökologisch nicht wirklich wertvoll, er läßt nichts anderes wachsen und beeinträchtigt die Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Richtig wertvoll ist nur der blühende Strauchefeu oder eben ganz alter Efeu, der klettert und Blüten produziert. Darin können ja auch Vögel brüten.

Giftig ist er auch, da soll ja wohl eigentlich wegen der spielenden Kinder nichts Giftiges wachsen.
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Evi
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Re: Beetpatenschaft an einem Sandkasten?

Beitrag von Evi »

Also der alte kriechende Efeu blüht durchaus auch.
Und nein, er lässt nichts durch.
Und den dort zu entfernen dürfte mit einer Patenschaft nicht zu wuppen sein.
Er ist heimisch, kein Kind wurde bisher vergiftet, er kommt mit den schwierigen Verhältnissen dort klar, Bodenbrütenden Vögel gibt er Schutz, wahrscheinlich gibt es noch mehr einige Argumente, wie stadtklima, etc. er ist also kein Müll. Das gilt auch für die Vinca Minor.
Das ganze muss doch für den „Paten“ händelbar sein.
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Evi
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Re: Beetpatenschaft an einem Sandkasten?

Beitrag von Evi »

Flächen im öffentlichen Raum, gerade in Städten sind wirklich schwer.
Wir haben hier 2 Flächen bepflanzt, entweder wurden die Pflanzen gestohlen oder zerstört.
Auch die Akzeptanz in der öffentlichen Wahrnehmung ist nach wie vor ein Problem.
Die ehemalige Stadtgärtenerin hat mir erzählt, wieviele Anrufe und Mails sie von erbosten Mitbürgern erhält, die sich über öffentliche naturnahe Beete ereifern.
Ich selbst habe eigenmächtig die baumscheibe vor unserem Haus bepflanzt, mit Frühblühern und heimischen Pflanzen und schon einiges an Geld versenkt.
Das Problem- die zwiebelblumen im Frühjahr funktionieren, aber alle bis jetzt getestete heimischen Pflanzen nicht. Sie vertrocknen, werden niedergefahren.
Positiv ist , dass in der Straße einige meinem Beispiel gefolgt sind und die Baumscheiben in unserer Straße bepflanzen.
Allerdings wurde schon wieder ein Baum in unserer Straße gefällt- das stadtklima ist nicht einfach für Bäume, aber wir sind angewiesen auf jedes grün- nicht nur psychisch, auch physiologisch.
Deshalb verstehe ich diese Argumentation nicht, dass selbst heimische Pflanzen in einem stadtareal, die funktionieren, als grünen Müll bezeichnet werden.
Diese Sprache ist gruselig für mich.
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Re: Beetpatenschaft an einem Sandkasten?

Beitrag von Evi »

Im Ernst, ich wäre sehr interessiert daran, dass jemand sich dafür verantwortlich zeigt, diesen Platz in jeder Beziehung attraktiv zu gestalten. Und wenn ich sage, in jeder Beziehung, meine ich jede Beziehung.
Ich bin also gespannt!
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Amarille
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Re: Beetpatenschaft an einem Sandkasten?

Beitrag von Amarille »

Ich bin Pate eines ganzen riesigen Parkplatzes und arbeite zusammen mit unserem Bauhof an weiteren 3 Flächen. Die Akzeptanz ist....reden wir von positiven Erfahrungen, aber! sie ändert sich sobald bemalte Bienen aus dem Kindergarten drauf stehen. Auf diese Flächen wird acht gegeben und die werden auch stolz besucht. Ich würde auf alle öffentlichen Flächen Kinder mit einbeziehen. Sie können kreativ Pfosten bemahlen, Feen-/Zwergenhäuser bauen, bunte Wunschbänder an die Bäume hängen....und dafür muss man die Flächen nicht groß ändern.
Ich bin aus der Zeit gefallen... :ka
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