Bäume nicht schneiden
- Alma
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Bäume nicht schneiden
Bäume schneiden oder nicht?
Müssen Bäume denn geschnitten werden?
Die klare Antwort lautet: Nein.
Bäume wären längst ausgestorben wenn sie ohne den regelmäßigen Schnitt eines Gärtners nicht überleben würden. Grundsätzlich müssen Bäume nicht beschnitten werden.
Die einzigen Gründe einen Baum zu beschneiden sind:
bei Obstgehölzen einen gesunden regelmäßigen Ertrag haben. Das ist für uns nachhaltige Naturgärtner ein wichtiger Punkt um den heimischen Bedarf an Obst und Beerenobst zu optimieren
Der zweite Grund ist leider den Baum in Wachstum und Ausdehnung falsch eingeschätzt haben und die Größe eindämmen müssen.
Wenn man einen Baum pflanzen möchte in seinem Garten gibt es außer den Standortvorraussetzungen (Boden, Wasserhaushalt) die Größe.
Auch in aktuellen Naturgartenbüchern lese ich, dass es eine Illusion ist, dass mein heute gepflanzter Baum bis an sein Lebensende dort steht.
Es werden Planungszeiträume von maximal 30 Jahren angesetzt mit der Aussage, dass spätestens vom nächsten Hausbesitzer der Baum gefällt wird und der Garten neu angelegt wird.
Aber ist das wirklich noch aktuell?
Ganz klar. Nein!
Von daher ist es wichtig sich gut zu erkundigen über die Größe des Baumes.
Ein Baum wächst viel besser wenn er einfach gar nie geschnitten wird
Wichtige Parameter sind:
die Endgröße
der Jahreszuwachs
Diese Angaben sind sehr kritisch zu lesen da die Baumschulen meist nur eins wollen: VERKAUFEN
Angepasst an den Standort mit dem angegeben Zuwachs kann ein im Garten gepflanzter Baum viel viel älter werden als nur 30 Jahre und ist in diesen Zeiten mehr als wichtig.
Erkundigt euch, fragt nach hier im Hortusnetzwerk, sprecht mit euren Nachbarn!
Ich kenne mittlerweile etliche kleine Gärten in denen sich die Nachbarn einen Baum teilen der an der Grenze steht.
Das Nachbarschaftsrecht ist eine sehr baumfeindliche Angelegenheit - was heutzutage nicht mehr sein dürfte.
Kommunikation kann helfen.
Bei alten Leuten ist es das leidige Laub das ja weg muss und deswegen kein Baum gepflanzt werden darf.
Da finden wir doch bestimmt auch Lösungen??
Müssen Bäume denn geschnitten werden?
Die klare Antwort lautet: Nein.
Bäume wären längst ausgestorben wenn sie ohne den regelmäßigen Schnitt eines Gärtners nicht überleben würden. Grundsätzlich müssen Bäume nicht beschnitten werden.
Die einzigen Gründe einen Baum zu beschneiden sind:
bei Obstgehölzen einen gesunden regelmäßigen Ertrag haben. Das ist für uns nachhaltige Naturgärtner ein wichtiger Punkt um den heimischen Bedarf an Obst und Beerenobst zu optimieren
Der zweite Grund ist leider den Baum in Wachstum und Ausdehnung falsch eingeschätzt haben und die Größe eindämmen müssen.
Wenn man einen Baum pflanzen möchte in seinem Garten gibt es außer den Standortvorraussetzungen (Boden, Wasserhaushalt) die Größe.
Auch in aktuellen Naturgartenbüchern lese ich, dass es eine Illusion ist, dass mein heute gepflanzter Baum bis an sein Lebensende dort steht.
Es werden Planungszeiträume von maximal 30 Jahren angesetzt mit der Aussage, dass spätestens vom nächsten Hausbesitzer der Baum gefällt wird und der Garten neu angelegt wird.
Aber ist das wirklich noch aktuell?
Ganz klar. Nein!
Von daher ist es wichtig sich gut zu erkundigen über die Größe des Baumes.
Ein Baum wächst viel besser wenn er einfach gar nie geschnitten wird
Wichtige Parameter sind:
die Endgröße
der Jahreszuwachs
Diese Angaben sind sehr kritisch zu lesen da die Baumschulen meist nur eins wollen: VERKAUFEN
Angepasst an den Standort mit dem angegeben Zuwachs kann ein im Garten gepflanzter Baum viel viel älter werden als nur 30 Jahre und ist in diesen Zeiten mehr als wichtig.
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Ich kenne mittlerweile etliche kleine Gärten in denen sich die Nachbarn einen Baum teilen der an der Grenze steht.
Das Nachbarschaftsrecht ist eine sehr baumfeindliche Angelegenheit - was heutzutage nicht mehr sein dürfte.
Kommunikation kann helfen.
Bei alten Leuten ist es das leidige Laub das ja weg muss und deswegen kein Baum gepflanzt werden darf.
Da finden wir doch bestimmt auch Lösungen??
- Amarille
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Re: Bäume nicht schneiden
Natur wehrt sich gegen schneiden in dem sie nach Rückschritt erst richtig mit wachsen los legt. Im Buch "der sanfte Schritt" wird genau darauf eingegangen, ebenso gibt es Unterschiede ob man im Winter oder Sommer schneidet. Aber wer liest noch ein Buch und informiert sich im Vorfeld. Mir ist völlig klar das es meinen Bäumen im Garten, sobald ich nicht mehr bin, als erstes an den Kragen gehen wird und auch den restliche Garten wird es nur geben solange ich mich um ihn kümmern kann. Da müssen wir realistisch sein.
Auf der Welt gibt es mehr als 30000 Apfelsorten. In Deutschland 2000, im Supermarkt 5.
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Re: Bäume nicht schneiden
Auf aktuellen Luftaufnahmen unseres Viertels sticht unser Garten wirklich schon hervor als grüne Oase... Unsere Stadt müßte theoretisch laut einer Studie 180 000 Bäume neu pflanzen aus Klimaschutzgründen. Der Trend geht irgendwie schon zu Neupflanzungen, aber die Anwohner wehren sich vehement, weil dafür ja der eine oder andere öffentliche Stellplatz weichen muß.
In privaten Gärten sieht es duster aus, da wird auf jeden Fall mehr gefällt als gepflanzt.
Heutzutage wird einem weisgemacht, ein Baum bräuchte unbedingt die schneidende, "pflegende" Hand des Gärtners. Und auch der Wald könne ja nichts von alleine, sondern bräuchte die "Unterstützung" des Menschen. Der Mensch will weiterhin erhaben sein über die Natur. Auch wenn diese ihm an allerlei Orten zeigt, wie überholt diese Sichtweise ist.
Ich mache mir auch viele Gedanken um meine geliebten Bäume und würde am liebsten alles einfach wachsen und gedeihen lassen. Gleichzeitig weiß ich natürlich, daß ein Schnitt das Wildrind nachahmt, für Störungen und mehr Licht sorgt und damit die Artenvielfalt unterstützt. Wahrscheinlich geht es ganz ohne Schnitt nur auf riesengroßen Grundstücken, wo man Bäume im lockeren Verbund pflanzen und ungestört wachsen lassen kann.
Bäume sind so großartige Lebewesen, der Mensch ist eigentlich ganz eng mit ihm verknüpft. Die Tatsache wird aber gerne verdrängt. Storl in seinem Buch "Wir sind Geschöpfe des Waldes" bringt das ganz klar zum Ausdruck. Ohne Bäume, denen wir Respekt und Liebe angedeihen lassen, können wir auf Dauer nicht existieren.

In privaten Gärten sieht es duster aus, da wird auf jeden Fall mehr gefällt als gepflanzt.
Heutzutage wird einem weisgemacht, ein Baum bräuchte unbedingt die schneidende, "pflegende" Hand des Gärtners. Und auch der Wald könne ja nichts von alleine, sondern bräuchte die "Unterstützung" des Menschen. Der Mensch will weiterhin erhaben sein über die Natur. Auch wenn diese ihm an allerlei Orten zeigt, wie überholt diese Sichtweise ist.
Ich mache mir auch viele Gedanken um meine geliebten Bäume und würde am liebsten alles einfach wachsen und gedeihen lassen. Gleichzeitig weiß ich natürlich, daß ein Schnitt das Wildrind nachahmt, für Störungen und mehr Licht sorgt und damit die Artenvielfalt unterstützt. Wahrscheinlich geht es ganz ohne Schnitt nur auf riesengroßen Grundstücken, wo man Bäume im lockeren Verbund pflanzen und ungestört wachsen lassen kann.
Bäume sind so großartige Lebewesen, der Mensch ist eigentlich ganz eng mit ihm verknüpft. Die Tatsache wird aber gerne verdrängt. Storl in seinem Buch "Wir sind Geschöpfe des Waldes" bringt das ganz klar zum Ausdruck. Ohne Bäume, denen wir Respekt und Liebe angedeihen lassen, können wir auf Dauer nicht existieren.



- Alma
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Re: Bäume nicht schneiden
Das stimmt fast.Amarille hat geschrieben: Sa 5. Okt 2024, 09:18 Natur wehrt sich gegen schneiden in dem sie nach Rückschritt erst richtig mit wachsen los legt.
Ein vitaler, kräftiger Baum reagiert mit verstärktem Zuwachs nach einem Rückschnitt.
'Wehren' ist nicht das ganz passende Wort:
Er versucht das was er vorher hatte wieder herzustellen - nämlich eine ihm typische gesunde Krone die perfekt auf sein Wurzelwerk abgestimmt war.
Leider ist nach jedem Schnitt diese von natur-aus-Perfektion gestört.
Und es stimmt eben nur bei vitalen kräftigen Bäumen. Ein alter oder geschädigter Baum hat kein so hohes Regenerationsvermögen mehr.
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Re: Bäume nicht schneiden
Der Wald kann schon - der Forst nicht.tree12 hat geschrieben: Sa 5. Okt 2024, 09:52 Heutzutage wird einem weisgemacht, ein Baum bräuchte unbedingt die schneidende, "pflegende" Hand des Gärtners. Und auch der Wald könne ja nichts von alleine, sondern bräuchte die "Unterstützung" des Menschen.
In forstwirtschaftlich genutzten Wäldern geht es um den Anbau von Holz. Ein nachhaltiger Rohstoff welcher mit kurzen Transportwegen vor Ort produziert wird.
- Doro
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Re: Bäume nicht schneiden
Wenn ich die Gräber meiner Eltern auf dem Nordfriedhof besuche, bin ich immer wieder fasziniert von dem riesigen alten Baumbestand. Der Friedhof wurde 1882 angelegt.
Durch den Sturm Ela, vor 11 Jahren, wurden 52% der Bäume geschädigt. 678 Bäume sind dem Sturm zum Opfer gefallen, zahlreiche erlitten schwere Schäden.
Als Besucher merkt man davon heute nicht mehr viel. Es wurde aufgeforstet, nicht nur Bäume, sonder auch viele Blütensträucher. Wahrscheinlich nicht nur heimische. Im Herbst hole ich mir hier immer das Laub für meine Igelhäuser.
Mittlerweile nehmen die Grabstellen immer weiter ab, Erdbestattungen sind zu teurer. Dadurch entstehen neue Naturareale.
Leider habe ich in unserem kleinen Garten keinen Platz für einen großen Laubbäume. Ich hätte gerne die Kiefer ersetzt, das hat der Vermieter leider nicht erlaubt.
Durch den Sturm Ela, vor 11 Jahren, wurden 52% der Bäume geschädigt. 678 Bäume sind dem Sturm zum Opfer gefallen, zahlreiche erlitten schwere Schäden.
Als Besucher merkt man davon heute nicht mehr viel. Es wurde aufgeforstet, nicht nur Bäume, sonder auch viele Blütensträucher. Wahrscheinlich nicht nur heimische. Im Herbst hole ich mir hier immer das Laub für meine Igelhäuser.
Mittlerweile nehmen die Grabstellen immer weiter ab, Erdbestattungen sind zu teurer. Dadurch entstehen neue Naturareale.
Leider habe ich in unserem kleinen Garten keinen Platz für einen großen Laubbäume. Ich hätte gerne die Kiefer ersetzt, das hat der Vermieter leider nicht erlaubt.
"Und während die Welt ruft… Du kannst nicht alle retten! …flüstert die Hoffnung… Und wenn es nur einer ist… Versuch es! Sylvia Raßloff
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Re: Bäume nicht schneiden
Finde ich auch, dass es nicht zeitgemäß ist, und ich habe ja mehrere "illegale" Bäume (die bei ihrer Größe die erlaubten Grenzabstände nicht im Entferntesten einhalten).Alma hat geschrieben: Sa 5. Okt 2024, 08:36
Das Nachbarschaftsrecht ist eine sehr baumfeindliche Angelegenheit - was heutzutage nicht mehr sein dürfte.
(Ich hab ja auch schon erzählt, dass die Nachbarn dann mal rasch mit der Motorsäge übern Zaun fahren und huuups! versehentlich Bäume mit 10 cm Durchmesser fällen...)
Aber das Nachbarschaftsrecht ging halt von Gemüseanbau im Hausgarten aus, und da ist es schon fair, dass man nicht verhungern muss, weil der Nachbar hohe Bäume hat

THEORETISCH

- Alma
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Re: Bäume nicht schneiden
Achso, echt? Ist das die Geschichte des Nachbarschaftsrechts? Weißt du da genaueres?Primulaveris hat geschrieben: Mo 12. Mai 2025, 17:49
Aber das Nachbarschaftsrecht ging halt von Gemüseanbau im Hausgarten aus, und da ist es schon fair, dass man nicht verhungern muss, weil der Nachbar hohe Bäume hat.
THEORETISCH!!
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Re: Bäume nicht schneiden
Ich leihe mir gerade ein Buch "Obstbäume verstehen". Die Autorin erklärt, dass das explosionsartige Wachstum von Neuaustrieben/ Wasserschossern dem Baum dazu dient, das Verhältnis zwischen Krone und Wurzeln wieder herzustellen. Es werden auch Wurzeln abgestoßen; bei einem starken Schnitt scheinbar nicht genug.Amarille hat geschrieben: Sa 5. Okt 2024, 09:18 Natur wehrt sich gegen schneiden in dem sie nach Rückschritt erst richtig mit wachsen los legt. Im Buch "der sanfte Schritt" wird genau darauf eingegangen, ebenso gibt es Unterschiede ob man im Winter oder Sommer schneidet.
Eine Freundin bekam Ende April einen Pfirsichbaum geschenkt und die Schenkenden freuten sich auf Überschüsse. Zwischen Bratwurst und Linsensalat warf ich ein, dass der Baum dazu fachgerecht erzogen und geschnitten werden muss. Ich war erstaunt über ihr Erstaunen.
zu Bäumen am Zaun: Steht der Baum dort länger als fünf Jahre ohne Widerspruch, darf er bleiben - so die Gesetzestheorie. Für eure Bäume ist das leider zu spät; und der Text wird auch keinen Baum vor Übergriffen bei eigener Abwesenheit schützen. Bei uns wachsen vier Eschen zwischen Zaun und Schober, wo ich gar nicht rankomme. Ich kappte sie oberhalb des Schobers um sie zu Kopfbäumen zu erziehen (Flechtmaterial, Holzhäcksel etc.). Kopfbäume haben den gleichen gesetzlichen Status wie Hecken. Vielleicht treiben deine geköpften Baume ja auch neu aus, Primula, und du hast einen kleinen Nutzen von ihnen.
Bei der "ausgerutschten Motorsäge" fühle ich mich ertappt. Ich vergriff mich am Kirschlorbeer meiner Schwiegies.
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)