Wie bereite ich meinen Boden für die Ertragszone vor, muss ich alles umgraben?

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Simbienchen
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Wie bereite ich meinen Boden für die Ertragszone vor, muss ich alles umgraben?

Beitrag von Simbienchen »

Man kann einem bestehenden Garten ein neues Teilstück als Ertragszone abgewinnen, in dem man zum Beispiel die vorhandene Grasnarbe mit einer dicken Mulchdecke, Mulchwürsten und Kompost abdeckt. Danach feucht halten durch Gießen.

Die Grasnarbe wird innerhalb der nächsten Monate durch die Bodenlebewesen zersetzt, stirbt durch den Lichtentzug und die Verstoffwechslung der Bodenlebewesen ab. Dadurch wird ein Umgraben der oberen belebten Bodenschicht unnötig.

Es ist besser, den neuen Bereich grün und bewachsen zu halten, um unnötige Samenausbreitung zu verhindern.

Jede Reihe, jeder Beetabschnitt, welche/r abgeerntet wurde, sollte nicht leer und brach liegen, sondern mit Gründüngungs-Pflanzen (z.B. Senf) eingesät und später eingearbeitet werden.

Es empfiehlt sich auch die freiliegenden Zwischenräume zwischen den Pflanzen immer durch Mulchwürste oder anderen Mulchzugaben bedeckt zu halten.

Bodenbehandlung so schonend wie möglich gestalten. Belebte obere Schicht nicht nach unten graben und die unbelebte nach oben holen. Umgraben entfällt.

Der Boden wird nur etwas gelockert, indem man z.B. mit den Sauzahn in parallelen Linien unter der Bodenoberfläche durch das Beet oder die Reihen zieht. Dann zieht man den Sauzahn noch einmal in abgeänderter Richtung durch das Beet, sodass eine Art Rautenmuster auf dem Beet entsteht.

Im Frühjahr wird der Boden vor der Aussaat gelockert, wenn die Mulchwürste, die den Boden im Winter bedeckt hatten, von den Beeten genommen werden oder der Flächenmulch von den Bodenlebewesen zersetzt wurde.

Eine Abdeckung mit Stroh empfiehlt sich nicht so gut, weil bei der Zersetzung des faserigen Materials viel Stickstoff durch die Destruenten verbraucht wird, was dann durch Jauche dem Boden wieder zugeführt werden müsste.
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Dorfgaertner
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Re: Wie bereite ich meinen Boden für die Ertragszone vor, muss ich alles umgraben?

Beitrag von Dorfgaertner »

Simbienchen hat geschrieben: Mo 14. Aug 2023, 17:57 Man kann einem bestehenden Garten ein neues Teilstück als Ertragszone abgewinnen, in dem man zum Beispiel die vorhandene Grasnarbe mit einer dicken Mulchdecke, Mulchwürsten und Kompost abdeckt. Danach feucht halten durch Gießen.

Die Grasnarbe wird innerhalb der nächsten Monate durch die Bodenlebewesen zersetzt, stirbt durch den Lichtentzug und die Verstoffwechslung der Bodenlebewesen ab. Dadurch wird ein Umgraben der oberen belebten Bodenschicht unnötig.
Das haben wir damals im Kleingarten auch mal gemacht, es hat mehr als gut funktioniert!
Ich kann Brennesseln vor der Samenbildung, sowie Beinwell als Mulch zur "Beetgewinnung" empfehlen. Beinwell kann man quasi komplett kappen und er bildet dann einfach neue Blätter. Beide liefern eine große Blattmasse und sind gleichzeitig sehr gute natürliche Dünger.
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Re: Wie bereite ich meinen Boden für die Ertragszone vor, muss ich alles umgraben?

Beitrag von astriddorothea »

Ich habe sehr wenig Brennessel, deshalb sind sie ein gehütetes und geschütztes Gut in meinem Garten. Beinwell ja, aber ich finde ihn im Jauchefass super, als Mulch bleibt irgendwie nichts über. Meine Ertragszone habe ich mit Wiesenschnitt und Mulchwürsten gemulcht, mit Rinderdungpellets, Gesteinsmehl, und Hornspänen gedüngt und im zweiten Jahr mit Mais, Bohnen und Kürbis bepflanzt und weiter gemulcht. Dieses Jahr im Oktober sieht es so aus. Der ganze Bereich wurde noch mal komplett eingesäht. Der Randstreifen speziell mit Roggen. Nachdem die Amseln die gekeimte Saat genüßlich verspeisten, habe ich mit schütterer, leichter Grasdecke geschützt.

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Re: Wie bereite ich meinen Boden für die Ertragszone vor, muss ich alles umgraben?

Beitrag von Sarah »

Wir graben gar nicht um.
Das machen Würmchen, Käfer, also unsere kleinen Helfer. Oder die Wurzeln aus der Gründung. Nach meiner Erfahrung und Beobachtung macht man mehr kaputt als dass es hilfreich wäre. Wir nutzen alles was wir an Mulch zur Verfügung haben. Ob Laub oder Heu oder auch Pflanzenreste. Vielleicht füllen wir noch Erde auf wo es sinnvoll ist. Das war es. Im Frühjahr wird mit Kompost aufgefüllt. Beim säen lockere ich manchmal, wenn nötig die Erde oberflächlich etwas an. Aber dann maximal auf 2-3 cm. Unsere Vögel helfen da auch mit.
Umgraben geht ja auch tief und stört das Bodenleben. Das heisst ja auch Eingriff und stören der Helfer. Komisch finde ich immer, dass Böden, die am meisten Bearbeitet sind auch mehr verdichtet sind. Umso mehr Bodenleben und Bepflanzung, umso besser der Boden. Wenn der Boden natürlich schon kaputt ist muss das eventuell mal gemacht werden.
Ich frag mich immer wer den Boden immer in der Natur vorbereitet, wenn der Mensch nicht da ist. :pfeiffen
Was ich auch noch nie verstanden habe, warum etwas machen wenn es nicht nötig ist. :pfeiffen
Nach meiner Beobachtung ist auch die Winterruhe von Vorteil. Der Boden kann sich dann von der Jahresaction erholen.
Ich habe gelernt, dass Faulheit im Garten von Vorteil ist. :D
Das Problem ist nicht relevant nur die Lösung.
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Re: Wie bereite ich meinen Boden für die Ertragszone vor, muss ich alles umgraben?

Beitrag von Somnia »

Ich hab im September den Hackschnitzelhaufen, der schon einige Jahre vor sich hinrottete, auf die Himbeerbeete verteilt, so 10-15 cm hoch. Davor hatte ich nur bei der Anlage des Beetes vor 1-2 Jahren mit Kompost und Häckseln gemulcht
Gestern habe ich eine Himbeere dazugesetzt, und der bei mir lehmig-steinig-verdichtete Boden darunter war deutlich lockerer geworden. Auch die Lehmbatzen konnte ich ganz gut zerkleinern, was sonst nicht ging - entweder zu trocken, oder zu glitschig, auf jeden Fall immer sehr kompakt. Gefühlt waren sie jetzt weniger kompakt.

Jetzt ist eine gute Zeit für Mulchen mit Herbstlaub.
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Simbienchen
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Re: Wie bereite ich meinen Boden für die Ertragszone vor, muss ich alles umgraben?

Beitrag von Simbienchen »

Ich habe heute die Teichfolie von einem Mischhaufen, der sich vom letzten Herbst bis dieses Jahr Juni aus verschiedenem Schnittgut angesammelt hatte, runtergenommen um mal zu gucken, wie es sich entwickelt hat. Der Haufen war 3x2 m breit und ca,1,50 m hoch. Der ist prima geschrumpft...

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Es sind nur noch Silagereste und weiche Äste übrig. Der Boden wurde schön von den Wühlmäusen aufgearbeitet, sehr schön locker. Die Silagereste und die weichen Äste habe ich allesamt ins Keyhole - Beet gegeben.

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Ich glaube ich werde dort nun ein neues Erdbeerbeet anlegen. Ich habe soooo viele schöne Ableger dieses Jahr.

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