Pestizidfreie Landwirtschaft

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Amarille
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Re: Pestizidfreie Landwirtschaft

Beitrag von Amarille »

Bei uns werden diesen Winter viele Weinberge aufgegeben und entfernt. Schätzungsweise werden 1/3 der bisherigen Weinkulturfläche wird Brachflächen, teilweise werden Obstbäume gepflanzt. Da sich der Anbau und die Jahrespflege nicht mehr lohnt werden diese Brachflächen sicher noch größer. In Frankreich das gleiche. Es verändert sich die gewohnte Kulturlandschaft radikal, keiner weiß noch wirklich was er jetzt mit diesen leeren Flächen anfangen soll, sicher ist aber: diese ganzen Flächen werden nicht mehr gespritzt! Einige Grundstücksbesitzer werden ihre Flächen wie Rasen sauber halten, andere werden Blühwiesenmischungen einsäen und andere werden verwildern. Sicher wird kein Landwirt oder Weinbauer in absehbarer Zeit verhungern, für Insekten und Vögel werden die giftfreien Habitate größer. Es bleibt spannend..
Was die meisten Menschen im Leben lernen müssen, ist, wie man Menschen liebt und Dinge benutzt, anstatt Menschen zu benutzen und Dinge zu lieben.
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Ann1981
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Re: Pestizidfreie Landwirtschaft

Beitrag von Ann1981 »

Heute sah ich einen Infofilm über Waldgärten mit Interviews von Politikern. Darin sagt ein Vertreter des Bauernverbandes, dass Waldgärten unattraktiv seien, weil mit Gehölzen der Status der Liegenschaft und damit ihr Geldwert unsicher seien. Man kann es mit geschütztem Baumbestand nicht mehr als Ackerland teuer verkaufen. Als Weinanbauflächen haben die Liegenschaften offensichtlich an Wert verloren. Warum nicht Waldgarten ausprobieren? Mal schauen, wie mutig die Menschen im Länd sind!

Im Film geht es auch ganz viel um konventionelle Landwirtschaft - also Pestizide etc. - und Gehölzstrukturen zur Lebensmittelproduktion als Alternative.


(Der Jagd- und Forstirgendwas von der FDP hat großen Unterhaltungswert. Ich glaube er ist eine Karikatur. Und er ist sich dessen bewußt.)
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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Amarille
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Re: Pestizidfreie Landwirtschaft

Beitrag von Amarille »

Wir werden unsere Weinflächen, nach der Rodung, als Ackerfläche unbrauchbar machen. Auf der inzwischen freien Teilfläche werde ich dieses Jahr noch Kartoffeln anbauen und meinen Enkeln zeigen das Kartoffeln vom Acker und nicht vom Laden kommen. Nächsten Herbst werden wir dann die Fläche auf eine Länge von 50 m mit einer versetzten Wildobsthecke und 4 Hochstamm Obstbäumen bepflanzen. Auch wird teilweise Saumwiese eingesät, wo das Gras über den Winter stehen bleibt. So wäre wieder ein Trittstein, zwischen Wald und aufgeräumten Maisäckern, gelegt. Für uns eine Lösung die wir noch bearbeiten und etwas zurück geben können. Sollten irgendwann mal meine Töchter zu Gemüseanbau kommen hätten sie einen fertigen Agroforst, so wird die freie Fläche nicht der Lebensmittelerzeugung entzogen.
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