Berufkraut

Themen rund um Pflanzen, auch Identifikationen.
Evi
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Re: Berufkraut

Beitrag von Evi »

Zu einjährigem berufskraut habe ich gerade keine Bilder, ob das hier vorkommt oder nicht?
Lästig ist hier vorallem der japanische Knöterich und das Springkraut im Wald. Den „ geerbten“ knöterich im Garten habe ich fast weg, aber eben nur fast.
Dem ebenfalls geerbten gelbweiderich setzt die Trockenheit der letzten Jahre massiv zu, ich denke, das erledigt sich von selbst, obwohl ich da auch unsicher bin, ob er punktiert ist oder nicht.
Interessant finde ich gerade die Entwicklung auf unseren Nachbargrundstücken- dort wird nur regelmäßig gemäht und dementsprechend sieht die wiesenflächen gerade sehr braun aus. Was aber massiv wächst und auch schnell blüht, ist rotes und gelbes Habichtskraut- fast schon wie eine Monokultur, während sich in unserem Garten auf diesen „ braunen“ Flächen auch anderes entwickelt, wie natterkopf etc- also Pflanzen, die ruderalflächen besiedeln.
Hartriegel, taglilieund thuja gelten nicht als invasiv?
Wobei der chinesische hartriegel und thuja wahrscheinlich gar nicht gut mit Trockenheit können, sich das also auch unter Umständen selbst erledigt.
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Simbienchen
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Re: Berufkraut

Beitrag von Simbienchen »

Solche Beobachtungen sind doch immer wieder interessant. Bei den Habichtskräutern ist das so üblich, dass sie sich kissenartig ausbreiten. Die setzen sich schön gegen Gras durch, wenn es keinen anderen Konkurrenzdruck gibt und die Standortbedingungen stimmen. Habichtskräuter sondern auch eine gewisse chemische Substanz ( wir hatten das mal irgendwo im Forum als Beitrag, ich finde ihn gerade leider nicht) in der Umgebung/ Boden ab, so dass sich andere Arten nicht gerne neben ihnen ansiedeln.

Ich will nur ganz kurz noch auf deine Frage eingehen...
Hartriegel, taglilieund thuja gelten nicht als invasiv?
Das Handbuch der invasiven Neophyten findest du hier :

https://naturgarten.org/wp-content/uplo ... -klein.pdf

Und unseren Sammelthread für andere invasiven Arten findest du hier:
viewtopic.php?t=490
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Re: Berufkraut

Beitrag von Evi »

Ich habe bei Naturdb nachgeschaut und keinen Hinweis auf invasiv bei diesen genannten Pflanzen entdeckt und mich deshalb gefragt, warum sie genannt werden.
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Simbienchen
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Re: Berufkraut

Beitrag von Simbienchen »

Evi hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 12:55 Ich habe bei Naturdb nachgeschaut und keinen Hinweis auf invasiv bei diesen genannten Pflanzen entdeckt und mich deshalb gefragt, warum sie genannt werden.
Ach so...ich habe nicht gesehen, dass du dich auf den Beitrag von Ann bezogen hast. Ich blicke das manchmal nicht, wenn bei einem Seitenumbruch Stellung zu einem vorherigen Beitrag genommen wird.... :tuete ...bin manchmal auch nur kurz auf dem Sprung im Forum.

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Re: Berufkraut

Beitrag von Evi »

Alles klar!
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Re: Berufkraut

Beitrag von Ann1981 »

Hallo, @Evi ,

ich weiß nicht, ob der Chin. Hartriegel explizit als invasiv deklariert ist. Ich sehe ihn nur sehr häufig außerhalb von Gärten. War hier nicht auch einmal eine Gärtnerin, der ein Fluss die Pflanze brachte? Und ein Forstwirt rief auf seinem YouTube-Kanal dazu auf, ihn kleinzuhäckseln, sollte man ihn in einem Wald sehen.

Thujen sagt man nach, sie würden sich nicht versamen - wie so vielen Pflanzen. Hier im Österreichurlaub war ich sehr überrascht, welche außerhalb von Gärten zu sehen.
In dem Threat zu invasiven Neophyten wurde bereits darauf hingewiesen, dass jede eingeschleppte Art invasiv werden kann.

Das Berufkraut sahen wir heute auf einer Wanderrute des Nationalparks Kalkalpen auch permanent entlang des Weges. Erschreckend.

Indisches Springkraut hat übrigens sehr kurze Wurzeln. Ich zog hier bei Wanderungen schon welche raus. Geht sehr einfach und fühlt sich gut an.
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Re: Berufkraut

Beitrag von Evi »

Na dann, @Ann1981 🙃, nennen wir alle Pflanzen, die nach 1490 auf die eine oder andere Art den Weg zu gefunden haben, invasiv. :hexe
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Re: Berufkraut

Beitrag von Tidofelder »

Im übrigen können auch heimische Pflanzen die in die falsche Gegend verfrachtet werden sich invasiv verhalten. Invasiv ist kein Privileg der Neophyten.
Aber zurück zu dem Berufskraut, ich habe immer noch keins gefunden, weder in der Stadt noch in der Umgebung. Dafür auf Brachflächen aber den Schmetterlingsflieder.
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Re: Berufkraut

Beitrag von Ann1981 »

Evi hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 19:57 Na dann, @Ann1981 🙃, nennen wir alle Pflanzen, die nach 1490 auf die eine oder andere Art den Weg zu gefunden haben, invasiv. :hexe
Ne, machen wir nicht. Es gelten nur solche, die sich stark verdrängend ausbreiten, als invasiv. Kommt von lat. "invadere": einfallen (mit kriegerischer Konnotation), wörtlich eigentlich nur hineingehen/ einwandern. Gemütliche SpaziergängerInnen wie die Nachtkerze zählen zum Beispiel nicht dazu. Obwohl ich von ihr auch schon Bestände in mir unangenehmer Größe sah. Neophyten sind potenziell invasiv. Bei heimischen Pflanzen spricht man von verdrängend. Das trifft z.B. gerade auf den Roten Hartriegel, dem das trocken-heiße Klima scheinbar behagt, zu.
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Re: Berufkraut

Beitrag von Evi »

Danke, aber ich weiß schon, was invasiv heißt. Und ich weiß auch, was potentiell bedeutet.
Soweit ich das bei naturdb richtig gelesen habe, wird da auch bei neophyten unterschieden.
Der rote hartriegel ist bei mir übrigens in den letzten Jahren nach und nach eingegangen, vertrocknet, allerdings hat sich an einer anderen Stelle einer eingestellt?!
Ich beobachte gerade ziemlich genau, was wo in unserem Garten trotz Klimakatastrophe klar kommt, um darauf reagieren zu können.
Das ist spannend und frustrierend zugleich.
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