Pyramide bepflanzen (Garten der Gartenphilosophin)

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Tidofelder
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Pyramide bepflanzen (Garten der Gartenphilosophin)

Beitrag von Tidofelder »

Das (geheime) Leben in der Steinpyramide

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Die blaue Pyramide

Im April habe ich meine Steinpyramide, Le Pyramide bleue aufgebaut. Sie ruht auf einem Fundament aus Estrichsand und ist auch mit Estrichsand gefüllt.

Sie entstand aus der Steinlieferung, die für mein nächstes Projekt, das noch vorgestellt werden wird hier abgelegt worden ist.
Ein großer Laster gefüllt mit Feldsteinen lud diese hier im Garten ab. Meine beiden Hochbeete, die einen passenden Ort zum Aufstellen suchten, fanden ihren Platz an der Robinie. Nur, Zwei ist keine Gärtnerzahl; sie sahen etwas traurig aus. Obwohl die Robinie nach vorne ein weiteres Element abgab, sah es immer noch trostlos und unvollständig aus.

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Mauerpfeffer wurde “gestopft”

Grübeln mit Gastl…

Grübeln kann ich ganz gut und so grübelte ich den Frühling lang, bis ich die Idee hatte, aus den kleineren Steinen eine Steinpyramide zu bauen.
Die Idee der Steinpyramiden stammt aus dem Buch von Markus Gastl. In seinem Buch: Der Drei-Zonen-Garten habe ich schon sehr viel spannendes gelesen, und eben auch einiges über Steinpyramiden.
Er rät, diese Pyramiden aus den Steinen der Umgebung zu bauen, was mich immer zum Lachen brachte, denn wer schon einmal unsere runden Feldsteine aufschichten wollte, der weiss, was das bedeutet. Viel Grundfläche, wenig Höhe, schnelle Einbrüche.
Mein Garten half mir bei meinen Grübeleien aber nun mit dieser Eingebung: Hinten die beiden Hochbeete, dann als Mitte die Robinie, davor die Steinpyramide und davor noch die Anlage der Wildblumenwiese.

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Pflanzliches Leben auf der Pyramide

Erstaunlich ist jedoch, wie schnell sich Leben in der Pyramide eingestellt hat. Das möchte ich Euch heute gerne vorstellen:
Wichtig ist mir die Bepflanzung, denn eine Pflanzauswahl mit Sempervivus und Sedum verschönert nicht nur den Anblick, es bringt ebenso eine Anzahl Insekten an die Blüten. Hierfür bin ich tatsächlich in den Baumarkt gefahren, um mir ein paar Töpfe zu holen. Eigentlich nehme ich keine Baumarktpflanzen mit, es gibt allerdings im Frühjahr kaum Sukkulenten in Gärtnereien zu kaufen, ausser in Baumärkten.

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Diese Pflanzen kommen mit wenig bis gar keine Erde aus, sie siedeln unter den kärgsten Bedingungen noch in der kleinsten Felsspalte und blühen dort und treiben Setzlinge aus. Ihre Wurzeln reichen bis tief in Spalten hinein und versorgen sich so mit dem nötigen bisschen Wasser.

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Echte Überraschungen bietet die Pyramide

Ich habe zwei Töpfchen gekauft, diese geteilt und mit dem wenige an Erde in die Ritzen der Pyramide gestopft. Damit sie anwachsen, auch in dieser echten Trockenheit, besprühe ich die Pyramide einmal tgl. Von oben mit einem Schwall Wasser. Eine Sempervivumpflanze hat mir das mit einer wunderschönen Blüte gedankt, die bisher allerdings nicht beflogen wurde, wenn ich hinsah.
Tierisches Leben in der Pyramide

findet sehr im Geheimen statt.
Zu allererst haben sich Ameisen eingestellt. Klar, die sind so zahlreich hier vertreten, die haben sich sicher schnell im Untergrund etabliert.


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Das Versteck der Cryptachaea riparia
Cryptachaea riparia, die Lateinische

Worauf ich ganz stolz bin ist die Besiedelung durch die Spinne mit Namen Cryptachaea riparia.
Sie hat keinen deutschen Namen, gehört aber zu den Spinnen, die ein Versteck bauen, von wo aus sie sich in diesem Falle auf die Jagd nach Ameisen machen. Mein Spinnlein hat sich besonders Mühe gemacht, ein schönes Versteck zu bauen. Drei dieser Nester befinden sich in meiner Pyramide, dieses hier ist aber am schönsten und kunstvollsten.

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Der Laufkäfer war einer der Ersten, der zum Besichtigen kam

Sehr schnell hat sich ein Laufkäfer eingestellt. Eigentlich lieben sie Totholz. Zum Gucken ist er aber doch gekommen…

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Die Feuerwanzen haben es sich auch gemütlich gemacht

Die allgegenwärtigen Feuerwanzen sind hier eingezogen und leben hinter den Hauswurzen.

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Die Gemeine Goldwespe findet ebenfalls Gefallen
Die Gemeine Goldwespe

Auf die Goldwespe, Chrysis ignita, bin ich ganz stolz, sie ist wunderschön und sehr schnell. Kaum siehst Du sie, ist sie schon verschwunden. Sie liebt sonnige Plätze, da ist sie genau richtig an den Steinen der Pyramide. Ich habe auch den Verdacht, das sie da irgendwo ihre Eier abgelegt hat. Sie lebt parasitär auf den Eiern oder Raupen anderen Bienen. Vielleicht und eventuell haben also auch Solitärbienen die Pyramide entdeckt.

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Wer gegraben hat, weiss ich nicht
Zwei geheime Mitbewohner

habe ich noch. Zwei Eingänge in die Unterwelt habe ich entdeckt, nur die Bewohne kenne ich nicht. Da ist es spannend und ab und zu lege ich mich auf die Lauer. Die sind aber schlauer oder zu anderen Tageszeiten unterwegs. Das weiss ich nicht.

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Zumindest kann ich berichten, das in der Pyramide wirklich etwas los ist und das schon nach kurzer Zeit. Das freut mich sehr und ich bin schon ganz gespannt auf die Weiterentwicklung.
Solche Steinhaufen, egal, ob als Haufen oder Pyramide geschichtet, bieten einen Lebensraum für viele Tiere. Indem ich so etwas anbiete, verschönere ich meinen Garten und mache ihn auch für andere Tiere interessant. Solitär lebende Insekten zum Beispiel, vielleicht auch die ein oder andere Kröte, wenn ich riesen Glück habe, auch Blindschleichen. Alle die profitieren von einem Haufen Steine, der nur groß und breit genug sein muss, um ausreichend Wohnfläche zur Verfügung zu stellen.

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Auch für das liebe Wildkraut ist ein Steinhaufen gut

Würde ich dort z.B. auch Kräuter angepflanzt haben, würden empfindliche Kandidaten unter ihnen auch von der Wärme profitieren, die die Steine nach einem langen heissen Tag in der Nacht wieder abstrahlen würden. Steine sorgen dadurch für ein gleichbleibendes Klima in ihrer Umgebung.
Steine sind gut für die Vielfalt im Garten und aufmerksame Leser haben vielleicht schon heraus gelesen, das ich Vielfalt im Garten mag.
Drum: schichtet Steine für Eure Augen, Eure Ohren und die Tiere des Gartens!

Autor:
Ulrike Lohmann
Garten der Gartenphilosophin
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