Sandarien je nach Bewohnerzielgruppe

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Somnia
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Sandarien je nach Bewohnerzielgruppe

Beitrag von Somnia »

1. Wildbienen

Für Wildbienen ist es wichtig, daß der Sand stabil genug ist, damit die Wildbiene Löcher graben kann. Damit fällt gewaschener Sand schon mal weg, weil der auch feucht noch ziemlich rieselt, und trocken erst recht.
Estrich-Sand fällt doppelt weg, zum einen, weil er gewaschen ist und rieselt, zum zweiten, weil größere Kieel drin sind, ca. bis Körnung 10.
Wenn man jetzt Spielzeug-Sand hat, dann ist er meist fein genug, aber er immer noch gewaschen, es sei denn, er ist so alt und "zerspielt", daß sich genügend 0-Anteil eingeschlichen hat.
Wenn nicht, kann man ihn mit Lehm mischen.
Meine Empfehlung wäre Claytec Baulehm. Es gibt auch Lehmputz: Unterputz ist oft mit Stroh versetzt, Oberputz auch mit feinen Fasern, der wäre meine zweite Wahl, wenn sein muss. Baulehm ist reiner Lehm, das ist m.E. besser.
Magnus hat mal mit Mischungsverhältnissen gespielt und kam darauf, daß 1:8 (1Lehm zu 8 Sand) schon ziemlich fest wird, besser sei 1:10.
Am besten nimmt man sich die Zeit und probiert es aus: Probemenge mischen, ggf. mit Wasser, und dann in einen Kasten festdrücken und trocknen lassen. Wenn man ihn im trockenen Zustand mit dem Fingernagel anritzen kann, ist er gut.
Daraus kann man dann auch eine Steilwand bauen, für Wildbienen, die nicht im Boden, sondern in Abrißkanten brüten wollen.
Hier gibt es noch einen Flyer über bodenbrütende Wildbienen.
Das Sandarium sollte überwiegend von Bewuchs freigehalten und unbedingt vor Störungen wie Umgraben (Katzenklo?) geschützt werden, beispielsweise durch Dornenranken wie abgestorbenen Brombeeren.
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Somnia
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Beitrag von Somnia »

2. Eidechsen

Ein Sandarium für (Zaun-)Eidechsen dient der Eiablage. Sinnvoll ist ein trockener und sonniger Standort, da die Sonne die Eier dann ausbrütet.
Zur Festigkeit des Sandes habe ich bisher nirgendwo Angaben gefunden. Allerdings gehe ich davon aus, daß natürliche Vorkommen feinrieseligen Sandes selten sind, sonst würde der bestimmt nicht "gewaschener Sand" heißen, ich nehme also an, daß ungewaschener Sand taugt, ach wenn der nach einiger Zeit festbappt.
Für die geschlüpften Jungeidechsen ist es sinnvoll, Versteckmöglichkeiten in der Nähe zu haben, beispielsweise durch Totholz, auf dem sie sich auch sonnen bzw. aufwärmen können.
Damit Katzen den Sand nicht als Toilette benutzen, kann er entweder mit Dornenranken belegt sein, mit winterharten Kakteen bepflanzt oder sonstige geschützt werden, ohne daß der Bewuchs allzuviel Schatten wirft.

In der Nähe:
Eidechsen überwintern in Hohlräumen unter der Erde, einer sogenannten Eidechsenburg. Die Hohlräume reichen bis in den frostfreien Bereich, es können Aststücke als Aufstiegshilfe eingebaut werden. Wieweit das Überwinterungsquartier von dem Eiablageplatz entfernt sein darf, weiß ich nicht, aber wenn man eh Naturmodule baut, kann man sie auch nah beieinander bauen.

Außerdem brauchen Eidechsen Wasser, insbesondere wenn sie sich häuten, mögen sie ein feuchtes Mikroklima. Eine Wasserstelle in der Nähe ist also auch eine gute Idee, ebenso wie Totholz als Lebensraum.

Mehr über Eidechsen findet sich im Forums-Archiv
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