Wie ...

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Gartenfreund
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Beitrag von Gartenfreund »

... habt ihr begonnen ... geplant Euer Grundstück umzugestalten???
Wie waren eure erste Schritte zu einen Hortus???
Mit grünen Gruß

OGV Thüngersheim
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Vdapg
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Tidofelder
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Re: Wie ...

Beitrag von Tidofelder »

Der erste Schritt war bei uns die Thuja-Hecken zu roden. Zum Entsetzen der Nachbarn.

Danach gab es keine Planung mehr, jedenfalls keine die Bestand hatte. Der Garten wird mehr oder weniger spontan gestaltet.
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tree12
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Re: Wie ...

Beitrag von tree12 »

Eigentlich haben wir sofort nach Hauskauf angefangen, den Garten zu bereichern. Eine der ersten Maßnahmen war das Ausgraben und Verpflanzen der Salweide, die im vorigen Garten von selbst aufgegangen war. Hätten wir sie zurückgelassen, hätten die neuen Mieter des Einfamilienhauses sie wahrscheinlich längst gemeuchelt. Damals war die Weide 1,50 m hoch und einstämmig, heute ist sie ein ausladender Baum von locker 10 m Höhe geworden.
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Somnia
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Re: Wie ...

Beitrag von Somnia »

Ich hatte eine klassische grüne Wiese, also bis auf 3 Bäume nix drin, nach dem Bau. Oben Bauaushub, unten Kuhwiese. Also, ohne Kühe, aber genauso uneben.
Einiges hat sich ergeben, wie der Asthaufen, der beim Freimachen der Baugrube entstand, wir waren zu faul, die Äste wegzuräumen und haben sie grad mal aus dem Baubereich geräumt. Jetzt ist er ein zentrales Element im Garten. Ein weiterer Asthaufen weiter am Rand ist aus gleichen Gründen entstanden und wurde später abgeräumt, darunter ist dann das Waldbeet entstanden (Boden war durch den Asthaufen so waldähnlich)
Dann hab ich im ersten Jahr Gehölze gesetzt (früh anfangen, die brauchen halt ihre Zeit!!), da hab ich mir noch echt Gedanken gemacht über Abstände usw. Die hab ich nach links eher Obstbäume und rechts eher Wildsträucher/Bäume gesetzt, in der Mitte Platz gelassen für einen Teich. Die Idee war, ich wollte eine Streuobstwiese und einen Teich und einen Wald.
Also, als Planungsgrundlage ist wichtig zu wissen, was man überhaupt im Garten haben will, danach kann man grob überlegen (oder würfeln :rofl ), was wohin kommt.
Einiges wird sich im Laufe der Zeit ändern, bei mir stand der erste Kompost oben in schneller Erreichbarkeit vom Haus. Leider war das sonnig, der Kompost wurde also nix, dann hab ich ihn später umgezogen auf die andere Seite, wo etwas Schatten ist, dafür sind die Wege halt länger.
Und vieles kommt dann mit der Zeit. Ich hab z.B. im zweiten Jahr viele Sämlinge bekommen, die waren aber zu wüchsig, um sie als Solitär zu setzen (Buche, Ahorn, Hasel), das wurde dann als "Schnitthecke" gedacht mittenrein gesetzt, und bildete die Begrenzung zwischen Obstwiese und Teichbereich. Damit hatte ich den ersten Gartenraum definiert.
Jetzt hab ich viele Apfelbäumchen (1-jährige), aber keinen Platz mehr, zuerst dachte ich, ich mach eine Apfelhecke als zweite Begrenzung der Obstwiese. Inzwischen ist die Länge zu kurz, ich werde die Hecke also weiterführen und auch den Teichbereich nordseitig mit einer Apfelbaumhecke einfassen.
Nach dem ursprünglichen Plan sind meine Gartenräume grob definiert, und das weitere ergibt sich, so wie das Material oder die Pflanzen kommen. Oder wie was wächst oder nicht.
Ach-und falls Du keinen Hang hast, laß gerne mal Erd-oder sonstige Haufen liegen, Höhenunterschiede bereichern ungemein.
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Simbienchen
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Re: Wie ...

Beitrag von Simbienchen »

Also wir unser Haus gekauft hatten, habe ich meine Beerensträucher aus dem vorherigen Garten mitgenommen und habe beim Einpflanzen bemerkt, dass der Boden knochenhart und super trocken unter der ganzen Rindenmulchschicht im neuen Garten war.
Somit habe ich als erstes mit Humusaufbau in Ertragszone und Pufferzone angefangen um die Kreislaufwirtschaft in Gang zu setzen. Habe verschiedene Möglichkeiten von Kompostierung ausprobiert, angefangen von geschlossenen Schnellkompostern, Komposthaufen und Jauche.

Ich habe meinen Garten dann ein Jahr lang beobachtet um ihn " kennenzulernen" und habe eigentlich nach einer zündenden Idee gesucht. Irgendwie wusste ich noch nicht so richtig, wie ich anfangen sollte, wo die Reise hingehen sollte...ich wollte so schnell wie möglich viel Blühendes haben. Das Insektensterben war in aller Munde und durch Zufall las ich in einer Zeitschrift (im Wartezimmer beim Zahnarzt) von Markus Gastl und dem Hortus- Forum. Das Konzept hat mich von Anfang an begeistert und langsam formten sich in meinem Kopf immer mehr Ideen.

Dann habe ich mir überlegt, welche Materialien ich benötige um Hotspot- Zone und Naturmodule zu gestalten. Dafür habe ich jede Menge Material angesammelt, angefangen von Natursteinen, Totholz, Betonsteinen, Tontöpfen bis hin zu Dachpfannen. Bin mit meinem kleinen Anhänger rumgefahren und habe mir über Ebay- Kleinanzeigen ganz viel zusammengehortelt.

Mit den Materialien kamen die ersten Naturmodule, Hortuspyramiden, Teich, Beete, Käferkeller, Wurmfarm, ...
Gleichzeitig habe ich die Insekten, die zu Besuch kamen beobachtet und versucht herauszufinden, welchen Lebensraum und welche Pflanzen sie brauchten. Ich hatte z.B. beobachtet, dass hier Aurorafalter, Kaisermantel und Schwalbenschwanz herumflatterten und habe für ihre Raupen, die Raupenfutterpflanzen gesät oder gepflanzt.
"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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Re: Wie ...

Beitrag von Evi »

Wir sind hier seit fast 29 Jahren und im Garten war meine erste Aktion ein Sandkasten, eine Rutschbahn und eine Schaukel zu bauen, weil klar war, dass vorallem ich mit der Renovierung beschäftigt sein werde und ein Spielplatz fürcdie Kids von Vorteil sein würde. Im Garten habe ich dann gerodet, die gemüsebeete reaktiviert, den Kompost umgesetzt an eine bessere Stelle, Sitzflächen, kleine Wasserbecken und die ersten Blumenbeete angelegt. Obstbäume und obststräucher waren vorhanden, es gab Blumen wie gilberich, akelei, Margeriten, blausternchen, Maiglöckchen, lungenkrank, hasenglöckchen, viele Schneeglöckchen, Lupinen, Vergissmeinnicht, schlüsselblumen und als ich am Weg entlang ein Beet anlegte, tauchten viele Pfingstrosen auf. Aber auch kugeldisteln, goldruten und japanischen Knöterich. Letzteres habe ich fast weg, nur fast… und bei den beiden anderen habe ich den Kampf aufgegeben und mich auf „ in Schach halten“ reduziert. Ich habe von Anfang an neben Stauden und Rosen etc. auch Waldpflanzen gesät und gesetzt oder Sachen wie Baldrian käsepappel, wilde Möhre oder anderes, weniger aus ökologischer Sicht, sondern weil sie mir gefallen haben. Dann merkten wir, dass es im Frühjahr nicht mehr summte und die Vögel massiv zurück gingen. Ich habe dann angefangen mich einzulesen, gleichzeitig sind die Kids nach und nach ausgezogen und ich habe die Rasenflächen reduziert, totholzhecken etc angelegt, thujen entfernt, noch mehr wildpflanzen gepflanzt, auch über das hortusprinzip gelesen, die wiesen nur noch 2 mal im Jahr gemäht usw… ich habe dann auch bei Naturgarten- Wettbewerben der Stadt mitgemacht und gewonnen- ein gutes Argument, um Nachbarn zu beruhigen, die sich über die Wildnis aufregen und mache jetzt auch seit ein paar Jahren beim Open Garden mit, weil ich finde, dass man damit sehr gut zeigen kann, dass naturnahe Gärten auch schön sind. Jetzt summt es wieder, es gibt wieder viele Vögel, Igel, Glühwürmchen, Fledermäuse, ringelnattern, Molche, erdkröten, usw- gerade wohnt ein waschbär bei uns, was ich nicht so cool finde, es gibt Marder und Füchse hier, was aber wahrscheinlich eher an der waldflucht dieser Tiere liegt? Und leider sind 2 Jahren wenig Schmetterlinge da, obwohl ich auch versuche dagegen zu pflanzen mit Fenchel Dill und haarstrang .
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Alma
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Re: Wie ...

Beitrag von Alma »

Spannendes Thema!
Mein erster Spatenstich im neuen Garten war tatsächlich für mein Gemüsebeet. Ich hatte vorher einen Gemüsegarten ein paar Km weg von zu Hause und war einfach nur glücklich den nun direkt vor Ort zu haben.
Eigentlich wollte ich eine riesige kreisförmige niedrige Mauer mit dem Durchmesser des (fast) ganzen Grundstücks um den flachen Hang abzufangen.
Irgendwie hat jeder Garten einen natürlichen Mittelpunkt und es muss das Gleichgewicht stimmen damit der Garten nicht nach rechts oder links 'kippt'.
Den natürlichen Mittelpunkt gibts immer noch - aber dann kamen die Sachzwänge dazu: Man muss hinten aus der Scheune mit dem Auto raus fahren können, man muss auch von der Straße oben durchfahren können bis unten zum Weg. Die Möglichkeit Regenwasser zu sammeln und es für Gemüse nutzen sind nun mal in der Nähe der Dachflächen.
Dann war viel Baustelle und Material lagern im Garten und zudem einen Ringgrabenkollektor vergraben für die Wärmepumpe (ein Graben 60m lang, 2-3 m tief, 1-3m breit). Da sich das über Jahre gezogen hat habe ich meinen Garten drumherum gebaut.
Eine wirkliche 'Gestaltung' gibts es deswegen nicht. Er ist halt so geworden.
Abgeschlossen ist die Gestaltung nicht.
Alleine schon deswegen weil Gehölze und Bäume nach 10 Jahren doch groß geworden sind, weil ich doch eine Wasserleitung von den Haus/Scheunennahen Wassertanks nach weiter unten verlegt habe für die Gemüsebeete, weil ich Gestaltung gar nicht mehr so wichtig finde
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Ann1981
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Re: Wie ...

Beitrag von Ann1981 »

Das "Der Garten wächst mit uns." durch unser Ausprobieren und Lernen möchte ich nur um einen Gestaltungsgrundsatz ergänzen: Wiederholungen von Pflanzen und/ oder Pflanzengruppen beruhigen Geist und Auge. (Wiederholung gibt Geborgenheit) Das mildert ein scheinbares Chaos und ggf. Kritik.
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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