Januar 2022: Eine Hecke aus Liguster, Stachel- und Johannisbeeren, Wildkirsche und Fächer-Zwergmispeln bildet die Pufferzone am Haupteingang zu unserem kleinen Reich. Der Naturzaun aus Haselnussstangen schützt das Grundstück und die Katzen vor ungebetenen Gästen, Hunde haben beaufsichtigt Zutritt. Walderdbeeren wachsen unterhalb der von mir zunächst auf Stock geschnittenen Hecke.
Der rückwärtige und im Grunde schönere Eingangsbereich wird abgegrenzt durch eine Brombeerhecke und Rankhilfen aus der von mir geliebten, weil so vielfältigen Haselnuss, die auch dem vermutlich seit 50 Jahren hier ansässigem Jelängerjelieber zur Seite steht, um im Sommer hoffentlich für ausreichend Sichtschutz zu sorgen.
Drei schmale Beete, getragen durch Trockenmauern auf einer Länge von je 24 Metern (26 Meter Gartenbreite) bieten im kommenden Jahr ausreichend Platz für Rosen, wild wachsende Champignons, Leseplatz, Färberwaid und Wildtomaten, Johannisbeeren und Stachelbeeren, evtl. Kürbis. Vier Haselnusssträucher lassen Bastelmaterial nachwachsen und sorgen für Schatten.
Links oberhalb der Amphibien- und Lurchlandschaft mit fischlosen Miniteichen samt sumpfigem Übergang wartet die kleine Benjeshecke auf Erweiterung. Ihr gegenüber, rechts von unserem kleinen Refugium, fehlt ebenso eindeutig weiteres Material – es wird in den nächsten Jahren anfallen. Totholz, Reisig, Laub und eigene Hackschnitzel schaffen den Lebensraum für die Erdkröten und Bergmolche, die bereits hier heimisch sind.
Die Fläche vor der „Guten Luise“, in der Familie Brandmaus ihre Eingänge baut, wird zur Hotspotzone, die Saat liegt bereit – die Wiese wird nur 2x jährlich gemäht, die Sense steht parat. Die Zugänge zu den neu angelegten Hochbeeten werden mit einer Breite von etwa 35 cm öfter gemäht, ich benötige den spärlich anfallenden Rasenschnitt zum Mulchen.
Wilder Majoran, Akelei, Bärlauch, Quirlmalven, Maipilze, Fichtenreizker und Täublinge wachsen hier in unserem Märchenland, das im Juni 2021 ein komplett vollgemülltes, vor sich hin darbendes, vernachlässigtes und doch vor einigen Jahrzehnten liebevoll gestaltetes Kleinod war.
1 Apfel- und 2 Birnenbäume im hoch betagten Alter haben mich auf den ersten Blick fasziniert, die 7 etwa 6 Meter hohen Lebensbäume in ihrem ganzen Ausmaß nicht abgeschreckt.
Von den 371 qm waren 2/3 nicht nutzbar, ca. 100 qm komplett verwildert (Brombeeren, riesige Haselnüsse, Eichen, Pappeln, Eschen – die Mauern habe ich erst nach der Übernahme und den ersten Fällaktionen mit der Säge entdeckt und nach Freilegung wieder aufgerichtet und ausgebessert.
Aus den Stangen der Lebensbäume habe ich sozusagen kleine Benjeshecken „geflochten“ und damit meine beiden großen Hochbeete gebastelt. Mit Grobholz, Laub und Reiser befüllt, diese Unterkonstruktion vor Wasser geschützt, einen Rahmen gebaut und mit Erde aus dem Garten befüllt. Der Rahmen wird aus verwebten Haselnussstangen gebaut. Igel und andere Tiere finden hier geräumigen Unterschlupf.
2 etwa 6×4 Meter große, 3 Meter hohe, hier herumliegende Haufen Grünschnitt mit Müll dazwischen habe ich sortiert, gereinigt, dann meditativ geschreddert und im Garten verteilt. Weitere Hochbeete aus hier gefundenem Material und angeschafften Paletten boten ausreichend Möglichkeiten, alles Verwertbare aus der Fläche zu verwenden.
Streunerkatzen und Igel kommen zum Fressen vorbei. Erstere fange ich, lasse sie kastrieren, registrieren (Jungtiere werden vermittelt), letztere werden im Notfall versorgt, werden wieder ausgewildert oder für den geschützten Winterschlaf im entsprechenden Gehege untergebracht, um im nächsten Frühjahr das rund 50 Hektar große Areal der Kleingärten als Revier entdecken zu können.
Fledermäuse, Ringeltauben, Elstern, Rabenkrähen, Eichelhäher, Kleiber, Buntspechte, Grünspechte, Rotkehlchen und so viele mehr tummeln sich hier. Was für eine Freude wäre es, die erste Ringelnatter oder Blindschleiche entdecken zu dürfen.
Die nächsten Jahre werden spannend, denn es geht uns um Regionales und Arterhalt, historische Pflanzen, die Annäherung an Selbstversorgung, ohne es zu übertreiben. Mein Boskop, die Gute Luise und die Williams Christ haben einen perfekten Auftakt dazu geliefert – auch wenn ich sie in diesem Jahr radikal schneiden muss, um sie langfristig zu erhalten.
Noch im Jahr 2022 wurden wir vom hortus-Netzwerk zum igelfreundlichen Garten gekürt, 2023 von Natur im Garten in Hessen zertifiziert und 2024 goldprämiert bei Tausend Gärten - tausend Arten, im November 2024 waren wir dort sogar Garten des Monats.
Seit 2022 kümmern wir uns um Igel, seit 2023 bilde ich mich in dem Bereich intensiv weiter und habe sehr viele Seminare besucht. eventuell werde ich noch in diesem Jahr die Prüfung zum Sachkundenachweis ablegen. Im Dezember werde ich damit beginnen, die maroden Gebäude zu sanieren, damit ich im kommenden Jahr weitere kleine Projekte im Garten umsetzen kann.
Bedeutung: Unser kleines Reich, unser Märchenland
Dein Name: Natascha Marré
Postleitzahl: 34125
Hortus-Ort: Kassel
Hortus-Land: Deutschland
Größe in m2: 371
haschis hortus: Auf dem Weg vom Häufchen Elend zum kleinen Märchenland
Garten und andere Grünflächen auf dem Weg zum Hortus / Hortanen Habitat
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