Winteranbau, Wintergemüse

[tree12]

Vielleicht gibt es noch eine Idee, wie ich viola tricolor aus Samen ziehen kann. Ähnlich wie Bockshornklee gehen sie vorsichtig auf bis zum ersten Blättchenpaar und dann gehen sie ein.

Wenn es nicht klappt mit dem Keimen: eine fertige Pflanze (oder mehrere) kaufen und sich am Standort selbst versamen lassen, das hat sogar bei mir und meinem eher schweren Boden geklappt.

[astriddorothea]

Das habe ich tatsächlich gemacht. Mal schauen, ob etwas daraus entsteht.

[Primulaveris]

Ich habe so ein Keimglas von GEFU https://www.gefu.com/Set-Sprossenglas-B ... -gr./00113 - ich finde überhaupt nicht, dass es da schimmelgefährdet ist. Ab und zu, wenn ich in der Küche vorbeikomme, fülle ich Wasser durch das Sieb, schwenke oder schüttle und stelle das Glas wieder kopfüber auf die Abtropfunterlage.
Da mir nicht immer nach diesen würzigen Sorten ist, die oft in Mischungen sind, nehme ich manchmal ganz normale Linsen, aus denen ich sonst Suppe koche :-) . Buchweizen wollte ich demnächst ebenso probieren (den müsste man ja auch gut selber anbauen können). Weizen geht so auch. Das ist viel günstiger, als extra dafür verpackte Samen.
Durch euer Schreiben ist mir das jetzt wieder schmackhaft geworden - ich möchte im Sommer unbedingt Rotkleesamen ernten, das müsste doch im Garten zu finden sein...
Bei den Micro-Greens turnt mich ab, dass ich ständig eine Unterlage kaufen müsste, deren Hygiene und Rückstandsfreiheit ich vertrauen muss, da denke ich noch nach. Sonst hätte ich Lust, das zu probieren. Erde mag ich aber auch nicht so gerne in der Küche; ich glaube, da ist bei uns Schimmeln vorprogrammiert.
Obwohl, vielleicht einfach ein Blumenkasten auf der Fensterbank für das Wintergrün? Kann das von euch mal jemand probieren ?

[tree12]

Ich hatte eigentlich zum Spass Radieschensamen (meiner gekauften Saat) in zwei Schalen ausgesät, die geschützt draußen auf der Terrasse standen, habe davon einmal Microgreens geerntet... und dann kam der Frost und alles war hinüber.

Die Hanfmatten für meine Porzellanschale kommen aus einer sehr seriösen Quelle. Leider macht der Laden gerade dicht, ich konnte mir aber noch Vorrat für ca. zwei Jahre sichern. Müßte ich die Hanfmatten wegwerfen, hätte ich das mit den Microgreens sicher nie ausprobiert... aber da sie auf den Kompost kommen, war das für mich ein guter Kompromiß.

Trotz allem finde ich Sprossen immer noch besser im Handling, weil ich den gesamten Keimling plus Wurzel verzehre. Und natürlich sind die Sprossen deutlich schneller fertig als die Microgreens. Aber die Sorten, die nur als Microgreens funktionieren, wollte ich unbedingt mal ausprobieren... Wahrscheilnlich werde ich das mit den Microgreens nicht weiter verfolgen, sobald mein Hanfmattenvorrat aufgebraucht ist.

Es sieht jedoch wunderhübsch aus, wenn sie so in ihrer Porzellanschale vor sich hin wachsen, ist eine optische Bereicherung für meine Küche.

[astriddorothea]

Ich benutze ganz einfache 500g Gläser mit einem passenden Teesieb. Einmal am Tag voll Wasser laufen, mit Reistäbchen umrühren, Teesieb drauf umdrehen, abgießen. Wenn eine Charge aufgebraucht ist, wandern die Gläser in die Spülmaschine. Es gab nie Schimmelproblem.
In einem Baumarkt habe ich unglasierte Tonuntersätzer in verschiedenen Größen gefunden. Ich stelle sie mit zum. Beispiel Zitrusschalen auf die Heizung um sie zu trocknen und später zum Verräuchern. Wenn man die Schalen über Nacht einweicht, dass sie sich vollsaugen und dann zwei mal am Tag mit Wasserspritze besprüht, könnte das vielleicht auch ohne Matte funktionieren.
Kokosfasern werden in den Wurmkisten verwendet und auch als Torfersatz in Pflanzerden. Das ist ja schon mal gut. Irgendwie denke, ich, das müsste doch auch mit einheimischem Material gehen.
Ich spinne mal vor mich hin:
Moose, Flechten, Korkstreusel, Blähton...

[Alma]

Mein Dauer-Wintergemüse hat den wirklich kalten Dauerfrost gut überstanden. Gut dastehen noch Rosenkohl, Palmkohl, Grünkohl., Lauch, Winterrettich.
Die rote Bete hat es leider nicht überstanden, die sollte man wohl vorher ernten und einlagern.
Die Kartoffeln die noch im Boden sind haben es auch 1a überstanden.
An Kräutern ist die Petersilie immernoch super. Salbei, Rosmarin und Thymian eh immer vorhanden.
Knoblauch und Steckzwiebeln sehen auch gut aus. Ein bißchen haben sie unter der extremen Feuchtigkeit gelitten im Winter - ein paar der gesteckten Zwiebeln sind wohl echt verfault. Aber der Großteil sieht super aus.

[Alma]

der perfekt passende Film zum Thema:
https://www.ardmediathek.de/video/plane ... YThkOTU5MA

[Primulaveris]

Die Enthusiasten des Wurzelgemüse-Einmietens (ca. Min. 35:28) fand ich sehr inspirierend :-) .

Und die Anleitung, Chicorée zu Hause zu treiben. Hat das schon mal jemand probiert?

[Alma]

Auch wenn der Winter noch (Zum Glück!) in ganz ganz weiter Ferne ist muss man in der Gemüsegartenplanung schon jetzt an das Wintergemüse denken.
Viele Wintergemüsearten pflanzt erst im Juni. Ansonsten ist es viel zu früh reif, verliert an Aroma und Schädlinge wie die Miniermotte beim Lauch nisten sich ein.

Die dafür reservierten Beetflächen sollten also frei sein oder genug Zwischenräume haben.
Gut sind die kurzen Vorkulturen wie Salat, Kohlrabi, frühe Möhren, Spinat.
Die sind im Juni schon aufgegessen und das Wintergemüse kann rein.

Meinen Rosenkohl pflanze ich zwischen die Einlegegurken, die Yacon um die frühen Brokkoli, die Sellerie so, dass noch der Lauch daneben oder drumherum passt.

Ich finde es eine ganz andere Art Gemüse so anzubauen dass man den ganzen Winter genug hat. Vorher habe ich im Mai - so wie man das eben macht alle Beete bepflanzte oder eingesät.
Mit dem Gedanken an Winteranbau finde ich den Gemüseanbau viel spannender, fühle mich als 'wirkliche' Gemüseanbauerin und nicht als Saisongärtner.
Auch entspannender ist es wenn nicht alles auf einmal gepflanzt und geerntet werden muss.
Und der ganzjährigen Selbstversorgung bin ich ein riesiges Stück näher gekommen.