Brot backen und Lagerung von Getreide

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Alma
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Brot backen und Lagerung von Getreide

Beitrag von Alma »

Da es bei uns im Großumkreis kein anständiges Brot zu kaufen gibt und wir mit Solarstrom gut versorgt sind werde ich anfangen unser Brot selbst zu backen.
Die Überlegung dabei ist ob ich mir eine Getreidemühle anschaffe oder das Mehl kaufe.
Für Getreide würde die bessere Lagerfähigkeit sprechen.
Allerdings soll Getreide bei einer Luftfeuchtigkeit von 12 % gelagert werden - ??? - das habe ich hier nie und nirgendwo. Oder stimmen die Angaben nicht? Das kommt mir sehr unrealistisch vor.
Oder stimmt das gar nicht mit der besseren Lagerfähigkeit - weniger Problem mit Mottenbefall?

Was habt ihr da an Erfahrungen?
Primulaveris
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Re: Brot backen und Lagerung von Getreide

Beitrag von Primulaveris »

Wir haben eine einfache Getreidemühle. Ehrlich gesagt, habe ich aber nie über die optimalen Lagerbedingungen für Getreide geforscht. Es liegt hier im Papiersack oben in einem relativ luftigen Küchenschrank. Es war noch nie von etwas befallen (zumindest habe ich nichts bemerkt).
Allerdings kaufe ich meist nur 5 kg Säcke, höchstens 10 kg, damit es nicht so lange liegt. Ich weiß also nicht, wie es ist, wenn du zentnerweise einlagerst.
Wir machen aus Faulheitsgründen nur Dinkelbrot, kein Roggen (braucht ja Sauerteig), obwohl das sehr lecker ist.

Ich will glauben, dass frisch gemahlenes Getreide gesünder ist 🙂. Auf jeden Fall fühlt es sich gut an.

Wer mag, kann auch für Frischkornbreie schroten oder für Grießbrei.
Außerdem kann man es auch keimen lassen und die Keimlinge essen oder als Malz verbacken.
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SchwurbelfreierGarten
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Re: Brot backen und Lagerung von Getreide

Beitrag von SchwurbelfreierGarten »

sorry, wir haben ne Mühle im Nachbarort und auch zu wenig Anbaufläche um Getreide anzubauen. Wir holen was wir brauchen von der Mühle
Vor allem Vollkorn Roggen für den Sauerteig ;) Allerdings kriegen wir über die Lebensmittelretter so viel Backwaren, dass wir kaum mehr Brot backen (und ich ess eh kaum noch Brot - vor allem so gut wie kein Weißmehlbrot)
tree12
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Re: Brot backen und Lagerung von Getreide

Beitrag von tree12 »

Primulaveris hat geschrieben: Di 3. Okt 2023, 19:32 Wir haben eine einfache Getreidemühle. Ehrlich gesagt, habe ich aber nie über die optimalen Lagerbedingungen für Getreide geforscht. Es liegt hier im Papiersack oben in einem relativ luftigen Küchenschrank. Es war noch nie von etwas befallen (zumindest habe ich nichts bemerkt).
Allerdings kaufe ich meist nur 5 kg Säcke, höchstens 10 kg, damit es nicht so lange liegt. Ich weiß also nicht, wie es ist, wenn du zentnerweise einlagerst.
Wir machen aus Faulheitsgründen nur Dinkelbrot, kein Roggen (braucht ja Sauerteig), obwohl das sehr lecker ist.

Ich will glauben, dass frisch gemahlenes Getreide gesünder ist 🙂. Auf jeden Fall fühlt es sich gut an.

Wer mag, kann auch für Frischkornbreie schroten oder für Grießbrei.
Außerdem kann man es auch keimen lassen und die Keimlinge essen oder als Malz verbacken.
Bitte keinen Frischkornbrei empfehlen oder gar selber essen.. das war früher irgendwann mal Trend, als ich noch sehr jung war und es hat mir damals seltsames Magendrücken beschert, so daß ich glücklicherweise bald davon abgelassen habe. Die Fraßgifte im Getreide sind ja im unverarbeiteten Korn noch erhalten... Getreide sollte grundsätzlich nur verarbeitet, gekeimt, gekocht, verbacken genossen werden.
Primulaveris
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Re: Brot backen und Lagerung von Getreide

Beitrag von Primulaveris »

Huch, was für Fraßgifte?
Ich habe von so einem Brei noch nie Magendrücken bekommen, wenn ich ihn irgendwo gegessen habe. Zu Hause mache ich alles Müsliartige aber sowieso mit Hafer (wir haben eine Flockenquetsche), das schmeckt mir besser und hat mehr Eisen. Den koche ich aber auch nicht immer.

Also: dann empfehle ich eben nur gekochten Frischkornbrei :-) .

Generell ist das Zeitnehmen bei der Getreideverarbeitung das A und O für Bekömmlichkeit und Geschmack.
So manch eine(r), der/die denkt, Weizen nicht zu vertragen, verträgt Brot mit langer Teigführung sehr wohl. Das liegt dann nicht am Gluten, sondern diesen ominösen FODMAPS.
Es gibt irgend so einen alten Bäckerspruch, dass das Getreide drei Monate liegen soll, bis es gedroschen wird, drei Wochen, bis es gemahlen wird, und das Brot drei Tage, bis es gebacken wird, damit es gut wird. Irgendwie sowas.

Das ist ja schade, dass ihr keinen guten Bäcker in der Gegend habt.
Primulaveris
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Re: Brot backen und Lagerung von Getreide

Beitrag von Primulaveris »

Leider ist es bei allem, womit man sich beschäftigt, auch beim Getreide so: der Forschungseuphorie folgt schnell die Enttäuschung... "Moderner" Dinkel ist ganz oft eine Weizen-Kreuzung. Alte Sorten wie Oberkulmer Rotkorn oder Bauländer Spelz gibt es gar nicht so oft, oder man weiß es nicht, was in der Tüte ist. Wenn "normaler" Dinkel dann "Urgetreide" genannt wird, stimmt das leider oft so gar nicht, es ist eine neue Züchtung, wie Triticale oder so.

Naja. Was ich noch sagen wollte:
In manchen Jahren muss man ein bisschen die Augen offen halten, ob Mutterkorn dabei ist. Natürlich wird das Getreide geputzt, aber es kam bei uns schon vor, abgebrochene Stücke, die wohl durchs Raster fielen. Und Mutterkorn ist wirklich richtig giftig.
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Tidofelder
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Re: Brot backen und Lagerung von Getreide

Beitrag von Tidofelder »

Ich lager meine Getreidevorräte immer in dichten Gefäßen, ansonsten kommen bei mir recht schnell kleine Käferchen ins Getreide. Die Anschaffung einer Getreidemühle lohnt sich, wenn viel gebacken wird. Käufliche Vollkornmehle enthalten unter Umständen Zusatzstoffe um das Ranzigwerden zu verhindern.
Zum backen nehme ich aber auch handelsübliche Mehle, weil nur immer Vollkornbrote backen ist langweilig. Wir lieben bei Brot die Abwechslung, aber überwiegend werden Sauerteigbrote gebacken.
Frischkornbrei essen wir schon seit vielen Jahren und erfreuen uns bester Gesundheit und wir verwenden nicht immer Bio-Qualität.
Primulaveris
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Re: Brot backen und Lagerung von Getreide

Beitrag von Primulaveris »

Zur Ausgangsfrage: Gemahlenes Mehl (also gekauftes) lagere ich auch nur noch in einer mottensicheren Box. Da haben wir sonst auch schon öfter Befall gehabt. Beim Getreide hatten wir dann wohl bisher Glück. Oder keine ostfriesischen Käfer ;-) .
tree12
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Re: Brot backen und Lagerung von Getreide

Beitrag von tree12 »

"In den Randschichten des Getreidekorns konzentrieren sich Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde (Antinutritiva) wie z. B. Phytin, und Verunreinigungen wie z. B. Pestizide, Schwermetalle und Schimmelpilzgifte."

Diesen Satz habe ich auf die Schnelle bei Wikipedia gefunden.
Primulaveris
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Re: Brot backen und Lagerung von Getreide

Beitrag von Primulaveris »

Hm... aber alles, was gesund ist (jenseits der reinen Stärke) befindet sich dort auch.
Da muss wohl jede(r) selber abwägen.
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