Trockenschäden an Bäumen

Alles Rund um die aktuellen Themen
Primulaveris
Beiträge: 708
Registriert: Fr 12. Apr 2019, 23:19
Hat sich bedankt: 874 Mal
Danksagung erhalten: 514 Mal

Hortus-Netzwerk Unterstützer

Re: Trockenschäden an Bäumen

Beitrag von Primulaveris »

Ich stimme dir in Vielem völlig zu.
Vor allem darin, dass ganz oft der Schein von Wissenschaftlichkeit gegeben wird, bei genauerer Betrachtung aber eine starke Voreingenommenheit besteht - schon in der Auswahl dessen, was überhaupt untersucht wird, unter welchen Fragestellung genau und in welchem Zusammenhang.

Trotzdem - wenn mir jemand sagt, ich fühle mich von z. B. Mobilfunkstrahlen beeinträchtigt, kann ich das auch erstmal glauben. Klar gibt es Placeboeffekte etc.. Es gibt aber einfach auch immer wieder viel viel mehr, als wir je dachten. Nur, weil "die Wissenschaft" kein Szenario hat, dass es kein definiertes Organ dafür gibt, ist das kein Beweis, dass es nicht so ist. Es gibt tausende Beispiele, wo Dinge einfach für nicht existent, für falsch, für Quatsch abgetan wurden, und das später revidiert werden musste.
Ich halte eigentlich alles, wo eine wissenschaftliche, ausgedachte, eingebilde, politische, religiöse oder sonstige Ideologie ausschließend oder mit Feindbildern arbeitet, für gefährlich. In der Anthroposophie finde ich z. B. ziemlich grenzwertig, die Evolution auf menschliche Kultur zu übertragen.

Was ich nicht vermixen mag, ist das, was du als Esoterik abtust, mit einer irgendwie gearteten Spiritualität als Komponente des Menschseins.

Es gibt einen Begriff von "Bildung", der diese transformatorisch begreift. Letztendlich geht es immer darum, dass man für Bildungserlebnisse bereit und in der Lage sein muss, etwas zu denken, was man bisher nicht gedacht hat. Dass also etwas, was man kennt, auch anders sein könnte. Letztendlich hat das dann immer mit Transzendenz zu tun, mit dem Überschreiten des bis dahin für möglich Geglaubten.

Die Aussage, dass, wenn irgeneine Wundermethode nicht funktioniert, derjenige, der es angewandt hat, selber Schuld sein müsse, ist natürlich ziemlich übel. Das muss man dann wohl nicht ernst nehmen. Andererseits finde ich "wer heilt, hat recht" erstmal überzeugend.
Benutzeravatar
SchwurbelfreierGarten
Beiträge: 444
Registriert: So 17. Jul 2022, 21:10
Wohnort: nähe Böblingen
Hat sich bedankt: 210 Mal
Danksagung erhalten: 311 Mal
Kontaktdaten:

Re: Trockenschäden an Bäumen

Beitrag von SchwurbelfreierGarten »

Primulaveris hat geschrieben: So 30. Jul 2023, 11:47 Was ich nicht vermixen mag, ist das, was du als Esoterik abtust, mit einer irgendwie gearteten Spiritualität als Komponente des Menschseins.
Ich würde Spiritualität und Esoterik unterscheiden, da Esoterik ein Glaube ist. Spritualität hängt aber nicht von einem speziellen Glauben ab. Es gibt Menschen bei denen ist sie ausgeprägt, es gibt Menschen die haben eine starkes Bedürfnis danach und es gibt Menschen die überhaupt nicht spirituell sind. Spirituelle Menschen findest du überall, egal in welcher Glaubensrichtung.
Primulaveris hat geschrieben: So 30. Jul 2023, 11:47 Es gibt einen Begriff von "Bildung", der diese transformatorisch begreift. Letztendlich geht es immer darum, dass man für Bildungserlebnisse bereit und in der Lage sein muss, etwas zu denken, was man bisher nicht gedacht hat. Dass also etwas, was man kennt, auch anders sein könnte. Letztendlich hat das dann immer mit Transzendenz zu tun, mit dem Überschreiten des bis dahin für möglich Geglaubten.
Ich würde es so umschreiben. Man sieht Effekte, die man nicht vertsteht. Aber man hat diese Effekte. Und jetzt gilt es diese zu erforschen. Das ist in der Wissenschaft nicht ungewöhnlich. Man hat vieles beobachtet aber erst viel später die richtigen Messmethoden entwickelt. Es wurden viele Vorhersagen getroffen, die man nicht glauben wollte, und die dennoch Jahrzehnte später gemessen wurden.
Primulaveris hat geschrieben: So 30. Jul 2023, 11:47 Die Aussage, dass, wenn irgeneine Wundermethode nicht funktioniert, derjenige, der es angewandt hat, selber Schuld sein müsse, ist natürlich ziemlich übel. Das muss man dann wohl nicht ernst nehmen. Andererseits finde ich "wer heilt, hat recht" erstmal überzeugend.
Hört sich überzeugend an. Aber ist natürlich falsch, denn es müsste ja darum gehen "was heilt, hat recht" oder "wer recht hat, heilt". Nur weil man bei 30% seiner Patienten Erfolg hat, zu behaupten, man hätte recht, ist etwas anmaßend. Das ist ja auch so ein Bias von den Heilparktikern. Sie sehen halt nur die Patienten wieder, die glauben es ginge ihnen besser. Die 70% schmeißen ihr Geld ja kein zweites mal raus.
Benutzeravatar
SchwurbelfreierGarten
Beiträge: 444
Registriert: So 17. Jul 2022, 21:10
Wohnort: nähe Böblingen
Hat sich bedankt: 210 Mal
Danksagung erhalten: 311 Mal
Kontaktdaten:

Re: Trockenschäden an Bäumen

Beitrag von SchwurbelfreierGarten »

Primulaveris hat geschrieben: So 30. Jul 2023, 11:47 Trotzdem - wenn mir jemand sagt, ich fühle mich von z. B. Mobilfunkstrahlen beeinträchtigt, kann ich das auch erstmal glauben.
Ja, das kann man dem Menschen auch glauben. Elektrosmog war eine der erfolgreichsten Esoteriker Kampagnen ever. Und natürlich gibt es Menschen, die das glauben, die glauben etwas zu fühlen. Das fühlt sich für sie auch bestimmt real an. Unser Körper ist dazu fähig. Ich habe z.B. eine irrationale Höhenangst. Ich krieg alle möglichen Symptome wenn ich Höhe ausgesetzt werde. Selbst wenn ich an der Stelle zu 100% sicher bin, dass mir nichts passieren kann.
Benutzeravatar
Dorfgaertner
Beiträge: 389
Registriert: Sa 6. Feb 2021, 14:28
Hat sich bedankt: 575 Mal
Danksagung erhalten: 474 Mal

Hortus-Netzwerk Unterstützer

Re: Trockenschäden an Bäumen

Beitrag von Dorfgaertner »

SchwurbelfreierGarten hat geschrieben: So 30. Jul 2023, 12:58
Primulaveris hat geschrieben: So 30. Jul 2023, 11:47 Trotzdem - wenn mir jemand sagt, ich fühle mich von z. B. Mobilfunkstrahlen beeinträchtigt, kann ich das auch erstmal glauben.
Ja, das kann man dem Menschen auch glauben. Elektrosmog war eine der erfolgreichsten Esoteriker Kampagnen ever.
Das kann man auch anders sehen: das "Wegignorieren" von Strahlenbelastung, insb. Handystrahlung, ist eine der erfolgreichsten Lobbykampagnen ever, um in Deiner Diktion zu bleiben.
Ich erinnere mich noch deutlich an eine arte-Reportage (vielleicht wars auch 3sat) von vor 20 Jahren, in der es um Handystrahlung ging. Dort wurde ein französischer Hühnerzüchter besucht – dem wurde damals ein Handymast auf das Grundstück gestellt, und danach sind ihm fast alle Küken im Embyonalstadium im Ei gestorben. Er hat dann mal frisch gelegte Eier zu einem befreundeten Betrieb gebracht und die da ausbrüten lassen – siehe da, alle Küken entwickeln sich, wie sie sollen. Und angefangen hat das alles mit dem Tag der Inbetriebnahme des Handymastes.

Wenn man dann ein bißchen recherchiert, findet man z.B. auch glaubhafte Belege für Schäden an Bäumen, die in Sichlinie zu Handyfunkmasten stehen. Und erst kürzlich kann man lesen, daß aus unklaren Gründen seit 2007 die Zahl der Totgeburten steigt – was selbstverständlich nichts damit zu tun hat, daß um 2007 große Investitionen in die Funkmastinfrastruktur vorgenommen wurden, als man die internetfähige Handyverbindung eingeführt hat...

Naja, das ist nicht das Thema des Threads, und ich denke, es ist egal, was ich schreibe – ich will eigentlich keine Diskussion lostreten, ich wollte nur erwähnen, daß man das auch begründet anders sehen kann. Nur weil das Bundesamt für Strahlenschutz das anders sieht, heißt das nicht, daß es falsch wäre. Das Bundesamt für Risikobewertung hat auch jahrelang Glyphosat als harmlos dargestellt, bis Prozesse aus den USA das Gegenteil nachgewiesen haben. Mithin sind die Untersuchungen zur Strahlenbelastung auffällig oft von Netzbetreibern & Co. finanziert. Ein Schelm, wer da böses denkt...
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
Benutzeravatar
Amarille
Beiträge: 452
Registriert: Mi 3. Feb 2021, 18:54
Hat sich bedankt: 544 Mal
Danksagung erhalten: 427 Mal

Hortus-Netzwerk Unterstützer

Re: Trockenschäden an Bäumen

Beitrag von Amarille »

Es gibt wissenschaftliche Studien die belegen das Frauen nicht Auto fahren können. Es gibt wissenschaftliche Studien das Glyphosat sowohl schädlich wie auch ungefährlich für die Insektenwelt ist. Heilkundige Frauen verbrannte man(n) auf dem Scheiterhaufen...tja..jeder findet seine Wahrheit, seit dem Internet noch schneller und leichter. Stärke ist andere Meinungen zu zu lassen, Meinungen zu ändern...Menschen nicht an seinem Glauben zu verurteilen, sondern an seinem Tun. Es gibt ein schönes Buch "das Buch der Freude"
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt!
Primulaveris
Beiträge: 708
Registriert: Fr 12. Apr 2019, 23:19
Hat sich bedankt: 874 Mal
Danksagung erhalten: 514 Mal

Hortus-Netzwerk Unterstützer

Re: Trockenschäden an Bäumen

Beitrag von Primulaveris »

SchwurbelfreierGarten hat geschrieben: So 30. Jul 2023, 12:31
Primulaveris hat geschrieben: So 30. Jul 2023, 11:47 Andererseits finde ich "wer heilt, hat recht" erstmal überzeugend.
Hört sich überzeugend an. Aber ist natürlich falsch, denn es müsste ja darum gehen "was heilt, hat recht" oder "wer recht hat, heilt". Nur weil man bei 30% seiner Patienten Erfolg hat, zu behaupten, man hätte recht, ist etwas anmaßend. Das ist ja auch so ein Bias von den Heilparktikern. Sie sehen halt nur die Patienten wieder, die glauben es ginge ihnen besser. Die 70% schmeißen ihr Geld ja kein zweites mal raus.
Nee, ich meine schon: WER heilt.
Ich revidiere: Wer Heilung so begleitet, dass ein Patient sich aufgehoben fühlt, hat recht.
Heilung kann man vermutlich nicht "machen", nur den Menschen darin unterstützen, genug Ressourcen zu haben, um zu heilen. Ein Mensch ist aber eben nicht nur sein Körper. Mal abgesehen vom Geld bezahlen ist das bei Ärzten mit Kassenzulassung auch nicht anders. Da gibt es welche, die behandeln Menschen und welche, die behandeln Krankheiten - davon leider sehr viele, und deshalb suchen Menschen nach Alternativen, vermute ich. Ich finde es gut, dass es sie gibt. Dass hier mehr Menschen zu Schaden kommen als durch schulmedizinischen Behandlung oder deren Unterlassung oder deren Fehldiagnosen, glaube ich persönlich gar nicht, kann ich aber natürlich nicht belegen.

Aber jetzt höre ich wirklich auf, das war ja alles nur eine Randnotiz. Ich wollte den Thread nicht sprengen, in dem es doch um Trockenheit und Bäume geht. Danke, dass dieser Austausch möglich war, ohne uns Unflätigkeiten an den Kopf zu werfen, obwohl wir Dinge unterschiedlich sehen. :blumen !
Primulaveris
Beiträge: 708
Registriert: Fr 12. Apr 2019, 23:19
Hat sich bedankt: 874 Mal
Danksagung erhalten: 514 Mal

Hortus-Netzwerk Unterstützer

Re: Trockenschäden an Bäumen

Beitrag von Primulaveris »

SchwurbelfreierGarten hat geschrieben: So 30. Jul 2023, 12:58
Primulaveris hat geschrieben: So 30. Jul 2023, 11:47 Trotzdem - wenn mir jemand sagt, ich fühle mich von z. B. Mobilfunkstrahlen beeinträchtigt, kann ich das auch erstmal glauben.
Ja, das kann man dem Menschen auch glauben. Elektrosmog war eine der erfolgreichsten Esoteriker Kampagnen ever. Und natürlich gibt es Menschen, die das glauben, die glauben etwas zu fühlen. Das fühlt sich für sie auch bestimmt real an. Unser Körper ist dazu fähig. Ich habe z.B. eine irrationale Höhenangst. Ich krieg alle möglichen Symptome wenn ich Höhe ausgesetzt werde. Selbst wenn ich an der Stelle zu 100% sicher bin, dass mir nichts passieren kann.
Ok, doch noch eins: Das ist doch eine ähnliche Denkfigur, die du oben kritisiert hast: Wer nicht empfindet, wovon ICH überzeugt bin, der bildet sich das nur ein/der hat etwas falsch gemacht.
Höhenangst fühlt sich nicht nur real an, sie IST real. Man kann Adrenalin, Cortisol, dieses Stressachsenzeugs messen, Aktivierung des sympathischen Nervensystems usw. Irrational mag das für die Großhirnrinde sein. Aber vielleicht nicht für den Hirnstamm, der hat womöglich irgendeinen Grund, (epi)genetisch, psychisch, who knows. Vielleicht werden wir eines Tages herausfinden, dass es soundso viele Menschen gibt mit irgend einem Spezifikum im Innenohr, und die haben Höhenangst, oder irgendwas anderes. Wissen wir jetzt halt nicht. Aber selbst, wenn es "nur" psychisch ist, so gehe ich davon aus, dass das immer ursprünglich mal sinnvoll war oder hier irgendwas das System mal völlig überfordert hat. Ängste sind eigentlich immer ein Schutz.
Vielleicht sind ja auch die defekt, bei denen der Schutz nicht mehr funktioniert ;-) .

Jetzt schweige ich aber.
Benutzeravatar
Gsaelzbaer
Beiträge: 302
Registriert: Mo 4. Mai 2020, 14:37
Wohnort: Nähe Neckarsulm
Hortus-Name: Hortus Anguis fragilis
Hat sich bedankt: 520 Mal
Danksagung erhalten: 235 Mal

Hortus-Netzwerk Unterstützer

Re: Trockenschäden an Bäumen

Beitrag von Gsaelzbaer »

Ihr dürft gern weiter weitermachen, aber im Extrafred Namens......? ;-)
Nichts ist mächtiger als eine :idea: deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)
Antworten

Zurück zu „Umwelt, Klimawandel, Natur“