Hortus arvicolae

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Dorfgaertner
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Re: Hortus arvicolae

Beitrag von Dorfgaertner »

Ahoi,

Ende der Woche geht's 14 Tage in den Urlaub, von dort werde ich mich hier voraussichtlich nicht melden. Sollte ich spannende Gärten, Parks oder sonstige Natursachen sehen, werde ich sie natürlich fürs Forum dokumentieren ;)


Anbei Bilder vom neuen Magerbeet und "Baufortschritt". Ich bin ja selber eigentlich sprachlos, daß ich das zu dieser Jahreszeit mache bzw. machen kann, aber der milde, feuchte Sommer erweist sich als idealer Gartenbau-Sommer.

Den größeren Teil links hatte ich schon mal am 22. Juli gezeigt. Hinzugekommen ist der Anfang eines zweiten Totholzhaufens, sowie einer entgrasten, mit Hackschnitzeln gemulchten Fläche um den Zwetschgen(?)baum im Hintergrund rechts. In dem grünen Schneckenring im Hintergrund wächst ein Wildrosen-Sämling, der aus einem anderen Beet raus musste. Darüber werde ich mich noch ärgern – der Hackschnitzelbereich ist ja dafür da, daß man noch wenigstens irgendwie an den Baum zur Ernte rankommt, und die Rose unterminiert die Idee mittelfristig wieder. Aber der Standort ist einfach zu perfekt – da muß dann die Praxistauglichkeit zurückstehen :D

Zwischen der Fläche links und der ganz neuen Fläche rechts (Kiesmulchfläche) stehen eine Erdbeere (die ich da mal aus Not weil wir zu viele hatten hingepflanzt habe), Quirlblättriges Mädchenauge und (dieses Jahr bogig-verwachsene) Bergminze. Die Erdbeere zieht noch aus. Das Mädchenauge steht jetzt auf einer Insel mit nährstoffreicher Erde (die es will). Ich muß mal sehen, ob es da bleibt/bleiben kann, oder ob es noch umziehen muß. Obwohl nicht heimisch, hat es sich mit einer langen Blütezeit und einer Vielzahl unterschiedlicher Blütenbesucher auf jeden Fall ein generelles Bleiberecht erarbeitet.

Die Bergminze steht in einem mit Sand stark abgemagerten Erdstreifen am Beetrand, ist die Sorte Blue Cloud Strain von Strickler, wächst aber dieses Jahr wirklich unschön. Nächstes Jahr bekommt sie einen "Chelsea chop" ;) (Vorblüteschnitt)
Wo jetzt Mädchenauge und Bergminze stehen, kommt auch noch Kies als Mulch, dann schließen sich die beiden Flächen optisch auch zusammen. Ich hatte einfach nicht mehr genug und muß nachkaufen.

Rechts in der neuen Fläche stehen Echtes Leinkraut und Skabiosen-Flockenblume, sowie ein paar Fetthennen-Arten und eine pastellige Schafgarbe-Sorte. Da ungefähr 80cm weiter die weiße Wildsorte steht, die auch an zwei, drei anderen Standorten im Garten vorkommt, dachte ich mir, ich gönn mir mal anderes :)

Noch weiter rechts stehen jetzt die Brennesseln mit Herzgespann (sichtbar die Brennessellastige Seite). Die müssen leider später dann doch umziehen, aber die Kombination werde ich behalten. Sie stehen vor und auf einem Hügelchen, an dem an einer Seite eine zwar sehr kleine, dreireihige, aber hübsche "Trockenmauer" ist. Die möchte ich gerne wieder freilegen. Der Bereich ist sehr humus-lastig, dort werden also die Magerbeete enden.
Der Steinhaufen bei der neuen Fläche ist auch aus dem Material. Den Steinhaufen habe ich als "Kellerassel-Burg" angelegt :lol aber ich glaube, da wohnen derzeit Ameisen... Die sandige Fläche davor ist eigentlich Teil des Rasens, den ich da kaputtgetrampelt und dann mit Sand vermengt habe.

Lange Rede, kurzer Sinn, hier nur drei schlechte Bilder dazu :D

Blick auf die Gesamtfläche:
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"Neue neue" Fläche:
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Und noch ein Igel, der am Abend die übrigen Mehlwürmchen aus dem Hühnergehege frißt:
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»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
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Doro
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Re: Hortus arvicolae

Beitrag von Doro »

Dein Magerbeet sieht richtig toll aus :liebhab
"Und während die Welt ruft… Du kannst nicht alle retten! …flüstert die Hoffnung… Und wenn es nur einer ist… Versuch es! Sylvia Raßloff
Primulaveris
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Re: Hortus arvicolae

Beitrag von Primulaveris »

Ja, richtig schön, und gar nicht neunackt.
Schönen Urlaub, fleißiger Mann :hexe
Primulaveris
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Re: Hortus arvicolae

Beitrag von Primulaveris »

Diese dicke Hanfmatte, die (ich drücke dir beide Daumen) den Flieder zur letzten Ruhe zudeckt - gibt es sowas im Baumarkt, oder ist das etwas Besonderes? Hat das einen speziellen Namen? Hätte da verschiedene Ideen zur Verwendung, aber keine Ahnung, wo ich das finde...
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Dorfgaertner
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Re: Hortus arvicolae

Beitrag von Dorfgaertner »

Primulaveris hat geschrieben: Mi 16. Aug 2023, 15:35 Ja, richtig schön, und gar nicht neunackt.
Danke! :) Beim "nicht neunackt" würde ich stellenweise widersprechen, aber insgesamt profitiert das Beet natürlich von der Mädchenauge/Bergminze-Insel und dem Rand links, die beide weitgehend unverändert geblieben sind. Diese "alten" Ecken brauchen wie erwähnt noch Kiesmulch, aber dann ist es auch schon quasi fertig :)
Rechts geht das Beet zwar später auch weiter, aber da war früher ein Komposthaufen und die Erde ist extrem nährstoffreich. So muß ich dann pflanzenmäßig komplett umdenken, weil fast alles, was ich in den letzten Jahren gepflanzt habe, mageren Boden wollte. Da wird dann das Problem sein, daß es zwar nährstoff-/humusreich ist, aber ja trotzdem im "neuen Dürre-Normal" ziemlich trocken. Mal gucken, wer das außer Brennessel und Herzgespann mitmacht...

Das Unkrautvlies habe ich bei Kaufland gekauft: https://www.kaufland.de/product/3751940 ... =375308119
Es gibt da mehrere Größenzuschnitte, aber tlw. ändert sich dann plötzlich die Dicke der Matte, da muß man drauf achten. Ist leider nicht spottbillig, aber ich brauchte sie nur einmal. Sie ist aber sicher lange nutzbar, wenn man sie nicht verbaut wie ich. Möglicherweise gibt es irgendwo auch günstigere Angebote.
Der Vorteil ist, daß sie langsam verrottet (dem Claim nach, wird sich zeigen) und v.a. auch Wasser durchläßt. Bei z.B. Pappe ist der Boden ja doch ziemlich trocken, solange die Pappe hält.
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Re: Hortus arvicolae

Beitrag von Primulaveris »

Dankeschön.
Dorfgaertner hat geschrieben: Mi 16. Aug 2023, 22:36 Da wird dann das Problem sein, daß es zwar nährstoff-/humusreich ist, aber ja trotzdem im "neuen Dürre-Normal" ziemlich trocken. Mal gucken, wer das außer Brennessel und Herzgespann mitmacht...
Wenn es dir nicht zu gruselig ist, weil sie wirklich riesig sind, könnte dort eine Eselsdistel wachsen, oder auch Gewöhnlicher Andorn, der passt vielleicht in das Brennnessel-Herzgespann-Gespann...
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Dorfgaertner
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Re: Hortus arvicolae

Beitrag von Dorfgaertner »

Primulaveris hat geschrieben: Mi 16. Aug 2023, 23:53 Wenn es dir nicht zu gruselig ist, weil sie wirklich riesig sind, könnte dort eine Eselsdistel wachsen, oder auch Gewöhnlicher Andorn, der passt vielleicht in das Brennnessel-Herzgespann-Gespann...
Mit Eselsdisteln habe ich kein Glück, die werden zuverlässig über den Winter von unten verspeist... Zwei mal kamen über die Jahre welche zur Blüte, und beide haben keine Kinder hinterlassen... Aber schön sind sie und ich versuche es immer mal wieder :)
Andorn ist ein guter Tipp, das werde ich mir merken!
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Re: Hortus arvicolae

Beitrag von Ann1981 »

Meine Brennesseln wachsen auf trocken + nährstoffreich nicht. Sie sind max 40cm hoch und man kann einen Hut durchwerfen.
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
Primulaveris
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Re: Hortus arvicolae

Beitrag von Primulaveris »

Pastinak mag Stickstoff und kann trocken, habe ich vorhin gelesen. Vielleicht auch die Kulturform, dann kannst du sogar ernten :-).
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Re: Hortus arvicolae

Beitrag von Primulaveris »

Ich bin schon wieder über etwas "gestolpert": Eberraute (Artemisia abrotanum).
Sie würde von Größe und Habitus zum Herzgespann-Nesselteam und auf einen potenziell nährstoffreichen, potenziell trockenen Platz passen.
Und sie ist ja soo nützlich, wie Wikipedia verrät:
"Die volkstümliche Bezeichnung für Eberraute ist im Englischen „maiden’s ruin“ („Jungfernverderb“, im Deutschen auch „Jungfernleid“), was auf die ihr nachgesagte Wirkung als Aphrodisiakum anspielt.

Wer die Liebe eines Mädchens gewinnen wollte, musste ihr unbemerkt einige Eberrautenzweige unter das Schürzenband stecken. Weil die Liebe aber nur angezaubert war, hält sie nur einige Jahre, um dann ins Gegenteil umzuschlagen. Vielleicht heißt die Pflanze deswegen auch im Englischen Kiss-me-quick-and-go.[18]

Wer sonntags befürchtete, während der Kirchenpredigt einzuschlafen, sollte einige Zweige der Eberraute mit sich tragen, denn ihr Duft hält während der längsten Predigt munter.[19] "

Und: "Nach Nicholas Culpeper (The English Physitian Enlarged) war Eberraute auch ein wunderbares Mittel gegen männliche Glatzen: „Die Asche der Eberraute wird mit altem Salatöl vermischt und hilft denjenigen, denen das Haar ausgefallen ist und die kahl sind, dass das Haar wieder wächst, entweder auf dem Kopf oder am Bart.“ "

Nur so richtig-richtig heimisch ist sie nicht, ist so eine typische Seit-dem-Mittelalter-Klostergarten-Pflanze. Und ich weiß nicht, ob es Insekten gibt, die mit ihr etwas anfangen.
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