Hortus Eikjabygda

RonB
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Re: Hortus Eikjabygda

Beitrag von RonB »

Mal wieder ein Lebenszeichen aus dem winterlichen Norden. Und diesmal kann man das Wort winterlich wirklich unterstreichen. Kälterekord bei bei -32˚ und gut über einen halben Meter Schnee lässt die Sehnsucht nach dem Frühling stetig wachsen. Und dabei ist es erst Mitte Januar. Aber nur noch ein paar Tage und die Sonne guckt wieder über den Bergrücken, der südlich vom Tal liegt.

Ab 01.01 habe ich den ersten Schritt ins Rentnerdasein getan und habe jetzt mit einer halben Stelle mehr Zeit für unsere Projekte. Das bedeutet vor allen anderen Dinge der Start mit dem Gartenteich.

Ein anderes Projekt, das ich allerdings in ein paar Wochen abgeschlossen haben werde ist ein Tag mit Unterricht an einer Gärtnerschule. Ich habe dort selbst vor zwei Jahren eine Weiterbildung in Gartentherapie absolviert und wurde gefragt ob ich ein Tag unterrichten könnte mit dem Thema "Wasser im Garten und biologischer Vielfalt". Gleichzeitig verknüpfe ich das mit psychischer Gesundheit. Da gibt es eine wachsende Zahl von Forschungsberichte, die die positieve Gesundheitsaspekte durch den Vielfalt bestätigen. (Aber nicht vollständig erklären können). Das gilt übrigens auch für Wasser. Sogenannte "blue spaces". (Vielleicht eine Idee diese Zusammenhänge im Hortus Netzwerk etwas mehr zu beleuchten).
Hier ein Link zum Thema:
https://iris.who.int/bitstream/handle/1 ... sequence=1
Dateianhänge
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Simbienchen
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Re: Hortus Eikjabygda

Beitrag von Simbienchen »

Ab 01.01 habe ich den ersten Schritt ins Rentnerdasein getan und habe jetzt mit einer halben Stelle mehr Zeit für unsere Projekte. Das bedeutet vor allen anderen Dinge der Start mit dem Gartenteich.
Herzlichen Glückwunsch, lieber Ron....du gehörst dann jetzt auch zur Hälfte zum Club " der alten Säcke" ....( Spaß 😄) 🤭
Da gibt es eine wachsende Zahl von Forschungsberichte, die die positieve Gesundheitsaspekte durch den Vielfalt bestätigen. (Aber nicht vollständig erklären können). Das gilt übrigens auch für Wasser. Sogenannte "blue spaces". (Vielleicht eine Idee diese Zusammenhänge im Hortus Netzwerk etwas mehr zu beleuchten).
Auf jeden Fall! Mach das bitte!

Wenn das (d-)ein Thema ist, wo du uns alle mit neuen Zusammenhängen, Gesichtpunkten und Informationen füttern möchtest, sehr sehr gerne. Ich persönlich finde es auch sehr interessant ! Schon allein was die Farbe Grün in uns bewirkt und wie wichtig auch immergrüne Gewächse im Winter für uns sind. Ein blauer Himmel wirkt auch direkt stimmungsaufhellend, so verhält es sich wahrscheinlich auch mit Wasser....
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Primulaveris
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Re: Hortus Eikjabygda

Beitrag von Primulaveris »

Oh, kurze Tage UND ein Berg Richtung Süden, das ist gemein!
Viel Freude für die Projekte im (halb-) neuen Lebensabschnitt! Wer weiß, vielleicht bleibt ja sogar manchmal noch Zeit für DICH übrig ;-) , nicht nur für Teiche und andere Menschen.

Ich finde das Thema auch interessant, und auch, wie die WHO es sieht ;-) . Damit meine ich: Das ist sicher richtig, was in dem verlinkten Paper steht, und vielleicht auch hier und da gut als Argumentationshilfe. Aber die Natur NUR auf ihre Ökosystem-Dienstleistungen für den Menschen zu reduzieren - da ruft eine Stimme in mir laut Nein. Obwohl ich es sehr interssant finde zu erforschen, was GENAU es ist, was da einen positiven Effekt auf die Psyche hat.

Für mich ist die Nicht-Verfügbarkeit der Natur ein ziemlich wichtiger Faktor. Die Tatsache, dass wir Natur zwar beeinflussen können - im Garten macht man das ja ziemlich stark - , aber in letzter Konsequenz nicht kontrollieren. Also, du kannst nicht bestimmen, dass du jetzt einen Regenwurm findest, und nicht, dass die Sonne scheint, und nicht, dass etwas wächst - auch, wenn man die Bedingungen optimieren kann. Ich glaube, dass das gut tut, weil es entlastet. Im Alltag muss "man" heute ständig alles kontrollieren. In der Natur nicht.
Einen anderen wichtigen Punkt, der in meiner Ausbildung in Landschaftstherapie immer wieder eine sehr wichtige Rolle spielt, ist die Absichtslosigkeit, mit der uns die Natur begegnet. Sie "will" nichts von mir. Sie lässt mich, wie ich bin. Sie beurteilt mich nicht moralisch, und ob ich "schön" aussehe oder fleißig bin, ist ihr egal. Auch das ist entspannend. Jedenfalls wenn Menschen (wieder) lernen, diese Haltung der Absichtslosigkeit selber einzunehmen, wenn sie in den Wald gehen. Oder den Garten. Einfach wach sein, am Leben sein und spüren, wo es Resonanzen gibt. Das Gefühl, weder wichtig noch unwichtig zu sein, sondern einfach Leben zwischen vielen anderen Leben, erleben viele Menschen als heilsam.
Über Wasser könnte man richtig viel schreiben - das ist in den Mythen und den Märchen der Welt ja oft ein Tor in eine andere Welt, und Jahrtausende lang der einzige Spiegel, in dem man sich selbst sehen kann... Jetzt mal abgesehen von Gelbrandkäfern oder so.

Entschuldigung, falls ich zu viel schreibe.
Ich finde es schön, wie sich immer wieder Neues ergeben kann, wie bei dir jetzt mit der Gärtnerschule. Das macht mir Mut, dass ich eines Tages auch einmal herausfinde, wozu ich nützlich bin ;-P .
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Alma
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Re: Hortus Eikjabygda

Beitrag von Alma »

ich mag deine Beiträge allein deswegen schon total gerne weil eine meiner liebsten Freundinnen in der Nähe von Oslo wohnt. Die fragt mich auch immer wieder bzgl. ihrem Garten und ich kann ihr so schlecht Ratschläge geben von hier aus. Ich denke seit langen, dass ihr euch mal kennenlernen solltet.
Willst du? Ihr würdet euch bestimmt mögen.
RonB
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Re: Hortus Eikjabygda

Beitrag von RonB »

Danke euch für die lieben Worte!
Primulaveris hat geschrieben: Mi 17. Jan 2024, 16:39 Ich finde das Thema auch interessant, und auch, wie die WHO es sieht ;-) . Damit meine ich: Das ist sicher richtig, was in dem verlinkten Paper steht, und vielleicht auch hier und da gut als Argumentationshilfe. Aber die Natur NUR auf ihre Ökosystem-Dienstleistungen für den Menschen zu reduzieren - da ruft eine Stimme in mir laut Nein. Obwohl ich es sehr interssant finde zu erforschen, was GENAU es ist, was da einen positiven Effekt auf die Psyche hat.
Da sind wir uns voll und ganz einig. Mir geht es nicht darum, dass die Natur den Dienst leistet, dass es uns in ihr besser geht. Es geht mir um die Erforschung einer tieferliegenden Verbundenheit, was eben gerade die Perspektive eröffnet, sie zu schützen um ihr selbst willen.

Die Dienstleistungen stehen dann noch mal auf einem anderen Blatt, bzw. in einer Exceltabelle.
Leider ist es aber so, dass wir (wenn es um öffentlichen Räumen geht) auch Argumente darbringen müssen, die Otto N. aus seiner beschränkten Perspektive versteht.

Noch wieder ein anderer Aspekt ist die Frage der Gegenseitigkeit. Wir wissen, dass Bäume Stoffe ausscheiden als Form der Kommunikation. (Giraffe wissen das und gehen gegen den Wind um die produzierte Bitterstoffe in den Blättern der Nachbarbäume zu entgehen).

Terpene wirken direkt auf unser Kortisolspiegel. Und in dem Wald fühlen wir uns entspannter. So gesehen findet auch zwischen uns und den Bäumen eine primitive Form der Kommunikation statt. Also Bäume scheiden etwas aus und haben eine Form der Wahrnehmung. Könnte es auch sein, dass wir etwas ausscheiden, worauf die Umgebung reagiert? Diese Leute mit den angeblichen grünen Fingern? Auf alle Fälle haben wir alle die Erfahrung gemacht, wie "dankbar" die Natur reagiert, wenn wir ihr die Entfaltung ermöglichen.

Anja: Nur zu. Sie kann mich anrufen oder mich über FB erreichen. (Naturhage - Hortus nettverk).

Und ich gehöre zum Club der alten Säcke!? Unfug. Bin ja erst 50. (Das in der Geburtsakte etwas ganz anderes steht, tut hier überhaupt nicht zur Sache :D :D :D :rofl Heute nach dem Schneefall 20 m3 weggeschafft. Von Hand. :pfeiffen

Die Schule ist übrigens sehr engagiert in Sachen Umwelt. Dies hier ist ein Beispiel:
https://www.vea-fs.no/vi-er-i-gang-med- ... taurering/
Primulaveris
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Re: Hortus Eikjabygda

Beitrag von Primulaveris »

Klar reagiert unsere Umwelt auf uns - die Pflanzen atmen ein, was wir ausatment, und umgekehrt :-) .
Die Biologin Robin W. Kimmerer beschreibt gleich zu Beginn des Buches "Braided Sweetgrass", wie ihre Studierenden sich gar nicht vorstellen können, dass es positive Interaktionen zwischen Mensch und Land geben kann, weil sie nur kennen, wie Menschen das Land ausbeuten. Und sie fragt: "Wie können wir uns allmählich in Richtung ökologische und kulturelle Nachhaltigkeit bewegen, wenn wir uns nicht einmal vorstellen können, wie dieser Weg sich anfühlt?"
Es gibt Menschen, die dehnen die Art, wie wir mit unserer Umwelt in Dialog (also zwei Richtungen der Kommunikation) treten, sogar aus auf unbelebte Gegenstände. Das fand ich erst komisch, aber wenn ich sehe, wie eine alte Frau ihre alte Teekanne achtet und gut behandelt, kann ich das inzwischen nachempfinden. "Das, was zwischen Menschen geschieht, geschieht nie nur zwischen Menschen. Der Ort spricht immer mit", sagt Astrid Habiba Kreszmeier. Das stimmt. Eigentlich ist ein kein Dialog, ich und der Apfelbaum (der Spaten, die Teekanne, die Wolken, der Schnee), sondern ein Polylog. Vermutlich sind z. B. Bäume den Menschen aber noch näher in der physiologischen Sprache als... Teekannen.

Klingt toll, diese Berufsschule.

Ich habe immer die Idee, dass Menschen, die z. B. in Norwegen mit viel mehr Zugang zu viel mehr Wildnis leben, bestimmt von ganz alleine merken, dass Natur und Mensch kommunizieren, und nicht so entfremdet sind wie in meiner Umgebung. Aber vielleicht ist das gar nicht so... oder vielleicht ist es ein bisschen so...
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Amarille
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Re: Hortus Eikjabygda

Beitrag von Amarille »

https://www.arte.tv/de/videos/086951-00 ... -staemmen/

es gibt Menschen die nicht nur glauben, sondern die Gemeinschaft auch leben
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt!
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Re: Hortus Eikjabygda

Beitrag von astriddorothea »

Amarille hat geschrieben: Do 18. Jan 2024, 09:36 https://www.arte.tv/de/videos/086951-00 ... -staemmen/

es gibt Menschen die nicht nur glauben, sondern die Gemeinschaft auch leben
Das hört sich an, als sei doch noch Hoffnung möglich .
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
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Re: Hortus Eikjabygda

Beitrag von astriddorothea »

@Primulaveris
Mit den sogenannten unbelebten Dingen habe ich meine Lektion gelernt, als wir hier in die Nähe der Edelsteinstadt Idar-Oberstein gezogen sind.
Mein Mann arbeitet mit Frequenzen und ich schenkte ihm/uns ein Seminar zum Thema Heilsteine zum Geburtstag. Ich fandt bisher, die ganzen Edelsteine sollen am besten dort bleiben, wo sie gewachsen sind und konnte mir nicht vorstellen, dass irgendwas außer der eigenen Phantasie dran sein könnte.
Bis wir eine gewisse Zeit in Kreisen verschiedener Steine verbrachten. Da gab es Kreise, in denen ich vor Unruhe nicht bleiben konnte und andere, aus denen ich nicht mehr raus wollte. Das gleiche Phänomen tritt auch bei den gewachsene Steinformationen auf, auf denen wir leben, uns bewegen.
Was das für die Steine bedeutet kann ich nicht ermessen. Wenn ich die großen Tüten mit bunten billigen Trommelsteinen sehe, werde ich immer traurig.
Ganz davon abgesehen, dass wir auf die unterschiedlichsten Weisen verbunden sind.
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
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Re: Hortus Eikjabygda

Beitrag von Simbienchen »

Ich störe ja nur ungern belebte Gespräche, aber ... :oops

bitte macht doch für diesen interessanten Austausch einen extra Thread auf , damit Ron's persönlicher Thread für seinen Garten vorbehalten bleibt. :dafuer
"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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