[Weg 06-25] der Garten "Kunterbunt"

Garten und andere Grünflächen auf dem Weg zum Hortus / Hortanen Habitat
Primulaveris
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Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Beitrag von Primulaveris »

Übrigens ist 70 % heimisch - 30 % nicht-heimisch der MINIMALKOMPROMISS ;) !

Wir haben ja sowieso die Ertragszone, darin sind die allermeisten Pflanzen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Dann noch ein paar Zierpflanzen, die uns wichtig sind oder besonders schön vorkommen - der REST lässt sich ohnehin aus der heimischen Natur mit ihrer Vielzahl von Standorten und entsprechenden Pflanzen wunderbar gestalten.

Aber jeder hier weiß, dass es ein Unterschied ist, einen Garten neu anzulegen, oder einen bestehenden umzumodeln, mit Gefühl und Nachsicht und Zeit.
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Kunterbunt
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Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Beitrag von Kunterbunt »

Ich weiß einfach nicht was ihr wollt! Ich habe - ohne die Winterlinge - auf ca 850 qm noch knapp 50 Neophyten, die sich auf vier Stellen ballen. Meine Trockenmauern sind über 20 Jahre alt, Wurzelstöcke von entfernten Gehölzen vermodern im Boden, es blieb immer fast ein halber Meter stehen.
Seit 30 Jahren wird der Garten umgestaltet zu einem blühendem Tierparadies. Ich bin Gartentherapeutin, ich weiß um die Pflanzen, aber ich weiß auch, dass ich seit gut 10 Jahren die Neophyten brauche, weil sonst viele der heimischen Pflanzen hier weg sind. Was überlebt die Trockenheit? Königskerze, Wegwarte, Johanniskraut, Natternkopf, wilde Möhre und eine Distelart. Das Flachblattmannstreu gibt es seit rund 4 Jahren, als ein Kreisverkehr begrünt wurde. Die wilden Kaden kommen auch vom Kompostplatz der Stadt, die wuchsen hier zuvor auch nicht. Zumindest die letzten 50 Jahre.
Wie es so heiss war, stellte ich drei Nächte das Igelfutterhaus hin, mit getrockneten Mehlwürmern. Im Oktober fressen sie da fast den Napf mit, im Juni konnte ich sie selber futtern. Den Vögeln hat es geschmeckt.
Und, mit den ungenauen Angaben nehmt ihr mir die Lust. Punkt!
Einen schönen Restsommer!
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Somnia
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Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Beitrag von Somnia »

Kunterbunt hat geschrieben: So 10. Aug 2025, 12:31 Und, mit den ungenauen Angaben nehmt ihr mir die Lust. Punkt!
Jo, is klar. Die Natur rechnet auch mit mindestens der 13. Nachkommastelle, alles andere ist zu ungenau! :rofl
Kunterbunt hat geschrieben: So 10. Aug 2025, 12:31 Einen schönen Restsommer!
Genau! Gehen wir lieber in den Garten 😘
Primulaveris
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Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Beitrag von Primulaveris »

Hm...

Ganz nüchtern habe es so verstanden:
Du möchtest eine Auszeichnung als Igelgarten.
Der Weg geht über eine Zertifizierung als "Hortus".
Im Hortusnetzwerk wird also nachgefragt, ob der Garten den entprechenden Kriterien entspricht - die drei Zonen mit dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft der Nährstoffe, besonderer Augenmerk auf einem den örtlichen Gegebenheiten entprechenden Hotspot der Artenvielfalt bzw. der Lebendigkeit, Naturmodule, die besonderen Bedürfnissen wie Rückzugsraum, Kinderstube, Materialbereitstellung usw. dienen usw.......... Das geht einher mit einem Verständnis der Verflechtungen, mit achtsamem gärtnerischem Verhalten wie Staffelmahd statt "tabula rasa" etc.
Niemand reitet hier auf einzelnen "Problemzonen" oder individuellen Besonderheiten herum. Auch nicht auf einzelnen Pflanzen.

Allerdings ist Stand JETZT "state of the art" und unserere Überzeugung, dass es sehr wohl mit heimischen Pflanzen zu machen ist. Dass wir das volle Spektrum der Lebendigkeit nur erhalten, wenn wir die eingespielten Abhängigkeiten beachten.

Da kann dann jede:r sagen: Ja passt für mich.
Oder Nein, passt nicht für mich.
Oder Jein, ich ziehe mir da raus, was für mich sinnvoll, umsetzbar und richtig ist.

Aber bei einem "Ja" wollen wir halt die Käferkeller, Sandarien und Totholzhaufen sehen. Ich finde das jetzt gar nicht unbillig.

Was du "ungenaue Angaben" nennst ist unser Versuch, nicht Korinthen zu kacken, sondern ein Gefühl für das "Große Ganze" zu haben.

Es ist doch keine Diskreditierung eines Gartens, wenn er, um "Hortus" im Sinne des Netzwerks zu sein, noch hineinwachsen darf! Es kann doch trotzdem ein phantastischer und wertvoller Garten und Lebensraum sein!

Was "wir wollen", ist eines Tages ein Ja, passt, WENN der Garten den "Stempel" will. Ansonsten wollen wir gar nüscht, nur möglichst viel Lebensräume schaffen und zeigen, dass Ernähren des Menschen und Erhalten von Natur sich nicht ausschließen darf.

Z. B. will oder kann (oder darf, z. B. auf Baumwiesen außerhalb von Ortschaften) nicht jeder eine Ertragszone beackern, kann aber trotzdem einen großartigen Naturgarten haben.

Oder einen Therapiegarten, der eben noch ganz anderen Ansprüchen genügen MUSS.

Das ist alles fein.
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Alma
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Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Beitrag von Alma »

Kunterbunt hat geschrieben: So 10. Aug 2025, 12:31 ich weiß um die Pflanzen, aber ich weiß auch, dass ich seit gut 10 Jahren die Neophyten brauche, weil sonst viele der heimischen Pflanzen hier weg sind. Was überlebt die Trockenheit? Königskerze, Wegwarte, Johanniskraut, Natternkopf, wilde Möhre und eine Distelart.
Oh, das hört sich doch toll an!
Wenn diese Arten bei dir überleben gibts es jede Menge an einheimischen Pflanzen die sich dort wohl fühlen!
Ich habe einen sandigen Südhang und einen sehr sehr sandigen Südhang.
Auf dem oberen gedeihen die von dir aufgezählten Pflanzen super.
Wenn du möchtest kann ich dir viele aufzählen die ich genau nie gieße und trotzdem wirklich schön sind!

Und mach dir doch nicht selbst ein Problem mit der Regelung 30/70. Es kommt auf die Grundeinstellung an und nicht auf jeden cm²
tree12
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Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Beitrag von tree12 »

Liebe Renate, gib bitte Dir selbst, dem Garten und dem Forum eine Chance. Gut Ding braucht Weile. Man muß nicht jedes Gänseblümchen gegen etwas anderers "aufrechnen". Wie Alma schrieb, geht es um die Grundeinstellung und um die Bereitschaft, die vielen nutzlosen Pflanzen wie Schmetterlingsflieder, Rhododendren, Kamelien bei Gelegenheit gegen etwas ökologisch Sinnvolles austauschen (wobei der Schmetterlingsflieder als invasiver Neophyt eigentlich in keinem Garten etwas zu suchen hat!).

Im Moment sind viele Leute anscheinend sehr dünnhäutig. Ich möchte nur versuchen, die Wogen wieder etwas zu glätten. Atme tief durch und denk mal über Almas Zeilen und ihre Erfahrungen mit ihren trockenen Südhängen nach. Es gibt ganz sicher Lösungen für Deine trockenen Plätze im Garten!

Wir sind hier eine tolle Gemeinschaft, aber es bringt keinem etwas, die wenigen Hortus-Regeln zu verwässern. Dein Garten braucht noch Zeit, was völlig in Ordnung ist. Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, sondern aktiv gewisse Areale des Gartens verbessern. Das wird schon! :hallo
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Kunterbunt
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Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Beitrag von Kunterbunt »

Mein Garten ist kein Therapiegarten, nur in der Ausbildung hatten wir Pflanzenkunde, also auch, was sich mit was verträgt und was sich eher bekämpft.

Ich bin Naturgarten zertifiziert, das Schild hängt nicht am Zaun, hing auch nie und wird nie hängen.

Totholzhaufen: wir hatten eine Rattenplage vor Jahren, mussten was ändern. Möchte für die Zukunft weder ein Bußgeld noch professionelle Kammerjäger mit viel Gift im Garten. Das Thema wird aber von Stadt zu Stadt anders gehandhabt.

Es ging mir um das Verständnis, was an meinem Garten fehlt.

Thema durch! Wenn ich jetzt dann von der Arbeit zu Hause bin, einen Cocktail im Garten!

Nochmals einen schönen Restsommer!
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Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Beitrag von Kunterbunt »

Moin tree12,
herzlichen Dank für den Link! Leider habe ich einige Pflanzen schon ausprobiert, sie wachsen nun an anderer Stelle.
Es gibt da 3 Probleme: Schatten, Trockenheit und Bärlauch. Ich brauche eine Pflanze, reicht vollkommen, die dann kommt, wenn der Bärlauch sich zurückzieht. Es ist mein einziger Platz dafür und ich liebe ihn. Im Wald ist kaum noch einer, zu trocken.
Gundermann ist dort das einzige was freiwillig wächst. Früher war dort Waldmeister.
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Kunterbunt
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Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Beitrag von Kunterbunt »

Moin Alma,
herzlichen Dank für Dein Angebot! Nur ich habe keinen Sand.
Die aufgezählten Pflanzen wachsen oben, unten keine Chance. Habe es zuvor mal beschrieben.
Dafür wachsen Klee, Gänseblümchen und kriechender Günsel nicht oben. Will nicht.
Keine Ahnung, was die Luftwaffe da hingefahren hat.
Manches wächst in einer Ecke, nicht in der anderen.
Meine Eltern und ich probieren seit über 40 Jahren was zu ändern. Unten geht es einigermaßen, da wächst zumindest was anderes als Gras.
Disteln wachsen in den Gemüsebeeten, aber ich bekomme ich nicht in anderen Beeten.
Es gibt auch Stellen, wo außer fünf-Finger-Kraut gar nichts wächst.
Und dann futtern die Schnecken selbst Ehrenpreis und Eisenhut. Und dann gibt es viele Wühlmäuse, Schermäuse. Es ist immer eine Überraschung was im Frühjahr noch da ist.
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Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Beitrag von Primulaveris »

Kunterbunt hat geschrieben: So 10. Aug 2025, 08:35
Gestern kam der Quendel und ergibt nun mit 1 Lein und 5 Campanula rotundifolia ein blaues Beet rund um die Birne mit angrenzendem Sitzplatz. Dazwischen habe ich noch Samen der wilden Möhre geworfen, mal sehen. Im Moment sind die Pflanzen noch heile, auch die in der anderen Baumscheibe.
Wer noch Ideen hat, was man unter einer Haselnuss, da wo auf 2 qm Bärlauch wächst, pflanzen kann, außer Gundermann, mir bitte sagen. Ist auch noch eine Problemstelle, auch wenn der Gundermann zauberhaft wächst!
Das Blau mit (vielleicht) Weiß klingt arg schön.

Bei der Hasel, verstehe ich das richtig, soll es eine Pflanze sein, die "im" (bzw. nach dem) Bärlauch wächst, also, der Bärlauch soll bleiben? Und ist Gundermann zu rankend, oder magst du ihn nicht so?

Bei ein paar Pflanzen habe ich schon festgestellt, dass sie mit (Halb-) Schatten (und Trockenheit) recht gut zurecht kommen, obwohl man sagt, dass sie es sonnig brauchen. Z. B. Waldstorchschnabel, Nesselblättrige Glockenblume, Echte Goldrute, Kleines Habichtskraut, Aufrechter Ziest, Jakobsgreiskraut.

(Auch das Kleeblättrige Schaumkraut (Cardamine Trifolia) kann angeblich trockenen Schatten und finde ich eine ganz bezaubernde Pflanze! Allerdings hat das bei MIR an so einem Standort NICHT geklappt.)
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