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Grevenstein hat geschrieben: ↑So 2. Jun 2024, 10:29 ....

Nach den Sammeleinsätzen der vergangenen Nächte, habe ich gestern Abend als Kontrastprogramm mal eine Schnecken-Erkundungsmission gemacht. Entdeckt habe ich Gehäuseschnecken, die Gemeine Haarschnecke, Hainbänderschnecke, Kartäuserschnecke, Gemeine Schließmundschnecke, Zahnlose Schließmundschnecke und Weinbergschnecke. Daneben an Nacktschnecken den Tigerschnegel, sowie die Gemeine Wegschnecke, Spanische Wegschnecke und Genetzte Ackerschnecke.

Als Freßfeinde bei der Arbeit habe ich eine Erdkröte und einen Käfer, ich glaube es war ein Schwarzer Schneckenjäger, erwischt. Außerdem konnte ich zwei meiner Tigerschnegel live dabei beobachten, wie sie deutlich kleinere Spanische Wegschnecken verspeist haben. Die anderen Tigerschnegel habe sich eifrig an Bodenpilzen gütlich getan.
Am Ende habe ich dann doch noch ein paar Spanische Wegschnecken eingesammelt, die dabei waren eine Pfirsichblättrige Glockenblume inkl. ihrer Blüten zu eliminieren.

Nachdem du auf Erkundungstour warst und deine Arten aufgezählt hast, werde ich jetzt auch mal mehr darauf achten, welche Schneckenarten sich in meinem Garten tummeln. Ich weiß schon , dass ich Weinbergschnecken, Bänderschnecken, Tigerschnegel und Schließmundschnecken habe. Bei dieser hier bin ich mir nicht sicher! Ist das eine Kartäuserschnecke?



Ich finde ja auch interessant, welche Vorlieben die jeweiligen Schnecken haben und welche Fressfeinde. Toll, dass du auch beobachten konntest, wie Tigerschnegel den Spanier verspeisen. Hast du zufällig ein Foto davon machen können? Ich erlebe zwar deren Koexistenz, auch nebeneinander gelegte Eigelege, aber ich habe sie noch nie dabei gesehen, wie sie spanische Wegschnecken erlegt haben.

Bei mir holen sich auch die Amseln kleine Schnecken. Man sieht sie dann , wie sie sie im Gras putzen. Sie werden dann heftig hin- und hergewischt.

Eigentlich wäre es toll, von jeder Schneckenart einen kleinen Steckbrief/ Artenportrait / Lebenszyklus zu haben und damit ihre Nützlichkeit im Garten hervorzuheben. ( Ich frage mal ganz unverbindlich...Hättest du da vielleicht Interesse dran , sie zu erstellen, Chris ? )

Man muss den Schnecken auch zugestehen, dass sie nützlich im Garten sind. Ich sehe zum Beispiel jetzt nach den vielen Niederschlägen, dass sich bestimmte Pilze ( wie zum Beispiel die Braunfleckenkrankheit) auf den Lauch- und Zwiebelpflanzen ausbreiten, viele Schnecken genau auf diesen befallenen Blättern sitzen. Scheinbar mögen sie diese Pilze gerne und das ist für uns Gärtner natürlich hilfreich, wenn damit auf natürlichem Wege die Ausbreitung der Pilzkrankheiten eingedämmt wird. Ich vermute dass die Pilzsporen durch die Verdauung unschädlich gemacht werden, oder was meint ihr ? Kennt sich damit jemand aus?

Bei der Spanischen Wegschnecke (Arion vulgaris) beobachte ich auch dicke Schleimpropfen am Hinterleib. Wenn man den Schleim an den Händen kleben hat, bekommt man ihn kaum abgewaschen, so penetrant haftend ist der. Kein Wunder, dass diese Schnecken kaum Fressfeinde haben, die ersticken ja an denen!

@Doro ich habe derzeit vier Tetrapacks in Gebrauch. Es scheint zu funktionieren, aber die Ausbeute ist recht gering. Ich lege sie meistens erst nach meinem Rundgang aus und kontrolliere dann morgens, erhoffe mir damit aber, sie von meinen Jungpflanzen weglocken zu können. Mal sehen....

Ich habe gerade festgestellt, dass die Schnecken mir die 3 frisch gepflanzten Bergsteinkraut angefressen haben.

Werde den Resten wohl für die Nacht auch einen Überzieher basteln

Simbienchen hat geschrieben: ↑Mo 3. Jun 2024, 08:58
Nachdem du auf Erkundungstour warst und deine Arten aufgezählt hast, werde ich jetzt auch mal mehr darauf achten, welche Schneckenarten sich in meinem Garten tummeln. Ich weiß schon , dass ich Weinbergschnecken, Bänderschnecken, Tigerschnegel und Schließmundschnecken habe. Bei dieser hier bin ich mir nicht sicher! Ist das eine Kartäuserschnecke?



Ich finde ja auch interessant, welche Vorlieben die jeweiligen Schnecken haben und welche Fressfeinde. Toll, dass du auch beobachten konntest, wie Tigerschnegel den Spanier verspeisen. Hast du zufällig ein Foto davon machen können? Ich erlebe zwar deren Koexistenz, auch nebeneinander gelegte Eigelege, aber ich habe sie noch nie dabei gesehen, wie sie spanische Wegschnecken erlegt haben.

Bei mir holen sich auch die Amseln kleine Schnecken. Man sieht sie dann , wie sie sie im Gras putzen. Sie werden dann heftig hin- und hergewischt.

Eigentlich wäre es toll, von jeder Schneckenart einen kleinen Steckbrief/ Artenportrait / Lebenszyklus zu haben und damit ihre Nützlichkeit im Garten hervorzuheben. ( Ich frage mal ganz unverbindlich...Hättest du da vielleicht Interesse dran , sie zu erstellen, Chris ? )

Man muss den Schnecken auch zugestehen, dass sie nützlich im Garten sind. Ich sehe zum Beispiel jetzt nach den vielen Niederschlägen, dass sich bestimmte Pilze ( wie zum Beispiel die Braunfleckenkrankheit) auf den Lauch- und Zwiebelpflanzen ausbreiten, viele Schnecken genau auf diesen befallenen Blättern sitzen. Scheinbar mögen sie diese Pilze gerne und das ist für uns Gärtner natürlich hilfreich, wenn damit auf natürlichem Wege die Ausbreitung der Pilzkrankheiten eingedämmt wird. Ich vermute dass die Pilzsporen durch die Verdauung unschädlich gemacht werden, oder was meint ihr ? Kennt sich damit jemand aus?
...

Ja, das ist meines Wissens eine Kartäuserschnecke.

Tatsächlich bin ich in meinem Leben bisher noch nicht in die Verlegenheit gekommen, nachts Fotos zu machen. Habe mit dem Fotografieren überhaupt erst so richtig losgelegt, als ich den Hortus-Antrag eingereicht habe. Daher kann ich von der Tigerschnegel-Speisung leider nichts anbieten. Sollte ich erneut welche mitbekommen, werde ich es selbstverständlich ändern und schauen, wie es ist, zur Eulenzeit zu fotografieren.
Die Wegschnecken waren auf jeden Fall viel kleiner als die beiden recht großen Tigerschnegel, aber trotzdem erstaunlich schnell verspeist.
Über die Schneckenbeseitigungsaktion bin ich auf die Idee gekommen, um die Uhrzeit zur Beobachtung loszuziehen, tagsüber bekomme ich im Hortus Grevenstein nunmal keinerlei Schnecken zu Gesicht. Für eine Lerche wie mich ist das schon eine besondere Zeit, ich schlafe da sonst längst.

Schnecken haben auch ihre Daseinsberechtigung, sie sind sehr wichtige Teilhaber der Biozönosen unserer Ökoysteme und wie ich finde auch durchaus interessante Tiere. Markus Gastl hat es so schön symbolisch mit dem Traumfänger bzw. einem Netz dargestellt, auch jede Schneckenart ist ein Knoten darin und trägt mit ihrer Funktion zur Stabilität des Gesamtsystems bei. Ohne Kenntnisse der Beziehungen wird man das System nicht verstehen und erst recht nicht gestalten können. Daher die Idee, das Thema Schnecken nicht einfach nur auf die gerade im Vordergrund stehende Spanische Wegschnecke und ihr Einsammeln zu beschränken. Und mal ehrlich, selten kann man Tiere so entspannt beobachten, Schnecken flitzen meist nicht so schnell weg.

Hm, davon gehe ich auch aus, dass die Pilzsporen verdaut werden.

Und klar, für eine Schneckenstory bin ich durchaus zu begeistern.
Das wird sich aber auf die von uns entdeckten häufigsten Arten beschränken müssen, denn in Mitteleuropa kommen mehr als 400 Landschnecken vor.
Ihr müsstet aber geduldig sein. Im Mai hatte ich viel frei, das ist jetzt leider vorbei. Nach der Arbeit brauche ich eher bildschirmfrei und bin um die Jahreszeit ganz viel im Hortus. Außerdem habe ich gerade ein neues Projekt, ein weiteres Modul im Hortus begonnen. Dahin verabschiede ich mich jetzt.

Ach, das ist toll, das freut mich sehr @Grevenstein ...mach dir keinen Stress, der Winter kommt. Dann haben wir alle wieder mehr Zeit und Muße uns etwas mehr Zeit für das Forum einzuräumen.

Ich versuche auch Fotos zu machen, im Moment sind die Weinbergschnecken in Honeymoon- Stimmung .


Insgesamt erkenne ich mehr und mehr die verschiedenen Lebensräume der unterschiedlichen Schneckenarten. Die Weinbergschnecken leben scheinbar immer in der Nähe der Komposthaufen. Da sehe ich sie immer. Sie sind so gut wie nie in der Ertragszone an den jungen Pflanzen zu sehen, manchmal nur auf Durchreise. Ebenso die Karthäuserschnecken.

Die Bänderschnecken leben bei mir in der Pufferzone, ich sehe sie immer irgendwo im Geäst. Sie sind auch nie in der Ertragszone zu finden. Sie erklimmen immer meine Feigen.


Die Schließmundschnecken sehe ich meistens an meiner Gartenmauer in sehr schattigen, feuchten und gut bewachsenen Bereichen der Pufferzone. Anscheinend mögen sie die Flechten und Moose an der rauhen Betonmauer. Das sind ebenfalls Schnecken, die unseren Gemüsepflanzen überhaupt nicht gefährlich werden.

Tigerschnegel finde ich überall, ob unter Steinen, unter Holz, Kübeln, Ritzen, im Gras, Kompost und leider auch oft in der Ertragszone. Die muss man anscheinend daran erinnern, dass unsere Jungpflanzen nicht für sie bestimmt sind!

Es ist so traurig, dass die spanischen Schleimer so die Begeisterung für andere Schnecken dämpft....Schnecke ist nicht gleich Schnecke.

Diesen Versuchsaufbau samt Ergebnisse fand ich auch sehr interessant:



Alles Quatsch, was im Internet gegen Schnecken empfohlen wird...

Edit: hier wird anschaulich gezeigt, dass all diese Hausmittelchen, die gegen Schnecken im Internet empfohlen werden, unwirksam sind. Die Schnecken schleimen einfach drüber.

Wundert mich ehrlich gesagt auch nicht, die produzieren einen derart fetten Schleim, dass es denen nichts ausmacht.

Im letzten Newsletter von NaturaDB (02.06.) war ganz unten ein hochinteressanter Artikel zum "Spanier", der wohl eigentlich eher aus Frankreich stammt. Experten raten dringend dazu, den "Spanier" nicht aus dem Garten in die freie Natur umzusiedeln, da er beträchtliche ökologische Schäden verursacht, sondern ihn nach dem Einsammeln zu töten. Es werden dazu drei "sanfte" Methoden kurz beschrieben (Einfrieren, Durchschneiden oder mit kochendem Wasser übergießen).

Ich persönlich wundere mich zur Zeit, daß bei der Schneckenexplosion und den gewaltigen Fraßschäden in allen Artikeln immer nur von den Nacktschnecken geschrieben wird, man aber von den Experten nichts zur Gefleckten Weinbergschnecke aus dem Mittelmeerraum hört. Diese ist ebenfalls enorm gefräßig, vermehrt sich wie blöde und frißt mit Vorliebe Frisches und keine welken Blätter.... Jeden Abend könnte ich davon eimerweise Exemplare in den unterschiedlichsten Größen einsammeln.

Ich finde, dass das Zerschneiden die schnellste und beste Methode ist. Ich schneide den Schnecken den Kopf ab und sie sterben sofort. Sie leiden nicht lange. Sie mit kochendem Wasser zu übergießen, finde ich grausam. Auch das Einfrieren kommt für mich nicht in Frage. Bei mir sterben sie direkt, schnell und auf der Stelle....

Und die toten Überreste werden meistens von irgendeinem im Garten genutzt. Sie sind überwiegend am nächsten Tag weg....

Tote Schnecken, die herumliegen, werden wiederum von anderen Schnecken gefressen und dienen somit leider als leckerer Snack.... :-( Es ist besser, sie in einem Gefäß/einem Beutel in den Restmüll zu geben oder zumindest mit Erde oder Steinen zu bedecken.

Ne, das lenkt sie somit von meinen Jungpflanzen ab....besser sie fressen ihre " Kumpels" als mein Gemüse
....und irgendwann erwischt sie meine Schere auch.

Simbienchen hat geschrieben: ↑Mo 3. Jun 2024, 20:19 Diesen Versuchsaufbau samt Ergebnisse fand ich auch sehr interessant:



Alles Quatsch, was im Internet gegen Schnecken empfohlen wird...

Aber Salz auf unsere Böden setzen, würde ich nicht empfehlen. Wäre dann u.a. auch eine Gefahr für andere Schnecken ....