Tiny Forests
- Alma
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Re: Tiny Forests
Zum Thema Interessen:
Das Pflanzen von TinyForests scheint so ein Hype zu werden in der Erlebnispädagogik.
Finde ich ja ganz gut. Dann wird wenigstens viel gepflanzt.
Aber dass es dann so ausartet, dass die Grundanleitung diese abartige Bodenbearbeitung sein muss verstehe ich nicht.
Da wird mal wieder das wichtigste vergessen: Vorher eine Bodenanalyse machen und die natürliche Vegetation/Waldtypen einbeziehen.
Ich denke dass diese Art von Bodenbearbeitung in den meisten Fällen gar nicht notwendig ist.
Wer Kinder Löcher graben lassen will - dafür ist so ein locker-fluffiger Boden natürlich toll.
Das Pflanzen von TinyForests scheint so ein Hype zu werden in der Erlebnispädagogik.
Finde ich ja ganz gut. Dann wird wenigstens viel gepflanzt.
Aber dass es dann so ausartet, dass die Grundanleitung diese abartige Bodenbearbeitung sein muss verstehe ich nicht.
Da wird mal wieder das wichtigste vergessen: Vorher eine Bodenanalyse machen und die natürliche Vegetation/Waldtypen einbeziehen.
Ich denke dass diese Art von Bodenbearbeitung in den meisten Fällen gar nicht notwendig ist.
Wer Kinder Löcher graben lassen will - dafür ist so ein locker-fluffiger Boden natürlich toll.
- Alma
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Re: Tiny Forests
So, und um nun das letzte zu dem Thema loszuwerden:
Dass Menschen mit Fachwissen anbieten solche Projekte durchzuführen und denen dann vorgeworfen wird sich dadurch zu bereichen - ??
Also ich kenne viele viel viel schlechtere Arten sein Geld zu verdienen.
Dass Menschen mit Fachwissen anbieten solche Projekte durchzuführen und denen dann vorgeworfen wird sich dadurch zu bereichen - ??
Also ich kenne viele viel viel schlechtere Arten sein Geld zu verdienen.
- Somnia
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Re: Tiny Forests
Son Scheiß. Jetzt hab ich endlos räsonniert und meine Einkaufsliste editiert, und dann ist alles weg.
Anscheinend mag das Forum meine Rechtfertigungen nicht
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Re: Tiny Forests
Aber das macht Miya doch, diese Bodenanalyse und gucken, was natürlicherweise in der Umgebung so wächst an Gehölzen...?? Ob andere Anbieter, die sich in erster Linie an Firmen wenden, die ihr ökologisches Gewissen rein waschen möchten, weiß ich natürlich nicht (schwarze Schafe gibt es in allen Bereichen!!).Alma hat geschrieben: ↑Sa 2. Nov 2024, 09:29 Zum Thema Interessen:
Das Pflanzen von TinyForests scheint so ein Hype zu werden in der Erlebnispädagogik.
Finde ich ja ganz gut. Dann wird wenigstens viel gepflanzt.
Aber dass es dann so ausartet, dass die Grundanleitung diese abartige Bodenbearbeitung sein muss verstehe ich nicht.
Da wird mal wieder das wichtigste vergessen: Vorher eine Bodenanalyse machen und die natürliche Vegetation/Waldtypen einbeziehen.
Ich denke dass diese Art von Bodenbearbeitung in den meisten Fällen gar nicht notwendig ist.
Wer Kinder Löcher graben lassen will - dafür ist so ein locker-fluffiger Boden natürlich toll.
Wodurch unterscheidet sich der Aufwand? Boden ausheben und Schotter/Sand/Kies einbringen für Magerbeete oder Boden ausheben, um Terra preta/Humus einzubringen für einen Tiny Forest? Wenn das alles in großem Stil betrieben wird mit Bagger und Lkw? Ob das nun in jedem Fall wirklich nötig ist, sei mal dahingestellt. Vielleicht genügt in vielen Fällen ja einfach die Auflockerung des vorhandenen Bodens und das Entfernen von größeren Steinen. Durch das anschließende Mulchen nach dem Pflanzen findet ja auch wieder Humusbildung statt.
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Re: Tiny Forests
Ich hatte nur bei allen Berichten den Eindruck dass das zwar gemacht wird aber dann trotzdem erstmal der Bagger anrückt. Ich habe keinen Bericht gefunden indem die Bestandes und Bodenanalyse (wenn überhaupt das Ergebnis davon erwähnt wird) dazu geführt hat, das man keine oder nur eine kleine Bodenverbesserung macht
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Re: Tiny Forests
Der Unterschied ist sehr klar. Bei dem einen möchte ich ein TinyForest pflanzen, bei dem anderen ein Magerbeet.
Das Gleiche ist nur, dass da die selben Maschinen eingesetzt werden
- Alma
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Re: Tiny Forests
So, jetzt nochmal.
Als ich angefangen habe mit meinem Hortus, habe ich als erstes Gehölze gepflanzt - die Pufferzone, mit ordentlichen Abständen wie es sich gehört, damit jedes Gehölz Raum und Platz hat. Inzwischen sind sie etwas größer, nur von meinem gewünschten Waldfeeling bin ich weit entfernt. Immer noch ist es zwischen den Gehölzen heiß und trocken, und ich habe gerade mal einen Hauch von lichtem Schatten, wenn ich genau auf dem halben Meter stehe, den beispielsweise die Eberesche Schatten wirft.
Dann kommt das Konzept von "viele Bäume, dicht", und schon kommt der Rechtfertigungsdruck - das gibt es in der Natur so nicht. Und was passiert in x Jahren.
Wenn alles gut geht, habe ich noch 30 Jahre Verfügungsgewalt über meinen Hortus, evtl auch 40, aber dann entscheidet eh der Nachbesitzer, was passiert. Insofern finde ich es blödsinnig, für die Ewigkeit zu denken. Die ganze Natur, die uns umgibt, ist eine Kulturlandschaft - Menschen haben eingegriffen, gerodet, Strukturen geschaffen, und die Fauna und Flora hat sich darin ihre Nischen gesucht. Urwald gibt es hier doch schon lange nicht mehr, und am Ende der natürlichen Sukzession steht auch nur eine Monokultur von ( Buchen? ich habs vergessen). Ich möchte eine Nische schaffen, die Schatten bietet, Luftfeuchtigkeit, Moosen eine Heimat, und vielleicht mehr natürliche Nistmöglichkeiten für die Vögel. Dieses Jahr habe ich 3 Nester gefunden, jeweils im kleinsten Gestrüpp, also möchte ich mehr Gestrüpp. Und das Ganze nicht erst in 50 Jahren, wenn ich tot bin, sondern früher, so daß ich auch noch etwas davon habe.
Irgendwann werden die Gehölze um Licht kämpfen müssen, aber das müssen sie im "richtigen" Wald auch, und in einem von Menschen unbehelligten Wald erst recht.
Und ich finde auch, daß der Mensch die Natur nutzen darf, wenn es angemessen ist und die Fläche nicht ausbeutet oder tötet.
In England ist Waldwirtschaft durch Coppicing ( auf den Stock sezten) völlig normal, und das finde ich angemessener, als die deutsche Waldnutzung durch Monokultur und Kahlschlag, was meinem Verständnis von Ausbeutung und Tötung ziemlich nah kommt.
Warum soll ich also meine Pufferzone nicht auch nutzen? Warum ist es schlecht, Gehölze ab und an auf den Stock zu setzen? In der Ertragszone jammert man auch nicht den Reihen entwurzelter Möhren oder geköpfter Salate hinterher. Ja, deren Lebensdauer ist kürzer als die eines Gehölzes, aber dafür stirbt nicht jeder Baum/Strauch am auf den Stock setzen.
Als ich angefangen habe mit meinem Hortus, habe ich als erstes Gehölze gepflanzt - die Pufferzone, mit ordentlichen Abständen wie es sich gehört, damit jedes Gehölz Raum und Platz hat. Inzwischen sind sie etwas größer, nur von meinem gewünschten Waldfeeling bin ich weit entfernt. Immer noch ist es zwischen den Gehölzen heiß und trocken, und ich habe gerade mal einen Hauch von lichtem Schatten, wenn ich genau auf dem halben Meter stehe, den beispielsweise die Eberesche Schatten wirft.
Dann kommt das Konzept von "viele Bäume, dicht", und schon kommt der Rechtfertigungsdruck - das gibt es in der Natur so nicht. Und was passiert in x Jahren.
Wenn alles gut geht, habe ich noch 30 Jahre Verfügungsgewalt über meinen Hortus, evtl auch 40, aber dann entscheidet eh der Nachbesitzer, was passiert. Insofern finde ich es blödsinnig, für die Ewigkeit zu denken. Die ganze Natur, die uns umgibt, ist eine Kulturlandschaft - Menschen haben eingegriffen, gerodet, Strukturen geschaffen, und die Fauna und Flora hat sich darin ihre Nischen gesucht. Urwald gibt es hier doch schon lange nicht mehr, und am Ende der natürlichen Sukzession steht auch nur eine Monokultur von ( Buchen? ich habs vergessen). Ich möchte eine Nische schaffen, die Schatten bietet, Luftfeuchtigkeit, Moosen eine Heimat, und vielleicht mehr natürliche Nistmöglichkeiten für die Vögel. Dieses Jahr habe ich 3 Nester gefunden, jeweils im kleinsten Gestrüpp, also möchte ich mehr Gestrüpp. Und das Ganze nicht erst in 50 Jahren, wenn ich tot bin, sondern früher, so daß ich auch noch etwas davon habe.
Irgendwann werden die Gehölze um Licht kämpfen müssen, aber das müssen sie im "richtigen" Wald auch, und in einem von Menschen unbehelligten Wald erst recht.
Und ich finde auch, daß der Mensch die Natur nutzen darf, wenn es angemessen ist und die Fläche nicht ausbeutet oder tötet.
In England ist Waldwirtschaft durch Coppicing ( auf den Stock sezten) völlig normal, und das finde ich angemessener, als die deutsche Waldnutzung durch Monokultur und Kahlschlag, was meinem Verständnis von Ausbeutung und Tötung ziemlich nah kommt.
Warum soll ich also meine Pufferzone nicht auch nutzen? Warum ist es schlecht, Gehölze ab und an auf den Stock zu setzen? In der Ertragszone jammert man auch nicht den Reihen entwurzelter Möhren oder geköpfter Salate hinterher. Ja, deren Lebensdauer ist kürzer als die eines Gehölzes, aber dafür stirbt nicht jeder Baum/Strauch am auf den Stock setzen.
- Amarille
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Re: Tiny Forests
Sollte es nicht zum vorhandenen Boden auch auf die Fläche insgesamt und die Lage bzw Himmelsrichtung ankommen. Ist es sinnvoll in einem Hausgarten einen Wald ala Tiny Forests anzulegen? Liegt die Fläche eher im Schatten oder Sonne (Westen/Süden)? Liegt die Fläche nahe an einer Bebauung und kann da die vorgeschrieben Grenzabstände eingehalten werden? Tiny Forests finde ich im öffentlichen Raum gut, da sollten sie gerne angelegt werden. Aber wenn dann auch alles bedenken, nicht das nach 5 Jahren wieder alles gerodet werden muss. Wie z.b. bei Neubaugebieten, da werden vom Planungsbüro die Straßen mit Straßenbäumen geplant, am besten dort wo es am besten zur Planung passt. Hier im Ort: alle Straßenbäume stehen auf der falschen Straßenseite, nämlich im Norden statt im Süden der Straße. Jetzt sind die Bäume groß und beschatten die Gärten und Häuser, während der Gehweg und die Straße voll in der Sonne liegen. Ständen die Bäume auf der Südseite hätten sowohl Fußgänger als auch Radfahrer Schatten.
Was die meisten Menschen im Leben lernen müssen, ist, wie man Menschen liebt und Dinge benutzt, anstatt Menschen zu benutzen und Dinge zu lieben.