Hortus Lagom
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Re: Hortus Lagom
Zeit, den Jahresrückblick zu beenden.
Allerdings ist nicht viel zu sehen. Der Garten und ich, wir hatten wieder eine Krise . So ungefähr bis heute.
Oktober
Nach dem kurzen Anfall von "nach sieben Jahren Hortus muss ich endlich auch ein Schotterbeet vorweisen" Anfang Oktober überkam mich mit dem Herbst ein großer Gartenjammer, der verknüpft ist mit dem großen Wer-bin-ich-und-wo-gehe-ich-hin-Jammer und dem Hier-ist-alles-eng-eng-eng-wo-will-ich-EIGENTLICH-leben-Jammer. Ich floh den Garten! Zuerst zu den Nyckelharpatagen https://nyckelharpa.burg-fuersteneck.de/ auf Burg Fürsteneck in Hessen, wo es wundervolle Burglinden gibt.
Dann zum nächsten Landschaftstherapieausbildungs-Seminar in den Schwarzwald.
Und dann auf die Jagd in die heimische Umgebung jenseits des Gartens. Frau Hund jagd Mäuse und, in einem seltenen Anflug von Verspieltheit, Stöcke, ich Freiheit und Fotos.
Aber dann sind die Tage doch schon kurz, und man muss wohl doch irgendwann nach Hause zurückkehren.
Allerdings ist nicht viel zu sehen. Der Garten und ich, wir hatten wieder eine Krise . So ungefähr bis heute.
Oktober
Nach dem kurzen Anfall von "nach sieben Jahren Hortus muss ich endlich auch ein Schotterbeet vorweisen" Anfang Oktober überkam mich mit dem Herbst ein großer Gartenjammer, der verknüpft ist mit dem großen Wer-bin-ich-und-wo-gehe-ich-hin-Jammer und dem Hier-ist-alles-eng-eng-eng-wo-will-ich-EIGENTLICH-leben-Jammer. Ich floh den Garten! Zuerst zu den Nyckelharpatagen https://nyckelharpa.burg-fuersteneck.de/ auf Burg Fürsteneck in Hessen, wo es wundervolle Burglinden gibt.
Dann zum nächsten Landschaftstherapieausbildungs-Seminar in den Schwarzwald.
Und dann auf die Jagd in die heimische Umgebung jenseits des Gartens. Frau Hund jagd Mäuse und, in einem seltenen Anflug von Verspieltheit, Stöcke, ich Freiheit und Fotos.
Aber dann sind die Tage doch schon kurz, und man muss wohl doch irgendwann nach Hause zurückkehren.
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Re: Hortus Lagom
MANCHMAL gibt es kurze Momente des Friedens im Garten, zum Beispiel eine rührend zeitvergessene Wespe, die irgendwie ignoriert, dass schon Mitte Oktober ist.
Aber es überwiegt der Hader und Ärger.
Zum Beispiel über die Gewächse, mit denen es mir einfach nicht gelingt, Frieden zu schließen. "Mit der Natur statt gegen sie..." Aber manchmal kann ich das nicht.
Vor ein paar Jahren ist uns irgendwoher ein Götterbaum zugeflogen.
In meiner Naivität dachte ich zuerst: Oh, hübsch, eine Esche. Nach ein paar Jahren war ich weniger erfreut und dachte, oh, blöd, ein Essigbaum. Müsste man irgendwann mal ausgraben. Und als ich kapierte, dass es ein gnadenloser Götterbaum ist, war es zu spät: Diese Monster "fressen" eine riesige Fläche unterirdisch. Der Baum ist längst gekappt, aber aus jedem Wurzelstückchen auf vielen Quadratmetern wachsen unermüdlich, gespeist von göttlicher Wuchskraft, kleine Götterbäumchen in frischem Grün. Wir reißen sie im Sommer wöchentlich aus, und jedes Mal kommen mehr nach. Ja, kann sein, das sind tolle Bäume. Anderswo. Hier in der Stadt kenne ich einen relativ großen, der gefällt mir durchaus. Aber mein Garten ist zu klein, ich muss niesen, sobald ich an Blätter stoße und bilde mir ein, schlecht Luft zu bekommen. Ich ihn WILL ihn nicht! Und auch nicht seine vier Billionen Kinder. Aber ich komme nicht dagegen an.
Dann gibt es noch Flächen voller Efeu, gegen das ich ebenso chancenlos bin. Untötbare Forsythen und Buddlejas und Kugeldisteln undundund. Ich sehe nur noch die Hemmnisse. Die totale, dichte Durchwurzelung des verdichteten, harten Lehmbodens, sodass man nirgends auch nur eine Schneeglöckchenzwiebel eingraben kann. Die schmale Schlauchform des Gartens mit Böschung auf der einen Seite, was ihn noch schmaler macht. Die Unmöglichkeit des Terrassierens ohne schweres Gerät. Die Unmöglichkeit, schweres Gerät zu benutzen, weil überall durch Steile Böschung (wo ich dann auch die Bäume und alten Sträucher der Pufferzone zerstören müsste) oder Mauer von der Straße getrennt.
Dieser Garten ist unbebaubar, und ich sehe nur noch das Schlechte. Ich habe hier so viel Energie reingesteckt, und sie versickert einfach und fruchtet nicht.
Dabei GAB es ja auch schon schöne Momente...
Aber was ist schon popeliges WISSEN gegen starkes GEFÜHL. Und das Gefühl ist nunmal .
Aber es überwiegt der Hader und Ärger.
Zum Beispiel über die Gewächse, mit denen es mir einfach nicht gelingt, Frieden zu schließen. "Mit der Natur statt gegen sie..." Aber manchmal kann ich das nicht.
Vor ein paar Jahren ist uns irgendwoher ein Götterbaum zugeflogen.
In meiner Naivität dachte ich zuerst: Oh, hübsch, eine Esche. Nach ein paar Jahren war ich weniger erfreut und dachte, oh, blöd, ein Essigbaum. Müsste man irgendwann mal ausgraben. Und als ich kapierte, dass es ein gnadenloser Götterbaum ist, war es zu spät: Diese Monster "fressen" eine riesige Fläche unterirdisch. Der Baum ist längst gekappt, aber aus jedem Wurzelstückchen auf vielen Quadratmetern wachsen unermüdlich, gespeist von göttlicher Wuchskraft, kleine Götterbäumchen in frischem Grün. Wir reißen sie im Sommer wöchentlich aus, und jedes Mal kommen mehr nach. Ja, kann sein, das sind tolle Bäume. Anderswo. Hier in der Stadt kenne ich einen relativ großen, der gefällt mir durchaus. Aber mein Garten ist zu klein, ich muss niesen, sobald ich an Blätter stoße und bilde mir ein, schlecht Luft zu bekommen. Ich ihn WILL ihn nicht! Und auch nicht seine vier Billionen Kinder. Aber ich komme nicht dagegen an.
Dann gibt es noch Flächen voller Efeu, gegen das ich ebenso chancenlos bin. Untötbare Forsythen und Buddlejas und Kugeldisteln undundund. Ich sehe nur noch die Hemmnisse. Die totale, dichte Durchwurzelung des verdichteten, harten Lehmbodens, sodass man nirgends auch nur eine Schneeglöckchenzwiebel eingraben kann. Die schmale Schlauchform des Gartens mit Böschung auf der einen Seite, was ihn noch schmaler macht. Die Unmöglichkeit des Terrassierens ohne schweres Gerät. Die Unmöglichkeit, schweres Gerät zu benutzen, weil überall durch Steile Böschung (wo ich dann auch die Bäume und alten Sträucher der Pufferzone zerstören müsste) oder Mauer von der Straße getrennt.
Dieser Garten ist unbebaubar, und ich sehe nur noch das Schlechte. Ich habe hier so viel Energie reingesteckt, und sie versickert einfach und fruchtet nicht.
Dabei GAB es ja auch schon schöne Momente...
Aber was ist schon popeliges WISSEN gegen starkes GEFÜHL. Und das Gefühl ist nunmal .
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Re: Hortus Lagom
November
Am ersten November sonnt sich seltsamerweise eine Libelle auf dem Balkongeländer. Den ganzen Sommer habe ich kaum welche gesehen. Aber jetzt. Wie seltsam.
Im Henkel des Sauerkrauteimers hatte sich jemand eingenistet. Das war ein kleines Häuschen! Nochmal: Wie seltsam.
Im Grünkohl wohnt eine große grüne Raupe, die nun leider heimatlos wurde. Sind Kohlweißlingsraupen nicht gemustert? Und ist es Ende November nicht reichlich spät für sie? Wie seltsam.
Am ersten November sonnt sich seltsamerweise eine Libelle auf dem Balkongeländer. Den ganzen Sommer habe ich kaum welche gesehen. Aber jetzt. Wie seltsam.
Im Henkel des Sauerkrauteimers hatte sich jemand eingenistet. Das war ein kleines Häuschen! Nochmal: Wie seltsam.
Im Grünkohl wohnt eine große grüne Raupe, die nun leider heimatlos wurde. Sind Kohlweißlingsraupen nicht gemustert? Und ist es Ende November nicht reichlich spät für sie? Wie seltsam.
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Re: Hortus Lagom
Dezember
Meine Seele ist immer noch vermauert und verrammelt und verschlossen.
Aber also gut, gehe ich wenigstens eine kleine Runde durch den Garten.
Die Stützmauer gleich jenseits der Haustür empfängt mich grüngolden in der tiefstehenden Wintersonne. Moose sind nicht nur weich, sie machen auch die Seele weich. Sie sind einfach zu... grün, um sie nicht zu mögen.
Gleich daneben die aus lauter Bockigkeit draußen stehengelassenen Chili. Sie haben verblüffend lange durchgehalten! Aber der Schnee Anfang des Monats war ihnen dann doch etwas zu viel.
Ich schäme mich vor ihnen ein bisschen. Sie haben alles richtig gemacht, sind so schön gewachsen. Es sind mehrjährige Pflanzen. Und ich habe sie einfach so sich selbst überlassen. Gemein. So ist es immer mit Pampigkeiten - es gibt Kollateralschäden bei den Unschuldigen.
Der Ausdauernde Lein, Linum perenne, scheint auf der Trockenmauer zurecht zu kommen. Die ersten beiden Jahre war ich mir da nicht so sicher. Das freut mich!
Oberhalb meines Husch-husch-Schotterbeetchens habe ich Allium sphaerocephalon in den Lehm gesteckt - irgendwie meinen die, jetzt schon wachsen zu sollen. Ich hoffe, es schadet ihnen nicht. Sooo warm wie in anderen Jahren war der Herbst hier eigentlich gar nicht. Schon wieder: wie seltsam.
Meine Seele ist immer noch vermauert und verrammelt und verschlossen.
Aber also gut, gehe ich wenigstens eine kleine Runde durch den Garten.
Die Stützmauer gleich jenseits der Haustür empfängt mich grüngolden in der tiefstehenden Wintersonne. Moose sind nicht nur weich, sie machen auch die Seele weich. Sie sind einfach zu... grün, um sie nicht zu mögen.
Gleich daneben die aus lauter Bockigkeit draußen stehengelassenen Chili. Sie haben verblüffend lange durchgehalten! Aber der Schnee Anfang des Monats war ihnen dann doch etwas zu viel.
Ich schäme mich vor ihnen ein bisschen. Sie haben alles richtig gemacht, sind so schön gewachsen. Es sind mehrjährige Pflanzen. Und ich habe sie einfach so sich selbst überlassen. Gemein. So ist es immer mit Pampigkeiten - es gibt Kollateralschäden bei den Unschuldigen.
Der Ausdauernde Lein, Linum perenne, scheint auf der Trockenmauer zurecht zu kommen. Die ersten beiden Jahre war ich mir da nicht so sicher. Das freut mich!
Oberhalb meines Husch-husch-Schotterbeetchens habe ich Allium sphaerocephalon in den Lehm gesteckt - irgendwie meinen die, jetzt schon wachsen zu sollen. Ich hoffe, es schadet ihnen nicht. Sooo warm wie in anderen Jahren war der Herbst hier eigentlich gar nicht. Schon wieder: wie seltsam.
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Re: Hortus Lagom
Noch Dezember
Die Dauerblühende Nieswurz, die als die Stinkende beschimpft wird, macht sich schon wieder bereit - ich staune immer wieder, sie blüht fast ein halbes Jahr und bietet Nektar, Schutz und Wärme. Noch hält sie sich schüchtern das Köpfchen.
Den Pfaffenhütchen sieht man jetzt deutlich an, dass sie FRÜCHTE sind. Den Menschen ist ja oft nicht so richtig klar, wo da die Frucht sein soll. Na, Hauptsache die Amseln wissen Bescheid.
Zur Sonnenwende probieren wir, ob unser "Weihnachtsbaum" in den alten Sauerkrauttopf passt. Tut er!
Und dann entdecke ich am 24. Dezember, dass in der schon etwas abgenibbelten Deko uns tatsächlich ein Ros entsprungen ist :-) .
Gestern entdeckte ich dann ein entprungenes Röslein im Garten draußen. Aber eigentlich ist es eine Primel, die sich da so rosig-elegant bereit macht. Die kennen da ja nix... (jedenfalls offenbar kein Datum, sonst wüssten sie, dass es noch eine Weile Winter bleibt).
Mitunter fällt mir ein, dass ich ja hin und wieder furchtbar schlaue Sachen sage, nur leider vergesse, sie selbst zu beherzigen... Zum Beispiel, dass man im Winter gut graben kann, wenn der Boden nicht gefroren ist. Jedenfalls, wenn man in so einer Lehmbeton-Gegend wie ich wohnt. Hier habe ich das z. B. gesagt viewtopic.php?p=5652#p5652.
Und weil ich nicht nur schlaue Sachen sage, sondern auch schlau BIN, fällt mir das so kurz vor Sonnenuntergang ein, sodass ich zum Glück nicht mehr sehr lange etwas tun kann.
Jedenfalls hatte ich heute plötzlich Lust, meinen Minipfützen-Flachteich im unteren Garten zu graben (im Hintergrund).
Von vorne nach hinten im Bild geht es bergab. Das Blaue soll mal wassergefüllt sein. Wenn ich ganz kühn werde, baue ich einen zulauf von oben durch den Garten... aber das wird sich zeigen.
Die Idee ist, auf der Südseite des Grundstücks (Süden ist "oben")einen kleinen (ist wirklich klein) Teich zu haben, daran anschließend nach Norden (Richtung Kamera) eine lockere Mulm-Stein-Sand-Eidechsen-(und Wildbienen-) Wohlfühlbase, die seitlich in die Totholz-Käferecke übergeht (im Bild ganz rechts). Dann habe ich heute festgestellt, dass man mit Grassoden wie mit Bauklötzchen spielen kann, und das habe ich dann getan (das Schwarze). Heißt: Noch ein bisschen weiter nördlich schütte ich einen Erdhügel auf und, Experiment, schaue, ob der Lehm von weiter unten mager genug ist, um nicht gleich in Jahr zwei von Gras überrannt zu werden, sondern ein magerer, blühender Hügel werden kann. Es können Wetten abgeschlossen werden...
Und dann modelliere ich noch ein bisschen mit meinen Bauklötzchen, fasse das Beet im Vordergrund damit ein und lenke den "Weg". So jedenfalls der Plan. Nur... dann wurde es dunkel ;-) .
Möge das neue Jahr Segen für dieses vermaledeite Stück Steilhang bringen, auf dass es noch mehr Lebewesen Heimat oder Nahrung oder Zuflucht werden kann. Vielleicht sogar mir.
Und möge ich es endlich mal schaffen, mehr als drei Kartoffeln und vier Tomaten zur Ernährung von uns Menschen anzubauen.
Amen.
Die Dauerblühende Nieswurz, die als die Stinkende beschimpft wird, macht sich schon wieder bereit - ich staune immer wieder, sie blüht fast ein halbes Jahr und bietet Nektar, Schutz und Wärme. Noch hält sie sich schüchtern das Köpfchen.
Den Pfaffenhütchen sieht man jetzt deutlich an, dass sie FRÜCHTE sind. Den Menschen ist ja oft nicht so richtig klar, wo da die Frucht sein soll. Na, Hauptsache die Amseln wissen Bescheid.
Zur Sonnenwende probieren wir, ob unser "Weihnachtsbaum" in den alten Sauerkrauttopf passt. Tut er!
Und dann entdecke ich am 24. Dezember, dass in der schon etwas abgenibbelten Deko uns tatsächlich ein Ros entsprungen ist :-) .
Gestern entdeckte ich dann ein entprungenes Röslein im Garten draußen. Aber eigentlich ist es eine Primel, die sich da so rosig-elegant bereit macht. Die kennen da ja nix... (jedenfalls offenbar kein Datum, sonst wüssten sie, dass es noch eine Weile Winter bleibt).
Mitunter fällt mir ein, dass ich ja hin und wieder furchtbar schlaue Sachen sage, nur leider vergesse, sie selbst zu beherzigen... Zum Beispiel, dass man im Winter gut graben kann, wenn der Boden nicht gefroren ist. Jedenfalls, wenn man in so einer Lehmbeton-Gegend wie ich wohnt. Hier habe ich das z. B. gesagt viewtopic.php?p=5652#p5652.
Und weil ich nicht nur schlaue Sachen sage, sondern auch schlau BIN, fällt mir das so kurz vor Sonnenuntergang ein, sodass ich zum Glück nicht mehr sehr lange etwas tun kann.
Jedenfalls hatte ich heute plötzlich Lust, meinen Minipfützen-Flachteich im unteren Garten zu graben (im Hintergrund).
Von vorne nach hinten im Bild geht es bergab. Das Blaue soll mal wassergefüllt sein. Wenn ich ganz kühn werde, baue ich einen zulauf von oben durch den Garten... aber das wird sich zeigen.
Die Idee ist, auf der Südseite des Grundstücks (Süden ist "oben")einen kleinen (ist wirklich klein) Teich zu haben, daran anschließend nach Norden (Richtung Kamera) eine lockere Mulm-Stein-Sand-Eidechsen-(und Wildbienen-) Wohlfühlbase, die seitlich in die Totholz-Käferecke übergeht (im Bild ganz rechts). Dann habe ich heute festgestellt, dass man mit Grassoden wie mit Bauklötzchen spielen kann, und das habe ich dann getan (das Schwarze). Heißt: Noch ein bisschen weiter nördlich schütte ich einen Erdhügel auf und, Experiment, schaue, ob der Lehm von weiter unten mager genug ist, um nicht gleich in Jahr zwei von Gras überrannt zu werden, sondern ein magerer, blühender Hügel werden kann. Es können Wetten abgeschlossen werden...
Und dann modelliere ich noch ein bisschen mit meinen Bauklötzchen, fasse das Beet im Vordergrund damit ein und lenke den "Weg". So jedenfalls der Plan. Nur... dann wurde es dunkel ;-) .
Möge das neue Jahr Segen für dieses vermaledeite Stück Steilhang bringen, auf dass es noch mehr Lebewesen Heimat oder Nahrung oder Zuflucht werden kann. Vielleicht sogar mir.
Und möge ich es endlich mal schaffen, mehr als drei Kartoffeln und vier Tomaten zur Ernährung von uns Menschen anzubauen.
Amen.
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Re: Hortus Lagom
Ein Minipfützentümpel ist gut, da finden sich schon die entsprechenden Bewohner ein.
Chilis mehrjährig zu ziehen ist möglich aber nicht sinnvoll. Der Ertrag ist im ersten Jahr am größten.
Chilis mehrjährig zu ziehen ist möglich aber nicht sinnvoll. Der Ertrag ist im ersten Jahr am größten.
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Re: Hortus Lagom
@Dorfgaertner Endlich kommt es zusammen: Ich habe etwas Zeit, der Spatengriff ist repariert, der Boden ist feucht, es regnet nicht - ich beginne auf einem kleinen Stück die Holländer-Sache.
5 qm Anbaufläche sind besser als null, habe ich ausgerechnet...
Ich bin nur unsicher, was ich mit den dicken Baumwurzeln mache. Ich will den Bäumen nicht schaden. Aber ich will auch ein bisschen Menschenessen ernten können. Ob Wurzeln im Untergrund sehr stören, zu viel Wasser saugen? Sie jetzt abzuhacken wäre zwar anstrengend, aber natürlich leichter als später, wenn ich wieder mit besserer Erde aufgefüllt habe...
5 qm Anbaufläche sind besser als null, habe ich ausgerechnet...
Ich bin nur unsicher, was ich mit den dicken Baumwurzeln mache. Ich will den Bäumen nicht schaden. Aber ich will auch ein bisschen Menschenessen ernten können. Ob Wurzeln im Untergrund sehr stören, zu viel Wasser saugen? Sie jetzt abzuhacken wäre zwar anstrengend, aber natürlich leichter als später, wenn ich wieder mit besserer Erde aufgefüllt habe...
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Re: Hortus Lagom
Das sieht ja sehr schön aus! Die Erde macht einen richtig guten Eindruck!Primulaveris hat geschrieben: ↑Fr 5. Jan 2024, 22:30 @Dorfgaertner Endlich kommt es zusammen: Ich habe etwas Zeit, der Spatengriff ist repariert, der Boden ist feucht, es regnet nicht - ich beginne auf einem kleinen Stück die Holländer-Sache.
5 qm Anbaufläche sind besser als null, habe ich ausgerechnet...
Ich bin nur unsicher, was ich mit den dicken Baumwurzeln mache. Ich will den Bäumen nicht schaden. Aber ich will auch ein bisschen Menschenessen ernten können. Ob Wurzeln im Untergrund sehr stören, zu viel Wasser saugen? Sie jetzt abzuhacken wäre zwar anstrengend, aber natürlich leichter als später, wenn ich wieder mit besserer Erde aufgefüllt habe...
Das Baumwurzelproblem ist jetzt aus der Ferne natürlich schwer zu ermessen – wie viele Baumwurzeln sind es denn, in welcher Tiefe laufen sie, zu welchem Baum gehören sie und wie weit steht er entfernt?
Wenn die jetzt tiefer als einen Spatenstich laufen, würde ich sie erstmal lassen. Meine Oma hatte einen großen Apfelbaum in der Mitte ihres Gemüsegartens stehen, und der war auch nicht durch einen besonders breiten Weg von den Beetflächen getrennt. Also ganz allgemein scheints zu gehen. Aber wenn Dich die Wurzeln beim umgraben bzw. lockergabeln stören, stören sie auch die Gemüsewurzeln und dann würde ich schon erwägen, die zu entfernen. Das kann man ja baumschonend erledigen.
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
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Re: Hortus Lagom
Was ist denn, wenn du deine Ertragszone "aufbaust" , also in Form von Hochbeeten? Dann kann das Wurzelwerk im Boden bleiben und du erntest oben drüber...?
Ich habe unter einem Beet auch die Wurzeln von den Obstbäumen, ich habe dadurch aber keinen Nachtteile feststellen können, dass sie trockener sind oder das darin angebaute Gemüse litt. Vielleicht ist das sogar gut mit dem Wurzelwerk unter dem Beet, ein natürlicher Wühlmausschutz? ....man muss die Vorteile sehen...
Ich habe unter einem Beet auch die Wurzeln von den Obstbäumen, ich habe dadurch aber keinen Nachtteile feststellen können, dass sie trockener sind oder das darin angebaute Gemüse litt. Vielleicht ist das sogar gut mit dem Wurzelwerk unter dem Beet, ein natürlicher Wühlmausschutz? ....man muss die Vorteile sehen...
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Re: Hortus Lagom
Bei Bäumen, die geschnitten werden, ist das sogar vorteilhaft: Wurzeln sterben in Anpassung an die Blattmasse ab, verbleiben als Humus im Boden - auch in Schichten, wo man mit dem Spaten gar nicht hin will - und hinterlassen nach der Verrottung Gänge für Bodenlebewesen und Belüftung.
Was ist die "Holländer-Sache"?
Was ist die "Holländer-Sache"?
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)