Hortus ager dei

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Grevenstein
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Re: Hortus ager dei

Beitrag von Grevenstein »

Ann1981 hat geschrieben: Sa 28. Dez 2024, 12:10 Am 22. stellte ich die große Trockenmauer fertig. Die erste Pyramide steht.
Jetzt fehlen "nur" noch ein Hänger Schotter, Kieselmulch, den ich noch reinigen muss/ will, und die Bepflanzung. Im März soll sie komplett abgeschlossen sein, sodass 2025 keine großen Baustellen im Garten offen sind = Zeit, sich um Pflänzchen zu kümmern, vielleicht auch nur rumzusitzen.

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Im Holzschober lagen Dutzende aufgebrochene Haselnussschalen. Eichhörnchen sind also immer noch da, aber wegen unseres reduzierten Baumbestandes weniger in unserem Garten.
Das Hartholz war nach zwei Jahren Lagerung voller Holzmehl und kleiner Gänge - auch Stücke mit max. 3cm Stärke. Bei dem (oft nicht heimischen) Weichholz ist das fast gar nicht der Fall. Der Hinweis auf Leben freut mich. Leider landeten sicher viele Insekten im Ofen. Bis Mai wird der Schober locker reichen, sodass Einige eine Chance haben erwachsen zu werden.
Was für eine wunderschöne Trockenmauer :bravo, bin gespannt, wie es nach dem Anwachsen der Bepflanzung ausschaut.

Keine offenen großen Baustellen zu haben, ist bestimmt ein schönes Gefühl, vielleicht bin ich irgendwann in 2026 auch soweit. Eigentlich stören mich die Baustellen gar nicht, aber es wären längst mal wieder Pflegearbeiten fällig, zu denen ich aufgrund der Baustellen nicht komme.
Das Hartholz schaut bei mir auch ziemlich gelöchert aus, ich hoffe dann immer, dass viele Insekten es vielleicht geschafft haben, vor dem Weg in den Ofen zu schlüpfen.
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Ann1981
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Re: Hortus ager dei

Beitrag von Ann1981 »

[/quote]
Eigentlich stören mich die Baustellen gar nicht, aber es wären längst mal wieder Pflegearbeiten fällig, zu denen ich aufgrund der Baustellen nicht komme.
[/quote]

Der Satz könnte auch von mir sein. Der Garten ist es leider nicht. Geduld ist keine offensichtliche Stärke meiner Schwiegis. Allerdings besteht die Poolbaustelle seit 2021, sodass ich ggf. vorhandenen Unmut ihrerseits nachvollziehen kann.

Irgendwoher fliegen ja immer Ideen an, wenn mensch durch den Garten schlendert: hier oder dort könnte noch etwas für den nackten Großsäuger, Flora oder Fauna verbessert werden. Falls eine grundsätzliche Entspannung eintritt, teile ich sie hier gern.
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Ann1981
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Re: Hortus ager dei

Beitrag von Ann1981 »

Ich habe am Wochenende auch entastet bzw. filettiert:

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Ich habe unter Zuhilfenahme meines Mannes und einer Motorsäge eine 18m Coloradotanne gefällt. Zu den positiven Aspekte bei der Durchführung und für den Garten gesellen sich Bedenken: Sie war auch ein Lebewesen, wenige Jahre jünger als ich. Lässt die neue Bestandslücke auch nicht zu viel Licht durch? Werden die Auswirkungen auf den Wasserhaushalt spürbar/ sichtbar sein oder wegen der anderen Nadelbäume eher nicht?
Überhänger hangauffwärts zwischen Zaunpfahl und Jungbaum versenkt.
Überhänger hangauffwärts zwischen Zaunpfahl und Jungbaum versenkt.
avant
avant
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Nadelholz spaltet mensch am Besten unverzüglich. Mit jedem Ruhetag der Rädeln wird das schwieriger, also:
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Im Hintergrund sind die entlaubten Leitäste der Tanne aufgehäuft. Sie werden neuer Wegemulch.
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Re: Hortus ager dei

Beitrag von tree12 »

Wow, Du hast meinen größten Respekt dafür, daß Du Dich da drangetraut hast! :baum

Die Bedenken wegen eines Lebewesens, dem man das Leben einfach nimmt, kann ich sehr gut nachvollziehen... andererseits erschaffst Du ständig neues Leben im Garten durch Deine Projekte. Und keine Sorge wegen des sicherlich leicht veränderten Mikroklimas nach der Fällung: Du weißt ja, Störungen sind für die natürliche Dynamik extrem wichtig! Du warst der "Orkan", der den Nadelbaum niederstreckte. :cool

Und jetzt haben vielleicht andere Lichthungrige die Chance auf Keimung und Wachstum.
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Ann1981
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Re: Hortus ager dei

Beitrag von Ann1981 »

Ich habe Fällung gegen die liebevolle Bevormundung meines Mannes eingefordert.
Ohne seine Aufmerksamkeit und Erfahrung wäre der Baum nicht ganz so gut gefallen. Die Fallsohle war anfangs nicht in Waage. Am Ende fand ich einfach nur, dass eine Motorsäge ein furchtbar brutales Werkzeug ist.

Ich brauche ja sichtbare positive Effekte wegen der/ für die Gartenbesitzer. Mein Mann hatte mir erst im Laufe des Fälltages auf meine Nachfrage hin gesagt, dass seine Eltern nicht wissen, was wir an dem Wochenende vorhaben. Wenn sie das nächste Mal im Garten sind, fehlt ein Baum, der sie fast die Hälfte ihres Lebens begleitete und den sie haben wachsen sehen. Und ich weiß nicht, wie sie reagieren, wenn die Rhododendren an Sonnenbrand verenden (würden). (Natürliche) Dynamik ist im Garten nicht so ihr Ding.

Deinen Respekt packe ich mal in die Waagschale zu der Bemerkung meines Mannes, dass die Rädeln schön gerade geschnitten sind, und zu dem Gefühl, dass mein Körper noch einen anderen Sinne hat, als nur den Kopf über der Schreibtischplatte zu balancieren.
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Re: Hortus ager dei

Beitrag von Ann1981 »

Ich habe jetzt noch ein Bilderrätsel für euch:

Als Großbaum steht eine junge Eiche (ca. 1m, blauer Strich) im Wäldchen auf einer Höhenlinie (brauner Strich) mit einer Lärche. Unterhalb der Lärche steht eine Schwedische Mehlbeere, die mit 10-15m Höhe und Breite auch als Großbaum durchgehen kann, und mit der Eiche im Zenit in einer Achse steht. Oberhalb der Lärche steht eine Edelkastaniensorte (Ecker 1), die mit max 10m Höhe, aber nur 4-6m Breite Schatten spenden wird. Vor der Lärche steht meine geliebte kleine Sauerkirsche, ein Kleinbaum von max 4m.
Für Großbäume wird ein Abstand von 10m empfohlen.

Rätselfrage: Ist es sinnvoll, kurz vor die Lärche einen Großbaum zu setzen, der das Sonnendach zwischen Kastanie und Mehlbeere schließt? Wäre das zu eng - auch mit der Eiche zusammen?
Meinetwegen soll nur der große Rhodi an der Eiche langfristig weiterleben. Für den würde der Schatten des Baumes und einer Hasel (grüner Strich) auch ausreichen.
Oder lieber noch einen bis zwei Kleinbäume, also Obst?

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Re: Hortus ager dei

Beitrag von Somnia »

Hi Ann, ich blick es noch nicht.
Was ist gelb?
Und die Lärche? Ist die rot?
Ich erkenne noch etwas ziemlich großes Schirmkroniges mittenmang, was ist das? Oder sind es 2 Schirme?

Ich versuchs mal anders: wann willst Du den Schatten haben? In 5 Jahren, in 20, nach Deiner Zeit?
Wie groß sind die Mehlbeere und die anderen Bäume jetzt, bzw. Wie groß werden sie dann sein, wenn Du den Schatten haben willst?
Ich glaube, den Abstand für Großbäume kann man für Parks oder Flächen annehmen, die generationsübergreifend gedacht werden, und in die voraussichtlich der nächste Besitzer/Bewohner nicht mit anderen Vorstellungen eingreift.
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Ann1981
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Re: Hortus ager dei

Beitrag von Ann1981 »

Die Fragen muss ich mir selbst erst einmal beantworten. Die hatten sich mir noch gar nicht alle gestellt.

Das gelbe ist eine Hainbuche, die ich für mein Pläne nach dem Markieren vernachlässigen konnte.
Das Rote wäre der Pflanzbereich für einen Großbaum. Der Stamm rechts daneben ist die Lärche. Das Schirmförmige ist Söhnchens Lieblingskletterbaum im Garten. Er muss noch gut sechs Jahre bleiben. Bis dahin bleiben auch die anderen Nadelbäume noch, weil er in deren Fallrichtung steht.
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Re: Hortus ager dei

Beitrag von tree12 »

Andere Frage: Gibt es denn einen Großbaum, den Du unbedingt haben willst?

Oder ist Dir eine Obsternte vielleicht doch wichtiger? Bedenke, auch ein Hochstammobstbaum, kann ganz schön mächtig sein. Wir haben einen Kirschbaum am Gartenende, der ist 14 - 15 m hoch.

Nebenbei: die noch umzulegenden Nadelbäume muß man auch nicht unbedingt knapp über dem Boden absägen, man könnte auch einen Teil der Stämme stehen lassen, vielleicht 3 - 4 m. Das ergibt wertvolles Käferholz und damit Spechtholz.
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Ann1981
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Re: Hortus ager dei

Beitrag von Ann1981 »

So große Kirschbäume bot mir Naturadb auch für Bäume ü 15 an. Das klingt verlockend, aber wie schneidet/ pflegt man sie? Das Gelände ist an der Stelle zudem besonders steil.

Im Spargel-/ Feigenbeet werde ich Stümpfe der Sadebäume stehen lassen, um Vogelhäuschen daraufzustellen. Bei den nicht-heimischen Arten dauert ewig, bis da mal was reingeht; nicht mal Mikroben. Bäume, von denen ich nur die Stümpfe kenne (also vor mehr als 8 Jahren gefällt) und die wir vor sechs Jahren oben einsägten, sind mitunter unverändert.

Ohne Feuerholz reicht die Gartensaison nur von Mai bis September. Es ist ein Dilemma.
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