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Re: Ausschlußkriterien zur Hortus-Eintragung?
Verfasst: Di 1. Aug 2023, 19:47
von ThePilgrim
Klaus hat geschrieben: ↑Di 1. Aug 2023, 19:16
ThePilgrim hat geschrieben: ↑Di 1. Aug 2023, 18:54
@Klaus keine Sorge, du bist nicht allein. Ich versage schon bei Punkt 1. Keine Nadelbäume. Und das bei einem Garten auf 1000 Höhenmeter umgeben von Wald.
Mir fällt bis auf die Vorzeigegärten in M. Gastls Buch auch kein Hortus ein, der alle Kriterien erfüllt.
Darum geht es doch nicht!
In deinen Fall sind die Bäume doch vollkommen okay, richtig und Hortus konform!
Dein Garten ist super Hortus tauglich und das hat hier niemand bezweifelt. Im Gegenteil, alle loben deinen schönen Garten.
Alles cool ThePilgrim!
Dann scheitere ich an meinen 2 Kirschlorbeer
Aber um das ging es mir gar nicht, sondern darum, dass diese Kriterien, auch wenn sie vom großen Hortus-Meister selbst stammen, eben NICHT auf alle Gärten anwendbar sind. Und was bei mir auf 1000m Höhe und knapp an der italienischen/slowenischen Grenze heimisch ist, zB in Norddeutschland einfach nix verloren hat.
Btw ich sehe dich hier nicht als Gast, du bringst so viel Wissen mit ein, bist wahrlich ein Gewinn für das Forum. Egal ob mit oder ohne Hortus. Deinen Garten finde ich nämlich
Re: Ausschlußkriterien zur Hortus-Eintragung?
Verfasst: Di 1. Aug 2023, 20:03
von Simbienchen
@Klaus kennst du unsere Pflanzendatenbank schon ? Die wurde extra für Hortusanfänger erstellt. Diese enthält Pflanzen, die für den Hortus-Aufbau sinnvoll sind, sowie Pflanzen, die ihr besser meidet.
https://hortus-netzwerk.de/pflanzendatenbank/
Wie Pilgrim schon sagte, ist als Orientierung die Hortus & Lebensinselbroschüre " Schritt für Schritt" von Markus und David eine gute Hilfe. Auch die Mini- Tipps von Daniel Jakumeit.
Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, sich darüber zu informieren, was heimisch ist in welchen Gebieten und wo sie beziehbar sind.
Du kannst dich z.B. auch an den Wiesen- Mischungen - Listen von Rieger Hofmann orientieren, dabei handelt es sich
um Arten, die regionaltypisch sind.
Bei RH gibt es auch eine Karte mit 22 Ursprungsgebieten für gebietsheimisches Saatgut aus Deutschland :
https://www.rieger-hofmann.de/alles-ueb ... karte.html
Die jeweiligen Wiesen oder Pflanzenmischungen sind dort als PDF zum Download hinterlegt. Diese Listen zeigen auf, welche regionaltypischen Pflanzen in deinen Heimatgebiet vorkommen, daran kannst du dich auch orientieren. Hier mal ein Beispiel:
https://www.rieger-hofmann.de/fileadmin ... b_2023.pdf
https://www.rieger-hofmann.de/sortiment ... fe7e47bc1a
Tausend Gärten/ Tausend Arten hat die 22 Ursprungsgebiete zur Vereinfachung in 4 Bereiche eingeteilt: Nord, West , Ost und Süd
https://www.tausende-gaerten.de/so-geht ... antworten/
Auf deren Homepage kann man sich auch gut zu allem rund um den Naturgarten belesen, wenn man in diese Richtung gehen möchte.
Re: Ausschlußkriterien zur Hortus-Eintragung?
Verfasst: Di 1. Aug 2023, 20:09
von Simbienchen
.....sondern darum, dass diese Kriterien, auch wenn sie vom großen Hortus-Meister selbst stammen, eben NICHT auf alle Gärten anwendbar sind.
--> und das weiß unser großer Meister auch und wir ebenfalls!
Darum haben wir hier ja auch alle zum wiederholten Male gesagt, dass ihr euch nicht so verrückt machen sollt. Darum ist jeder Hortus einzigartig in seiner Entwicklung.
Re: Ausschlußkriterien zur Hortus-Eintragung?
Verfasst: Di 1. Aug 2023, 21:06
von Klaus
Alle Forum Mitglieder und Mitgliderinnen sagen ja, dass wir daraus keine Religion machen sollen und Markus Gastl, der dieses Konzept entwickelt hat, scheint ja auch kein Hardliner zu sein.
Wie gesagt, ich wollte das hier vorher abschrecken, weil ich kein Bock drauf habe, meine beiden Schmetterlingsflieder oder irgendetwas zu verheimlichen. Und ich wiederhole mich! Aber kein Hortus Eintrag wegen den Schmetterlingsflieder wäre mir auch egal, weil mir generell Auszeichnungen nichts bedeuten und ich eigentlich wegen den sehr angenehmen und freundlichen Austausch hier bin, der leider nicht überall selbstverständlich ist.
Im Naturgarten Bereich ist neuerdings sogar bei einigen """sehr,sehr wenigen Menschen!!!!!!!!""" der Lavendel und Honigbienen die Achse des Bösen. Und da ich keine Lust habe, mit so welchen Menschen, die mit beschämungs Taktiken arbeiten zu diskutieren, oder mich zu rechtfertigen, was ich für ein schlechter, selbstsüchtiger Mensch ich bin, entstand halt in Vorfeld meine Frage, mit den Hortus Kriterien. Und bitte auch nicht falsch verstehen! Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn jemand diese Meinung vertritt! Nur diese Anfeindungen wegen so ein pillepalle muss ich nicht haben!!!!!
Also im Grunde genommen ging es mir darum, die Leute hier abzuschrecken und im Vorfeld meine Karten offenzulegen und daraus resultierte meine Anfangsfrage.
Die spannende Diskussion, die sich daraus entwickelt hat, mit den Neophyten, war sehr angenehm und hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Re: Ausschlußkriterien zur Hortus-Eintragung?
Verfasst: Di 1. Aug 2023, 22:25
von SchwurbelfreierGarten
Schau, ich will meinen Garten nicht als Hortus eintragen lassen, weil ich selber das Gefühl habe, er ist nicht so weit. Ich hatte hier schon Besuch von einer Hortusianerin, die mir sofort gesagt hat: Du hast einen Hortus. Und ich bin mir sicher, der Garten würde durchgehen. Und ja, ich habe nichtheimische Arten. Ich habe eine Ölweide die vor sich hinkümmert (ich wollte falsche Oliven machen), ich habe aus versehen Feuerdorn gepflanzt, weil er als Vogelfutter dienen sollte - aber wie ich hier hörte doch nicht so angenommen wird. Ich habe aus Unwissenheit die japanische Kornellkirsche gekauft und eingepflanzt. Ich habe zwei kanadische Felsenbirnen (eine habe ich von einem Hortus übernommen) wobei Markus Burkhard sagt, dass sie fast identisch wertvoll ist für die Insektenwelt wie die einheimische. Und ich habe die Mazedonische Wittwenblume und einen Pyrenäen Scheinmohn, die ich eigentlich für die Terasse topfen wollte, aber als sie ankamen in den Garten eingegraben habe. usw. Ich habe Sport und Spielrasen. So what? In meinem Garten gibt es sehr viele Strukturen für die Insekten. Ich habe Totholz, Trockenmauern, Steinhaufen, Sandarien, Nisthilfen uvm. Ich lasse Bereiche auch mal überjährig stehen. Ich lasse vieles aussamen. Und ich mache mir Gedanken, welche Pflanzen mir noch fehlen, damit ich mehr für die Insekten tun kann. Sie sind meine neuen Haustiere
Ein Hortusianer zu sein ist keine Sekte, bei der es um die alleinglückseligmachende und immergeltende Botschaft geht. Wir sind keine Esoteriker die an "Geschautes" glauben, das sich irgendjemand vor 100 Jahren ausgedacht hat. Ich bin mir sicher dass jedem von uns klar ist, dass eine Hotspot-Zone nicht nur Magerwiese bedeutet, es gibt auch Feuchtwiese, Fettwiese uvm. in unserer Natur. Selbst der sehr strenge Naturgarten e.V. lässt für ihn lässliche "Sünden" zu. Also hör doch einfach auf dich verrückt zu machen. Du machst was für die Natur. Du machst was für die Insektenwelt. Das ist doch das worum es im Hortus eigentlich geht. Wir wollen einen Unterschied machen. Wir wollen zeigen, dass man einen schönen Garten haben kann, in dem man sich wohl fühlt und der gleichzeitig für die Insektenwelt gut ist.
Re: Ausschlußkriterien zur Hortus-Eintragung?
Verfasst: Mi 2. Aug 2023, 08:02
von Erebus
Wenn man bei FB in Markus Gruppe (Hortus-Netzwerk - Oasen des Lebens) eintritt, wird man gefragt, ob man die Zonen kennt, ob man gewillt ist, dem heimischen den Vorzug zu geben und woher man die Hortus-Bewegung kennt..
Dazu gibt es noch den FB-Gruppen-Text, den ich kurzer Hand kopiert hab. (Anlage)
Die drei Zonen sollte man kennen. Kein Gift verwenden.
Da steht nix von, die drei Zonen muss man haben - und Markus sagte es auch schon, der kleinste Hortus sind drei Töpfe
Wie man es für sich persönlich auslegt - bleibt jedem selbst überlassen, es kommt kein Prüfer und sagt ja oder verwehrt den "Stempel".
Wenn man es sich angewöhnt, andere Hortuse zu besuchen, sieht man vieles, was dem Besitzer wichtig ist - und warum es bleiben darf, wenn es nicht ... heimisch ist.
Hortus große Freiheit hat eine Reihe großer Nadelbäume, Simbienchens Hortus hat wenigstens ne Kiefer, Hortus Statera hat ne riesige Blutbuche, Hortus Casa Lucina - besonders viele Rosen - nicht alle sind wild.
Hortus Brunnladesch kämpft gegen Bambus und hat auch einige Altfälle, die man nicht flugs beseitigen kann - und alle sind Hortus.
Trotzdem.
Wenn du ein Erbteil deiner Großeltern hast, ne Erinnerung an deine Lieblingstante, oder den Baum zur Geburt deines ersten Kindes, dann hat das Bestandsschutz. Das muss man nicht umpflügen.
Vielfalt - Schönheit - Nutzen
Und Schönheit liegt im Sinne des Betrachters.
Dann gibt es noch die Gruppe: Hortusgeflüster - Machen ist wie wollen, nur krasser, die öffentliche Gruppe der "alten Hasen" - wo auch ganz viele wunderschöne Garten zu sehen sind
und regional Gruppen, wo auch zum Teil Schrebergärten vertreten sind.
Hortus ist Vielfalt, ist Schönheit und der Nutzen erklärt sich von allein.
Re: Ausschlußkriterien zur Hortus-Eintragung?
Verfasst: Mi 2. Aug 2023, 08:11
von Primulaveris
Es ging ja um die Eintragung als Hortus, nicht die Aufnahme in die Facebook-Gruppe.
Re: Ausschlußkriterien zur Hortus-Eintragung?
Verfasst: Mi 2. Aug 2023, 08:17
von Erebus
Das ist mir klar - aber beides ist Hortus. Es gibt also Zusammenhänge
Re: Ausschlußkriterien zur Hortus-Eintragung?
Verfasst: Mi 2. Aug 2023, 08:20
von Erebus
Und hätten wir damals, Annika, Natascha und ich, das Forum bzw. den FB-freien Auftritt, nicht ins Leben gerufen - gäbe es wahrscheinlich nicht mal eine Karte, wo man den Überblick hätte.
Dafür danke ich Robert - ohne ihn - gäbe es auch schon lange kein Forum mehr
Re: Ausschlußkriterien zur Hortus-Eintragung?
Verfasst: Mi 2. Aug 2023, 08:52
von Primulaveris
Ja, das ist toll.
Das Tolle am Tollen ist, dass diese Idee von Markus Gastl, für die die Zeit offensichtlich reif war, schnell gewachsen ist, dass aus einzelnen Menschen ein Grüppchen, eine Gruppe, eine Menge Menschen mit einer Menge Gärten wurde.
Und eine Menge Menschen ist immer divers.
Was man in kleinen Gruppen besprechen kann, bis man einen Konsens hat, mit dem alle leben können, muss(?) in einer großen (und damit auch anonymen) Menge in irgendeine Art von klarer Regeln gegossen sein.
Das ist einfach, wenn man es sich einfach macht, und schwer, wenn zum bisherigen Konsens gehört, nicht dogmatisch und diktatorisch zu sein. Denn Freude und Freiwilligkeit gehören (für mich) zu diesem bisherigen Konsens.
Was IST Vielfalt? Was IST Schönheit? Was IST Nutzen?
Hier gibt es Interpretationsspielräume, und die sollen sein dürfen.
Denn wenn man es WIRKLICH begriffen hat, ändert sich bei den meisten die eigene Wahrnehmung. Ich finde inzwischen diese überbunten Zuchtblumen aus Übersee einfach nicht mehr "schön". Sie tun mir höchstens leid. Man sieht einen unordentlich en Haufen Äste plötzlich als Lebensraum und fragt sich, ob da nicht ein Wiesel drin ist. Man fühlt den Nutzen anders, wenn man weiß, was alles zu dem Wunder dazugehört, damit ich ernten kann.
Aber das sind ganz persönliche Prozesse, und sie sind nur wertvoll, wenn man sie auf die eigene Art machen kann.
Und deswegen ist es schwer, absolute Regeln zu formulieren - jedes "du musst!!!" macht eher zu als auf.
Gleichzeitig passiert Erkenntnis nicht von alleine. Es ist eine Investition nötig, Zeit, Hirnschmalz, Neugierde, Umsetzung, neue Erfahrungen machen, dranbleiben.
Es gibt Leute, die wollen das Kochrezept kaufen, aber eigentlich haben sie nix kapiert, etwas gemein gesagt. Jedenfalls kam mir das früher auf Facebook manchmal so vor
Und deshalb ist wirklich zu überlegen, ob wir zusätzlich zu den bekannten (aber offenbar zu frei lassenden?) Grundregeln eine Art Anleitung formulieren...?
Aber das geht nicht von heute auf morgen. Wieder ein Prozess.