Wie entferne ich dauerhaft Kanadische Goldrute aus meinem Garten?

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heimaRihhi
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Wie entferne ich dauerhaft Kanadische Goldrute aus meinem Garten?

Beitrag von heimaRihhi »

Auf einen ca. 3x2 m großen Beet unter 2 Obstbäumen wächst Kanadische Goldrute.

In der letzten Saison (2023) habe ich, nachdem die Pflanzen größer als ich waren, gelbblühten und gefühlt alles überwucherten, diesselbigen herausgerissen und auf dem Kompost entsorgt.

Über den Winter habe ich mich etwas schlauer gelesen und festgestellt, dass es (die Pflanze und der Kompost) ziemlicher Mist ist. Die vertrockneten Stengel sind bereits über die Biotonne wegtransportiert worden.

Wie ist eure Erfahrung mit der Entfernung dieser Pflanze?
Was macht ihr mit dem Boden? Komplett abtragen? Mit welchen Maßnahmen kann er wiederverwenden werden oder ist nur die Entsorgen sinnvoll? Wie habt ihr den Boden entsorgt?
Wie geht es im Beet weiter? Ist eine Wurzelsperre sinnvoll und wie? Oder wurde der gesamte Bereich mit Folie abgedeckt?

Was sind eure Erfahrungen? Wie konntet ihr diese Pflanze in den Griff bekommen?
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Ann1981
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Re: Wie entferne ich dauerhaft Kanadische Goldrute aus meinem Garten?

Beitrag von Ann1981 »

Ich belas mich noch nicht zu der Goldrute. Deswegen weiß ich nicht, warum du nach dem Boden fragst.

Ich hatte eine kleine Ansammlung von ca. 20cm im Durchmesser. Ich hob sie mit der Grabegabel an und zog sie mit den Wurzeln raus. Das war's.
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Re: Wie entferne ich dauerhaft Kanadische Goldrute aus meinem Garten?

Beitrag von Primulaveris »

heimaRihhi hat geschrieben: Mo 29. Apr 2024, 18:57
Über den Winter habe ich mich etwas schlauer gelesen und festgestellt, dass es (die Pflanze und der Kompost) ziemlicher Mist ist. Die vertrockneten Stengel sind bereits über die Biotonne wegtransportiert worden.
Warum ist es denn Mist? Es sollten halt keine Blüten/Samen dran sein auf dem Kompost.
Klar, die Kanadische Goldrute ist in der Natur sehr verdrängungsstark, und klar, als Gärtner:in hat man da Verantwortung, aber ich finde andererseits, dass kleine Bestände im Garten jetzt auch nicht sooo schlimm sind. An manchen Stellen konnte ich sie durch einfaches Ausreißen tatsächlich loswerden. An anderen rupfe oder mähe ich halt jedes Jahr etwas herum. Das mache ich aber auch z. B. mit der heimischen Ackerkratzdistel, die man ebenfalls kaum loswird. Macht man das ein paar Jahre, geben sie manchmal doch auf, weil es ihnen zu blöd wird ;-) .
Ab einer Stelle lasse ich sie sogar blühen, weil sie halt nunmal wirklich eigentlich eine tolle Fliegen-Bienen-Pflanze im Spätsommer sind, außerdem Färber- und, ähnlich wie die heimische Goldrute, Heilpflanze. Muss man dann halt rechtzeitig entfernen. Oder in die Blumenvase stecken. Ich sehe das nicht mehr so dramatisch.
Boden austauschen ist ja schon ein immenser Eingriff, dass würde ich höchstens, wenn ich ein großes Meer davon hätte.
Was HAST du überhaupt für Boden? Sie ist ja so eine typische Ruderalpflanze...

Ich denke, ich würde sie ausreißen/-graben, so tief und gut es eben geht (sie wurzeln echt fies tief und stabil) und dann das Beet mit dem, was du willst, bepflanzen. Und dann ein paar Jahre gut jäten. Ich könnte mir vorstellen, dass das gut klappt.

Ich bin aber auch mehr so die faule Gärtnerin ;-) .
heimaRihhi
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Re: Wie entferne ich dauerhaft Kanadische Goldrute aus meinem Garten?

Beitrag von heimaRihhi »

Hallo Ann1981,

zu deiner Frage: Die Kanadische Goldrute bildet Rhizome und vermehrt sich über Wurzelausläufer. Wie für andere Wurzelunkräuter gilt auch für sie, wenn ein kleines Stückchen Wurzel im Boden verbleibt, bilden sich unter Lichteinwirkung neue Pflanzen.

Ich bin auf der Suche nach Ideen / Erfahrungen, wie ich den Boden erhalten kann.
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heimaRihhi
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Re: Wie entferne ich dauerhaft Kanadische Goldrute aus meinem Garten?

Beitrag von heimaRihhi »

Hallo Primulaveris,

Warum war es (aus meiner Sicht) nicht richtig ist, die Kanadische Goldrute auf dem Komposthaufen zu entsorgen?
Ich habe die Stengel im Juli/August bei voller Blüte ausgerissen. Ich weiss nicht, ob diese Pflanzen schon reife Samen hatten. Da ich über die Komposterde keinen neuen Standort in meinem Garten anlegen möchte, kann ich die Erde nicht ohne weitere Verarbeitung verwenden.

Warum möchte ich die Kanadische Goldrute nicht in meinem Garten haben?
Die Kanadische Goldrute ist ein invasiver Neophyte. Sie ist wuchs stark, kann vom Magerboden bis zum feuchten Standort alles besiedeln. (In meinem Garten gedeiht sie im besten Gartenhumus.) Sie ist schwer zu vertreiben.
Im Garten ist diese Pflanze sicher beherrschbar. Aber sie besiedelt auch Standorte außerhalb des Gartens. Und wer kann den Wind kontrollieren? Außerhalb des Gartens verdrängt sie auf den Magerstandorten die einheimischen Pflanzen und damit auch die Tierwelt.

Während meiner Internet-Recherche zu Handlungsanleitungen zum Umgang mit dieser Pflanze ist festzustellen, dass das Vorkommen von Kanadischer Goldrute im Süden und in den Alpenländer ein großes Problem darstellt. Man wird feststellen, dass die Gemeinden in der Schweiz die Entsorgung der Pflanze über den Restmüll in Müllverbrennungsanlagen empfehlen.
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Amarille
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Re: Wie entferne ich dauerhaft Kanadische Goldrute aus meinem Garten?

Beitrag von Amarille »

Irgendwie verstehe ich jetzt deine Antworten, bzw sie kommen mir wie Kritik vor, nicht so ganz. Du hast eine Frage gestellt die von Ann und Primulaveris nach ihrem Wissen und ihren Erfahrungen beantwortet wurden. Aber irgendwie hattest du wohl andere Antworten erwartet? Wenn ja welche Antworten könnten wir dir geben ausser unserer Erfahrung?
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt!
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Re: Wie entferne ich dauerhaft Kanadische Goldrute aus meinem Garten?

Beitrag von Ann1981 »

Ich denke, dass die Kanadische Goldrute ein invasiver Neophyt ist, ist den aktiven Menschen hier im Netzwerk bekannt. Detailwissen ist, wie du sicher bemerkt hast, nicht vorhersagbar.

Wäre es eine Option, gejätete Bereich für ein bis zwei Jahre abzudecken? Teichfolie, die es auch gebraucht gibt, oder Gartenplane in der Machart von Zeltböden, könnten eine Möglichkeit sein. Pappe müsste man sicher regelmäßig erneuern, also eine weitere Schicht drauflegen, damit sie lichtdicht schließt. Auf unserer Brombeerplantage hat sie allerdings schon gute Dienste geleistet. Nach einem Jahr einlagiger Papppe waren zwar nicht alle Pflanzen verschwunden. Die Reste sind überschaubar. Die Reste der Pappe haben wir entsorgt. Zu Pappe im Garten gibt es ja auch hinreichend viele Gegenstimmen. Ich halte sie für ein legitimes Mittel, solange man auf möglichst unbedruckte Teile, von denen man Klebeflächen und -streifen entfernt, verwendet und sie nicht unterbuddelt, sondern auch wieder wegnimmt.
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heimaRihhi
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Re: Wie entferne ich dauerhaft Kanadische Goldrute aus meinem Garten?

Beitrag von heimaRihhi »

Danke. Das hilft mir weiter.
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Simbienchen
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Re: Wie entferne ich dauerhaft Kanadische Goldrute aus meinem Garten?

Beitrag von Simbienchen »

Hallo erstmal :hallo

Ich hatte zum Glück nur einen ganz kleinen Bestand der Goldrute im Garten, der mit Ausgraben erledigt war. Von daher kann ich leider nicht mitreden, aber ich kann mir vorstellen, mit welchen Problemen man kämpft, wenn sie übermäßig im Garten vorkommt.

Ich glaube, ich würde das Wurzelwerk mit den Rhizomen auch nicht zum Kompost geben, sondern sie eher fermentieren und das sehr lange. Also aus der Erde raus, ausschütteln nach dem Ausgraben und dann in Plastiktüten mit Grasschnitt unter Ausschluss von Sauerstoff, fermentieren lassen . Danach kann man sie dann dem Kompost zufügen. Sie ist ja scheinbar auch ein Heilkraut und unterstützt vielleicht fermentiert auch die Microorganismen.

Wir haben zum Fermentieren in Säcken in diesem Thread schon mal anschaulich gesprochen, schau doch mal rein :

viewtopic.php?t=347

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man die Goldrute in einer Dauerjauche unschädlich machen kann.

Fermentieren kann man auch direkt auf dem Boden mit Plane, aber da würde ich bei der Goldrute erstmal einen Probedurchgang machen. Nicht dass sie so stark ist, dass sie unter der Plane seitlich weiterwurzelt.

Grundsätzlich würde ich der Goldrute ab jetzt konsequent zu Leibe rücken. Sie weder wachsen noch blühen lassen. Sobald sie irgendwo erscheint, direkt ausgraben. Ich glaube anders wird man sie sonst nicht los....
Was macht ihr mit dem Boden? Komplett abtragen? Mit welchen Maßnahmen kann er wiederverwenden werden oder ist nur die Entsorgen sinnvoll? Wie habt ihr den Boden entsorgt?
Wie geht es im Beet weiter? Ist eine Wurzelsperre sinnvoll und wie? Oder wurde der gesamte Bereich mit Folie abgedeckt?
Wenn du die Goldrute dort gut ausgegraben hast, versuch es erstmal mit Abdeckung durch Folie wie von Ann oben schon empfohlen, damit evtl noch vorhandene Rhizome nicht aktiv werden können. Den Boden, also die Erde, brauchst du nicht abtragen. Der Boden ist ja nicht das Problem, sondern die Rhizombildung der Goldrute. Wenn sie eliminiert ist, kannst du den Boden rund um deine Bäume mulchen und aufwerten. Danach direkt mit neuen Pflanzen besetzen, zum Beispiel mit Pflanzen, die die Bäume unterstützen... sogenannte Förderpflanzen.


In diesem Thread haben wir schon mal einiges dazu gesammelt:

viewtopic.php?t=668

Du kannst die Goldrute auch " verbrennen" ( natürlich in einem Behälter gesichert) und ihre Asche in homöopathischen Dosen dem Boden wieder zuführen.
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Alma
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Re: Wie entferne ich dauerhaft Kanadische Goldrute aus meinem Garten?

Beitrag von Alma »

Hallo erstmal auch von mir
finde ich gut, dass du ihr zu Leibe rücken willst. Hier in meiner Gegend ist sie stark verbreitet und überrennt die tollsten Magerwiesen. Da steht dann nur noch eine Goldruten-Monokultur.

Das großflächige Abtragen von Boden in dem die Goldrute wächst und das Entsorgen in Müllverbrennungsanlagen wird gemacht wenn von Hand ausgraben oder Abdecken keine Option ist. Wenn mit Bagger gearbeitet wird und es wirklich große Flächen sind. Das wäre ja nicht mehr bezahlbar wenn man von Hand hektargroße Flächen bearbeiten würde.

Deinen Boden musst du also nicht komplett entsorgen da du Zeit hast zu jäten, zu buddeln oder Pappe auszulegen.

Was wächst denn außer der Goldrute noch in dem Beet? Ist sie wirklich dicht an dicht? Was hast du für einen Boden? Sandig oder lehmig? Wie groß/alt sind die Obstbäume?
Ist es eine Option sie einfach auszugraben, Rhizome aus der Erde sammeln? Ich hatte eine ähnlich große Fläche mit Giersch. Das ist Sisyphusarbeit, dauert ewig, aber danach ist er weg. Oder besser gesagt fast weg. Selbst bei penibelstem, sorgfältigstem Entfernen jedes Miniwürzelchens bleiben erfahrungsgemäß trotzdem noch welche im Boden. Diese zeigen sich nach 2-3-4 Wochen und man muss nochmal etwas jäten. Das geht dann relativ einfach da der Boden dann ja schön locker ist.
Ich habe einfach jeden Tag ein paar Spaten voll ausgegraben, 5-10 Minuten am Tag. Und siehe da - irgendwann ist man tatsächlich fertig
Allerdings habe ich lockeren Sandboden. Da geht das relativ gut. In Lehmboden würde ich das nicht wirklich machen wollen.
Das Schwierigste wird sein die Rhizome aus dem Wurzelwerk der Obstbäume rauszukriegen. Bei alten großen Bäumen geht das gut, bei kleinen oder gar im Topf gekauften jungen eher schlecht.

Falls du das mit der Folie oder Pappe machen willst - dran denken, dass du die Obstbäume dann wässern musst.

Die ausgebuddelten Rhizome kannst du auch in der Sonne ausbreiten und gründlich vertrocknen lassen. Dann können sie auch auf den Kompost.
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