Japanischer Staudenknöterich

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Birghir
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Japanischer Staudenknöterich

Beitrag von Birghir »

Moin zusammen, wir haben am Randbereich des Vereins leider Japanischen Staudenknöterich festgestellt. Das wir auch regelmässig bekämpfen.
Nun ging hatte mir ein Mitglied gesagt das man das Gewächs wohl auch essen könnte, kennt sich hier einer mit aus ?
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Tidofelder
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Re: Japanischer Staudenknöterich

Beitrag von Tidofelder »

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Dorfgaertner
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Re: Japanischer Staudenknöterich

Beitrag von Dorfgaertner »

Also ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß mit J.S. nicht zu scherzen ist. Der verbreitet sich wie doof, unterirdisch über viele Meter lange Ausläufer, und kann an der richtigen, oder besser: falschen Stelle wirklich ökologische Verheerungen anrichten... Selbst wenn man den essen kann – ich würde weiter an der Bekämpfung arbeiten. Nachher heißt es, der solle doch bleiben, weil er so lecker schmeckt...
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
Momo
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Re: Japanischer Staudenknöterich

Beitrag von Momo »

Ich habe auch gelesen, dass man den essen kann und dass er recht gut schmecken soll. In unserer Stadt sind kilometerweit Flußufer damit bewachsen … so viel kann man gar nicht aufessen. 😳
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Elli Marlies
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Re: Japanischer Staudenknöterich

Beitrag von Elli Marlies »

Ich kann mich da Dorfgaertner nur anschließen. Wir hatten ja versucht, dieses Gewächs aus dem Vorgarten rauszuwerfen (als wir gleichzeitig die Kartoffelrosenhecke ausgegraben haben) und wir haben wirklich fleißig alles umgegraben... Leider haben wir offensichtlich doch nicht alles erwischt... Jetzt reiße ich halt immer aus, wenn was durchkommt, aber vollkommen loswerden werden wir den Knöterich wohl nicht mehr... :ka Dass man ihn essen könne, meine ich auch schonmal gelesen zu haben, getraut hab ich mich aber noch nicht.... :?

LG
Liebe Grüße
Elli
Momo
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Re: Japanischer Staudenknöterich

Beitrag von Momo »

Ich hab’s gefunden:
https://www.kostbarenatur.net/anwendung ... noeterich/

Da er sich an manchen Stellen im öffentlichen Raum so extrem ausgebreitet hat (bei uns war meiner Erinnerung nach schon Ende der 80er das Flussufer mannshoch zugewachsen und die Pflanze wurde nicht bekämpft), würde es ihn vielleicht eindämmen, wenn alle Bürger sich fleißig daran bedienen würden!?
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Tidofelder
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Re: Japanischer Staudenknöterich

Beitrag von Tidofelder »

Im Grunde eine positive Pflanze. Als Kübelkultur durchaus einen Versuch wert. :giessen
Hortus vivi
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Re: Japanischer Staudenknöterich

Beitrag von Hortus vivi »

Hi @Tidofelder,

Da er auch stark aussamt und auch mächtig im Topf wird, ist er als Kübelpflanze nicht wirklich geeignet. Man verbreitet ihn dann noch leicht im Garten.

Ja essen ist eine weitere zurückdrängungsvariante, vorallem, da die Sprossen im Frühjahr eine feine Ergänzung ist, wächst ja sonst noch nicht so viel (im Garten) die Blätter kann man zum Grillen nutzen. Noch nicht ausprobiert, da wir nicht grillen.

Man kann auch aus den Blättern einen Süd machen und als Pflanzenschutzmittel verwenden, doch wichtig dabei sehr gut abseihen, nicht dass man Pflanzenteile im Garten verteilt.

Hier der Link https://www.kostbarenatur.net/anwendun ... noeterich/ist sehr Aufschlussreich und ergänzt das Ganze mit gesundheitlichen Wirkungen und Abbau von Schwermetallen im Boden.

Die Pflanze kann einiges und ist extrem durchsetzungsstark, was leider auf unsere Vielfalt geht. Diese Fragestellung ist vllt nicht für jeden von uns etwas, jedoch ist sie auch für jemand anderen Interessenten und mag Imput geben: "Ich frage mich, weshalb ist bei uns aufgetaucht, was hat das mit uns als Gesellschaft zu tun?"

Feinen Advent
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Ann1981
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Re: Japanischer Staudenknöterich

Beitrag von Ann1981 »

Hortus vivi hat geschrieben: Di 12. Dez 2023, 06:40 "Ich frage mich, weshalb ist bei uns aufgetaucht, was hat das mit uns als Gesellschaft zu tun?"
Ursache: europäische Kultur inkl. Kolonialisierung
Das Leben der reichsten 5-10% der Bevölkerung galt immer als vorbildlich, also nachahmenswert. Sie generierten Statussymbole und Lebensweise. Außerdem konnten sie Wissenschaften fördern, hatten somit einen Informationsvorsprung.

Irgendwann nach 1492 wurde es hipp, den Garten mit Pflanzen aus Kolonien zu dekorieren, um Reichtum und Exklusivität zur Schau zu stellen. Schaut man sich Gartendarstellungen aus dem Mittelalter an, findet man eher symbolisch aus dem Christentum aufgeladene Botanik, darunter viele Heilkräuter (Heilsbringer; Ich besuchte mal ein kunsthistorisches Seminar dazu.) Eine Hochzeit war der Barock, in dem sich viele Menschen für Statussymbole verschuldeten (Tulpen, Orangerien). Die Nächste war das 19. Jh., die Hauptzeit der Kolonialisierung. Da zogen die "Exoten" auch langsam in kleinbürgerliche Gärten, weil sie erschwinglicher wurden (Transport mit Maschinen u.a.). So konnte jeder Weiße seine Überlegenheit über andere Erdteile zur Schau tragen (,ohne eigentlich zu wissen, warum.) Über die Kopie von äußerlichem Verhalten ging viel Wissen verloren, v.a. um Nahrungsqualitäten nicht-heimischer Pflanzen.
Hin und Wieder kann man in Pflanzenbeschreibungen auch lesen, dass sie aus botanischen Gärten von Fürsten ausgebüchst sind, z.B. das Indische Springkraut.

500 Jahre europäische Kulturgeschichte in wenigen Sätzen. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Im Frühjahr gestalte ich seit 8 Jahren ein Seminar mit Auszubildenden einer Gartenbauschule: Sie lernen, wie man Pflanzen vergräbt, den Boden für Rasen vorbereitet. Von der Herkunft, Nutzbarkeit oder gar Invasivität(Auswirkungen auf die heimische Flora und Fauna) hören sie Nichts.

Stg C + Stg V = "Bequemlichkeitsdummheit"
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
Hortus vivi
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Re: Japanischer Staudenknöterich

Beitrag von Hortus vivi »

@Ann1981, danke für die Recherche, doch bei meiner Frage ging es weniger darum wie sie hier her kam, sondern mehr wieso sie in unseren System Platz findest, das hat was mit uns als Gesellschaft und als Einzelperson zu tun. Zumindest gehe ich davon aus.

Lg Viviane
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