Viva Wasser! Jeder Tropfen zählt...

Hier finden alle Fragen, Antworten und Anregungen zum Prinzip des Drei-Zonen-Gartens Platz, die sich nicht konkret auf eine Zone beziehen. Des weiteren finden hier allgemeine Gartenfragen ihr Zuhause.
tree12
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Re: Viva Wasser! Jeder Tropfen zählt...

Beitrag von tree12 »

Während wir hier fleißig Wasser sparen, uns Gedanken ums Winterwasser machen, in der Küche Wasser sammeln, sparsam duschen, neue Regentonnen kaufen etc.... Gibt ein interviewter Poolbauer zu, der große Gartenpools für Wohlhabende konstruiert (auf die Frage, ob seine reiche Kundschaft ökologisch korrekt auf den Wasserverbrauch achtet): "Ganz ehrlich: Nein!"

Tja, so sieht die Realität aus. Wassersparen ist nur etwas für Leute, die eh jeden Cent umdrehen müssen oder aber für ein paar bescheuerte Naturschützer wie uns.... :ohno
tree12
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Re: Viva Wasser! Jeder Tropfen zählt...

Beitrag von tree12 »

Wir hatten heute Starkregen mit Gewitter und normalen Regen und es tut so gut.... Im Moment sind Scharen von Blau- und Kohlmeisen, Staren, vier Buntspechte und ein Mittelspecht an den Futterstellen und wollen sich für die Nacht noch schnell stärken. Alle sind ganz wuselig. Mein Lungenkraut, gestern noch ziemlich platt, steht auf einmal kerzengerade da.

Als ich am Fenster stand und rausguckte, wurde mir wieder bewußt, daß wir Naturgärtner mit unseren großen und kleinen Flächen immer vorbereitet sind auf Regengüsse... in Teichen, Pfützen, Tränken und Feuchtwiesen wird das kostbare Naß eh aufgefangen. Unsere Regentonnen und Zisternen laufen voll, begrünte Dächer speichern das Wasser. Im Gemüsegarten versickert das Wasser im Gemulche, Baumscheiben sind auch gemulcht oder bepflanzt. Magerflächen sind durchlässig, Wiesen saugen den Regen einfach auf, auch unbefestigte Wege, einfach gemäht, mit großen Fugen oder mit Holzschnitzeln aufgefüllt, können Wasser aufnehmen.

Wo es versiegelt ist, auf Terrassen oder Stellflächen stehen Pflanzkübel und Töpfe, wo im kleinen Stil ebenfalls Wasser gespeichert wird. Das fühlt sich alles für mich so "richtig" an mit unserem Wassermanagement. Warum machen das nicht einfach alle anderen Leute auch so... :?
Martin
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Re: Viva Wasser! Jeder Tropfen zählt...

Beitrag von Martin »

Unser Grundstück besteht eigentlich aus zwei Grundstücken, die durch einen geteerten Feldweg getrennt sind und der an der Eisenbahn als Sackgasse endet. Das kleinere Stück grenzt an einen kleinen Bach, der immer Wasser führt und den wir früher immer zum Gießen des Gemüsegartens angezapft haben. Das größere wird südlich durch einen geschotterten Feldweg begrenzt, der in den geteerten Feldweg mündet. Bei stärkeren oder längeren Regenfällen kommt da immer ein kleiner Bach den Schotterweg entlanggeflossen, um der Straße entlangzufließen und weiter unten den Weg in den Bach zu finden.
Nun steht auf dem kleineren Grundstück zwar eine größere Hütte und eine Garage, aber da wo das Regenwasser vom Feldweg ankommt ist nur noch Hang mit zwei ungeschnittenen Zwetschgenbäumen und einem Bienenbaum. Ich hab mir überlegt, ob ich nicht zum Bach hin eine Trockenmauer baue, mit Erde hinterfüttert, so daß ein Becken entsteht, in das ich das Regenwasser vom Feldweg leiten kann, wo es dann versickern kann und nicht sofort den Weg in den Bach und danach den Fluss nimmt. Das wäre dann quasi ein sporadisch entstehender Teich.
Ich bin allerdings auch am überlegen, ob ich dieses Becken nicht zumindest teilweise abdichten soll, damit das Wasser langsamer versickert. Unser Boden besteht nämlich unter einer 30 cm dicken Schicht Humus aus Lehm und von einer größeren Baumaßnahme wurde ziemlich viel davon an anderen Stellen eingeebnet (und eine davon passt mir nicht so ganz, so daß ich da den Lehm abbauen könnte). Aber das würde den Einsatz eines Baggers erfordern. Davor schrecke ich doch etwas zurück.
Allerdings scheint es mir auch wichtig, Niederschläge nicht schnell abfließen zu lassen, sondern auf der Fläche zu halten, damit das Grundwasser auch was davon abbekommt.
Ich muss dazu sagen, wir haben einen Brunnen, der an das Grundwasserüberwachungsprogramm des Landes BaWü angeschlossen ist und bei dem ich immer Angst hab, daß zu wenig nachfließen könnte, weshalb ich für das Thema Grundwasser sensibilisiert bin.
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Ann1981
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Re: Viva Wasser! Jeder Tropfen zählt...

Beitrag von Ann1981 »

Ich las heute mal kreuz und quer zum Thema "Schwammstadt".
Als Wasserspeicher für Bäume werden da "Rigolen" angelegt: Schotterlöcher und/oder -kanäle als Wasserspeicher für die Bäume und Regenrückhaltebecken. Das gibt es auch für mit ohne Bäume nur als Rückhaltebecken.
probeweise eine der Internetseiten: https://www.talu.de/rigole-kosten-aufbau/#
Ich sah mal eine derartige selbstgebaute Anlage aus Bierkästen irgendwo im Netz.

Auf einer Permakulturseite wurde oder wird etwas ähnliches für die Anpflanzung von Bäumen empfohlen: Loch großzügig tiefer ausheben, Schotter einfüllen. Beim Einsetzen des Baumes einen Schacht aus Schotter zur unteren Schotterschicht aufschichten. Über den vertikalen Schotter wird dann die unterirdische Schotterschicht beim Gießen gefüllt.
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
tree12
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Re: Viva Wasser! Jeder Tropfen zählt...

Beitrag von tree12 »

Ich wollte jetzt keinen eigenen Thread aufmachen, das heutige Thema gehört auch irgendwie hier dazu.

Mein Mann und ich waren heute im Rahmen einer Aktion am Flussufer zum Müllsammeln. Bei 30 Grad war das etwas anstrengend, hat sich aber gelohnt. Während mein Mann größere Gegenstände wie einen Einweggrill, einen Topf mit vergammelten Essen drin und ein Kleidungsstück, das er von einem großen Stein abgekratzt hatte, in drei großen Mülltüten einsammelte, widmete ich mich dem Kleinkram. Eigentlich hätte ich tagelang weitersammeln können, überall gab es verrostete Kronkorken, Scherben in allen Farben, Zigarettenstummel, Plastikteilchen, Styropor, Draht, Pappfetzen, Reste von Bonbonpapierchen und dergleichen...

Was mir auch auffiel, war das Gemetztel an den Weiden, die am Ufer überall wachsen. Wo Jugendliche Party machen wollen, werden schonungslos Äste abgerissen oder abgeschnitten. Dann richtet man sich gemütlich ein, schmeißt alles an Unrat in den Sand und geht irgendwann wieder nach Hause.

Nach zwei Stunden Müllsammeln waren wir ziemlich erschöpft und belohnten uns mit dem Besuch einer Trattoria, wo es leckere selbstgemachte Nudeln und sehr freundlichen Service gab.
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