Pro Igel hat mit Observation.org eine Igel-Challenge erarbeitet.
Igel sollen erstmal 1 Jahr lang gezählt werden. Egal wo und in welcher Situation.
Ein Fito ist nicht zwingend notwendig.
Über die Obsidentify App kann man seine Sichtungen melden. Je nachdem, wo man den Igel antrifft, wäre eine Erklärung gut: z.B. wenn man eine Futterstelle eingerichtet hat und man den Igel dort antrifft.
https://www.pro-igel.de/igel-challenge/
Igelzählung
- Doro
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Igelzählung
"Und während die Welt ruft… Du kannst nicht alle retten! …flüstert die Hoffnung… Und wenn es nur einer ist… Versuch es! Sylvia Raßloff
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Re: Igelzählung
Ich wollte dafür jetzt keinen eigenen Thread eröffnen... sondern nur erfreut mitteilen, daß Nachbarn schräg gegenüber von uns auf der anderen Straßenseite auf ihrer Kamera endlich mal wieder einen Igel gesichtet haben. Die letzte Erzählung von ihnen, unter ihrem Schuppen würden Igel hausen, ist schon ein paar Jahre her.
(Der Garten ist leider an der Straßenseite mit Kirschlorbeer eingefasst, aber immerhin gibt es keinerlei Gifte im Garten, keinen Mähroboter und genug Durchschlüpfe für Igel.)
(Der Garten ist leider an der Straßenseite mit Kirschlorbeer eingefasst, aber immerhin gibt es keinerlei Gifte im Garten, keinen Mähroboter und genug Durchschlüpfe für Igel.)
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Re: Igelzählung
@Doro
@Simbienchen
Seit ein paar Wochen stehe ich mit einer Frau aus einem anderen Stadtteil per Mail in Kontakt, die Igel in ihrem Garten füttert, verletzte Igel pflegt, zum Tierarzt bringt und sich wohl sehr für das Wohl dieser Tiere einsetzt. Sie bekommt immer mehr durch Mähroboter und Freischneider verletzte Igel rein und kennt auch eine weitere Frau, die Tag und Nacht verwaiste Igelbabys füttert und verletzte Tiere wieder aufpäppelt.
Beide sind gerade an ihrer Belastungsgrenze angelangt, was die Anzahl der Igel angeht, die Hilfe brauchen. Ist das bei Euch im Moment auch so - es werden immer mehr kranke und verletzte Igel gebracht, so viele, daß man es kaum noch schafft? Was für eine schlimme Entwicklung...
@Simbienchen
Seit ein paar Wochen stehe ich mit einer Frau aus einem anderen Stadtteil per Mail in Kontakt, die Igel in ihrem Garten füttert, verletzte Igel pflegt, zum Tierarzt bringt und sich wohl sehr für das Wohl dieser Tiere einsetzt. Sie bekommt immer mehr durch Mähroboter und Freischneider verletzte Igel rein und kennt auch eine weitere Frau, die Tag und Nacht verwaiste Igelbabys füttert und verletzte Tiere wieder aufpäppelt.
Beide sind gerade an ihrer Belastungsgrenze angelangt, was die Anzahl der Igel angeht, die Hilfe brauchen. Ist das bei Euch im Moment auch so - es werden immer mehr kranke und verletzte Igel gebracht, so viele, daß man es kaum noch schafft? Was für eine schlimme Entwicklung...

- Doro
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Re: Igelzählung
Ja, leider ist es überall so.
Viele Auffangstationen, ob privat oder als Verein haben zwischenzeitlich Aufnahmestopp.
Leider haben auch gerade zwei große Stationen ganz dicht gemacht.
Das geschieht meistens aus Überlastung. Dazu kommt eine immense finanzielle Belastung. Alle Pflegestellen finanzieren sich rein privat. Diejenigen die einen Verein gegründet haben bekommen meistens Spenden, andere durch Aufrufe über Facebook. Wenn man Glück hat geben die Finder die einen Igel abgeben eine kleine Spende. Das wird dankend angenommen, reicht aber bei weitem nicht für die anfallenden Kosten über die gesamte Pflegezeit.
Ein besonders großer finanzieller Teil entfällt auf die Tierarztkosten. Nach dem neuen Gesetz sind Tierärzte verpflichtet die Untersuchung von Wildtieren nach GOT abzurechnen. Wer ein Haustier hat weiß, wie schnell da eine Rechnung über 100 € anfällt. Gerade bei schwerstverletzten Tieren ist es nicht mit einem Tierarztbesuch getan.
Erstaunlicherweise brauchen Polizei oder Feuerwehr nichts zahlen, wenn sie ein Tier zum TA bringen.
Von Seiten der Politik, egal ob Bund, Land, Stadt, Kommune, Kreis, gibt es gar nix. Im Gegenteil, oft werden einen sogar noch Steine in den Weg gelegt.
Eigentlich gäbe es für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft zahlreiche Möglichkeiten helfend zu unterstützen, denn wir dürfen nicht vergessen, es handelt sich hier um geschützte Wildtiere und die unterliegen der Verantwortung der Stadt/Gemeinde
- Übernahme der Tierarztkosten
- konsequentes Verbot des Einsatzes von Mährobotern in der Nacht und das verpflichtende Anbringen von Hinweisen zu den Gefahren auf jedes Modell.
- Schulungen der Mitarbeiter der Grünflächenämter. Hier besonders von denjenigen, die mit Freischneidern arbeiten und auch noch den letzten Grashalm unter den Büschen erwischen wollen.
- Verbot der Laubentsorgung in Parks, Grünstreifen, Friedhöfen. Durch die zT xxl großen Saugrohre wird leider auch so mancher Igel (und viele andere Lebewesen) weggesaugt.
- konsequents Durchsetzen des Verbotes von Schotterbeeten. Die Einnahmen der Geldstrafen könnten in einen Topf für Wildtiere und ihre Lebensräume fließen.
- Rodungen von Grünflächen/Brachen unter Einbeziehung von Tierschützern und speziell Igelpflegestellen und natürlich auch tatkräftige Unterstützung durch das Grünflächenamt und der Unteren Naturschutzbehörde.
Hilfe die wir alle hier anbieten können, ist das Anbieten von Auswilderungen der Igelpfleglinge. Das ist ein sehr belastender Aspekt der Igelpflege. Erst hat man wochenlang den Igel gesundgepflegt und im sein Leben gebangt und am Ende findet man keinen Auswildergarten. Nicht alle Igel können an den Fundort zurück und für diese suchen wir immer händeringend schöne naturnahe Plätze.
Ich selber stehe um 4°° auf, um meine Pflegeigel noch vor der Arbeit adäquat zu versorgen.
Viele Auffangstationen, ob privat oder als Verein haben zwischenzeitlich Aufnahmestopp.
Leider haben auch gerade zwei große Stationen ganz dicht gemacht.
Das geschieht meistens aus Überlastung. Dazu kommt eine immense finanzielle Belastung. Alle Pflegestellen finanzieren sich rein privat. Diejenigen die einen Verein gegründet haben bekommen meistens Spenden, andere durch Aufrufe über Facebook. Wenn man Glück hat geben die Finder die einen Igel abgeben eine kleine Spende. Das wird dankend angenommen, reicht aber bei weitem nicht für die anfallenden Kosten über die gesamte Pflegezeit.
Ein besonders großer finanzieller Teil entfällt auf die Tierarztkosten. Nach dem neuen Gesetz sind Tierärzte verpflichtet die Untersuchung von Wildtieren nach GOT abzurechnen. Wer ein Haustier hat weiß, wie schnell da eine Rechnung über 100 € anfällt. Gerade bei schwerstverletzten Tieren ist es nicht mit einem Tierarztbesuch getan.
Erstaunlicherweise brauchen Polizei oder Feuerwehr nichts zahlen, wenn sie ein Tier zum TA bringen.
Von Seiten der Politik, egal ob Bund, Land, Stadt, Kommune, Kreis, gibt es gar nix. Im Gegenteil, oft werden einen sogar noch Steine in den Weg gelegt.
Eigentlich gäbe es für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft zahlreiche Möglichkeiten helfend zu unterstützen, denn wir dürfen nicht vergessen, es handelt sich hier um geschützte Wildtiere und die unterliegen der Verantwortung der Stadt/Gemeinde
- Übernahme der Tierarztkosten
- konsequentes Verbot des Einsatzes von Mährobotern in der Nacht und das verpflichtende Anbringen von Hinweisen zu den Gefahren auf jedes Modell.
- Schulungen der Mitarbeiter der Grünflächenämter. Hier besonders von denjenigen, die mit Freischneidern arbeiten und auch noch den letzten Grashalm unter den Büschen erwischen wollen.
- Verbot der Laubentsorgung in Parks, Grünstreifen, Friedhöfen. Durch die zT xxl großen Saugrohre wird leider auch so mancher Igel (und viele andere Lebewesen) weggesaugt.
- konsequents Durchsetzen des Verbotes von Schotterbeeten. Die Einnahmen der Geldstrafen könnten in einen Topf für Wildtiere und ihre Lebensräume fließen.
- Rodungen von Grünflächen/Brachen unter Einbeziehung von Tierschützern und speziell Igelpflegestellen und natürlich auch tatkräftige Unterstützung durch das Grünflächenamt und der Unteren Naturschutzbehörde.
Hilfe die wir alle hier anbieten können, ist das Anbieten von Auswilderungen der Igelpfleglinge. Das ist ein sehr belastender Aspekt der Igelpflege. Erst hat man wochenlang den Igel gesundgepflegt und im sein Leben gebangt und am Ende findet man keinen Auswildergarten. Nicht alle Igel können an den Fundort zurück und für diese suchen wir immer händeringend schöne naturnahe Plätze.
Ich selber stehe um 4°° auf, um meine Pflegeigel noch vor der Arbeit adäquat zu versorgen.
"Und während die Welt ruft… Du kannst nicht alle retten! …flüstert die Hoffnung… Und wenn es nur einer ist… Versuch es! Sylvia Raßloff
- Miri
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Re: Igelzählung
Oh Mann, das sind ja wirklich traurige Entwicklungen!
Ich habe mich so sehr gefreut, dass ich diesen Sommer nach einigen Jahren Unterbrechung endlich wieder einen Igel in meinem Garten gesehen habe! Zwei mal nachts auf der Wildtierkamera und einmal nachmittags durchs Fenster.
Aber ich frage mich auch ernsthaft, wo und wie er (über-) lebt. Direkt um mich herum sind nur aufgeräumte Gärten - kurzgeschnittener Rasen mit Mährobortern, Zäune, dünne Hecken dominieren das Bild, dazu viele Freigänger-Katzen. Da muss er nachts sicherlich viel laufen, um satt und sicher durch den Tag zu kommen.
Es gibt in den alten Gärten und um unser Dorf herum sicherlich noch gute Plätze für ihn, aber ich wundere mich wirklich, dass er bis zu uns kommt - mitten im Neubaugebiet.
Ich würde sehr gerne einen Auswilderungsigel aufnehmen - aber dafür ist mein Umfeld echt ungeeignet.
Immerhin habe ich meine direkten Nachbarn schon sensibilisieren können, dass der Mähroborter nicht nachts fährt.
Liebe Grüße
Ich habe mich so sehr gefreut, dass ich diesen Sommer nach einigen Jahren Unterbrechung endlich wieder einen Igel in meinem Garten gesehen habe! Zwei mal nachts auf der Wildtierkamera und einmal nachmittags durchs Fenster.
Aber ich frage mich auch ernsthaft, wo und wie er (über-) lebt. Direkt um mich herum sind nur aufgeräumte Gärten - kurzgeschnittener Rasen mit Mährobortern, Zäune, dünne Hecken dominieren das Bild, dazu viele Freigänger-Katzen. Da muss er nachts sicherlich viel laufen, um satt und sicher durch den Tag zu kommen.
Es gibt in den alten Gärten und um unser Dorf herum sicherlich noch gute Plätze für ihn, aber ich wundere mich wirklich, dass er bis zu uns kommt - mitten im Neubaugebiet.
Ich würde sehr gerne einen Auswilderungsigel aufnehmen - aber dafür ist mein Umfeld echt ungeeignet.
Immerhin habe ich meine direkten Nachbarn schon sensibilisieren können, dass der Mähroborter nicht nachts fährt.
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Re: Igelzählung
Ich komme gerade aus dem Garten und habe an drei Stellen frischen Kot gefunden - es scheint als wäre der kleine Stachelritter heute Nacht wieder mal da gewesen!
Ich muss die Wildtierkamera mal wieder rausstellen…

Ich muss die Wildtierkamera mal wieder rausstellen…