Mein Hortus herbarum et apicultura ist seit 2021 als eingetragener Hortus am Standort (PLZ 47574) zu finden. Auf etwa 1800qm gärtnere ich, und etwa 4500qm sind der Bienenhaltung gewidmet und werden gärtnerisch als Naturraum unbewirtschaftet belassen. Weitere 0,8ha Wald schließen sich an. Der Hortus liegt im Landschaftsschutzgebiet und ich bin sehr froh, hier eine weitestgehend naturbelassene und in Teilen auch noch unbelastete Natur vorzufinden, wobei es natürlich auch in unserer Gegend konventionelle/industrielle Landwirtschaft gibt.
Entwicklung: Als wir im Jahr 1998 in unser Haus am Niederrhein zogen, war das Gelände rund um das Haus eine etwa 1800qm große öde Fläche mit wildem, meterhohem Gras, das im Sommer seine grüne Farbe verlor und völlig trocken und braun wurde. Ich erinnere mich noch, wie glücklich ich war über die große Fläche, die Gestaltungsfreiheit und so viele Möglichkeiten bot. Jetzt, mehr als fünfundzwanzig Jahre später, ist jeder Winkel des Grundstücks mit einem anderen Experiment an Früchten, Gemüsen, Stauden, Blühsträuchern oder Heckenrosen belegt. ich habe die Weißdorn- und Wildgewächse, Holunderbäume, Schlehen, Sanddorn, Hartriegel und viele andere Sträucher an der Straßenzufahrt gepflanzt, die Obstwiese angelegt, die Tamariske, die Trauerweide, Zierapfel und Zierkirsche, den Walnussbaum und weitere Wildobststräucher angepflanzt, Beerensträucher in unzähliger Zahl, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und wilde und andere Rosen gesetzt, Staudenrabatte und Kürbis-, Rhabarber- und Erdbeerbeete und geschwungene Wege durch den Garten angelegt.
Inzwischen sind auch eine ganze Reihe von Naturmodulen dazugekommen, ein Sandarium, etliche Totholzplätze, ausgedehnte Kompostierflächen, ein Teich, eine Eidechsenburg, Steinpyramiden, eine Igelburg, und rund um die Obstbäume auf der kleinen Obstwiese habe ich Obstbaumlebensgemeinschaften geschaffen, was sich in den letzen 2-3 Jahren besonders im Ertrag und auch in dem deutlich geringer gewordene Schädlingdruck bei Äpfeln, Birnen und Zwetschgen bemerkbar macht. Außerdem sind alle "hortanen" Naturmodule und weitere Stellen wie z.B. die Wildrosenecke mit den entpsrechenden Schautafeln von Daniel Jakumeit versehen, da sich dies anbietet, um die Besucher an den Tagen der Offenen Gartenpforte zu informieren.
Pufferzone: An der Straße haben wir schon bald nach unserem Einzug das Grundstück mit einem Zaun umgeben, und an die Innenseite des Zauns habe ich neben den alten Flieder, der bereits vorher dort stand, und dessen tiefgründige lila Blütenstände ich aufgrund des Duftes sehr liebe, eine dichte Reihe von Schlehen-, Sanddorn- und Weißdornstecklingen und einen Holunder gesetzt. Diese setzt sich an den beiden Seitengrenzen des Grundstücks fort, die rückwärtige Grundstücksgrenze grenzt direkt an ein – leider konventionell bewirtschaftetes – Kürbisfeld, dort ist die ehemalige Zufahrt zu dem Grundstück, das über viele Jahrzehnte vor uns als Hofstelle bzw. Katstelle, wie es hier am Niederrhein heißt, genutzt wurde.
Ertragszone: Am Anfang meiner Gartenexperimente stand der Kräutergarten, damals wusste ich noch nicht viel über die Selbstverbreitungsfähigkeiten der Pflanzen, und innerhalb kürzester Zeit gewann der Oregano die Oberhand. Ich habe ihn gewähren lassen, und inzwischen hat er sich fast alle vergessenen Winkel, Ränder und Randbezirke des Gartens erobert und dankt mir mit einer schier unfassbaren Fülle von kleinen, violett-lilafarbenen wohlriechenden Blüten im Juni und im Juli eines jeden Jahres aufs Neue, dass ich ihn habe heimisch werden lassen. Dazu beschert er mir den Besuch einer Vielzahl von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderer Insekten, die sich an seinem Nektar und Pollangebot laben. Inzwischen sind in allen Ecken und Ritzen meines Gartens kleine Kräuterecken entstanden, wo sich wohlriechende Pflanzen entweder selbst ausgesät haben oder durch Windverbreitung zugewandert sind. Es gibt z.B. verschiedene Minze-Arten, natürlich Dost und Oregano, sieben oder acht große winterharte Rosmarinstauden, Dill, Baldrian, Wermut, Bärlauch, Beifuß, Estragon, Borretsch, Bohnenkraut, Frauenmantel, Giersch, Johanniskraut, Kamille, Kümmel, Kapuzinerkresse, Lavendel, Liebstöckel, Löwenzahn, Petersilie, Schnittlauch, Pimpinelle, Ringelblume, Rotklee, Salbei, Thymian, Verbene, Waldmeister, Ysop und Zitronenmelisse.
Inzwischen wurde auch ein ausgedehnter Gemüsebereich in die Ertragszone integriert, insgesamt 7 Hochbeete, die ich nach der Mischkulturmethode von Gertrud Frank bewirtschafte, ein Reihe von Kartoffeltürmen und ein Gewächhaus für den Tomaten-, Paprika, Auberginen & Chili-Anbau.
Es gibt vor allem aufgrund der vielen wilden Ecken und Wildkräuterbestände eine Vielzahl von Insekten und damit auch Vögel in meinem Garten, deshalb habe ich sehr viele Vogelnistplätze und auch Futterstellen angelegt. Die Zahl der übers Jahr zu beobachtenden Tier in meinem Garten wächst beständig, Igel, Molche, Frösche und Kröten, alle möglichen Arten von Wildbienen und Hummelarten, kleine Zauneidechsen, diverse Libellenarten, verschiedene Spinnen- und Käferarten-und auch Spitz-, Haus- und sonstige Mäuse konnte ich immer wieder beobachten. Verschiedene Schneckenarten gab es auch in diesem Sommer gratis dazu.
In einem etwa 100m entfernten weiteren waldähnlichen Außengelände stehen unsere Bienenvölker, die uns Honig liefern und den Garten und seine Nektarquellen eifrig das ganze Jahr über bevölkern und nutzen. In diesem großen Waldstück neben der Bienenwiese bleibt es jedenfalls wild. Dort haben wir bisher der Natur völlig ihren Lauf gelassen.
Ich hatte auch in diesem Jahr wieder fünf gut besuchte Veranstaltungstermine im Rahmen der Offenen Gärten im Kleverland, und konnte außerdem selbst an zwei Weiterbildungen und Permakultur-Veranstaltungen (72 Std,-Design-Kurs) als Lernende teilnehmen, verteilt auf 2x10 Tage im August. Es waren harte Wochen, viel Input, viel körperliche Arbeit, aber auch fruchtbarer Austausch mit Gleichgesinnten.
Viele Grüße an alle Interessierte im Hortus-Netzwerk
Daniela
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Zuletzt geändert von hortusherbarum am Sa 30. Aug 2025, 16:50, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: Hortus herbarum et apicultura
Hallo Daniela,
vielen Dank fürs übertragen und Willkommen im Forum
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Ich hab die Eintragung verschoben und die Karte aktualisiert.
Viele Grüße
Robert
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Viele Grüße
Robert
Wer Pyramiden nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft und in Verkehr bringt, wird mit Horteln nicht unter zwei Jahren bestraft.