Abholen, ja …
Also könnte ich sowas antworten wie: „Du magst Schmetterlinge also genau so gern wie ich! Weißt du was, ich lasse ja immer auch ein paar Brennesseln für die Raupen stehen!“
Das ist ne Idee.
Unkenntnis
- Alma
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Re: Unkenntnis
Ich erlebe auch hin und wieder Situationen bei denen mir fast nichts mehr einfällt was ich sagen soll.
Neulich stand ich in einem Garten mit der Gartenbesitzerin inmitten großer gepflasterter Flächen die mehr als die Hälfte des Gartens ausmachen umgeben von Beeten mit nur Rindenmulch oder Schotter mit ein paar Rosen, Lavendel oder Hortensien. Ein einziges kleines schmales Beet habe ich ihr mal angelegen dürfen mit blühenden insektenfreundlichen. Pflanzen für das sie sich schämt und ihr gar nicht gefällt (aber zum Glück allen Nachbarn)
'Ich mache alles für die Vögel und die Insekten' sagt sie dann.
Ihr könnt euch vorstellen wie ich eher stumm nickend und krächzend versucht habe mich positiv über ihre Bemühungen zu äußern.
Klar, für sie ist das ein großes Opfer ihren Garten durch ein blühendes unordentliches Beet (sprich kein Rindenmulch sondern blühende Pflanzen am Boden) zu verschandeln.
Sie füttert auch hochwertiges Vogelfutter - was sie aber in einer Schale hat wo es feucht ist und verschimmelt. Sie will auch ihre Freundinnen davon überzeugen dass sie nicht so viel Putzmittel kaufen sollen. Sie hätte mittlerweile nur noch 10-15 verschiedene Putzmittel.
Als ich ihren Lavendel zurückgeschnitten habe meinte sie ich solle die Blüten aufheben, ihre Freundinnen wollen davon. Und nach kurzem Nachdenken fragt sie mich was die damit wohl machen wollen. Naja, Lavendelsäckchen für die Wollsocken-Schublade vielleicht?
Achso, echt? Sie würde diese immer kaufen. Das sei ja wohl nichts rechtes das da aus dem Garten, oder
Neulich stand ich in einem Garten mit der Gartenbesitzerin inmitten großer gepflasterter Flächen die mehr als die Hälfte des Gartens ausmachen umgeben von Beeten mit nur Rindenmulch oder Schotter mit ein paar Rosen, Lavendel oder Hortensien. Ein einziges kleines schmales Beet habe ich ihr mal angelegen dürfen mit blühenden insektenfreundlichen. Pflanzen für das sie sich schämt und ihr gar nicht gefällt (aber zum Glück allen Nachbarn)
'Ich mache alles für die Vögel und die Insekten' sagt sie dann.
Ihr könnt euch vorstellen wie ich eher stumm nickend und krächzend versucht habe mich positiv über ihre Bemühungen zu äußern.
Klar, für sie ist das ein großes Opfer ihren Garten durch ein blühendes unordentliches Beet (sprich kein Rindenmulch sondern blühende Pflanzen am Boden) zu verschandeln.
Sie füttert auch hochwertiges Vogelfutter - was sie aber in einer Schale hat wo es feucht ist und verschimmelt. Sie will auch ihre Freundinnen davon überzeugen dass sie nicht so viel Putzmittel kaufen sollen. Sie hätte mittlerweile nur noch 10-15 verschiedene Putzmittel.
Als ich ihren Lavendel zurückgeschnitten habe meinte sie ich solle die Blüten aufheben, ihre Freundinnen wollen davon. Und nach kurzem Nachdenken fragt sie mich was die damit wohl machen wollen. Naja, Lavendelsäckchen für die Wollsocken-Schublade vielleicht?
Achso, echt? Sie würde diese immer kaufen. Das sei ja wohl nichts rechtes das da aus dem Garten, oder
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Re: Unkenntnis
Holy shit!
Das Leben ist einfach so dreckig. Ach, könnten wir doch als saubere KI geboren werden, ohne Blut und Käseschmiere, und bräuchten unseren Garten nicht mit blühenden Pflanzen zu verschandeln.
Das Leben ist einfach so dreckig. Ach, könnten wir doch als saubere KI geboren werden, ohne Blut und Käseschmiere, und bräuchten unseren Garten nicht mit blühenden Pflanzen zu verschandeln.
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Re: Unkenntnis
Ich bin zum Tode verurteilt. Ich brühe mir damit Tee auf.anja28 hat geschrieben: Do 30. Nov 2023, 07:02 Achso, echt? Sie würde diese immer kaufen. Das sei ja wohl nichts rechtes das da aus dem Garten, oder
Herr, schmeiß Hirn vom Himmel, und nimm die Regenschirme weg! (oder den Menschen ihre Grundstücke)
In der Facebook-Gruppe ging es kürzlich um Korkenzieherhasel. Anke (Hortus zum Alten Schulhaus) meinte, gelesen zu haben, dass es sich um eine krankheitsbedingte Veränderung handelt. Meinem Mann fiel dazu ein, dass ein konventioneller Garten ja ganz schön inklusiv sei. Sofort hatte ich einen Film im Kopf - ein Gartengespräch, wo man sich lobend über die Pflege der "Ausländer" und "Behinderten" unterhält. Das wäre dann Michaels pädagogische Praxis in die andere Richtung.
( Die Wortwahl tut mir leid.)
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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Re: Unkenntnis
Kürzlich habe ich eine Mini-Führung zum Thema "Moor" mitgemacht (eine zeitlich begrenzte Veranstaltung von ca. 40 Minuten, also keine Zeit für ganz große Erklärungen oder Diskussionen).
Nachher dachte ich mir, diese Führung hätte ich auch selber leiten können, soviel Wissen habe ich mir angeeignet (bis auf ein wenig Insider-Wissen der durchführenden Personen). Als man kurz auf die Renaturierung von Mooren zu sprechen kam, fragte jemand aus der Besuchergruppe, wie man dort Pflanzen ansiedelt, ob die gesetzt würden.
Also, ich dachte so für mich, wie schwierig das wäre, wenn man große Flächen von beispielsweise 400 Hektar renaturiert. Die Leiterin kam etwas ins Trudeln, offenbar war das nicht ihr Thema. Ich meldete mich kurz zu Wort und sagte, wenn eine große Fläche geflutet würde, kämen ja ganz schnell Wasservögel, die über ihren Kot oder im Gefieder Samen auf die Fläche eintrügen, man überließe es in der Regel der Natur selbst, typische Pflanzen dort wieder wachsen zu lassen.
Später kam eine weitere Frage auf, aber da war die Führung eigentlich bereits zu Ende. Jemand wollte was zum "Substrat" wissen. Diese Frage habe ich aber erst später auf dem Heimweg zu Ende gedacht und da erst begriffen. Den Leuten ist wohl oft nicht klar, daß diese Flächen irgendwann mal echte Moore waren, ehe man sie degradierte, um sie auszubeuten. Ich glaube, die Frau dachte, man sucht sich einfach irgendeine kleinere Fläche aus, wo man ein Moor neu schaffen will. Und da kann man dann "Substrat" ausbringen, also ein bißchen Torf oder so etwas ausstreuen und schon hat man ein Moor.
Wenn es so einfach wäre....
Es ist ja nicht erst seit gestern bekannt, daß wir die geschundenen Moore wiedervernässen müssen, und das aus vielerlei Gründen. Dieses Unwissen von eigentlich gebildeten Leuten im fortgeschrittenen Alter hat mich leicht fassungslos zurückgelassen. Ich hoffe, die ca. 30 Teilnehmer nehmen die kleine Führung zum Anlaß, sich intensiver mit Moorschutz, dem Artensterben und der Klimakrise auseinanderzusetzen.
Nachher dachte ich mir, diese Führung hätte ich auch selber leiten können, soviel Wissen habe ich mir angeeignet (bis auf ein wenig Insider-Wissen der durchführenden Personen). Als man kurz auf die Renaturierung von Mooren zu sprechen kam, fragte jemand aus der Besuchergruppe, wie man dort Pflanzen ansiedelt, ob die gesetzt würden.
Also, ich dachte so für mich, wie schwierig das wäre, wenn man große Flächen von beispielsweise 400 Hektar renaturiert. Die Leiterin kam etwas ins Trudeln, offenbar war das nicht ihr Thema. Ich meldete mich kurz zu Wort und sagte, wenn eine große Fläche geflutet würde, kämen ja ganz schnell Wasservögel, die über ihren Kot oder im Gefieder Samen auf die Fläche eintrügen, man überließe es in der Regel der Natur selbst, typische Pflanzen dort wieder wachsen zu lassen.
Später kam eine weitere Frage auf, aber da war die Führung eigentlich bereits zu Ende. Jemand wollte was zum "Substrat" wissen. Diese Frage habe ich aber erst später auf dem Heimweg zu Ende gedacht und da erst begriffen. Den Leuten ist wohl oft nicht klar, daß diese Flächen irgendwann mal echte Moore waren, ehe man sie degradierte, um sie auszubeuten. Ich glaube, die Frau dachte, man sucht sich einfach irgendeine kleinere Fläche aus, wo man ein Moor neu schaffen will. Und da kann man dann "Substrat" ausbringen, also ein bißchen Torf oder so etwas ausstreuen und schon hat man ein Moor.
Wenn es so einfach wäre....
