Ich machte wie letztes Jahr etwas Schönes mit Forsythie, und dieses Mal sogar mit Stihl. Das ganze Gebüsch ist so hässlich verwachsen und gestrüppig. Beim Anblick des Resultats kam ich auf die Idee, die Wurzelstöcke entlang des Zauns zu einer Hecke zu erziehen, die restlichen auszugraben. In zwei Jahren entferne ich dann den vorderen Bewuchs. So sieht es gepflegt aus; die Sicht ist wieder vor den radikalen Nachbarn geschützt; ich bin schon mal ein paar der Wurzelstöcke los.
Auf dem Rückweg zur Gerätehütte hat es mich einfach gepackt. Im Laufe der Arbeiten entwickelte sich die Idee, den KL zu einer Murmel zu erziehen. Ich konnte alle verbleibenden Blüten von Hand entfernen. Der Stamm hat einen Pilz, weil Äste früher waagerecht gekappt wurden. Das kann ich also als Pflegemaßnahme verkaufen. Uuuunnnd: Man kann jetzt viel leichter mähen. Mein Mann meinte, dass das Areal plötzlich viel größer und lichter wirkt. Der Nachbar entfernte seinen komplett mit Stumpf und Stil, nachdem er in einer Gartensendung hörte, dass er nicht heimisch und invasiv sei. Er hatte den Baum vorher schon immer radikal beschnitten. Die Einsicht war dann Motivation oder Anlass genug.
Der Verschnitt passte fast vollständig unter das Pooldeck, wo ich ein Ringelnatter- oder Igelhabitat herrichten will. Ich dachte, ich kriege das nie voll.
Ich erkannte jetzt, warum Menschen so gern mähen oder diese "Pflanze - Nichts - Beete" anlegen: Man sieht seinen schönen Pflänzlein sonst nicht. Also fix ein paar Günsel und Pfennigkraut aus dem Baugrund geholt, ein bisschen wilden Feldsalat gerupft, und schon kommt "Rubens" zum Vorschein.

