Ich wollte dieses Thema ja eigentlich nicht nach wirtschaftlichen Aspekten beleuchten, aber einige von euch haben ja doch mal für sich ein Erntebuch angelegt, was Monat für Monat an Ernte eingeht und mit den marktüblichen Preisen für Bio- oder Demeterprodukte verglichen.
Habt ihr da schon eine Bilanz gezogen? ( Interessiert mich ja doch irgendwie gerade aus gegebenem Anlass... ...auch in Bezug auf Ersparnisse)
Ich hatte letztens noch wieder ein spontan entstandenes Gespräch im Wartezimmer verfolgt, wo geklagt wurde, dass man sich gesundes Essen/ Lebensmittel bald nicht mehr leisten kann, um sich gesund zu ernähren.
Da kamen auch Themen hoch, wie ...dass sich die "Sozialhilfeempfänger" besser ernähren können als man selbst im Rentenalter, weil sie einen Berechtigungsschein für die Tafeln bekommen ( dort gibt es dann kostenlos Obst und Gemüse) .
Oftmals sind es derartige aufgefangene Gesprächsfetzen, die mich zum Nachdenken anregen...
Die Menschen ziehen es gar nicht mehr in Betracht, sich ihr gesundes Obst und Gemüse zum Teil selbst anzubauen und dass das sogar auf kleinster Fläche auf dem Balkon und in Vertikalbeeten an der Hauswand möglich ist. Gerade im Rentenalter hätte man doch Zeit dafür, vorausgesetzt natürlich dass man noch fit genug dafür ist und gewisse Vorraussetzungen dafür gegeben sind. Aber es geht ja nicht nur um das Rentenalter....es zieht sich ja in alle Altersgruppen.
Früher war das der erste Gedanke bei den Menschen, wenn man seine Arbeitsstelle verlor oder das Geld knapp wurde...."wie kann ich Nahrung anbauen"? Ob diese Denkweise bald wieder brandaktuell wird, wenn sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft durch notwendige Umstrukturierungen verändert ?
Ich finde dieses Gedankenmuster schlimm, dass ich abhängig davon bin, ob ich Geld genug habe, mir gesunde Lebensmittel kaufen zu können.
Ich glaube ja auch, dass das Gärtnern dieses Gefühl von Ohnmacht nehmen könnte , wenn man sich in einer privaten Existenzkrise befindet. Man ist dann kein Opfer, sondern ist aktiv damit beschäftigt, für sich selbst zu sorgen....
Eure Meinungen dazu würden mich auch interessieren
Eigenes Gemüse anbauen, lohnt sich das immer noch ?
- Simbienchen
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Re: Eigenes Gemüse anbauen, lohnt sich das immer noch ?
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Re: Eigenes Gemüse anbauen, lohnt sich das immer noch ?
Selbstanbau ist für viele Menschen etwas ganz wichtiges und man beneidet oft die, die ihr eigenes Gemüse direkt aus dem Garten holen können. Wären da nicht die vielen Ausreden warum man sich selbst dieses Hobby nicht leistet bzw leisten will. Ich hab eine Art Tagebuch für meine Ertragszone, nicht mit belegbaren Zahlen, das sollte ich mir als Aufgabe für nächstes Jahr stellen. Aber zum Ertrag zählt ja nicht nur das Erntegut, sondern auch die Produkte die man daraus macht und ob man alles daraus nutzt. So ergeben sich Eingemachtes für die Küche, Pestos, Gewürze, Tee, Gemüsebrühen.....und ganz zum Schluss endet der Weg im Kompost und geht in den Kreislauf zurück. Wenn ich dann beim Einkauf schaue was ich so alles im Keller, Schrank und Gefriertruhe habe, alles in Bio, kommt eine ziemlich große Zahl heraus. Davon muss ich abziehen: Samen so ich sie nicht selbst habe, eine ganze Menge Zeit, kein Sommerurlaub, Strom (jedenfalls bis jetzt). Den Gewinn als positiv zu werten obliegt mir selbst. Mein Umfeld, meist jetzt Neu-Rentner, rechnen da anders, da steht Freizeit, Urlaub und keine Lust auf Garten als positiver Faktor ganz oben. Ausgeglichen ist unter uns das bisschen Neid, ich wenn ich im Sommer Schnecken sammele oder Gießkanne schleppe während meine Freunde Bilder vom Urlaub schicken oder anders rum wenn meine Freunde meine Produkte genießen dürfen.
Ich finde auch nicht das man sich teuere Lebensmittel nicht leisten kann. Es kommt immer drauf an wie vollwertig und vollständig sie verwendet werden. Z.b. Gemüseabfälle zu Brühen auskochen und haltbar zu machen. Ein Biohähnchen ist meist größer und hat zarteres Fleisch, im Einkauf meist nur 1/3 teuerer als das Hühnchen aus der Kühltheke, aber das Biohähnchen gibt, bei mir, mindestens 5 verschiedene Gerichte und aus den Knochen (auch von den Grillhähnchen) noch eine leckete Suppenbrühe. Ich weiß das man so mit wenig Geld gut und gesund ernähren kann. Aber wir haben verlernt mit der Natur zu leben, intuitiv und frisch zu kochen und uns Lösungen zu erarbeiten. Dafür haben wir heute zu hohe Ansprüche und Wünsche...
Ich finde auch nicht das man sich teuere Lebensmittel nicht leisten kann. Es kommt immer drauf an wie vollwertig und vollständig sie verwendet werden. Z.b. Gemüseabfälle zu Brühen auskochen und haltbar zu machen. Ein Biohähnchen ist meist größer und hat zarteres Fleisch, im Einkauf meist nur 1/3 teuerer als das Hühnchen aus der Kühltheke, aber das Biohähnchen gibt, bei mir, mindestens 5 verschiedene Gerichte und aus den Knochen (auch von den Grillhähnchen) noch eine leckete Suppenbrühe. Ich weiß das man so mit wenig Geld gut und gesund ernähren kann. Aber wir haben verlernt mit der Natur zu leben, intuitiv und frisch zu kochen und uns Lösungen zu erarbeiten. Dafür haben wir heute zu hohe Ansprüche und Wünsche...
Was die meisten Menschen im Leben lernen müssen, ist, wie man Menschen liebt und Dinge benutzt, anstatt Menschen zu benutzen und Dinge zu lieben.
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Re: Eigenes Gemüse anbauen, lohnt sich das immer noch ?
Ich führe ein Erntebuch mehr oder weniger gewissenhaft. Seit letztem November habe ich für rund 530 Euro aus dem Garten geerntet. Dazu kommt noch die Ernte aus dem Gemeinschaftsgartenprojekt. So das wir in diesem Jahr vieles einkochen konnten und einen kleinen Vorrat für das Winterhalbjahr haben.
Ich finde das Obst und Gemüse aus den Supermärkten wird von der Qualität immer schlechter.
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