RonB hat geschrieben: ↑Di 13. Aug 2024, 10:23 Hier in Norwegen sind die Folgen eigentlich noch deutlicher. Nicht nur wegen Starkregen und hohe Sommertemperaturen, aber vor allem höhere Wintertemperaturen. Die Winter sind einfach kürzer geworden.
Desto schlimmer sind vor dem Hintergrund die Umfrageergebnisse. 40% der Jugendlichen meinen, dass Norwegen weiterhin nach Öl und Gass suchen muss. Und wir liegen zusammen mit Saudi-Arabien an der Weltspitze, was Zweifel an Klimaforschung angeht. Norwegen liegt auch an der Weltspitze was internationalem Flugverkehr angeht.
> Hey, Norwegen liegt auf Platz 1 bei der Pressefreiheit. Wenn jeder alles schreiben darf...
> Du erinnerst mich daran, dass ich der hiesigen Energiegenossenschaft beitreten will. In der letzten Jahresstromabrechnung wurde aufgeschlüsselt, dass die Erneuerbaren aus Norwegen importiert werden. Ich bin so enttäuscht von den Stadtwerken und wütend auf mich selbst, dass ich mich nicht mehr informierte.
Auch wenn schon die alte griechische Philosophen Dekadenz und Habgier kritisiert haben, scheint es tief in der menschlichen Kultur forankert zu sein, das Verzicht lebensbedrohlich ist. Dazu gekommen ist, dass nicht nur Besitz sondern auch Verbrauch an sich Identität schafft. Die an sich der Kern der soziale Zugehörigkeit ausmacht. Von der Gemeinschaft ausgestossen zu sein, ist evolutionär gesehen tatsächlich lebensbedrohlich.
> Den Absatz würde ich gern zu meinem morgigen Klimaschutzworkshop mitnehmen. Warum gelingt es uns nicht, Mechanismen der sozialen Anerkennung/ des Zusammenlebens zu ändern? Gruppen sind so träge.
Klimawandel
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Re: Klimawandel
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Re: Klimawandel
Diese Woche durfte ich wieder mit Jugendlichen arbeiten - bei ca. 26°C in den Räumen und 33°C draußen. Häufigster Spruch: "Ich bin so am Sterben."
Im Klimaschutzworkshop saß ein Viertel mit verschränkten Armen da. Wissen über Klima, unfaire Arbeitsverhältnisse ist vorhanden, aber nicht darüber, wie ich den Arsch hochkriege.
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Re: Klimawandel
Komisch, im Winter beschwert sich keiner über 26° Innentemperatur, höchstens über die Belehrung der Reduktion. Dagegen fordert man im Sommer gerade das Gegenteil.
Was die meisten Menschen im Leben lernen müssen, ist, wie man Menschen liebt und Dinge benutzt, anstatt Menschen zu benutzen und Dinge zu lieben.
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Re: Klimawandel
Für unsere Stadt gab es jetzt eine groß angelegte Studie, die folgendes besagt: Soll die allgemeine Temperatur bis 2035 in möglichst vielen Teilen der Stadt um 4 Grad gesenkt werden, müßte an technisch Machbarem einiges umgesetzt werden. (Wirtschaftlichkeit hat bei den Überlegungen erst einmal keine Rolle gespielt, auch keine Rücksicht auf mit Leitungen und Rohren durchsetzte Flächen.)
Es sind 180 000 Bäume zu pflanzen, 65 000 Fassaden und 21 000 Dächer zu begrünen... Enge Innenstadtgassen sind mit Sonnensegeln auszustatten.
Das sind gigantische Zahlen, die eindrucksvoll belegen, was eigentlich notwendig wäre. Tatsächlich sieht es eher so aus, daß pro Jahr ca. 800 neue Straßenbäume eingeplant sind. Wo Anliegerparkplätze zugunsten von Baumscheiben wegfallen, laufen die Anlieger Sturm gegen die Pflanzungen.
Förderungen für Fassaden- und Dachbegrünungen gibt es, die werden aber von den Bürgern kaum abgerufen. Auch bei privaten oder öffentlichen Neubauten sieht man allerhöchstens mal ein Sedumdach, aber kein Dach mit Stauden und Gehölzen; Fassadenbegrünung ist nirgendwo gewünscht. Nicht einmal die von der Stadt neu errichteten Fahrradparkhäuser sind begrünt.
Es sind 180 000 Bäume zu pflanzen, 65 000 Fassaden und 21 000 Dächer zu begrünen... Enge Innenstadtgassen sind mit Sonnensegeln auszustatten.
Das sind gigantische Zahlen, die eindrucksvoll belegen, was eigentlich notwendig wäre. Tatsächlich sieht es eher so aus, daß pro Jahr ca. 800 neue Straßenbäume eingeplant sind. Wo Anliegerparkplätze zugunsten von Baumscheiben wegfallen, laufen die Anlieger Sturm gegen die Pflanzungen.
Förderungen für Fassaden- und Dachbegrünungen gibt es, die werden aber von den Bürgern kaum abgerufen. Auch bei privaten oder öffentlichen Neubauten sieht man allerhöchstens mal ein Sedumdach, aber kein Dach mit Stauden und Gehölzen; Fassadenbegrünung ist nirgendwo gewünscht. Nicht einmal die von der Stadt neu errichteten Fahrradparkhäuser sind begrünt.
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Re: Klimawandel
All diese Begrünungsmassnahmen benötigen Wasser, wenigstens die ersten Jahre, und müssen gegossen werden. Da muss auch, im Vorfeld, die Infrastruktur angepasst werden (Zisternen, Boden, Baumpaten etc ). Wasser wird ja, wie wir schon wissen, knapp werden. Heute einen Baum zu pflanzen bedarf viel mehr Aufwand als noch vor 10 Jahren. Leider hat man diese Zeit verschlafen.tree12 hat geschrieben: ↑Fr 16. Aug 2024, 20:16 Für unsere Stadt gab es jetzt eine groß angelegte Studie, die folgendes besagt: Soll die allgemeine Temperatur bis 2035 in möglichst vielen Teilen der Stadt um 4 Grad gesenkt werden, müßte an technisch Machbarem einiges umgesetzt werden. (Wirtschaftlichkeit hat bei den Überlegungen erst einmal keine Rolle gespielt, auch keine Rücksicht auf mit Leitungen und Rohren durchsetzte Flächen.)
Es sind 180 000 Bäume zu pflanzen, 65 000 Fassaden und 21 000 Dächer zu begrünen... Enge Innenstadtgassen sind mit Sonnensegeln auszustatten.
Das sind gigantische Zahlen, die eindrucksvoll belegen, was eigentlich notwendig wäre. Tatsächlich sieht es eher so aus, daß pro Jahr ca. 800 neue Straßenbäume eingeplant sind. Wo Anliegerparkplätze zugunsten von Baumscheiben wegfallen, laufen die Anlieger Sturm gegen die Pflanzungen.
Förderungen für Fassaden- und Dachbegrünungen gibt es, die werden aber von den Bürgern kaum abgerufen. Auch bei privaten oder öffentlichen Neubauten sieht man allerhöchstens mal ein Sedumdach, aber kein Dach mit Stauden und Gehölzen; Fassadenbegrünung ist nirgendwo gewünscht. Nicht einmal die von der Stadt neu errichteten Fahrradparkhäuser sind begrünt.
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Re: Klimawandel
Das erinnert mich an einen Artikel, von dem mir mein Mann letzte Woche erzählte: Erdgas ist wieder der Favorit bei Häuslebauern. Millionen von Fördermitteln für Wärmetauscher werden nicht abgerufen, u.a. weil die Anträge zu kompliziert seien.tree12 hat geschrieben: ↑Fr 16. Aug 2024, 20:16 Förderungen für Fassaden- und Dachbegrünungen gibt es, die werden aber von den Bürgern kaum abgerufen. Auch bei privaten oder öffentlichen Neubauten sieht man allerhöchstens mal ein Sedumdach, aber kein Dach mit Stauden und Gehölzen; Fassadenbegrünung ist nirgendwo gewünscht. Nicht einmal die von der Stadt neu errichteten Fahrradparkhäuser sind begrünt.
Wer Häusle bauen darf, darf auch wählen.
Zuletzt geändert von Ann1981 am Mo 19. Aug 2024, 19:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klimawandel
Wir betreiben unsere Wärmepumpen-Heizung in Kombination mit Solarthermie seit fast einem Jahr und haben seitdem rund 1000 € Heizkosten gespart.
Wer sich jetzt noch eine Gasheizung einbaut hat einfach nicht nachgedacht. Das böse Erwachen kommt später.
Das Ausfüllen und einreichen der Förderanträge übernimmt normalerweise der Heizungsinstallateur. Das ist deren tägliche Arbeit und die kennen sich damit aus.
So war das jedenfalls bei uns.
Wer sich jetzt noch eine Gasheizung einbaut hat einfach nicht nachgedacht. Das böse Erwachen kommt später.
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So war das jedenfalls bei uns.
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Re: Klimawandel
Tidofelder hat geschrieben: ↑Mo 19. Aug 2024, 17:46 Wer sich jetzt noch eine Gasheizung einbaut hat einfach nicht nachgedacht. Das böse Erwachen kommt später.
- Dass "Lernen aus der Geschichte" nicht funktioniert, sehe ich immer bei meiner Arbeit. Gewohnheit siegt über sogar über Angst und schlechte Erfahrungen von nur vor zwei Jahren.
Das Ausfüllen und einreichen der Förderanträge übernimmt normalerweise der Heizungsinstallateur. Das ist deren tägliche Arbeit und die kennen sich damit aus.
So war das jedenfalls bei uns.
- Welch vernichtende Faktenlage.
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Re: Klimawandel
Ein Artikel über den Zusammenhang von Klimawandel und Insektensterben.
Kurzzusammenfassung meinerseits: Durch die erhöhte CO2-Konzentration in der Atmosphäre produzieren Pflanzen mehr Stickstoff und lagern weniger Mikronährstoffe ein. Die Insekten gehen quasi an Mangelernährung ein.
https://www.sciencedirect.com/science/a ... KFni-gJJhw
Langsam fühlt sich jede Form von Naturschutz wie ein Kampf gegen Windmühlen an.
Kurzzusammenfassung meinerseits: Durch die erhöhte CO2-Konzentration in der Atmosphäre produzieren Pflanzen mehr Stickstoff und lagern weniger Mikronährstoffe ein. Die Insekten gehen quasi an Mangelernährung ein.
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Re: Klimawandel
Immer wieder neue Schreckensmeldungen... Es ist einfach ALLES miteinander vernetzt und die Menschheit erkennt das jetzt so nach und nach.
Trotzdem ist Aufgeben keine Option für uns hier im Forum. Wir müssen das große Ganze sehen, aber auch das ganz Kleine vor der eigenen Haustür. Da ist vielleicht seit einigen Monaten ein Magerbeet mit Insektenpflanzen oder ein Apfelbäumchen oder eine niedrige Hecke aus heimischen Kleinsträuchern... und wir können uns als selbstwirksam und handlungsfähig wahrnehmen.
Trotzdem ist Aufgeben keine Option für uns hier im Forum. Wir müssen das große Ganze sehen, aber auch das ganz Kleine vor der eigenen Haustür. Da ist vielleicht seit einigen Monaten ein Magerbeet mit Insektenpflanzen oder ein Apfelbäumchen oder eine niedrige Hecke aus heimischen Kleinsträuchern... und wir können uns als selbstwirksam und handlungsfähig wahrnehmen.