Hortus St. Elisabeth
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Hortus St. Elisabeth
Der Garten grenzt an eine viel befahrene Straße und liegt mitten im Ort gegenüber der Kirche St. Elisabeth. Es gibt viele Zaungespräche. Seit 2017 gärtnere ich hier und die Fläche veränderte sich rasant: weg vom gepflegten, aber leblosen Garten; hin zum gepflegten, lebendigen Chaos.
Zuerst entfernten mein Mann und ich eine Thuja, eine kleine Edelrose und eine mickrige Forsythie. Dann war der Garten auch schon fast leer. Die alte Eberesche durfte natürlich bleiben.
Ertragszone: Wir erweckten den alten Gemüsegarten wieder zum Leben und vergrößerten ihn gleich um zwei Drittel. Wir stellten ein Hochbeet mit Frühbeet-Aufsatz auf. Dort und in unserem Wohnzimmer werden alle Gemüsepflanzen aus Samen gezogen. Wir legten schmale Beete an, rahmten sie mit umgedrehten Grassoden und teilweise mit Schotterwällen ein und füllten diese mit Grünschnitt und Laub auf. Der Flächenkompost wird laufend ergänzt und die vorgezogenen Pflanzen werden im Frühjahr direkt in diesen Mulch hineingesetzt. An der Grenze zum Nachbargarten wächst eine Naschhecke. Wir pflanzten Obstbäume, unzählige Gartenkräuter und viele Sträucher zum Naschen für uns, die Insekten und die Vögel.
Die Pufferzone ist an der Grundstücksgrenze mit eher niedrigen Sträuchern bepflanzt und durch viel Totholz und Steinhaufen ergänzt. Höhere Sträucher bilden allmählich eine Hecke diagonal durch das Staudenbeet, welches den früheren Rasen mittlerweile abgelöst hat. Die höchsten Sträucher wachsen direkt vor dem Haus, sodass sie wenig Rückschnitt benötigen und den effektivsten Sicht-, Sonnen- und Lärmschutz für uns bieten. Auf diese Weise nimmt die Pufferzone dem Garten am wenigsten Licht und die Zonen sind stark verzahnt.
Hotspot: Den Rasen haben wir 2019 mitten im Sommer stark vertikutiert, damit die Sonne ihn schwächen kann. Anfang 2020 trugen wir dann 10 Zentimeter tief die übrig gebliebene, schüttere Grasnarbe ab und säten zuerst Acker-Beikräuter von Rieger-Hofmann ein. Ab dem folgenden Mai war schon alles üppig zugewuchert und es blühte reichlich. Seitdem arbeiten wir kontinuierlich an der Erweiterung der heimischen Vielfalt und zählten schon über 350 unterschiedliche Blüten in einem Jahr.
Totholz-, Reisig-, Stein- und Laubhaufen wachsen stetig. Wir verwenden beim Anlegen von Naturmodulen aus Prinzip keine neuen Steine, ebenso verwenden wir keine torfhaltigen Produkte. Für Fledermäuse, Vögel, Igel und Wildbienen sind Unterkünfte und Nisthilfen überall verteilt. Eine frostsichere Eidechsenburg aus Buntsandstein ist über dem ehemaligen Kompostloch aufgebaut. Eine ca. 1,50 Meter hohe und mehrere kleine Pyramiden, ein Käferkeller und eine große Stumpery sind entstanden.
Unsere Doppelgarage haben wir ersatzlos abgerissen. An ihrer Stelle liegen nun das vollsonnige Recycling-Magerbeet, die Stumpery mit Brombeerbewuchs und ein Flachteich. Auf dem gepflasterten Wäschetrockenplatz entstand ein Fahrradunterstand mit begrüntem Dach, sodass auch hier wieder ein paar Quadratmeter mehr als Bienenweide dienen. Die unbenutzte Parkfläche aus Gittersteinen ist vollkommen zugewachsen, zumindest im Sommer ein wunderbarer Hotspot und vom Magerbeet kaum zu unterscheiden. Auf dem Pflaster der Hofeinfahrt entstehen weitere Steinhaufen in Verbindung mit einem Topfgarten. Die Fugen dürfen sich begrünen.
Wir haben eine sehr große Zisterne für Regenwasser (die ehemalige Abortgrube), die vom Hausdach gespeist wird.
Bedeutung des Hortus-Namens: Standort an der Kirche St. Elisabeth. Die historische Elisabeth ist Vorbild für alle, die etwas zugunsten des Gemeinwohls ändern wollen. Sie folgte ihren Überzeugungen teils gegen großen Widerstand.
Dein Name: Marissa
Postleitzahl: 71139
Hortus-Ort: Ehningen, D
Größe in m2: ca. 500
(Hortus St. Elisabeth wurde bereits eingetragen auf der Hortus-Karte und hatte einen Blog im alten Forum)
Zuerst entfernten mein Mann und ich eine Thuja, eine kleine Edelrose und eine mickrige Forsythie. Dann war der Garten auch schon fast leer. Die alte Eberesche durfte natürlich bleiben.
Ertragszone: Wir erweckten den alten Gemüsegarten wieder zum Leben und vergrößerten ihn gleich um zwei Drittel. Wir stellten ein Hochbeet mit Frühbeet-Aufsatz auf. Dort und in unserem Wohnzimmer werden alle Gemüsepflanzen aus Samen gezogen. Wir legten schmale Beete an, rahmten sie mit umgedrehten Grassoden und teilweise mit Schotterwällen ein und füllten diese mit Grünschnitt und Laub auf. Der Flächenkompost wird laufend ergänzt und die vorgezogenen Pflanzen werden im Frühjahr direkt in diesen Mulch hineingesetzt. An der Grenze zum Nachbargarten wächst eine Naschhecke. Wir pflanzten Obstbäume, unzählige Gartenkräuter und viele Sträucher zum Naschen für uns, die Insekten und die Vögel.
Die Pufferzone ist an der Grundstücksgrenze mit eher niedrigen Sträuchern bepflanzt und durch viel Totholz und Steinhaufen ergänzt. Höhere Sträucher bilden allmählich eine Hecke diagonal durch das Staudenbeet, welches den früheren Rasen mittlerweile abgelöst hat. Die höchsten Sträucher wachsen direkt vor dem Haus, sodass sie wenig Rückschnitt benötigen und den effektivsten Sicht-, Sonnen- und Lärmschutz für uns bieten. Auf diese Weise nimmt die Pufferzone dem Garten am wenigsten Licht und die Zonen sind stark verzahnt.
Hotspot: Den Rasen haben wir 2019 mitten im Sommer stark vertikutiert, damit die Sonne ihn schwächen kann. Anfang 2020 trugen wir dann 10 Zentimeter tief die übrig gebliebene, schüttere Grasnarbe ab und säten zuerst Acker-Beikräuter von Rieger-Hofmann ein. Ab dem folgenden Mai war schon alles üppig zugewuchert und es blühte reichlich. Seitdem arbeiten wir kontinuierlich an der Erweiterung der heimischen Vielfalt und zählten schon über 350 unterschiedliche Blüten in einem Jahr.
Totholz-, Reisig-, Stein- und Laubhaufen wachsen stetig. Wir verwenden beim Anlegen von Naturmodulen aus Prinzip keine neuen Steine, ebenso verwenden wir keine torfhaltigen Produkte. Für Fledermäuse, Vögel, Igel und Wildbienen sind Unterkünfte und Nisthilfen überall verteilt. Eine frostsichere Eidechsenburg aus Buntsandstein ist über dem ehemaligen Kompostloch aufgebaut. Eine ca. 1,50 Meter hohe und mehrere kleine Pyramiden, ein Käferkeller und eine große Stumpery sind entstanden.
Unsere Doppelgarage haben wir ersatzlos abgerissen. An ihrer Stelle liegen nun das vollsonnige Recycling-Magerbeet, die Stumpery mit Brombeerbewuchs und ein Flachteich. Auf dem gepflasterten Wäschetrockenplatz entstand ein Fahrradunterstand mit begrüntem Dach, sodass auch hier wieder ein paar Quadratmeter mehr als Bienenweide dienen. Die unbenutzte Parkfläche aus Gittersteinen ist vollkommen zugewachsen, zumindest im Sommer ein wunderbarer Hotspot und vom Magerbeet kaum zu unterscheiden. Auf dem Pflaster der Hofeinfahrt entstehen weitere Steinhaufen in Verbindung mit einem Topfgarten. Die Fugen dürfen sich begrünen.
Wir haben eine sehr große Zisterne für Regenwasser (die ehemalige Abortgrube), die vom Hausdach gespeist wird.
Bedeutung des Hortus-Namens: Standort an der Kirche St. Elisabeth. Die historische Elisabeth ist Vorbild für alle, die etwas zugunsten des Gemeinwohls ändern wollen. Sie folgte ihren Überzeugungen teils gegen großen Widerstand.
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Zuletzt geändert von Marissa am Mo 9. Dez 2024, 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: St. Elisabeth
Ein Teil des Gemüsegartens legte ich nach einer Idee von Kurdyumov an: Schmale Beete und breite Wege. Dort konnte ich alle Grassoden bei der Beseitigung des Rasens gleich sinnvoll verwenden. Sie bilden Rahmen, die mit Mulchmaterial aufgefüllt werden. Auf den Wegen dürfen Wildkräuter wachsen und blühen, solange sie nicht stören, und liefern wiederum Mulchmaterial.
Die Beete und Wege versinken ab Herbst teilweise knietief in Laub und Grünschnitt, welche ich von benachbarten Flächen einsammle.
Im Norden haben wir einen Schuppen mit Gründach gebaut, von dem das Wasser ins Gemüsebeet tropft.
Am Sitzplatz, dem letzten kleinen Rasenstück im gesamten Garten, hindert ein Steinriegel das Gras daran, die Gemüsebeete zu überwuchern. Der Schotter stammt aus rückgebauten Schottergärten in der Umgebung.
Die Beete und Wege versinken ab Herbst teilweise knietief in Laub und Grünschnitt, welche ich von benachbarten Flächen einsammle.
Im Norden haben wir einen Schuppen mit Gründach gebaut, von dem das Wasser ins Gemüsebeet tropft.
Am Sitzplatz, dem letzten kleinen Rasenstück im gesamten Garten, hindert ein Steinriegel das Gras daran, die Gemüsebeete zu überwuchern. Der Schotter stammt aus rückgebauten Schottergärten in der Umgebung.
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Re: St. Elisabeth
Die Stumpery entstand in einem Teil der großen Mulde, die vom Garagenabriss übrig blieb. Es wurde mir dringend geraten, die Hofkante betonieren zu lassen, denn sonst würde sich das Hofpflaster verschieben.
Ich ließ mir vom Abrissunternehmen kostenlos große Wurzeln in den Hof kippen. Ein Landwirt stapelte sie mir dann - ebenso kostenlos - hübsch auf.
Ich setzte Kultur-Brombeeren an die Wurzeln.
Die Hofkante wurde mit reichlich Schotter befestigt. Das Material hob ich eigenhändig in einem Schottergarten auf.
Das Hofpflaster verschob sich bis jetzt nicht. Und wenn?! Über breitere Fugen freuen sich viele Pflanzen.
Ich ließ mir vom Abrissunternehmen kostenlos große Wurzeln in den Hof kippen. Ein Landwirt stapelte sie mir dann - ebenso kostenlos - hübsch auf.
Ich setzte Kultur-Brombeeren an die Wurzeln.
Die Hofkante wurde mit reichlich Schotter befestigt. Das Material hob ich eigenhändig in einem Schottergarten auf.
Das Hofpflaster verschob sich bis jetzt nicht. Und wenn?! Über breitere Fugen freuen sich viele Pflanzen.
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Re: St. Elisabeth
Der Garten ist jetzt lebendig und pflegeleicht. Wir staunen und beobachten und lassen ihn ganz viel in Ruhe.
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- Simbienchen
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Re: St. Elisabeth
Marissa,
wie schön! Ich hatte vor kurzem schon ein paar Beiträge von dir gelesen, freut mich sehr, dass du wieder da bist....
Dein Hortus hat sich wunderbar entwickelt ...bin schon sehr auf weitere Fotos gespannt!
wie schön! Ich hatte vor kurzem schon ein paar Beiträge von dir gelesen, freut mich sehr, dass du wieder da bist....
Dein Hortus hat sich wunderbar entwickelt ...bin schon sehr auf weitere Fotos gespannt!
"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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Re: St. Elisabeth
Vielen Dank für das herzliche Willkommen!Simbienchen hat geschrieben: ↑Mo 9. Dez 2024, 23:31 Marissa,
wie schön! Ich hatte vor kurzem schon ein paar Beiträge von dir gelesen, freut mich sehr, dass du wieder da bist....
Dein Hortus hat sich wunderbar entwickelt ...bin schon sehr auf weitere Fotos gespannt!
Ich muss mich unbedingt in die Funktionen und den Aufbau des neuen Forums reinfuchsen. Solange der Garten im Winterschlaf ist, müsste ich eigentlich genügend Energie dafür finden...
Ich freue mich, generell wieder mehr Zeit zu haben, um mich mit Gartenthemen zu beschäftigen, von euch zu lesen und eure schönen Bilder anzusehen!
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Re: St. Elisabeth
Im Hortus St. Elisabeth wurde vermutlich sehr viel weniger hart gearbeitet und geschwitzt als bei anderen Natur- und Nutzgartenanlagen, in denen erst aufgeräumt, gejätet oder gerodet werden musste.
1. Durch den Garagenabriss hatte ich eine Mulde, in welcher Stumpery, Magerbeet, Steinhaufen, Käferkeller und Flachteich gemütlich von unten nach oben aufgebaut werden konnten ohne zu buddeln.
2. Es war bereits ein kleiner Gemüsegarten vorhanden.
3. Der Garten war fast leer und bestand hauptsächlich aus Englischem Rasen. Ich konnte mich fast sofort kreativ austoben.
4. Es gab ein altes, gemauertes Kompostloch, in welches ich nur noch Steine werfen musste. So entstand die frostsichere "Eidechsenburg".
5. Es mangelte mir nie an Baumaterialien. Die Nachbarschaft war sehr aufmerksam und bot mir immer wieder schöne Steine, Reisig, Wurzeln oder Mulchmaterial an.
1. Durch den Garagenabriss hatte ich eine Mulde, in welcher Stumpery, Magerbeet, Steinhaufen, Käferkeller und Flachteich gemütlich von unten nach oben aufgebaut werden konnten ohne zu buddeln.
2. Es war bereits ein kleiner Gemüsegarten vorhanden.
3. Der Garten war fast leer und bestand hauptsächlich aus Englischem Rasen. Ich konnte mich fast sofort kreativ austoben.
4. Es gab ein altes, gemauertes Kompostloch, in welches ich nur noch Steine werfen musste. So entstand die frostsichere "Eidechsenburg".
5. Es mangelte mir nie an Baumaterialien. Die Nachbarschaft war sehr aufmerksam und bot mir immer wieder schöne Steine, Reisig, Wurzeln oder Mulchmaterial an.
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Re: St. Elisabeth
St. Elisabeth geht natürlich nicht ohne Rosen (entsprechend der Legende)!
Es gibt noch ein paar alte Rosensträucher mit duftenden Blüten. Zwischen diese habe ich Kirschpflaume, Pfaffenhütchen, Wildrose, Weißdorn und Kornelkirsche gepflanzt. Bis jetzt scheint es ihnen zu gefallen. Früher wurden sie viel gegossen und mit Chemie entlaust. Jetzt brauchen sie das gar nicht mehr und gedeihen gut in Gesellschaft.
Im Hortus sind insgesamt 6 verschiedene Wildrosen verteilt.
"Halbwild" ist die Rose Ballerina, welche mehrmals im Jahr blüht. Sie hat zum Winterbeginn noch Blüten, grüne und rote Hagebutten gleichzeitig an den Zweigen.
Im Hof entsteht ein Topfgarten. Er wird immer dann ergänzt, wenn ich ein Pflanzgefäß über Kleinanzeigen ergattern kann oder im Friedhofscontainer finde. Von meinem Weg zur Arbeit per Fahrrad bringe ich Feldsteine mit und baue auf dem Hofpflaster damit Einfassungen.
Es gibt noch ein paar alte Rosensträucher mit duftenden Blüten. Zwischen diese habe ich Kirschpflaume, Pfaffenhütchen, Wildrose, Weißdorn und Kornelkirsche gepflanzt. Bis jetzt scheint es ihnen zu gefallen. Früher wurden sie viel gegossen und mit Chemie entlaust. Jetzt brauchen sie das gar nicht mehr und gedeihen gut in Gesellschaft.
Im Hortus sind insgesamt 6 verschiedene Wildrosen verteilt.
"Halbwild" ist die Rose Ballerina, welche mehrmals im Jahr blüht. Sie hat zum Winterbeginn noch Blüten, grüne und rote Hagebutten gleichzeitig an den Zweigen.
Im Hof entsteht ein Topfgarten. Er wird immer dann ergänzt, wenn ich ein Pflanzgefäß über Kleinanzeigen ergattern kann oder im Friedhofscontainer finde. Von meinem Weg zur Arbeit per Fahrrad bringe ich Feldsteine mit und baue auf dem Hofpflaster damit Einfassungen.
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