hortus-netzwerk.de

Hallo liebes Forum,

ich kopiere meinen Eingangspost aus dem alten Forum und ihr bekommt noch einen Link zu dem Archiv:

https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/ ... hiroptera/

Wir haben bisher eher unseren Hausbau dokumentiert und mit unseren Gartenarbeiten in einem Blog festgehalten. Jetzt geht es endlich dieses Jahr mehr an den Garten, denn das Haus ist so gut wie (bald irgendwann bestimmt ) fertig.

Mir liegen vor allem die Tierchen sehr am Herzen und ich freue mir nen Keks bei jeder neuen Art, die ich bei mir finden kann .

Also erstmal hallo und vielen Dank für die Aufnahme!

Hortus Chiroptera

Chiroptera bedeutet Fledertiere. Die haben es uns besonders angetan. Aber auch für Reptilien, Amphibien, Vögel, Insekten und Spinnentiere soll unser Hortus ein Rückzugsort sein.

Wir haben in Brandenburg 2022 mit dem Hausbau begonnen und machen uns schon lange Gedanken über unseren Garten, über Permakultur und Naturgarten sind wir dann letztendlich beim Hortus Netzwerk gelandet, wo sich für uns all diese guten Dinge zu einem Ganzen zusammenfügen.

In unserem Garten haben sich bereits im ersten Jahr Fledermäuse in unseren 8 Nistkästen angesiedelt, Gottesanbeterinnen tummeln sich, Wildbienen fliegen ein und aus, finden in unseren teils noch offenen Böden gute Nistmöglichkeiten. Der Brandenburger Sandkasten, äh Boden ist relativ mager und lässt uns gut unsere HotSpot Zone etablieren. Bereits 2021 wurde eine kleinere Magerwiese angelegt, die uns sehr erfreut, aber auch einige einheimische Wildpflanzen haben sich selbst angesiedelt (z.B. Natternkopf, Königskerze, Johanniskraut, Knoblauchrauke, gelber Steinklee und viele andere).

Unsere drei Zonen bestehen aus der Pufferzone, an den Rändern unseres 1000 qm Grundstück haben wir im Westen und Osten bisher 40 Meter Wildsträucherhecken angelegt, mit fast ausschließlich heimischen Gehölzen, wie Wildrosen (Rosa Canina, glauca, majalis, pimpinellifolia), Fingerstrauch, Faulbaum, eingriffeliger Weißdorn, Pfaffenhütchen, Schneeball, Kreuzdorn, Gemeine Traubenkirsche, Holunder, Kornelkirsche, Salweide, Rote Heckenkirsche, Schlehe und Sauerdorn. Im Westen haben wir außerdem einen Bienen- und Schmetterlingssaum mit VWW Zertifizierung auf 15 Metern ausgebracht.

Im Norden, am Waldrand unseres Grundstücks haben wir eine 27 Meter lange Totholzhecke angelegt, die zwischen 40 und 60 cm breit ist. Sie soll mit der Zeit noch breiter werden, um besseren Unterschlupf zu bieten.

Davor befindet sich im Nordwesten ein Käfer- und Amphibienkeller, der einen Meter breit und lang, sowie etwas über einen Meter tief ist und mit verschiedenen Materialien gefüllt wurde.

Die HotSpot Zone befindet sich um das Haus herum, dort wurde der Boden mit Bauschutt verdichtet und soll dann später bepflanzt werden. Ansonsten wird im Nordwesten weitere Magerwiese angelegt werden, diese ist noch in der Entstehung. Auch eine nachtblühende Fledermauswiese wird dieses Frühjahr ausgebracht.

Bei der Ertragszone befinden wir uns noch ganz am Anfang, der Gemüsegarten muss noch angelegt werden, bisher haben wir „nur“ 2 Süßkirschen, 2 Apfel- und 2 Birnenbäume. Es sollen aber verschiedene Beete entstehen, wie zB Schlüssellochbeet, Kraterbeet, Hügelbeete, Hochbeete. Ein Gewächshaus ist ebenfalls in Planung.

Wir verwenden regionale Erden ohne Torf, kein Gift, keinen chemischen Dünger. Pflanzen versuchen wir regional und in Bio Qualität zu bekommen, wo möglich. Vieles soll noch folgen, wie ein Teich, Trockenmauern, Lehm für die Schwalben und Wildbienen, kleinere Insektennisthilfen, ordentliche Komposte, Reptilienburg, ein Sumpfbeet, Sandarien usw.

Wir freuen uns sehr, endlich mehr im Garten werkeln zu können!

Ich knüpfe dann hier einfach mal an.

Das Fledermausbeet gedeiht prächtig und das Saatgut ist sehr gut aufgegangen. Mit der Reptilienburg konnten wir nicht weiter machen, weil der Mensch, der uns die Steine bringen sollte, sehr unzuverlässig ist.

Ich hatte mega viel Stress die letzten Wochen und dann kam ich nach Hause (nachdem ich entdeckt hatte, dass mein Portemonnaie geklaut wurde) und die Forstarbeiter hatten auf unserem und dem benachbarten Privatgrundstück aus Versehen Bäume gefällt .
Unsere Nachbarin hat zum Glück eingegriffen, bevor die mit ihrer großen Fällmaschine unser Grundstück platt gemacht haben.
Eine gesunde Kiefer wurde trotzdem gefällt . Das Schlimmste für mich war aber, dass die dicke Birke von nebenan auf unsere Totholzhecke gefallen ist, genau da wo unsere Zauneidechsen wohnen . All das Holz hier ist illegal gefällt worden. Ihr glaubt nicht wie erleichtert ich war, als ich mehrere Zauneidechsen wieder gesehen habe . Sie sind also weder erschlagen worden, noch geflohen.

Ich durfte heute einen Grünen Zipfelfalter (Callophrys rubi) das erste Mal in echt sehen, er hat seine Eier auf unser Johanniskraut abgelegt. Trotz täglicher Kontrolle konnte ich weder am Kreuzdorn, noch am Faulbaum Zitronenfalter Larven entdecken.

Eine kleine Zusammenfassung von Insekten der letzten Woche
Und jetzt muss ich einen weiteren Post machen, weil mich das Forum keine weiteren Fotos hochladen lässt

Da meiner Nachbarin unser Gras an der Grenze zu lang wurde hab ich noch ein neues Beet angelegt, mit den paar Stauden, die es etwas nährstoffreicher wollen.
Hier ist es etwas gemischt und es durften auch ein paar nicht heimische Pflanzen einziehen.

Vorne ist die Wilde Karde (Dispacus fullonum), dann kommen zwei Duftnesseln (Agastache rugosa, einmal 'Black adder' und 'Blue Fortune'), dann Moschusmalve (Malva moschata), dann eine Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris), Echtes Labkraut (Galium verum), Berg Flockenblume (Centaurea montana, aber eine Sorte, die 'Black Sprite'), Knotiger Storchschnabel (Geranium nodosum), Flachblatt-Mannstreu (Eryngium planum), Kleines Mädesüß (Filipendula vulgaris), Schafgarbe (Achillea millefolia, aber eine Sorte 'Lilac Beauty'), noch eine Kuhschelle, Wiesensalbei (Salvia pratensis), noch ein Labkraut, Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum), noch eine schwarze Duftnessel, Balkan Storchschnabel (Geranium macrorrhizum), Steppensalbei (Salvia nemorosa), Großblättrige Königskerze (Verbascum densiflorum), noch eine Kuhschelle, Muskateller Salbei (Salvia sclarea), Hundszunge (Cynoglossum officinalis) und ein Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis).

Zwei Drittel sind damit heimisch, der Rest zumindest auch für die Generalisten unter den Insekten sinnvoll.
Bei den schwarzen Sorten kommt der Grufti in mir durch und vom der Schafgarbe ist mein halber Garten voll mit der Wildform. Aber ansonsten ziehe ich immer die heimische Wildform vor.

Vorher Richtung Norden Nachher Richtung Norden Vorher Richtung Süden Nachher Richtung Süden Und das größte Highlight dieses Jahr war bisher der Schlupf der ersten Gottesanbeterinnen (Mantis religiosa). Die kleinen Nymphen sind schon genauso aufgeweckt wie ihre adulten Exemplare.

Dein Garten, der Hammer, dein Haus - überirdisch, aber dein Schlüpfling :tomatenauge

@Erebus
Sehe ich genauso

Vorher konnte ich im alten Forum so viel Bilder einfügen, wie ich wollte, hier nur noch fünf. Das nervt. Oder ich mache irgendwas falsch

Aber hier sind die kleinen Racker nochmal Hier werde ich direkt angeguckt

so niedliche kleine Wesen, auch wenn sie räuberisch agieren. Schöne Tiere

Hallöchen,

Hortus-Eintragung wurde angepasst und der Beitrag ins Forum "Eingetragener Hortus - Mein Hortus und ich!" verschoben.

LG Robert

Wir waren mal wieder fleißig.
Der GaLaBauer von nebenan ist fertig und wir konnten dann Anfang Juni ENDLICH das große Staudenbeet anlegen .

Es sind insgesamt 66 Stauden gepflanzt worden. Wir haben den Boden vom Bagger etwas grubbern lassen, weil der Boden dort komplett verdichtet war, vom drüber fahren. Dann haben wir das bisschen Gras, was da vorher wuchs raus gezogen, Unterboden (Sand vom Aushub) über den Boden und dann gekalkt. Ich habe bei Frank Schröder gelernt, dass die meisten unserer heimischen Pflanzen einen eher basischen Boden möchte. Also haben wir mit kohlesaurem Kalk haben versucht, den Boden etwas basischer zu machen.

Dann erstmal überlegt, wie und wo die Pflanzen hinkommen. Die kleinen an die Ränder, die größten in die Mitte. Dann nachgeguckt, wer wie viel Platz möchte.

Natürlich ist es nicht ideal, ein neues Beet im Juni anzufangen, aber in den Töpfen wären die Pflanzen auch nicht mehr so lange klar gekommen. Und der eigentliche Plan war ja das Ganze Anfang April zu pflanzen...

Ich bin sehr zufrieden, aber schaut selbst. Von den 66 Pflanzen sind 62 heimisch.
Blick Richtung Westen


Blick Richtung Osten


Und dann ein paar Wochen später. Nochmal Westen


Und Osten


Und Vogelperspektive vom Flederstein aus.

Uuund wir konnten auch noch die Reptilienburg endlich fertig machen!
Wir haben uns nochmal 4 Tonnen Eiszeitfindlinge zwischen 20 und 50 cm liefern lassen.

Nachdem der GaLaBauer von nebenan uns ewig vertröstet hat, haben wir uns die dann einfach vom Steinpark selbst liefern lassen.

Wir haben ganz schön schwer geschleppt, die Steine waren echt groß teilweise



Aber es ist wirklich sehr schön geworden. Die Burg ist ca 60 cm hoch. Wir haben die größere Lücken mit Steinen gefüllt, damit Wiesel und Mäuse im Winter nicht die kaltestarren Reptilien in den Tiefen der Burg auffressen.



Das Endergebnis in Nahaufnahme


Und nochmal ne Aufnahme von hinten, mit dem Fledermausbeet im Hintergrund.



Was jetzt noch fehlt, ist den Norden zu bepflanzen. Durch die Bepflanzung kann bei Starkregen weniger Wasser in die Burg gelangen, da es von der Erde und Pflanzen abgefangen wird. Damit die Erde nicht in die Burg gespült werden kann, sollte zu Beginn eine Art Vlies oder ähnliches über die Steine gelegt werden. Ich möchte keine Plastikvliese in meinem Garten benutzen und habe dann gesehen, dass ich Baumwollgaze oder alte Jutebeutel benutzen könnte. Da muss ich mich nochmal genauer informieren.
Edit: Es fehlt noch die Sandfläche vor der Burg, zur Eiablage. Da aber mal wieder der gesamte aufgetürmte Sand von wer weiß wie vielen Insekten bewohnt / bebrütet wird, muss das warten

Dann hoffen wir mal, dass es den Reptilien gut gefällt. Und natürlich allen anderen, die da gerne einziehen möchten.

Euer Garten wird immer cooler