Hortus musicae
Verfasst: So 12. Mai 2024, 19:46
Liebe Forianer*innen,
hier die Vorstellung meines Gärtchens.
Nachdem meine Schwester, Biologin und Gymnasiallehrerin, mich auf das Hortus-Netzwerk und -Konzept aufmerksam machte, habe ich seit dem letzten Jahr begonnen, unseren Garten an das Drei-Zonen-Modell anzupassen, das mich sofort überzeugt hat und dessen Grundlagen bereits vorhanden waren.
Der Garten war bereits zuvor ein Naturgarten, der fast exakt dem Drei-Zonen-Konzept entsprach, aber noch ohne Käferkeller (im hinteren Bereich des letzten Fotos) und Steinpyramide neben dem Sandarium (s. vorletztes Foto), die ich nun ergänzt habe.
Die Pyramide wird noch wachsen und ist bis jetzt überwiegend aus dem am Berg hier anstehenden Schilfsandstein errichtet, zusätzlich mit zwei Ziegelblöcken aus einer erneuerten Treppe im Garten. Sie befindet sich direkt am Sandarium, neben dem auch ein Waldgeißblatt als Wildbienen und Schmetterlingsnahrungspflanze gepflanzt habe, nahebei habe ich Lauch und Salbei gesetzt. Das Sandarium ist durch Schilfsandstein-Blöcke segmentiert, da eine Hauskatze das Sandarium zunächst als Katzenklo benutzte ( ). Es ist 30 cm tief ausgehoben und mit gratis von der Stadt Herrenberg erhaltenem Sand befüllt, der aus einem Stadtstrand-Projekt recycelt wurde.
Der mittlere Teil des Käferkellers ist in einem ca 25 cm tiefen Loch versenkt und besteht aus bereits angemodertem Holz. Er ist zumindest vom Balkenschröter sicher besiedelt
Totholzhaufen, Steinhaufen und Heckenschnitt-Haufen waren schon länger vorhanden und dienten als Reservoir für die neuen Module.
Die Bepflanzung hatte ich bereits zuvor so verändert, dass sie mit Hot Spot-Zonen versehen und für Insekten, Reptilien und Vögel optimiert war: Ein Magerwiesen-Segment von ca. 2x1,5 Meter, obere Erdschicht von ca 10 cm gegen Sand getauscht, darauf Wildblumen gesetzt (Skabiose, Schlüsselblume, Heilziest, Katzenminze, Dost, siehe letztes Foto), Raupennahrungspflanzen statt Dekopflanzen: Hibiskus und Rhododendron ersetzt durch heimische Pflanzen: Holunder, Faulbaum, zahlreiche heimische Kräuter gesetzt (Dill und Fenchel, als Raupennahrungspflanze für den Papilio machaon, lauch und Salbei für Wildbienen). Als nicht-heimische Arten sind nur Schmetterlingsflieder und Pfingstrosen sowie wenige Zuchtrosen vorhanden. Die Schmetterlingsflieder habe ich teils entfernt, war bisher noch nicht davon überzeugt, sie komplett zu entfernen (so lebt bei uns etwa der Königskerzen-Mönch an ihr, und sie haben sich in meinem Garten nie selbst ausgesäht). Nachtrag 14.5.: Ich werde nun doch alle bis auf einen der Bodleia durch Wasserdost und Echten Baldrian ersetzen, beim einzigen verbleibenden Bodleia zur Sicherheit rechtzeitig die Samenstände entfernen und entsorgen.
Die Ertragszone ist seit langem vorhanden, was jedoch in größerer Fettwiese resultierte, die ich sukzessive ausmagern werde. Als Ertragspflanzen pflegen wir: Brombeer-Sträucher, Himbeersträucher, Rote Johannisbeere (siehe erstes Foto), Stachelbeere, einen alten Apfelbaum (wird bald durch neuen Setzling ergänzt), Birnenbaum, Zwetschgenbaum, Rhabarber.
Wir haben noch nie (seit dem Erwerb des Grundstücks 1927) Gifte eingesetzt und nie zusätzlichen Dünger eingesetzt, sondern stets selbst kompostiert (siehe zweites Foto).
Die Pufferzone wird überwiegend durch eine alte, große Buchshecke gebildet, die mehreren Vogelarten Nistplätze und Nahrung (Buchsbaumzünsler.... bei uns fressen Meisen, Mönchsgrasmücke und Haussperlinge die Raupen) bietet. Im Osten ist teilweise ein Efeubewachsener Holz-Gartenzaun mit Altholz innerhalb die Pufferzone. Die Westseite ist ein Metall-Gartenzaun, der teils Brombeer-bewachsen ist. Der Buchshecke innen vorgelagert sind mehrere Rote Heckenkirschen (siehe drittes Foto) und Gemeine Flieder.
An sich im Garten fortpflanzenden Tierarten sind bisher sicher belegt:
Sieben Vogelarten (Heckenbraunelle, Mönchsgrasmücke, Amsel, Blaumeise, Hausrotschwanz, Haussperling und Zilpzalp).
Drei Reptilienarten: Zaun- und Mauer(!)-Eidechsen (ein großer Bereich besteht aus Trockenmauern) und Blindschleiche.
An Amphibien die Erdkröte.
An Insekten: Ameisenlöwe (siehe Foto des Trichters), Wildbienen (sicher bestimmt sind bisher Osmia caerulescens, Andrena cineraria, siehe Foto im Sandarium, Andrena haemorrhoa), Schmetterlinge (u. a. C-Falter - siehe Fotos der Eier, Mattscheckiger Braundickkopffalter, Gelbwürfeliger Dickkopffalter, Malven-Dickkopffalter, Nierenfleck-Zipfelfalter - s. Foto -, viele Kleinschmetterlinge, wie Plutella porrectella - s. Foto -, Bildbelege habe ich sogar für insgesamt 143 Lepidoptera-Arten im Garten seit 2019, die teils aber von außen einflogen), mehrere Wespen- (auch Hornissen), Käfer- (z. Bsp. Balkenschröter im Käferkeller) und Fliegenarten.
Alle drei Zonen und ein funktionierender Kreislauf sind vorhanden, keine Biozide eingesetzt, Strukturelemente für wilde Tierarten vorhanden.
Die rohen Fakten sind:
Beschreibung: Siehe oben.
Gewünschter Name: Hortus musicae (Bedeutung: Der Zusatz wurde gewählt, da wir seit vier Generationen Berufsmusiker und Lehrer sind und der Garten aus dem Haus heraus immer wieder durch Musik erfüllt wird).
Mein Name: Dr. Christoph Öhm-Kühnle
Postleitzahl: 71083
Hortus-Ort: Herrenberg
Größe in m2: Ca. 230 m2 auf drei Ebenen am Hang.
__Anlagen: Fotos (weitere in Antwortmails)
hier die Vorstellung meines Gärtchens.
Nachdem meine Schwester, Biologin und Gymnasiallehrerin, mich auf das Hortus-Netzwerk und -Konzept aufmerksam machte, habe ich seit dem letzten Jahr begonnen, unseren Garten an das Drei-Zonen-Modell anzupassen, das mich sofort überzeugt hat und dessen Grundlagen bereits vorhanden waren.
Der Garten war bereits zuvor ein Naturgarten, der fast exakt dem Drei-Zonen-Konzept entsprach, aber noch ohne Käferkeller (im hinteren Bereich des letzten Fotos) und Steinpyramide neben dem Sandarium (s. vorletztes Foto), die ich nun ergänzt habe.
Die Pyramide wird noch wachsen und ist bis jetzt überwiegend aus dem am Berg hier anstehenden Schilfsandstein errichtet, zusätzlich mit zwei Ziegelblöcken aus einer erneuerten Treppe im Garten. Sie befindet sich direkt am Sandarium, neben dem auch ein Waldgeißblatt als Wildbienen und Schmetterlingsnahrungspflanze gepflanzt habe, nahebei habe ich Lauch und Salbei gesetzt. Das Sandarium ist durch Schilfsandstein-Blöcke segmentiert, da eine Hauskatze das Sandarium zunächst als Katzenklo benutzte ( ). Es ist 30 cm tief ausgehoben und mit gratis von der Stadt Herrenberg erhaltenem Sand befüllt, der aus einem Stadtstrand-Projekt recycelt wurde.
Der mittlere Teil des Käferkellers ist in einem ca 25 cm tiefen Loch versenkt und besteht aus bereits angemodertem Holz. Er ist zumindest vom Balkenschröter sicher besiedelt
Totholzhaufen, Steinhaufen und Heckenschnitt-Haufen waren schon länger vorhanden und dienten als Reservoir für die neuen Module.
Die Bepflanzung hatte ich bereits zuvor so verändert, dass sie mit Hot Spot-Zonen versehen und für Insekten, Reptilien und Vögel optimiert war: Ein Magerwiesen-Segment von ca. 2x1,5 Meter, obere Erdschicht von ca 10 cm gegen Sand getauscht, darauf Wildblumen gesetzt (Skabiose, Schlüsselblume, Heilziest, Katzenminze, Dost, siehe letztes Foto), Raupennahrungspflanzen statt Dekopflanzen: Hibiskus und Rhododendron ersetzt durch heimische Pflanzen: Holunder, Faulbaum, zahlreiche heimische Kräuter gesetzt (Dill und Fenchel, als Raupennahrungspflanze für den Papilio machaon, lauch und Salbei für Wildbienen). Als nicht-heimische Arten sind nur Schmetterlingsflieder und Pfingstrosen sowie wenige Zuchtrosen vorhanden. Die Schmetterlingsflieder habe ich teils entfernt, war bisher noch nicht davon überzeugt, sie komplett zu entfernen (so lebt bei uns etwa der Königskerzen-Mönch an ihr, und sie haben sich in meinem Garten nie selbst ausgesäht). Nachtrag 14.5.: Ich werde nun doch alle bis auf einen der Bodleia durch Wasserdost und Echten Baldrian ersetzen, beim einzigen verbleibenden Bodleia zur Sicherheit rechtzeitig die Samenstände entfernen und entsorgen.
Die Ertragszone ist seit langem vorhanden, was jedoch in größerer Fettwiese resultierte, die ich sukzessive ausmagern werde. Als Ertragspflanzen pflegen wir: Brombeer-Sträucher, Himbeersträucher, Rote Johannisbeere (siehe erstes Foto), Stachelbeere, einen alten Apfelbaum (wird bald durch neuen Setzling ergänzt), Birnenbaum, Zwetschgenbaum, Rhabarber.
Wir haben noch nie (seit dem Erwerb des Grundstücks 1927) Gifte eingesetzt und nie zusätzlichen Dünger eingesetzt, sondern stets selbst kompostiert (siehe zweites Foto).
Die Pufferzone wird überwiegend durch eine alte, große Buchshecke gebildet, die mehreren Vogelarten Nistplätze und Nahrung (Buchsbaumzünsler.... bei uns fressen Meisen, Mönchsgrasmücke und Haussperlinge die Raupen) bietet. Im Osten ist teilweise ein Efeubewachsener Holz-Gartenzaun mit Altholz innerhalb die Pufferzone. Die Westseite ist ein Metall-Gartenzaun, der teils Brombeer-bewachsen ist. Der Buchshecke innen vorgelagert sind mehrere Rote Heckenkirschen (siehe drittes Foto) und Gemeine Flieder.
An sich im Garten fortpflanzenden Tierarten sind bisher sicher belegt:
Sieben Vogelarten (Heckenbraunelle, Mönchsgrasmücke, Amsel, Blaumeise, Hausrotschwanz, Haussperling und Zilpzalp).
Drei Reptilienarten: Zaun- und Mauer(!)-Eidechsen (ein großer Bereich besteht aus Trockenmauern) und Blindschleiche.
An Amphibien die Erdkröte.
An Insekten: Ameisenlöwe (siehe Foto des Trichters), Wildbienen (sicher bestimmt sind bisher Osmia caerulescens, Andrena cineraria, siehe Foto im Sandarium, Andrena haemorrhoa), Schmetterlinge (u. a. C-Falter - siehe Fotos der Eier, Mattscheckiger Braundickkopffalter, Gelbwürfeliger Dickkopffalter, Malven-Dickkopffalter, Nierenfleck-Zipfelfalter - s. Foto -, viele Kleinschmetterlinge, wie Plutella porrectella - s. Foto -, Bildbelege habe ich sogar für insgesamt 143 Lepidoptera-Arten im Garten seit 2019, die teils aber von außen einflogen), mehrere Wespen- (auch Hornissen), Käfer- (z. Bsp. Balkenschröter im Käferkeller) und Fliegenarten.
Alle drei Zonen und ein funktionierender Kreislauf sind vorhanden, keine Biozide eingesetzt, Strukturelemente für wilde Tierarten vorhanden.
Die rohen Fakten sind:
Beschreibung: Siehe oben.
Gewünschter Name: Hortus musicae (Bedeutung: Der Zusatz wurde gewählt, da wir seit vier Generationen Berufsmusiker und Lehrer sind und der Garten aus dem Haus heraus immer wieder durch Musik erfüllt wird).
Mein Name: Dr. Christoph Öhm-Kühnle
Postleitzahl: 71083
Hortus-Ort: Herrenberg
Größe in m2: Ca. 230 m2 auf drei Ebenen am Hang.
__Anlagen: Fotos (weitere in Antwortmails)