Pyramide (Garten der Gartenphilosophin)
Verfasst: Sa 24. Feb 2024, 21:33
Meine selbstgebaute Steinpyramide
La pyramide bleue
Die fertige Pyramide
Sie ist vollendet, meine erste selbstgebaute Steinpyramide. Inspiriert durch Markus Gastls Buch des Drei-Zonen-Gartens habe ich meine erste Steinpyramide selber gebaut. Davor steche ich noch die Grassoden ab und lege meine Wildblumenwiese an. Warum nun aber eine Steinpyramide? Das hat mehrere Gründe:
Die beiden Hochbeete im Hintergrund brauchten nach vorne einen Abschluss. Zuerst dachte ich, das die Robinie reicht, das tat sie nach meinem Gefühl aber nicht. Beim Herumschweifen meiner Blicke entstand die Idee einer Pyramide an dieser Stelle. Meine Blicke schwirrten nämlich zu dem Steinhaufen auf der linken Seite und der Leere auf der rechten Seite und dann nach Innen, wo das Bild einer Pyramide entstand. Dazu kam, das das sehr praktisch ist, denn der Aushub der Erde konnte gleich in den zu füllenden Hochbeeten versenkt werden.
Ein Fundament muss geschaffen werden
Ein weiterer Grund ist, das so eine Pyramide einen hohen Wert für Insekten und wenn ich Glück habe, auch Amphibien haben kann, denn in den Hohlräumen der Pyramide finden sie ein Versteck. Da so eine Pyramide viel kleine Flächen beinhaltet und sie auch gen Süden ausgerichtet ist, wird sie noch mit Hauswurzen bepflanzt werden. Die Hauswurz kommt wunderbar mit diesen sehr kargen trockenen Verhältnissen zurecht und braucht kaum Erde. Das kommt mir sehr entgegen. Blühen die Hauswurzen, dann sind sie eine reiche Nektarquelle für unsere Insekten. Ihr seht, so eine Pyramide hat einen hohen Stellenwert. Ausserdem ist sie ein schönes stilbildendes Element im Garten. Was will ich also mehr?
Hier ist es im Moment noch etwas öde
Zuerst muss jedoch gebaut werden
Wir haben hier in der Gegend ja mal nun nur runde Steine, das bedeutet, das so eine Pyramide Gefahr läuft, einfach zu einem Steinhaufen zusammenzufallen. Denn unsere Steine sind halt eher rund, denn eckig. Sie liegen herum, wo der Gletscher oder der Mensch sie gerade haben fallen gelassen und werden nicht in Steinbrüchen gebrochen. Also muss ich meiner Pyramide viel Sorgfalt angedeihen lassen, damit sie ihre Pyramidenform behält.
Der Steinberg wird verkleinert
Anlegen eines Fundamentes
Dazu hebe ich die Fläche aus, auf der sie stehen soll. Rund und runter bis auf den Sand, der hier bei 30 cm beginnt. Die Grundfläche ist Um und bei 70 cm? Nach Gefühl, aber eher nicht zu klein. Am Karfreitag habe ich bei bestem Wetter begonnen, das Loch auszuheben und den Erdaushub gleich im Hochbeet verschwinden lassen.
Also, Karfreitag begonnen und feinsten Kies in die Grube gefahren. Freundliche Nachbarn haben ihn vom Bauen über und so hatte ich kurze Wege, ihn zu fahren. Mir war gar nicht klar, WIE SCHWER so eine Karre Kies ist; ich musste viel mehr fahren und schippen, weil die Schubkarre mir sonst einfach zu schwer wurde und die scharfen Kurven kaum zu bewältigen waren, ohne das die Karre umkippen könnte. Zwei Stunden schaufeln, schippen, festtreten und mein Tag war fertig.
Ohne Schnee keine Vollendung
Ohne Schnee kein Bau
Der nächste Tag hat dann eine ordentliche Schneefuhre gebracht und somit Ruhe zu weiterem Denken. Erst Ostermontag habe ich meine Arbeit wieder aufnehmen können, ich bin auch beim Wetter Warmduscher…
Die erste Reihe für die Pyramide habe ich als Ring mit glatten Betonsteinen als Begrenzung nach aussen gelegt. Da meine Steine eher rund sind, habe ich darauf geachtet, das der äussere Rand eher etwas höher liegt als der innere Rand. Die Steine insgesamt haben alle eine Tendenz von mir mitbekommen eher nach innen zu rutschen als nach aussen. Da ich innen die Pyramide mit dem Kies verfülle, ist eine gute Stütze und somit Stabilität gegeben. Diese runden Steine entwickeln trotzdem immer eine Eigendynamik, dennoch hoffe ich, das sich das so über Jahre hält.
Philosophisch definierte Mitte
Nachdem nun der Ring gelegt wurde, habe ich die Mitte definiert und dann begonnen, die passenden Steine zu finden und zu platzieren. Das ist ein sehr schöner Teil der Arbeit, die viel mit Meditation zu tun hat und mich völlig von anderen Gedanken weggehalten hat:
Welcher Stein ist der Nächste?
Welchen Stein benötige ich?
Wie ist der Stein zu legen?
Wo passt er hin?
Es ist wie Kontakt zu Steinen aufzunehmen und mit ihnen in Kommunikation zu treten.
Mein Steinberg ist riesig, die Auswahl an Steinen ebenfalls. Unten braucht es große Steine, nach oben hin werden sie immer kleiner. Steine fügen sich aber nicht so harmonisch zusammen, wie es z.B. Mürbeteig macht. Sie wollen gefunden und gedreht und gelegt werden. Manchmal wollen sie doch an eine andere Stelle gelegt werden. Es kam aber immer der Moment wo mir klar war: Hier liegt der Stein richtig. Es ist so ein Gefühl des „Einrastens“. Dann liegt der Stein fest und stabil und rührt sich kaum mehr. Aus Respekt, das meine Pyramide zu einem Haufen zusammen rutscht, habe ich bei wirklich jedem Stein genau auf diesen Moment gewartet und habe dann erst den nächsten Stein ausgesucht.
Der erste Ring Steine wird gelegt
Die Steine kommunizieren mit mir
Lustigerweise haben sich die Steine auf dem großen Berg immer „gemeldet“, wenn sie dran waren. Auf dem Weg von der Pyramide zum Steinberg habe ich eine Idee von der Form gehabt und wusste schon im Voraus, wo am Berg ich suchen musste. Manchmal musste der Stein erst einmal freigelegt werden, er war nur in einem kleinen Teil zu sehen. Gepasst hat er dann immer. Vielleicht nicht an der im ersten Moment dafür vorgesehenen Stelle aber an einer anderen Stelle. Kein Stein musste zurück getragen werden. Irgendwann fand ich auch den Stein, der die Pyramide als Spitze krönen sollte, eine Haube als blauer Stein. Genauso lag da eine Steinplatte, die als Unterlage für die Haube dienen konnte.
Jeder Reihe Steine, die das Rund und die Höhe ausmachten wurde von Innen mit Kies ausgefüllt. Eben wegen besagter Stabilität. Ausserdem ist die gefüllte Mitte auch eine weitere Möglichkeit einer möglichen Besiedelung. Ausser, dieser Kies ist zu rieselig. Das werde ich beobachten. Hohlräume gibt es dennoch zu Hauf.
die Pyramide wächst
Nach einige Stunden Laufens und Stapelns kam dann der Höhepunkt und die Pyramide wurde mit dem blauen Haubenstein gekrönt. Da steht sie nun, die blaue Pyramide und rundet diesen neuen Gartenbereich ab. Demnächst geht es auf Einkaufstour, um sie zu bepflanzen, dann geht es auf Phototouren um sie bildlich zu beobachten.
Fertig!
Den Bau einer Pyramide mit Euren Mitteln und Steinen kann ich nur empfehlen, es gibt viele kreative Möglichkeiten und Materialien, um eine Pyramide in den Garten zu stellen!
Pyramidenbau tut den Tieren und den Menschen gut; jedem auf seine Weise!
Autor:
Ulrike Lohmann
arten der Gartenphilosophin
Garten der Gartenphilosophin auf FB
Internetpräsenz der Gartenphilosphin
Urheberrechte der Bilder und Texte liegen bei Ulrike Lohmann Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung.
La pyramide bleue
Die fertige Pyramide
Sie ist vollendet, meine erste selbstgebaute Steinpyramide. Inspiriert durch Markus Gastls Buch des Drei-Zonen-Gartens habe ich meine erste Steinpyramide selber gebaut. Davor steche ich noch die Grassoden ab und lege meine Wildblumenwiese an. Warum nun aber eine Steinpyramide? Das hat mehrere Gründe:
Die beiden Hochbeete im Hintergrund brauchten nach vorne einen Abschluss. Zuerst dachte ich, das die Robinie reicht, das tat sie nach meinem Gefühl aber nicht. Beim Herumschweifen meiner Blicke entstand die Idee einer Pyramide an dieser Stelle. Meine Blicke schwirrten nämlich zu dem Steinhaufen auf der linken Seite und der Leere auf der rechten Seite und dann nach Innen, wo das Bild einer Pyramide entstand. Dazu kam, das das sehr praktisch ist, denn der Aushub der Erde konnte gleich in den zu füllenden Hochbeeten versenkt werden.
Ein Fundament muss geschaffen werden
Ein weiterer Grund ist, das so eine Pyramide einen hohen Wert für Insekten und wenn ich Glück habe, auch Amphibien haben kann, denn in den Hohlräumen der Pyramide finden sie ein Versteck. Da so eine Pyramide viel kleine Flächen beinhaltet und sie auch gen Süden ausgerichtet ist, wird sie noch mit Hauswurzen bepflanzt werden. Die Hauswurz kommt wunderbar mit diesen sehr kargen trockenen Verhältnissen zurecht und braucht kaum Erde. Das kommt mir sehr entgegen. Blühen die Hauswurzen, dann sind sie eine reiche Nektarquelle für unsere Insekten. Ihr seht, so eine Pyramide hat einen hohen Stellenwert. Ausserdem ist sie ein schönes stilbildendes Element im Garten. Was will ich also mehr?
Hier ist es im Moment noch etwas öde
Zuerst muss jedoch gebaut werden
Wir haben hier in der Gegend ja mal nun nur runde Steine, das bedeutet, das so eine Pyramide Gefahr läuft, einfach zu einem Steinhaufen zusammenzufallen. Denn unsere Steine sind halt eher rund, denn eckig. Sie liegen herum, wo der Gletscher oder der Mensch sie gerade haben fallen gelassen und werden nicht in Steinbrüchen gebrochen. Also muss ich meiner Pyramide viel Sorgfalt angedeihen lassen, damit sie ihre Pyramidenform behält.
Der Steinberg wird verkleinert
Anlegen eines Fundamentes
Dazu hebe ich die Fläche aus, auf der sie stehen soll. Rund und runter bis auf den Sand, der hier bei 30 cm beginnt. Die Grundfläche ist Um und bei 70 cm? Nach Gefühl, aber eher nicht zu klein. Am Karfreitag habe ich bei bestem Wetter begonnen, das Loch auszuheben und den Erdaushub gleich im Hochbeet verschwinden lassen.
Also, Karfreitag begonnen und feinsten Kies in die Grube gefahren. Freundliche Nachbarn haben ihn vom Bauen über und so hatte ich kurze Wege, ihn zu fahren. Mir war gar nicht klar, WIE SCHWER so eine Karre Kies ist; ich musste viel mehr fahren und schippen, weil die Schubkarre mir sonst einfach zu schwer wurde und die scharfen Kurven kaum zu bewältigen waren, ohne das die Karre umkippen könnte. Zwei Stunden schaufeln, schippen, festtreten und mein Tag war fertig.
Ohne Schnee keine Vollendung
Ohne Schnee kein Bau
Der nächste Tag hat dann eine ordentliche Schneefuhre gebracht und somit Ruhe zu weiterem Denken. Erst Ostermontag habe ich meine Arbeit wieder aufnehmen können, ich bin auch beim Wetter Warmduscher…
Die erste Reihe für die Pyramide habe ich als Ring mit glatten Betonsteinen als Begrenzung nach aussen gelegt. Da meine Steine eher rund sind, habe ich darauf geachtet, das der äussere Rand eher etwas höher liegt als der innere Rand. Die Steine insgesamt haben alle eine Tendenz von mir mitbekommen eher nach innen zu rutschen als nach aussen. Da ich innen die Pyramide mit dem Kies verfülle, ist eine gute Stütze und somit Stabilität gegeben. Diese runden Steine entwickeln trotzdem immer eine Eigendynamik, dennoch hoffe ich, das sich das so über Jahre hält.
Philosophisch definierte Mitte
Nachdem nun der Ring gelegt wurde, habe ich die Mitte definiert und dann begonnen, die passenden Steine zu finden und zu platzieren. Das ist ein sehr schöner Teil der Arbeit, die viel mit Meditation zu tun hat und mich völlig von anderen Gedanken weggehalten hat:
Welcher Stein ist der Nächste?
Welchen Stein benötige ich?
Wie ist der Stein zu legen?
Wo passt er hin?
Es ist wie Kontakt zu Steinen aufzunehmen und mit ihnen in Kommunikation zu treten.
Mein Steinberg ist riesig, die Auswahl an Steinen ebenfalls. Unten braucht es große Steine, nach oben hin werden sie immer kleiner. Steine fügen sich aber nicht so harmonisch zusammen, wie es z.B. Mürbeteig macht. Sie wollen gefunden und gedreht und gelegt werden. Manchmal wollen sie doch an eine andere Stelle gelegt werden. Es kam aber immer der Moment wo mir klar war: Hier liegt der Stein richtig. Es ist so ein Gefühl des „Einrastens“. Dann liegt der Stein fest und stabil und rührt sich kaum mehr. Aus Respekt, das meine Pyramide zu einem Haufen zusammen rutscht, habe ich bei wirklich jedem Stein genau auf diesen Moment gewartet und habe dann erst den nächsten Stein ausgesucht.
Der erste Ring Steine wird gelegt
Die Steine kommunizieren mit mir
Lustigerweise haben sich die Steine auf dem großen Berg immer „gemeldet“, wenn sie dran waren. Auf dem Weg von der Pyramide zum Steinberg habe ich eine Idee von der Form gehabt und wusste schon im Voraus, wo am Berg ich suchen musste. Manchmal musste der Stein erst einmal freigelegt werden, er war nur in einem kleinen Teil zu sehen. Gepasst hat er dann immer. Vielleicht nicht an der im ersten Moment dafür vorgesehenen Stelle aber an einer anderen Stelle. Kein Stein musste zurück getragen werden. Irgendwann fand ich auch den Stein, der die Pyramide als Spitze krönen sollte, eine Haube als blauer Stein. Genauso lag da eine Steinplatte, die als Unterlage für die Haube dienen konnte.
Jeder Reihe Steine, die das Rund und die Höhe ausmachten wurde von Innen mit Kies ausgefüllt. Eben wegen besagter Stabilität. Ausserdem ist die gefüllte Mitte auch eine weitere Möglichkeit einer möglichen Besiedelung. Ausser, dieser Kies ist zu rieselig. Das werde ich beobachten. Hohlräume gibt es dennoch zu Hauf.
die Pyramide wächst
Nach einige Stunden Laufens und Stapelns kam dann der Höhepunkt und die Pyramide wurde mit dem blauen Haubenstein gekrönt. Da steht sie nun, die blaue Pyramide und rundet diesen neuen Gartenbereich ab. Demnächst geht es auf Einkaufstour, um sie zu bepflanzen, dann geht es auf Phototouren um sie bildlich zu beobachten.
Fertig!
Den Bau einer Pyramide mit Euren Mitteln und Steinen kann ich nur empfehlen, es gibt viele kreative Möglichkeiten und Materialien, um eine Pyramide in den Garten zu stellen!
Pyramidenbau tut den Tieren und den Menschen gut; jedem auf seine Weise!
Autor:
Ulrike Lohmann
arten der Gartenphilosophin
Garten der Gartenphilosophin auf FB
Internetpräsenz der Gartenphilosphin
Urheberrechte der Bilder und Texte liegen bei Ulrike Lohmann Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung.