Wer einen Garten neu anlegt, der sollte sich direkt an die neuen Naturgarten - Kriterien anlehnen und umstrittene Pflanzen direkt aussortieren. Es ist bei einer Neuanlage viel einfacher, direkt nur mit heimisch- regionalen Pflanzen anzufangen, als in einem Bestandsgarten.
Ich habe nochmal in unserem alten Forum ( Archiv) nachgesehen und da wurden damals schon Empfehlungen ausgesprochen und habe sie mal eben herauskopiert.
Die optimalen Zielvorstellungen in einem Hortus sind auch die 90:10 ( heimisch/nichtheimisch), die von jedem Gärtner irgendwann einmal erreicht werden sollten:
Was ist die Empfehlung des Hortus-Netzwerks?
* Fokus auf heimische Wildpflanzen (Verhältnis 90:10 hat sich bewährt)
* Wenn Neophyten, dann nur pflegeleichte und sinnvolle
* Keine Arten der Schwarzen Liste (noch besser auch keine von der grauen Liste)
Das obliegt aber vollständig der Verantwortung des Gärtners. Wir sind keine Kontrollinstanz und keine Gesetzgeber. Wenn aber ein Garten erstmal nur 70:30 erreicht hat und die drei Zonen angelegt sind, dann gäbe es für uns keinen Grund, einen Garten nicht als Hortus zu registrieren. Der Weg ist das Ziel. Jeder fängt ja erstmal an.
Wie die Ertragszone im einzelnen aussieht, ob sie als Bauerngarten, verstreut als kleinere Bereiche, in Form von Hochbeeten oder anderen Beetformen, angelegt wird, ist da erstmal zweitrangig, die Kreisläufe können ja trotzdem in Gang gesetzt werden. Markus Gastl hat in seinem Buch ( Seite 55) ja aus diesem Grund auch verschiedene beispielhafte Anordnungsmodelle aufgezeigt. Die Ertragszone sollte nur nach seinen Vorstellungen nah am Haus liegen.
Markus sagt ja auch, dass die drei Zonen in ihrer Form nicht fest sind, sondern sich dem Raum anpassen. Wie viel Raum man jeder Zone geben mag, hängt ganz von den Ansprüchen des Gärtners ab.
In der Pufferzone sind heimischen Gehölzen auch den Vorrang zu geben, da sie ökologisch bedeutsamer sind.
Hast du eine kleine Hot-Spot-Zone, sind deine 100% heimische Bepflanzung auch schneller erreicht.
Es wurde schon oft gesagt, es verlangt keiner, den Garten sofort von jetzt auf gleich umzukrempeln. Viel wichtiger ist die Entwicklung zusammen mit seinem Hortus und das Lernen der ganzen Zusammenhänge.
Zu deiner Frage, Klaus
@Klaus : "Nur wenn es solche Regeln gibt, ob Naturgarten oder Hortus wäre es cool, wenn man wüsste wie sie genau sind.
"
Es gibt ganz klare Vorgaben und dazu klare Empfehlungen und es liegt an jedem von uns, ob wir sie umsetzen wollen und können oder nicht. Diese Entscheidung können wir hier niemanden abnehmen. Diese Verantwortung trägt dann jeder selbst . Jeder kann seinen Garten zum Hortus eintragen lassen, was er dann daraus in welchem Zeitrahmen macht, obliegt ihm selbst.
Zum Ausprobieren und um der Zeit zur Entwicklung des Hortus Raum zu geben, gibt es ja diese Übergangsregelung " Auf dem Weg zum Hortus" . Ich finde, das ist eine tolle Sache. Eigentlich empfinde ich meinen Hortus auch immer noch auf dem Weg.