tree12 hat geschrieben: Fr 11. Jul 2025, 11:15
Gratuliere zur Eidechse, zum Schwärmer und zum tollen Hackschnitzelberg!
Aber bist Du sicher, die beiden Weiden in den Weinfässern mögen das saure Milieu der Eichenhackschnitzel?
Ganz lieben Dank!
Ob ich mir sicher bin, nein.

Aber ich habe mir mittlerweile angewöhnt, Dinge einfach auszuprobieren. Versuch macht klug. Ich habe schon so viele Überraschungen erlebt. Dazu gehören auch Pflanzen, die an für sie eigentlich völlig ungeeigneten Standorten prächtig wachsen. Hat ihnen nur keiner gesagt und ich werde es ihnen ganz sicher auch nicht erzählen.
Ich habe sogar einen Hortusbereich, der als Versuchsfläche läuft. Da setzte ich von Zeit zu Zeit Pflanzen rein, die dafür eigentlich nicht oder zumindest nicht so gut geeignet sind und schaue was passiert. Wenn es nicht funktioniert, bleibt halt etwas mehr Fläche frei, auch vegetationsfreie Bodenbereiche sind wichtig.
Die Bäume und Sträucher frage ich ebenfalls nicht, was sie von den Hackschnitzelbergen aus Eiche halten. Die müssen da seit vielen Jahren allesamt durch und bisher haben sie es mir noch nicht nachgetragen.

Bei den beiden Weiden würde es mich wundern, wenn es ihnen wirklich etwas ausmacht. Viele Weiden sind, was den Boden anbetrifft, überwiegend Generalisten. Die sind glücklich, wenn sie viel Sonne und ausreichend Wasser bekommen. Beides biete ich ihnen und mit den Hackschnitzeln trocknet der Boden jetzt auch nicht mehr so schnell aus.
Die Rosmarin-Weide wächst sogar auf Moorböden, die ja bekanntermaßen richtig sauer sind. Für sie wird eine Mulchschicht als Verdunstungsschutz explizit empfohlen.
Die Hechtblaue Weide hat Flachmoorwiesen und Bachufer als Standort, das könnte auch passen. Sie hat nach "Landolt & al. (2010)" die Reaktionszahl 3, was einem bevorzugt schwachsaurem bis neutralem Boden entspricht.
Grundsätzlich entsteht in torffreier Bioerde, wie ich sie inzwischen für alle Kübel verwende, sowieso ein leicht saures Milieu, weil als Torfersatz gerne Nadelholzreste zum Einsatz kommen. Meine Hackschnitzel haben im Vergleich dazu eher eine Langzeitwirkung, die Zersetzung ist obenaufliegend recht langsam. Eine 3 cm Schicht, wie ich sie bei den beiden Weiden-Weinfässern aufgebracht habe, sollte im Verhältnis zum Gesamtvolumen von 250 bis 300 l zudem keinen erheblichen Einfluss ausüben.
Hm, irgendwie ist die Antwort ein wenig länger ausgefallen.
