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Ich hatte das so verstanden, als ginge es rein um den Belag, nicht um Bepflanzung darin/ dazwischen.

Erebus hat geschrieben: ↑Do 10. Aug 2023, 09:44

Amarille hat geschrieben: ↑Do 10. Aug 2023, 08:26 Gibt es eigentlich auch sterile Stadtbäume? In unserer Nachbarstadt wurde ein großes Gelände als Freizeitgelände angelegt mit vielen Linden. Der dortige Naturverein kritisiert das diese Bäume alle sterile Sorten wären und so keinerlei Nahrung für die Tiere böten.

wie stellt man das fest?

Keine Ahnung, deshalb frag ich ja hier. Vielleicht weil es keine Blüten gibt? Die Kritik stand gestern, als Leserbrief, in unserer Zeitung.

Hmm, aber "steril" bedeutet ja nicht automatisch "ohne Pollen und Nektar". Ich hab gerade nach sterilen Linden gegoogelt, und das einzige, was ich fand, war die Tilia x euchlora (Krimlinde), die laut Wikipedia ein beliebter Parkbaum sei, was passen würde, und laut englischen Webseiten auch steril ist. Aber wiederum bei Wiki wird sie auch für ihren Nektarreichtum gelobt.
Ich würde mal abwarten, ob sich nicht ein Botaniker bemüßigt, auf den Leserbrief zu antworten. Vom Gefühl her würde ich sagen, da täuscht sich der Naturverein. Die sind ja auch nicht unfehlbar...

Ann1981 hat geschrieben: ↑Di 8. Aug 2023, 12:01 Die Sommerlinde "Greenspire" wird derzeit als Klimabaum in Städten gern gepflanzt. Sie ist eine amerikanische Züchtung, aber vielleicht nah genug an heimischen Formen dran um Insekten zu dienen.

Die Sorte Greenspire ist - so wie ich das verstanden habe - dafür bekannt, dass auf ihr wenig Läuse sitzen, die dafür verantwortlich sind, dass unter den Linden alles mit dem klebrigen Honigtau betropft wird. 'Resistent gegen Schädlinge'
Steril ist diese Sorte nicht. Sie stellt während der Blütezeit auch eine Futterpflanze für Bienen u.ä. dar.
Vom Honigtau der Läuse profitieren die Bienen ein zweites mal weil sie diesen sammeln wie bei Tannenhonig. Den gibt es bei der Sorte Greenspire eher weniger bis gar nicht.
Trotzdem gilt die Sorte als sehr trockentolerant und als guter Pollen-und Nektarspender und ist als Baum im Siedlungsbereich dort eine Bereicherung wo eben der klebrige Honigtau nicht erwünscht ist (Sitzplätze, Parkplätze).
Ein wirkliches Argument gegen die einheimischen Linden ist das m.M.n. nicht da sich die Honigtauproduktion auf 2-3 Wochen im Jahr beschränkt.
Es gab mal eine Zeit in der viele Silberlinden entfernt wurden da sie wohl sehr anziehend gewirkt haben auf Hummeln aber zu wenig Nektar hatten um die Hummeln zu ernähren bzw. sie für den Rückflug nach Hause zu rüsten (ähnlich dem was dem Sommerflieder nachgesagt wird)
So man eine Silberlinde hat sollte man schauen, dass genug anderes Futter für die Hummeln vorhanden ist.
Silberlinde blüht sehr spät (Mitte-Ende Juli) wenn die Konkurrenz zu Honigbienen schon recht groß ist da nicht mehr soo viel blüht.

@Ann1981
@Tidofelder

Klar, ein Busbahnhof muss barrierefrei und zweckmäßig sein, das ist außer Frage! Das Beispiel war von mir etwas unglücklich und aus persönlicher "Betroffenheit" heraus gewählt - es ist hier lokal gerade ein großer Aufreger mit einer langen, langen Geschichte (so etwa seit dem Bau der Eisenbahn im 19. Jh, wenn man es genau nimmt). Jedenfalls wurde in einer jahrelangen Großbaustelle im daneben gelegenen Park der dortige See um ein Drittel verkleinert, Unmengen alter Bäume gefällt, geschotterte Wege in breite Asphaltbahnen mit Betonumrandung geändert, Wiesenfläche in eine steinerne Sitzterrasse verwandelt, eine Radschnelltrasse zusätzlich gebaut, die keiner will oder braucht, für die es aber Fördermittel gab, der Platz, wie gesagt, neu asphaltiert OHNE, wie Erebus richtig bemerkt, Bäume und Grünflächen (in zufriedenstellendem Maß) mitzuplanen. Dafür gibt es nette hohe Sonnendächlein, die weder Sonne noch Regen abhalten, weil sie schmal und hoch sind. Zudem soll eine durch den Umbau frei gewordene Fläche, so der momentane Plan, an einen privaten Investor verscherbelt werden, der sie mit weiteren Großbauten zuklatschen kann.
Dagegen gibt es viel Unmut und den Wunsch, diese Fläche zu entsiegeln und für die Allgemeinheit zu erhalten.
Andere Stätdte überlegen, wie man Städte kühlen kann, reden von "Schwammstadt". Bei uns werden ständig alte Bäume gefällt, ein Busbahnhof als Backofen gestaltet und immer weiter versiegelt, versiegelt, versiegelt. Zeitgleich gibt es aber städtische Förderung für irgendwelche Artenschutzmaßnahmen.

Ann1981 hat geschrieben: ↑Do 10. Aug 2023, 09:38

Primulaveris hat geschrieben: ↑Do 10. Aug 2023, 09:07

Erebus hat geschrieben: ↑Do 10. Aug 2023, 07:09
Witzig

Weil man oft bei Städten und Gemeinden sieht, was dem kleinen Bürger noch verboten.
Bsp. in meinem Bebauungsplan steht heimisch und regional - nicht "amerikanisch"

Andererseits heißt sie Tilia cordata, die amerikanische Linde heißt T. americana... ganz bin ich noch nicht draus schlau geworden.

Screenshot_20230810-090241.png

Nach einem Gespräch mit 'Baumpflegern' im Februar googelte ich die Pflanze und speicherte sie als "Sommerlinde" und amerikanisch ab. Ich kann die Seite der Baumschule gerade nicht wiederfinden. Vielleicht ist es auch eine fehlerhafte Gedächtnisleistung meinerseits, denn jetzt finde ich sie als Winterlinde "cordata".

Sie wird ja auch "Amerikanische Stadtlinde" genannt.
Zugleich aber überall als Tilia cordata und nicht Tilia americana.
Man liest überall: Herkunft Europa, Züchtung von 1961 aus New Jersey. Das ist... verwirrend. Aber vielleicht ist es einfach genau so: In den USA wurde eine Sorte der europäischen Linde gezüchtet. Kann ja sein.

Es kann aber genau so gut sein, dass da eine Baumschule von der anderen abschreibt und die Wahrheit irgendwie eine andere ist ;-) . Sie wird wohl bereits seit langem als Stadtbaum genutzt, ist also in dem Sinne nichts Neues...

ich hab noch ne Idee:
Prunus mahaleb

anja28 hat geschrieben: ↑Fr 18. Aug 2023, 07:30 ich hab noch ne Idee:
Prunus mahaleb

Hätte ich Platz, die hätte ich schon längst!

Als kleineren Strauch: Prunus fruticosa. Ist schwer zu bekommen in Deutschland (Strickler hat sie jetzt, aber zu einem horrenden Preis), in Österreich ist sie deutlich leichter erhältlich. Ich konnte mir vor einigen Jahren zwei Exemplare von den Heckentagen in Niederösterreich schicken lassen. Sie wachsen sehr langsam, aber scheinen fast ohne Wasser klar zu kommen.

Meine Wildapfelbäume haben die Hitze und Trockenheit super weg gesteckt. Im Zuge der Umsetzung von Natur nah dran werden wir 2 Wildapfel Bäume, als Hochstamm neben den Sitzbänken, auf einen Teil der neuen Wiese pflanzen.

tree12 hat geschrieben: ↑Fr 18. Aug 2023, 09:39
Als kleineren Strauch: Prunus fruticosa. Ist schwer zu bekommen in Deutschland (Strickler hat sie jetzt, aber zu einem horrenden Preis), in Österreich ist sie deutlich leichter erhältlich. Ich konnte mir vor einigen Jahren zwei Exemplare von den Heckentagen in Niederösterreich schicken lassen. Sie wachsen sehr langsam, aber scheinen fast ohne Wasser klar zu kommen.

Die Kugelbaum-Form gibt es ja mittlerweile ziemlich oft. (Prunus fruticosa 'Globosa')
Vielleicht kann man von so einem Baum die Früchte ernten und versuchen sie zu vermehren.