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Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Verfasst: So 10. Aug 2025, 14:11
von Alma
Kunterbunt hat geschrieben: So 10. Aug 2025, 12:31 ich weiß um die Pflanzen, aber ich weiß auch, dass ich seit gut 10 Jahren die Neophyten brauche, weil sonst viele der heimischen Pflanzen hier weg sind. Was überlebt die Trockenheit? Königskerze, Wegwarte, Johanniskraut, Natternkopf, wilde Möhre und eine Distelart.
Oh, das hört sich doch toll an!
Wenn diese Arten bei dir überleben gibts es jede Menge an einheimischen Pflanzen die sich dort wohl fühlen!
Ich habe einen sandigen Südhang und einen sehr sehr sandigen Südhang.
Auf dem oberen gedeihen die von dir aufgezählten Pflanzen super.
Wenn du möchtest kann ich dir viele aufzählen die ich genau nie gieße und trotzdem wirklich schön sind!

Und mach dir doch nicht selbst ein Problem mit der Regelung 30/70. Es kommt auf die Grundeinstellung an und nicht auf jeden cm²

Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Verfasst: So 10. Aug 2025, 14:34
von tree12
Liebe Renate, gib bitte Dir selbst, dem Garten und dem Forum eine Chance. Gut Ding braucht Weile. Man muß nicht jedes Gänseblümchen gegen etwas anderers "aufrechnen". Wie Alma schrieb, geht es um die Grundeinstellung und um die Bereitschaft, die vielen nutzlosen Pflanzen wie Schmetterlingsflieder, Rhododendren, Kamelien bei Gelegenheit gegen etwas ökologisch Sinnvolles austauschen (wobei der Schmetterlingsflieder als invasiver Neophyt eigentlich in keinem Garten etwas zu suchen hat!).

Im Moment sind viele Leute anscheinend sehr dünnhäutig. Ich möchte nur versuchen, die Wogen wieder etwas zu glätten. Atme tief durch und denk mal über Almas Zeilen und ihre Erfahrungen mit ihren trockenen Südhängen nach. Es gibt ganz sicher Lösungen für Deine trockenen Plätze im Garten!

Wir sind hier eine tolle Gemeinschaft, aber es bringt keinem etwas, die wenigen Hortus-Regeln zu verwässern. Dein Garten braucht noch Zeit, was völlig in Ordnung ist. Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, sondern aktiv gewisse Areale des Gartens verbessern. Das wird schon! :hallo

Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Verfasst: So 10. Aug 2025, 16:41
von Kunterbunt
Mein Garten ist kein Therapiegarten, nur in der Ausbildung hatten wir Pflanzenkunde, also auch, was sich mit was verträgt und was sich eher bekämpft.

Ich bin Naturgarten zertifiziert, das Schild hängt nicht am Zaun, hing auch nie und wird nie hängen.

Totholzhaufen: wir hatten eine Rattenplage vor Jahren, mussten was ändern. Möchte für die Zukunft weder ein Bußgeld noch professionelle Kammerjäger mit viel Gift im Garten. Das Thema wird aber von Stadt zu Stadt anders gehandhabt.

Es ging mir um das Verständnis, was an meinem Garten fehlt.

Thema durch! Wenn ich jetzt dann von der Arbeit zu Hause bin, einen Cocktail im Garten!

Nochmals einen schönen Restsommer!

Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Verfasst: So 10. Aug 2025, 20:30
von Kunterbunt
Moin tree12,
herzlichen Dank für den Link! Leider habe ich einige Pflanzen schon ausprobiert, sie wachsen nun an anderer Stelle.
Es gibt da 3 Probleme: Schatten, Trockenheit und Bärlauch. Ich brauche eine Pflanze, reicht vollkommen, die dann kommt, wenn der Bärlauch sich zurückzieht. Es ist mein einziger Platz dafür und ich liebe ihn. Im Wald ist kaum noch einer, zu trocken.
Gundermann ist dort das einzige was freiwillig wächst. Früher war dort Waldmeister.

Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Verfasst: So 10. Aug 2025, 20:43
von Kunterbunt
Moin Alma,
herzlichen Dank für Dein Angebot! Nur ich habe keinen Sand.
Die aufgezählten Pflanzen wachsen oben, unten keine Chance. Habe es zuvor mal beschrieben.
Dafür wachsen Klee, Gänseblümchen und kriechender Günsel nicht oben. Will nicht.
Keine Ahnung, was die Luftwaffe da hingefahren hat.
Manches wächst in einer Ecke, nicht in der anderen.
Meine Eltern und ich probieren seit über 40 Jahren was zu ändern. Unten geht es einigermaßen, da wächst zumindest was anderes als Gras.
Disteln wachsen in den Gemüsebeeten, aber ich bekomme ich nicht in anderen Beeten.
Es gibt auch Stellen, wo außer fünf-Finger-Kraut gar nichts wächst.
Und dann futtern die Schnecken selbst Ehrenpreis und Eisenhut. Und dann gibt es viele Wühlmäuse, Schermäuse. Es ist immer eine Überraschung was im Frühjahr noch da ist.

Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Verfasst: So 10. Aug 2025, 23:20
von Primulaveris
Kunterbunt hat geschrieben: So 10. Aug 2025, 08:35
Gestern kam der Quendel und ergibt nun mit 1 Lein und 5 Campanula rotundifolia ein blaues Beet rund um die Birne mit angrenzendem Sitzplatz. Dazwischen habe ich noch Samen der wilden Möhre geworfen, mal sehen. Im Moment sind die Pflanzen noch heile, auch die in der anderen Baumscheibe.
Wer noch Ideen hat, was man unter einer Haselnuss, da wo auf 2 qm Bärlauch wächst, pflanzen kann, außer Gundermann, mir bitte sagen. Ist auch noch eine Problemstelle, auch wenn der Gundermann zauberhaft wächst!
Das Blau mit (vielleicht) Weiß klingt arg schön.

Bei der Hasel, verstehe ich das richtig, soll es eine Pflanze sein, die "im" (bzw. nach dem) Bärlauch wächst, also, der Bärlauch soll bleiben? Und ist Gundermann zu rankend, oder magst du ihn nicht so?

Bei ein paar Pflanzen habe ich schon festgestellt, dass sie mit (Halb-) Schatten (und Trockenheit) recht gut zurecht kommen, obwohl man sagt, dass sie es sonnig brauchen. Z. B. Waldstorchschnabel, Nesselblättrige Glockenblume, Echte Goldrute, Kleines Habichtskraut, Aufrechter Ziest, Jakobsgreiskraut.

(Auch das Kleeblättrige Schaumkraut (Cardamine Trifolia) kann angeblich trockenen Schatten und finde ich eine ganz bezaubernde Pflanze! Allerdings hat das bei MIR an so einem Standort NICHT geklappt.)

Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Verfasst: So 10. Aug 2025, 23:29
von Primulaveris
Das Gefühl, nicht zu wissen, was im Boden ist und was der schon erlebt hat, kann ich sehr gut nachvollziehen! Es so langwierig, wenn man es nur durch Probieren herausbekommt, was wächst, was nicht, obwohl man als Mensch am Standort keinen Grund sieht, warum oder warum nicht.
Wobei in 60 Jahren sicher zum Glück viel heilt...
Hier bei mir liegt es oft an der Verdichtung des Bodens, nicht an Nährstoffen oder Trockenheit, dass Vieles mickert. Keine Ahnung, ob sowas in die Richtung infrage kommt.

Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Verfasst: Mo 11. Aug 2025, 07:31
von Kunterbunt
Moin,
besten Dank für die Tipps primulaveris!
Ja, der Bärlauch muss bleiben! Ist mit das erste Gemüse im Frühjahr!
Gundermann: Zum einen schmeckt er mit Bitterschokolade sehr lecker, zum anderen ist er im Moment derjenige, aus dem ich noch Kompost machen kann. Zum Mulchen kann man ihn leider nicht verwenden, er wächst an. Er wächst im ganzen Garten und überwächst auch alles, wenn man nicht aufpasst.
Heimische Goldrute habe ich schon, die kommt oben, wächst im ehemaligen Samdarium. Sonst mag sie nicht. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob bei ihr auch genug Futter und „Aufenthaltsqualitäten“ für Igel und Weinbergschnecken ist.
Vielleicht kaufe ich wieder Saatgut vom Waldmeister, denn das hatte bis vor 10 Jahren gut geklappt. Bis hinter der Trockenmauer der Rattenbau war und hier zwei Ausgänge. Habe sie damals mit Kalk vertrieben.
Zum Boden: Obstbäume und Rosen wachsen hervorragend! Letzterer haben nie Probleme gemacht. Die Blattrollwespe hat jedenfalls Futter und die Wühlmäuse was zum futtern. So sterben hin und wieder Äste ab.
Sorten: keine Ahnung. Sehen teilweise gefüllt aus, gehen komplett auf und Insekten sitzen drin.

Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Verfasst: Mo 11. Aug 2025, 08:47
von Simbienchen
Guten Morgen, Renate... :winken

Ich habe auch jede Menge Bärlauch im Garten an unterschiedlichen Stellen, mittlerweile hat er sich in die Wiese ausgesamt und wächst dort im Gras, aus dem Moos, zwischen Gänseblümchen, Waldstorchschnabel, Löwenzahn, Lungenkraut und Hohen Schlüsselblumen. Unter meinen Obstbäumen wächst er mit Pfefferminze ( obwohl sie eigentlich keine guten Partner sein sollen) Knoblauch und Knoblauchsrauken. An einer anderen Stelle wächst neben dem Bärlauch Beinwell, Lungenkraut, Walderdbeeren, Stachelbeere und Rainkohl. Auch wenn mir die vielen Schnecken ständig den Beinwell abraspeln, kommt er immer wieder durch. Er kämpft. Je nachdem wohin sich der Bärlauch aussät, bilden sich in Kombination mit anderen sich aussamenden einjährigen Pflanzen immer wieder neue Pflanzengesellschaften.

Zum Thema Mulch...ich weiß nicht, ob du es gesehen hattest, aber ich fermentiere mittlerweile sehr viel. Ich habe auch das Fingerkraut in meinen Wiesen und muss es vor den Beeten in Schach halten. Das ist wirklich fürchterlich nervig. Aber ich habe es dadurch natürlich auch ( neben all dem anderen , was in meinen Wiesen wächst) in meinem Schnittgut. Ich packe es zusammen mit Grasschnitt in feste Müllsäcke und fermentiere es verschlossen unter Sauerstoffausschluss für mehrere Wochen/ Monate. Ich habe letztens zwei Säcke entdeckt, die ich vergessen hatte, die müssen vom letzten Jahr gewesen sein. Es war komplett zersetzt und ergab eine schöne Zugabe zum Kompost. Ich decke mit meiner fermentierten Silage auch meine Gemüsebeete ab. Vielleicht ist das auch etwas für dich... :ka
Gundermann, Fingerkraut und Co einfach in einem Kübel oder Fass lange silieren lassen , es kann dann nicht mehr austreiben.

Guck hier doch mal rein:
viewtopic.php?t=1104

Re: [Weg] der Garten "Kunterbunt"

Verfasst: Mo 11. Aug 2025, 10:52
von Tidofelder
Ich verstehe die ganze Diskussion hier nicht.
Wenn all die hier vorgeschlagenen Lösungen nicht dem Wunschdenken entsprechen, dann füge dich der Geduld und warte ab bis die Natur es von alleine regelt.
Abwarten und Tee trinken sagt man hier im Norden.