@Simbienchen
Mach ich doch gerne, Simone!
Soweit ich mich erinnere, meint das mit dem Durcheinanderwirbeln der Wasserschichten und wie abträglich das für die jeweiligen Bewohner der Schichten ist, auch Ulrike Aufderheide.
Es steht ziemlich ausführlich im Buch "Lebensraum Gartenteich" von Wolf Richard Günzel (Pala-Verlag) beschrieben, er widmet dem Thema eine ganze Seite in seinem dünnen Buch.
"Warum kein Bachlauf oder Wasserfall?"
Ich fasse kurz zusammen: Der Autor schreibt, das Ziel ist ja, mit dem Anlegen eines Gartenteichs ein Stillgewässer herzustellen, das dem Vorbild der Natur weitgehend angenähert ist und wo sich schnell ein biologisches Gleichgewicht einstellen soll, mit einer Einladung an die Tierwelt.
Vereinfacht dargestellt, existieren drei Wasserschichten mit unterschiedlichen Temperaturen, Litoral, Pelagial und ganz unten das Profundal (lichtarmer und kalter Tiefenbereich bis runter zum Teichgrund). Jede Zone ist ein abgegrenzter spezieller Lebensraum für winzige tierische und pflanzliche Teichbewohner. Diese Mikroorganismen sind von großer Bedeutung fürs Leben im Wasser, weil sie am Beginn von Nahrungsketten und anderen Abhängigkeiten stehen.
Ein Bachlauf oder Wasserfall bringt diese natürlichen Gefüge gründlich durcheinander, so daß die speziellen Gefüge nicht mehr zueinanderpassen. In der Natur gibt es kein Kleingewässer, in dem ständig eine Pumpe läuft und wo das Wasser immer wieder erneut in einem Kreislauf zugeführt wird. (Daß durch diese Pumpen Kleinstlebewesen sterben, ist ja inzwischen auch bekannt.)
Frau Aufderheide schrieb einmal, daß ein Bachlauf im Garten durchaus realisierbar ist, wenn ein Kunde so etwas wünscht, dieser darf aber dann keine Verbindung zum Teich haben, sondern sollte "unsichtbar" kurz vor dem Teich enden. Wer ein sanftes Wasserplätschern am Sitzplatz liebt, sollte sich also lieber einen kleinen Springbrunnen installieren, der nur für diese Zwecke gedacht ist und keine ökologischen Aufgaben hat.
Ich persönlich finde es hochinteressant, denn es ist ja tatsächlich wie im Gemüsebeet, das von unseren Eltern oder Großeltern wie selbstverständlich jährlich umgegraben wurde. Man meinte damals, das müsse so sein, man würde damit dem Beet etwas Gutes tun und die Ernte verbessern. Zum Glück ist man heute schon viel weiter und weiß von den verschiedenen Schichten und wie schädlich es sein kann, sie durcheinander zu bringen. Ich glaube, die meisten Hobbygärtner gehen heutzutage mit ihren Beeten achtsamer um.
Nun hoffe ich, etwas geholfen zu haben bei der Entscheidung für oder gegen den Wasserfall. Aber Ron wird schon das Richtige tun!