Ann1981 hat geschrieben: ↑Fr 23. Jun 2023, 17:52
In der Höhenlage sind Nadelbäume wohl schon heimisch, oder?
Wir sind ja nicht mal ein eingetragener Verein.
Es war in seinem ersten Buch, wo er auch die Neuanlege vom Hortus Felix beschrieb, wo er sämtliche Nadelbäume, hauptsächlich Fichten, umlegte - und Edelrosen entsorgte. Fichte an sich ja ein Gebirgsbaum ist, der aufgrund seiner flachen Wurzeln zum Einen dort wachsen kann, zum Anderen, da wohl dem Boden Halt verleiht.
Bei Manuela´s '(Hortus große Freiheit) kommt Markus ab + an zum Kaffee trinken - und als der Garten umgewandelt wurde, hat er ihr nahegelegt, sie alle zu entfernen. Sie stehen immer noch. Windschutz, Gartengrenze, Nistbaum - und nicht, wie bei Hortus Felix, mitten auf dem Gelände.
Fichten, durch Krieg, Monokultur und dem Vorteil, hübsch hoch zu wachsen - prima Holz für Dachstühle ist. Aber, sie ist auch ein prima Baum, wo man mit dem Finger drauf zeigen kann (meine Meinung). Monokultur, Käferbefall und viele zu heiße und trockene Sommer machen es ihr schwer.
Es gibt bestimmt Ecken, wo sie ihren Nutzen voll zur Geltung bringt - aber nicht in Markus´s Gärten
Wenn man einen Garten anlegt, sind ja so ziemlich alle Bäumchen niedlich und klein, schauen so malerisch aus, wenn sie mit gewissen Abstand zu einander gepflanzt werden, was sechzig oder siebzig Jahre später dann nicht mehr ganz so niedlich ist.
Zu Nah am Haus, oder zu nah am Zaun, potentiell immer Windbruch gefährdet - gab es da nicht auch einen Film von Dieter Wieland, der Gärten beschrieb, lieblos angepflanzt mit Gartenzwerg oder so...
Das dogmatische kam erst mit der immer größer werdenden FB-Gruppe auf.
Ich muss gestehen, bei Kirschlorbeer und Thuja bin ich da auch dogmatisch. Die grüne Gefängnisswand um den Garten - ist nicht meins. Meine Nachbarin pflanzte Thuja direkt an der Grenze, als sie Haus und Grund kaufte - und seitdem wachsen sie uneingekürzt, in meine Nachmittagssonne im Hortus Maleficum.
Zudem als Flachwurzler sie jeden Dünger, Kompost usw, was meiner Pufferzone zu gute kommen soll, gnadenlos abschöpfen - und noch höher werden. Dann ihr Wurzelwerk, welches auch flach, sich überall verteilt und die Breite meines Gartens problemlos durchquert.
Ein Ärgernis.
Im Herbst und Winter, wo es zum Teil schon stürmischer weht - hab ich dann all die braunen abgeworfenen Teile in der Pufferzone, in den Pfützen und ab und zu auch größere Äste ihre zahlreichen Bäume, die da noch zusätzlich Schatten bringen.
Aber davon ab.
Wenn du heute einen Hortus einträgst, hier in die Liste alle bisher eingetragenen - gibt es kein Komitee, welches umher reist, Aussagen prüft und jedes nicht heimische Gewächs brandmarkt.
War zu meiner Zeit 2015/16 nicht so, als ich Maleficum eintrug - und 2017 für Harena Malefica auch nicht. Es hat zum Teil bestimmt auch damit zu tun, das es keine doppelt vorkommenden Namen geben soll.
Es gibt bestimmt, den einen oder anderen Dogmatiker, der dies vielleicht gern machen würde - jeden Garten auf Herz und Nieren prüfen, aber dann würde das Netzwerk nicht das sein, was es immer wahr und heute noch ist - bereichernd, mitreißend und begeisternd.
Und darum finde ich es auch toll, andere Hortusse zu besuchen, weil vermutlich jeder mal was im Garten hat oder hatte, welches er nicht umpflügen will oder wollte, weil ein Garten sich ja auch erst entwickeln muss, sein Besitzer tut das ja auch. Zuerst ist es oft, der Garten der Kinder, mit viel Gras als Fußballwiese, Rutschen und Sandkasten, werden die Kinder größer - ändert sich auch oft der Garten und wird dazu passend geformt.
Man wendet sich vermutlich dem ersten eigenen Salat zu, lies sich ein und dann wird die Anbaufläche größer, man macht sich Gedanken zu Ernte, Ertrag - Kompost, Jauchen usw.
Kommen dann noch besondere Erlebnisse hinzu, wie der Besuch einer großen blau-schwarzen Holzbiene, eines Schwalbenschwanzes oder einer Haselmaus, vielleicht sogar einer Blindscheiche, einer Eidechse oder Schlange, dazu noch die Medien, die uns das große Sterben bitten zu behindern, dann wandelt der Garten sich wieder, mehr Naturnah, mehr "wilde Ecken" zulassend
80% sind schon viel, 99% (für mich utopisch) aber bestimmt realisierbar, jedoch kein Kriterium einen Garten auszuschließen. Manch Garten dazu noch Auflagen hat, wie viele Schrebergärten, die wir auch im Netzwerk haben - und der kleinste Hortus besteht streng genommen aus drei Töpfen. Pufferzone, Hotspot und Ertrag.
Kreislauf, nichts wird von außen zugeführt, außer Steine, Totholz
Klappt dies - super, klappt dies noch nicht so ganz - macht auch nichts, weil man muss sich da ja auch erst rein finden. Nicht jeder neu hinzugekommene, hat eine Neuanlage - sondern oft, ist es der ererbte oder gekaufte Garten plus Haus von den Eltern oder Großeltern, die hatten ganz andere Ansprüche an den Garten.
Da wird zuerst bestimmt das Haus in Angriff genommen - und der Garten kommt viel später auf die Handlungsliste.
Vielleicht hat der Garten auch andere Dinge, die ein Umwandeln zu > als 80% schwierig machen, Hanglage, Wasseranschluss u.v.m.
Und trotzdem ist sein Besitzer vom Netzwerk begeistert, will dabei sein und seinen Garten für Interessierte öffnen, zeigen das es auch ohne Fichte, Kirschlorbeer und Thuja einen Garten gibt, wo sich Hase und Igel sogar guten Morgen wünschen.
Es gab schon einige Diskussionen zu Vereinsgründung, aber bisher alle unfruchtbar, wo rüber ich nicht bös bin. Das würde vermutlich auch so werden, wie bei Schrebers - wo man teils schon sehr gegängelt wird.
Machen wir uns da nicht so große Gedanken zu, wer zum Netzwerk will, beginnt Kreisläufe zu verstehen und aktiv zu unterstützen, wird selten abgewiesen. Auf dem Weg zum Hortus ist da doch schon ein großer Sprung in die grüne Vielfalt und nicht jeder, im Netzwerk nutzt Eigentum - oft ist es auch nur ein Mietgarten, der sich gar nicht so stark wandeln kann.
Das weiß auch Markus.