Ann1981 hat geschrieben: ↑Do 13. Jul 2023, 10:03
Ich kopiere meine Frage zur Wiesenrettung einmal hier rein. In meinem Hortusthreat scheint sie unterzugehen.
Meine Schwiegis mähten die Hälfte der Blumenwiese (,weil unordentlich und Unkraut, dabei nur ein Meer aus Wilder Möhre.)
Ich verteilte das Heu wieder auf der Fläche, damit mir der Boden bis zur Neuaussaat im Herbst nicht stirbt. Für weitere Ideen, wie ich die Fläche (ca. 80qm) pflege, bin ich sehr dankbar.
Was mache ich mit den Mehrjährigen, die jetzt unter dem Heu liegen?
Hmm, also üblicherweise würde das Heu nur ein paar Tage auf der Wiese liegen bleiben und dann wird es eingesammelt.
Je nach Wiesenart könntest Du z.B. feinen Rasenschnitt (z.B. von den Nachbarn) nehmen und dort einharken, oder, wenns eine Magerwiese ist/werden soll, eine dickere Lage Sand. Sand ist eigentlich kein schlechter Mulch, er ist halt nur nicht so dauerhaft – aber Du musst ja auch nur noch ca. zwei Monate überstehen.
Re: Mähen 100%iger Blumenwiese
Verfasst: Do 13. Jul 2023, 13:04
von SchwurbelfreierGarten
Zum Mähkonzept hat der Naturgarten Langenau einige interessante Ideen
"Naturgärten als artenreiche Landschaft im Kleinen
Es bedarf im Naturgarten also einer alternativen Strategie: Der Mensch muss zum Rindvieh werden! Hier ist der (Natur-) Gärtner gefragt, eine Balance zu finden aus überjährig etwas in Ruhe zu lassen und gezielte Eingriffe wie z.B. eine schonende Mahd oder einen Schnitt vorzunehmen. Schonend kann z.B. heißen, die Mahd eines Wiesenstücks zeitlich einfach über die ganze Wachstumsperiode zu strecken. Ein Rind frißt ja auch nicht die ganze Wiese an einem Tag.
So werden unsere Gärten zu der mosaikartigen Landschaft im Kleinen, in der sich Artenvielfalt ganz besonders entwickeln kann. Der Naturgärtner ist hier das Rind, das auf seinen Trampelpfaden nackten Boden schafft, in denen Wildbienen nisten können, das einiges abfrisst (mäht), anderes nicht. Wo das Rind eine Suhle wälzen würde, bauen wir einen Gartenteich – und so vieles mehr.* " https://www.naturgarten-langenau.de/sto ... aturgarten
Ich verteilte das Heu auch deshalb wieder, damit doch noch ein paar Samen ausfallen. Kopfzerbrechen bereitete mir eben gerade, dass das für eine Magerwiese eher kontraproduktiv ist.
Ich werden es dann wohl so versuchen: Das Heu mit dem Stinktier (Rasenmäher) zerkleinern und feiner verteilen. Einharken werde ich den Mulch nicht. Der Boden war nach einem Tag ohne Bedeckung schon steinhart. (Lehm mit 25% Gefälle nach Süd-Süd-Ost)
Re: Mähen 100%iger Blumenwiese
Verfasst: Fr 14. Jul 2023, 14:33
von Somnia
Ich möchte hier den Thread zum Thema Mähen aus dem Archiv verlinken, wo Frank vom.Ommertalhof sehr gute Gedanken zum Thema hatte.
Irgendwo stand auch, daß 2 Mal Mähen eher der Abmagerung des Bodens dient, früh mähen der Überwinterung von Insekten hilft, und spät Mähen der Artenvielfalt der Pflanzen, weil mehr Pflanzen zur Samrnreiff kommen.
Re: Mähen 100%iger Blumenwiese
Verfasst: Fr 14. Jul 2023, 14:37
von Somnia
Ann1981 hat geschrieben: ↑Do 13. Jul 2023, 13:11
Das Heu mit dem Stinktier (Rasenmäher) zerkleinern und feiner verteilen.
Das Zerkleinern nützt nur, wenn Du Nährstoffen zurückführen möchtest. Irgendwo hatte Frank auch geschrieben, daß es besser ist, strohiges Heu 3 Monate auf der Fläche zu lassen, weil zum Zersetzen Stickstoff benötigt wird und daher dem Boden entzogen wird. Danach kann abgeräumt werden, damit die Nährstoffen eben nicht dem Boden zugeführt werden. Das geht auch einfacher, wenn das Heu lang bleibt.
Re: Mähen 100%iger Blumenwiese
Verfasst: Mo 17. Jul 2023, 18:33
von Ann1981
Vielen, vielen Dank. Da bin ich beruhigt, dass ich das Zerkleinern letzte Woche nicht schaffte.
Re: Mähen 100%iger Blumenwiese
Verfasst: Fr 28. Jul 2023, 19:53
von SchwurbelfreierGarten
Der Vortrag "Artenreiche Wiese" vom Naturgarten Langenau ist wieder online