Eine Italienerin erobert den Garten, die zur Pflanzengattung, der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gehört. Auch rotes Leinkraut oder italienisches Leinkraut genannt.

Linaria purpurea ist in Mittel- und Süditalien zu Hause und dort an trockenen Hängen und auf Schuttfluren anzutreffen. Die Pflanze wächst stark aufrecht. An den im oberen Teil leicht verzweigten Stängeln befinden sich schlanke, kerzenartige Blütentrauben.
Dieses purpurfarbene Leinkraut erreicht eine Höhe bis 80 cm. Der horstbildende Wuchs der Staude ist ein besonderer Blickfang. Die Vermehrung findet über Samen und unterirdische Ausläufer statt.
Die schmalen, leicht gräulichen Blätter des Purpurleinkrauts sitzen in Quirlen an den Stängeln und im oberen Abschnitt vorzugsweise wechselständig. Die asymmetrisch aufgebauten Blüten von Linaria purpurea ähneln dem Bauplan der Rachenblütler, denen sie früher in der botanischen Systematik zugeordnet wurden. Ihre purpurfarbene, verwachsene Blütenkrone wird etwa einen Zentimeter lang und besitzt einen gebogenen Spornfortsatz. Zahlreiche Einzelblüten bilden eine endständige, dichte Blütentraube. Die lange Blütezeit erstreckt sich von Juli bis Oktober. Die Blüten locken viele Insekten und Schmetterlinge an.
Die Blüten schmecken süßlich erbsenaromatisch, die Samen nussig, sie können in Brote oder geröstet über Salate gegeben werden.
Bei den Früchten des Leinkrauts handelt es sich um kugelige Kapseln, die zahlreiche flache Samen enthalten. Wie an seinem Naturstandort schätzt Linaria purpurea trockene, gut wasserdurchlässige Böden. Überdies sollte der Boden für die Staude nicht zu nährstoffreich, aber gerne kalkhaltig sein. Das Purpurleinkraut kommt auch mit sehr trockenen Standorten zurecht, die exponiert in der vollen Sonne sind, da sie tief wurzelt.
Zudem ist sie gut winterhart und genügsam. Schneckenfraß kommt nicht vor.

Von Linaria purpurea gibt es einige Züchtungen. Alba und Springside White blühen reinweiß, Marion, Dial Park und Canon J. Went bilden zartrosafarbene Blüten aus.
Möndcheneule (Calophasia lunula) Raupen können an Linaria-Arten beobachtet werden.