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Pflanzendatenbank: Das Thema des Monats September 2021 – Wurzel- und Knollengemüse

Die „Kinder“ der Pflanzendatenbank des Hortus-Netzwerks stellen sich vor. Jeden Monat findet Ihr hier ein neues Thema, zu dem fünf passende Pflanzen vorgestellt werden.

Diesen Monat geht es um das Thema Wurzel- und Knollengemüse

 

Diesen Monat befassen wir uns mit der Ertragszone und hier speziell mit Wurzel- bzw. Knollengemüse, welches sich oft – vielleicht mit Ausnahme der Pastinake – auf unserem Speiseplan wiederfindet. Im Gegensatz zu den anderen Zonen spielt in der Ertragszone das Thema “heimisch” keine entscheidende Rolle, hier wird rein nach Geschmack und Vorliebe gepflanzt und angebaut. Ein nährstoffreicher, lockerer Boden (am besten natürlich der eigene Kompost) ist die beste Vorraussetzung für diese Gemüsesorten und reicht vollkommen für eine Vegetationsperiode aus. Im Gegensatz zu manchen konventionellen Gemüsebeeten wird nicht zusätzlich gedüngt! Die meisten Ertragspflanzen benötigen keinen Überschuss an Nährstoffen, im Gegenteil: Überdüngtes Gemüse ist oft weniger schmackhaft und anfälliger für Schädlinge.

Karotte – Daucus carota

In Europa ist die Karotte schon seit der Antike bekannt. Verschiedene Möhrensorten in unterschiedlichen Farben fanden ab ca. dem 11. JH ihren Weg vom Nahen Osten über Spanien zu uns.

Die zweijährige Pflanze wird bei uns einjährig angebaut, geerntet wird die Wurzel. Nur wenn Samen ausgebildet werden sollen, bleibt die Pflanze bis ins zweite Jahr im Beet.

Gesät wird die Karotte ca. 1cm tief, der Reihenabstand sollte ca. 15 cm betragen, der Abstand innerhalb der Reihe ca. 5 cm.

Als Pflanznachbarn bieten sich Dill, Endivien, Erbsen, Knoblauch, Kopfsalat, Lauch, Mangold, Pflücksalat, Radieschen, Rettich, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Schwarzwurzeln, Tomaten, Zichoriensalate, Zucchini und Zwiebeln an. Pastinak und Rote Bete mag die Möhre, die zu den Mittelzehrern zählt, nicht als Nachbarn.

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Pastinake – Pastinaca sativa

Die äußerst gesunde Pastinake war schon in der Antike ein beliebtes Nahrungsmittel und diente bis ins Mittelalter als Grundnahrungsmittel. Als die Kartoffel aus der “Neuen Welt” zu uns kam, verdrängte sie die Pastinake und in Deutschland geriet sie weitestgehend in Vergessenheit.

Die zweijährige Pflanze wird bei uns einjährig kultiviert und dann geerntet. Es lohnt sich aber, ein paar Pflanzen zur Blüte kommen zu lassen, denn die Blüten der Pastinake ist bei Insekten sehr beliebt und werden gut angeflogen.

Gesät wird die mittelzehrende Pastinake ca. 1cm tief mit einem Reihenabstand von ca. 30 cm, der Abstand innerhalb der Reihe sollte ca. 10 cm betragen.

Als Pflanznachbarn eignen sich Pflücksalat, Rote Beete und Spinat. Neben Fenchel, Möhre, Petersilie und Sellerie sollte die Pastinake nicht angebaut werden.

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Kohlrabi – Brassica oleracea var. gongylodes

Kohlrabi ist bei uns seit ca. dem 16. JH bekannt, seine Herkunft ist ungeklärt. Die zweijährige Pflanze bildet im ersten Jahr die Knolle und im zweiten Jahr dann Blüte und Samen.

Der Reihenabstand sollte ca. 30 cm betragen, innerhalb der Reihe benötigt Kohlrabi ca. 25 cm.

Kohlrabi gehört zu den Mittelzehrern. Er kann meines Wissens nach neben allen anderen Gemüsesorten angebaut werden, besonders geeignet sind Bohnen, Erbsen, Gurken, Kartoffeln, Kopfsalat, Lauch, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Sellerie, Spinat, Tomaten und Zwiebeln. Über “schlechte Nachbarschaften” ist mir nichts bekannt.

Die Kohlrabiblätter enthalten z.T. wesentlich mehr Nährstoffe als die Knolle! Also bitte nicht wegwerfen, sondern mitessen.

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Rote Beete – Beta vulgaris

Wahrscheinlich aus dem südlichen Mittelmeerraum/Nordafrika stammend, war die Rote Beete schon den Römern bekannt. Rote Beete ist zweijährig, sie bildet im ersten Jahr die Knolle und blüht dann im zweiten Jahr, bevor sie Samen ausbildet.

Rote Beete ist ein Mittelzehrer, man sollte sie mit einem Reihenabstand von ca. 30 cm anbauen und dabei einen Abstand innerhalb der Reihe von mindestens 10 cm einhalten.

Neben Blumenkohl, Bohnen, Bohnenkraut, Dill, Gurken, Knoblauch, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Koriander, Kümmel, Pastinake, Pflücksalat, Zucchini und Zwiebeln fühlt sich die Rote Beet wohl. Kartoffeln, Lauch, Mais, Möhren, Spinat und Tomaten sind keine gute Nachbarn für diese Knolle.

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Kartoffel – Solanum tuberosum

Im Gegensatz zu vielen anderen Knollen- und Wurzelgemüsen handelt es sich bei der Kartoffel nicht um eine zweijährige, sondern um eine ausdauernde Pflanze. Pflanzt man eine Kartoffel, bildet sich erst das Blattwerk, dann folgt die Blüte und danach werden die Knollen gebildet, die wir zur entsprechenden Zeit dann ernten.

Die Kartoffel ist eine der wichtigsten Errungenschaften, die im 17. JH aus der “Neuen Welt” zu uns kam. Heutzutage wird sie weltweit angebaut und ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel.

Kartoffeln pflanzt man mit einem Reihenabstand von ca. 30 cm, der Abstand in der Reihe sollte ca. 35 cm betragen.

Neben Bohnen, Kamille, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Kohlrabi, Koriander, Kümmel, Mais, Meerrettich und Spinat gedeiht die Kartoffel, die zu den Starkzehrern zählt, besonders gut. Blumenkohl, Erbsen, Gurken, Kürbis, Rosenkohl, Rote Bete, Sellerie, Tomaten und Zwiebeln sollten nicht in direkter Nachbarschaft stehen.

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