Die „Kinder“ der Pflanzendatenbank des Hortus-Netzwerks stellen sich vor. Jeden Monat findet Ihr hier ein neues Thema, zu dem fünf passende Pflanzen vorgestellt werden.
Diesen Monat geht es um das Thema Beetumrandungen für Magerstandorte
“Ordnung” und “Unordnung” sind oft ein Thema im Hortus, vor allem, wenn die Nachbarschaft ins Spiel kommt. Ein Hortus wird die “Anforderungen” an einen “aufgeräumten” Garten nie erfüllen – das soll er auch garnicht. Das “Ideal”, das mit vielen “Hochglanz-Perfekt-Fotos” in Gartenmagazinen dargestellt wird, ist veraltet, nutzlos und gefährlich für die Natur. Dennoch sind diese “Ideale” in den Köpfen vieler Menschen noch tief verankert und meist wohnen sie direkt nebenan und leiden unter dem Anblick von “Unordnung” und “Verwilderung”.
Natürlich kann es dem Hortusianer egal sein, was andere von seinem Garten denken (wenn ihm das Grundstück gehört), aber wir haben zwei hervorragende Trümpfe auf der Hand, um Spannungen abzubauen:
Information: Was ist das hier? Warum ist das so? Was bewirkt es? Kleine Infotexte und schöne Bilder (z.B. Nahaufnahmen von Blüten oder “sympathischen” Tieren wie Schmetterlingen oder Igeln) machen Menschen neugierig und steigert die Akzeptanz.
Struktur: Oft bedarf es garnicht soviel Aufwand um eine “hortusianische Wildnis” ansprechender zu gestalten. Tolle Ideen dazu liefert das Hortus-Netzwerk. Eine Gestaltungsmöglichkeit ist diesmal das Thema des Monats – Beetumrandungen mit niedrigen Stauden.
Lavendel – Lavandula angustifolia
Der Klassiker schlechthin für Beetumrandungen ist der Lavendel. In mageren, trockenen Böden bleibt seine Höhe von ca. 40cm überschaubar. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein.
Ursprünglich aus Südwest-Europa stammend, wird der Lavendel seit Jahrhunderten auch in unseren Breiten kultiviert und ist seit Jahrhunderten als wirksame Heil- und Aromapflanze bekannt.
Die lilafarbenen Blüten des Lavendel bilden sich zwischen Juli und August und werden von zahlreichen Insekten als Nahrungsquelle genutzt.
Schneidet man den Lavendel im zeitigen Frühjahr auf ca. 20 – 30 cm zurück, vermeidet man ein zu starkes Verholzen der Pflanze.
Silbergras – Corynephorus canescens
Das heimische Silbergras hat eine bläulich-grüne Färbung und wächst in kompakten Horsten. Es erreicht eine Höhe von ca. 35 – 40 cm und ist für trockene bis frische Areale in sonniger Lage geeignet. Die Staude liebt sandige und kalkarme Böden und ist sehr gut für niedrige und farbneutrale Beeteinfassungen geeignet.
In mehreren Bundesländern wird das Silberkraut als gefährdet eingestuft.
Küchenschelle – Pulsatilla vulgaris
Die Küchenschelle ist in der freien Natur nur noch selten anzutreffen, die Wildform steht unter Naturschutz. Die heimische Staude kann eine Höhe von bis zu 40 cm erreichen und wächst gut auf magerem, trockenem bis frischem Boden in sonniger Lage. Man sollte auf einen durchlässigen Boden achten, denn die Küchenschelle reagiert empfindlich auf Winternässe.
Ihre wunderschönen Blüten erscheinen zwischen März und Mai, damit ist die eine wichtige Nahrungsquelle für frühfliegende Insekten.
Eine Beetumrandung mit Küchenschellen ist ein besonderer Blickfang im Frühling und die im Handel erhältlichen Farbvariationen bieten weiteren Gestaltungs-Spielraum.
Schwert-Alant – Inula ensifolia
Es ist nicht sicher geklärt, ob der Schwert-Alant in Deutschland heimisch ist, in unserem Nachbarland Österreich ist er es und die Vermutung liegt daher Nahe, dass die Pflanze auch bei uns schon seit langer Zeit kultiviert wird.
Der Schwert-Alant wird bis zu 40 cm hoch und ist für magere, trockene bis frische und eher kalkhaltige Böden in sonniger Lage geeignet.
Seine gelben Blüten zeigen sich zwischen Juli und September und wird von verschiedenen Insekten gut angeflogen.
In einem Abstand von 25 – 30 cm gepflanzt, kann man eine schöne Beeteinfassung erreichen.
Berg-Klee – Trifolium montanum
Bei “Klee” denkt man gewöhnlicherweise zuerst an Wiesen-Areale. Dabei sind Kleearten auch zur Beetumrandung geeignet.
Der bei uns heimische Berg-Klee ist für Magerstandorte geeignet, die trocken und sonnig sind. Auch auf nährstoffreicheren Böden kann der Bergklee gepflanzt werden. Er erreicht in nährstoffarmen Böden eine Höhe von bis zu 40 cm und seine weißen Blüten werden zwischen Mai und Juli von zahlreichen Insekten sehr gut angeflogen, darunter viele Bienen sowie Tag- und Nachtfalterarten.