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Pflanzendatenbank: Das Thema des Monats Januar 2022 – Gräser für magere Standorte

Heute kümmern wir uns um eine Pflanzengruppe, die meist wenig Beachtung findet, obwohl sie überaus wichtig für den Artenschutz ist. Meist denkt man bei Garten/Hortus an Blumen, Stauden, Sträucher, Bäume oder auch Teiche, Totholz, Mager- oder Gemüsebeete. Viele vergessen darüber eine der wichtigsten Pflanzengruppen: Die Gräser. Nein, natürlich ist jetzt nicht der regelmäßig kurzgeschorene und damit totgepflegte Rasen gemeint, es geht um Gräser, also um die Pflanzen, die in konventionellen Gärten meist sofort gejätet werden, wenn sie sich irgendwo ansiedeln. Die Bau- und Gartenmärkte sind voll von Giften, die der “grünen Plage” effizient zu Leibe rücken.

Dabei sind Gräser so ungemein wichtig. Gräser sind Nahrung für eine Vielzahl von Insekten, sie sind Nistmaterial, Unterschlupf oder auch Jagdrevier. Sie schützen und befestigen den Boden und wie arm wäre die Welt ohne die vielen Schmetterlinge, deren Raupen sich von Gräsern ernähren.

Gräser bringt man oft mit fetten und überdüngten Böden in Verbindung, aber der Eindruck täuscht. Die Natur kann an (fast) allen Standorten mit dem richtigen Gras aufwarten.

Die fünf folgenden Datensätze befassen sich mit Gräsern, die bevorzugt auf mageren Standorten zu finden sind.

Zittergras – Briza media

Wie bei den meisten Gräsern lohnt sich ein genauer Blick auf dieses Gras, denn seine zarten Blütenrispen, die ab Mai ausgebildet werden, sind wunderschön. Das Zittergras bevorzugt magere und trockene bis frische Standorte in sonniger Lage. Seine Höhe von ca. 20 – 50 cm (bei Magerstandorten) ist überschaubar.

Das heimische Gras ist wintergrün und verschönert als Zwischenpflanzung jedes Magerstaudenbeet, zurückgeschnitten wird es nicht, es wird bei Bedarf durch Auszupfen in Form gehalten. Das Zittergras kann auch problemlos in Kübel gepflanzt werden.

Auf der Roten Liste der Pflanzen Deutschlands ist es der Kategorie Vorwarnstufe zugeordnet.

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Aufrechte Trespe – Bromus erectus

Die heimische Aufrechte Trespe erreicht eine Höhe von bis zu 100 cm und wächst gut auf mageren und trockenen Standorten in sonniger Lage. Zwischen Juni und Juli zeigen sich die rötlichen, braunen oder grünlichen Rispen. Im Hortus kann dieses Gras gut als Bestandteil einer Magerwiese eingesetzt werden.

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Bewimpertes Perlgras – Melica ciliata

Dieses in Europa weitverbreitete Gras hat seinen Namen von den Deckspelzen, die wie kleine Wimpern aus den Ähren wachsen.

Das Bewimperte Perlgras schmückt jede Kalk-Magerwiese, der Standort sollte nährstoffarm, trocken und sonnig sein. Seine Höhe variiert je nach Stanort zwischen 70 und 110 cm und es bildet dichte Horste, die für viele Insekten und Kleintiere einen guten Rückzugsort darstellen.

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Schaf-Schwingel – Festuca ovina

Der heimische Schaf-Schwingel ist durch sein dichtes Wurzelwerk hervorragend zur Befestigung von Böden oder als Bodendecker geeignet. Das Gras wächst besonders gut auf mageren, trockenen bis frischen Böden, die gerne etwas auer sein dürfen. Die Lage sollte sonnig bis halbschattig sein.

Der Schaf-Schwingel erreicht eine Höhe von bis zu ca. 40 cm und verträgt starke Rückschnitte.

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Schlängel-Schmiele, Draht-Schmiele – Deschampsia flexuosa

Die heimische Draht-Schmiele erreicht eine Wuchshöhe von bis zu ca. 60 cm. Der Standort sollte mager, trocken und sonnig bis halbschattig sein, gerne auch sauer.

Zwischen Juni und Juli bilden sich lockere Rispen, die nicht nur den eingenen Hortus schmücken, sondern auch in der Floristik Verwendung finden.

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